Im Spiegel der Medien

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
7. September 2019

„Eine Katastrophe“
Mehrmals pro Woche landen und starten Militärmaschinen am AIRPORT. Das kritisieren Pazifisten heftig

Der Nürnberger Flughafen wird häufig für militärische Zwecke genutzt. Jede Woche kommt es dort zu etwa zehn bis 20 Starts und Landungen von Militärmaschinen. Für das Nürnberger Friedensforum ist das „eine Katastrophe“. „Ich kann als Stadt der Menschenrechte doch keine Truppentransporte protegieren“, sagt Hans-Günther Schramm vom Friedensforum.

Die Flugzeuge, die militärischen Zwecken dienen, verstecken sich hinter dem nebulösen Begriff „Sonderverkehre“. Sie kommen mitunter in zivilem Gewand daher und sind so für Laien kaum zu erkennen. Andere Maschinen wiederum sind auch von Zaungästen eindeutig als Militärflugzeuge zu identifizieren.

So fliegt zum Beispiel die Bundeswehr den Airport immer wieder an. Sei es, um hochrangige Politiker wie die Bundeskanzlerin mit der Flugbereitschaft nach Nürnberg zu bringen. Oder die Bundeswehr steuert Nürnberg zu Übungszwecken an. Der Eurofighter fliegt regelmäßig nach Nürnberg, damit die Feuerwehr an ihm trainieren kann, wie es heißt. Auch der neue deutsche Transporter A400M fliegt Nürnberg zu Übungszwecken an, landet aber nur selten tatsächlich. Beobachter berichten auch von Maschinen der belgischen, englischen, französischen oder der litauischen Luftwaffe.

Ein großer Kunde scheint die US-Air-Force zu sein. Die amerikanische Luftwaffe ist immer wieder am Airport zu sehen. Sie nutzt Nürnberg, um Truppenkontingente von ihrem Standort in Grafenwöhr zu verlegen.

Übung auf dem Balkan

Erst vor einem Monat machten große Transportflugzeuge der Air- Force im Knoblauchsland einen Zwischenstopp, sogenannte Flying Jennys. Laut Internet handelt es sich um C-130 Super-Hercules-Maschinen. Genaue Informationen zu den Flugzeugen und ihrer Mission erhält man von der Presseabteilung der USArmy jedoch nicht. Auch zur Häufigkeit der Nutzung des Albrecht-Dürer- Airports gibt es keine Auskunft.

Es erfolgt lediglich der Hinweis, dass zuletzt einige kleinere Flugzeuge den Airport angeflogen hätten, darunter einige Hubschrauber zur Unterstützung der Übung „Saber Guardian 2019“. Im Mai und Juni fanden auf dem Balkan und in der Schwarzmeerregion gleich drei große US-geführte, multinationale Übungen statt, darunter die genannte „Saber Guardian 2019“.

Exakte Zahlen, wie viele Flüge mit militärischem Hintergrund im Knoblauchsland abgewickelt werden, kann oder will der Albrecht-Dürer- Flughafen nicht nennen. Der Grund: Das wird nach Angaben des Flughafens nicht eigens erfasst. Jan Beinßen, stellvertretender Sprecher, schätzt die Zahl der Starts und Landungen von Militärmaschinen, darunter auch zivile Flugzeuge, grob auf zehn bis 20 pro Woche. „Zum Vergleich: Insgesamt zählen wir pro Woche 1200 Starts und Landungen.“

Heuer sei die Zahl der sogenannten Sonderverkehre im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, fährt Beinßen fort. Ein Trend könne sich daraus aber nicht ableiten lassen. „Dieses Jahr ist es weniger, aber dies hängt immer vom jeweiligen Bedarf und aktuellen Einsätzen ab. Eine Hochphase gab es zum Beispiel rund um die Golfkriege.“ Generell sei der Sonderverkehr sehr kurzfristig und schwer planbar, so Beinßen weiter.

Dem Nürnberger Friedensforum sind die Militärflüge schon lange ein Dorn im Auge. Für Hans-Günther Schramm ist die militärische Nutzung des Albrecht-Dürer-Airport nicht vereinbar damit, dass sich Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte bezeichnet. Man könne doch von hier aus keine Truppentransporte unterstützen. „Das beißt sich mit dem Image, das Nürnberg sich geben will.“ Und Ewald Ziegler, ebenfalls aktiv im Friedensforum, bringt noch ein anderes Argument ins Spiel: den Klimaaspekt. Dass Militärflüge genauso wie andere Flüge die Umwelt schädigten, werde in der aktuellen Klima-Diskussion überhaupt nicht berücksichtigt, kritisiert er.

Der Flughafen und die Stadt Nürnberg begegnen dieser Kritik mit dem immer gleichen Argument: Der Airport sei Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur wie Schiene, Straße und Wasser. Für diese würden im Prinzip die gleichen Regeln gelten. „Als Flughafen haben wir eine Betriebspflicht: Jedes für den europäischen Luftverkehr zugelassene Luftfahrzeug darf hier starten und landen, das gilt auch für Sonderverkehre“, so Beinßen. Die Gebühren würden entsprechend der Gebührentabelle berechnet.

DER STANDPUNKT:
Transparenz geht anders

Army gibt sich zugeknöpft

Da schlackert man mit den Ohren, wenn man hört, dass jede Woche etwa zehn bis 20 Starts und Landungen von Militär- Maschinen gezählt werden. Das ist mehr als gedacht und dürfte für den Flughafen eine nicht zu vernachlässigende Einnahmequelle sein. Merkwürdig ist allerdings, dass der Airport keine exakten Zahlen nennen kann, weil er die „Sonderverkehre“ angeblich nicht separat erfasst. Regelrecht zugeknöpft gibt sich die US-Army, die auf Anfrage arg spärlich reagiert. Bei allem Verständnis für Sicherheitsbelange, die womöglich ein Grund für die Schweigsamkeit der Army sind: Das hätte man geschmeidiger lösen können. Die Nürnberger haben ein Recht darauf zu erfahren, was am Airport passiert.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
7. September 2019

Trumps Mauer statt Übungszentrum
Ein 31 Millionen Dollar teures PROJEKT in Grafenwöhr wird wegen der Pläne an der US-Grenze zu Mexiko verschoben

Der auf dem Oberpfälzer Truppenübungsplatz geplante „Mission Training Complex“, ein 31-Millionen-Dollar-Projekt (etwa 28 Millionen Euro), wird vorerst nicht gebaut. Mit dem Geld soll stattdessen ein Teil der Mauer zu Mexiko gebaut werden.

Zu den Wahlversprechen von US-Präsident Donald Trump hatte eine Verringerung der illegalen Einwanderung durch eine Mauer an der US-Südgrenze gehört, die ursprünglich Mexiko zahlen sollte. Auch der US-Kongress legte sich quer, als es umdie Finanzierung ging. Mit einem Kunstgriff ist es Trump nun gelungen, insgesamt 3,6 Milliarden US-Dollar aus dem Verteidigungsetat umzulenken für die Finanzierung von Teilen der Grenzmauer.

Die Logik dahinter: An der Grenze sind auch US-Truppen im Einsatz, also ist die Mauer in Verbindung mit der Ausrufung eines Notstands im weiteren Sinne ein Verteidigungsprojekt, wie die Tageszeitung Stars & Stripes in ihrer Internetausgabe berichtet.

Schulbauten sind ebenfalls betroffen

Das nun umgelenkte Geld war bestimmt für Bauprojekte des US-Militärs, und zwar zu etwa gleichen Teilen in den USA selbst sowie in US-Militäreinrichtungen auf der ganzen Welt. Außer dem neuen Übungszentrum in Grafenwöhr sind in Deutschland auch Vorhaben in Baumholder, Stuttgart, Ramstein, Spangdahlem und Wiesbaden betroffen – vor allem Schulen. Nicht betroffen ist eines der größten Projekte des US-Militärs in Deutschland, der Neubau des US-Hospitals in Landstuhl bei Kaiserslautern.

Der „Mission Training Complex“, ein Gefechtsübungszentrum mit Klassenräumen und Kampfsimulatoren, in Grafenwöhr indes ist nicht gestrichen, sondern nur aufgeschoben, so Franz Zeilmann, der Pressesprecher der US-Garnison Bavaria in Grafenwöhr. Der für weitergehende Anfragen direkt an das US-Verteidigungsministerium verweist.

Laut Stars & Stripes haben Pentagon- Offizielle die hohe Bedeutung der nun geschobenen Projekte betont und vertrauen auf eine spätere Finanzierung. Der Grafenwöhrer Bürgermeister Edgar Knobloch nimmt die Nachricht gelassen auf. Es werde immer mal wieder etwas verschoben. Und es sei relativ zu sehen vor dem Hintergrund der zahlreichen Baumaßnahmen der Amerikaner der vergangenen Jahre.

Zunahme bei Schießlärm

Die Verschiebung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem der Trainingsbetrieb – und damit auch der Schießlärm – auf dem Truppenübungsplatz wieder zugenommen hat. Seit Russland 2014 die Krim annektiert und im Osten der Ukraine einen Krieg vom Zaun gebrochen hat, wächst insbesondere in den baltischen Natoländern und in Polen die Furcht vor russischer Aggression. Außer US- und deutschen üben verstärkt osteuropäische Truppen in Grafenwöhr.

US-Präsident Trump hat zuletzt mit Blick auf die aus seiner Sicht zu geringen deutschen Verteidigungsausgaben gedroht, US-Truppen aus Deutschland nach Polen zu verlegen. Bisher sind im Baltikum und in Polen US-Truppen und andere Natotruppen auf rotierender Basis meist in provisorischen Unterkünften stationiert. Polen wirbt um eine dauerhafte Stationierung von US-Truppen und winkt mit eigenen Milliardenbeiträgen für den Bau von Kasernen und Unterkünften.

Das nun umgelenkte Geld reicht für etwa 250 Kilometer Mauer. Die US-mexikanische Grenze ist 3100 Kilometer lang. Am härtesten trifft die Streichliste Puerto Rico, wo für 400 Millionen Dollar Einrichtungen erneuert werden sollten, die 2018 einem Hurrikan zum Opfer fielen.

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  Fränkische Landeszeitung
22. August 2019

US-Armee räumt PFC-Verseuchung ein
Pressemitteilung der Garnison - Doch Sanierungs-Maßnahmen rund um die Kaserne in Katterbach lassen weiter auf sich warten

Die US-Armee hat in einer Pressemitteilung erklärt, sie habe Untersuchungsergebnisse und einen ersten Sanierungsplan für die von ihr verursachte Verseuchung der Böden und des Grundwassers mit per- und polyfluorierten Chemika lien (PFC). Dennoch dürfte es noch lange dauern, bis in und um die Ka- serne in Katterbach etwas geschieht.

Ein „unabhängiger Auftragnehmer“ habe die Untersuchung durchgeführt, heißt es in der Erklärung, am 25. Juli hätten die Umweltexperten der Garnison die Ergebnisse und den Entwurf eines Sanierungsplans erhalten. Danach steht zweifelsfrei fest, dass die PFC-Konzentration in Boden und Grundwasser die zulässigen Grenzwerte überschreitet. Das Ausmaß der Kontamination sei aber teilweise „nicht vollständig bestimmt“ heißt es weiter.

Papier ist geduldig - diesen Ausdruck gibt es auch im Englischen: „Paper is patient“ heißt es dort, wenn Maßnahmen schriftlich angekündigt werden, aber nichts vorangeht.

Denn einstweilen beschäftigen sich Armee-Behörden in den USA mit dem Bericht aus Katterbach. Das Army Environmental Command, also das Umwelt-Kommando der Armee, in San Antonio, Texas, prüfe den Berichtsentwurf, „um einen wirksamen und effizienten Weg für die Zukunft zu finden“, heißt es in der Erklärung weiter. Außerdem führe das Forschungslabor der US-Armee in Huntsville, Alabama, „umfangreiche PFC-Forschungen durch“, und es werde dort die Überprüfung des Berichts beantragt.

Immerhin hat die Garnison Ansbach offenbar Fördermittel erhalten, um das Problem der Grundwasser- Infiltration anzugehen, und es wurde dazu ein „Ingenieur für Regenwassermanagement“ eingestellt. Außerdem prüfe die Garnison „die Installation von Brunnen an ausgewählten Stellen, um kontaminiertes Grundwasser abzupumpen und zu behandeln, bevor es die US-Liegenschaft verlässt“. Die US-Armee sei entschlossen, „ein guter Nachbar zu sein“, doch die „Beschaffung von Mitteln, der Umfang der Arbeiten, die Vergabe von Aufträgen“ nehme noch einige Zeit in Anspruch.

Die Stadt Ansbach bedauere, dass auf absehbare Zeit nicht mit einer Mitteilung über belastbare Ergebnisse aus der Detailuntersuchung sowie Lösungswege zur Beseitigung der PFC-Belastung zu rechnen sei, erklärte Oberbürgermeisterin Carda Seidel auf FLZ-Anfrage. Sie wies darauf hin, dass eine Bekanntgabe bereits für den Juli angekündigt war. Die Pressemitteilung der US-Armee sei nicht mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Seidel: „Ohne Vorlage des Berichtes kann eine fachlich fundierte Bewertung der Vorgehensweise nicht erfolgen.“

Boris-André Meyer von der Offenen Linken Ansbach (OLA) ist „fassungslos, dass die noch immer nicht wissen, wie umfangreich die Verseuchung ist“. Außerdem sei das Gebot der Stunde, den verseuchten Boden abzutragen und abzudecken, „damit die Schadstoffe nicht weiter in den Boden geschwemmt werden“. Es gebe eindeutige Empfehlungen aus Nürnberg, wo bereits die PFC-Sanie- rung am Flughafen angelaufen sei.

Er vermisst auch, dass die PFC- Verseuchungen außerhalb der Kaserne, die ebenfalls durch die US-Armee verursacht wurden, mit keinem Wort erwähnt sind. Die US-Armee ziehe sich auf daä NATO-Truppenstatut zurück. Es könne noch „Jahre dauern, bis Maßnahmen greifen“. Die Politik sei jetzt auf allen Ebenen gefordert, eine deutliche Sprache gegenüber der US-Armee zu finden.

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  Ansbacher Friedensbündnis (AFB)
13. August 2019

Kontaminiert
Seit 2013 Diskrepanzen in der Bewertung der Gefahrenlage von aus US-Kampfeinsätzen zurückkehrenden US-Militäreinheiten und Kriegsgerät (US-Kampfhubschrauber) in Westmittelfranken (u.a. Ansbach und Illesheim)

Bezug nehmend auf aktuelle öffentliche Verlautbarungen, wonach über 200 deutsche Soldaten durch Uranmunition der US-Streitkräfte verseucht sein sollen, verweist das AFB auf seit 2013 existierende Diskrepanzen bei der Bewertung der Gefahrenlage in Westmittelfranken.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
10. August 2019

Brigade unter neuem Kommando
General betont Aufgabe als Elite-Einheit für alle Nato-Partner

Die 12. Heeresfliegerbrigade in Ansbach-Katterbach steht unter einem neuen Kommando. Oberst Kenneth Cole wurde nach zwei Jahren verabschiedet. Sein Nachfolger ist Oberst John Broam.

Cole dankte gestern Vormittag vor zahlreichen Ehrengästen allen, die ihm und seiner Familie Vertrauen und Hilfe entgegengebracht haben. „Ich sage danke, danke für die Gastfreundschaft“, sagte er auf Deutsch. „Alles Gute, auf ein Wiedersehen!“ Der Oberst wechselt nach Fort Rucker in Alabama, dem Ausbildungszentrum der Army für Piloten.

Die 12. Heeresfliegerbrigade ist dem Oberkommando für den Trainingsbetrieb in Grafenwöhr unterstellt. An dessen Spitze steht General Christopher R. Norrie, der daran erinnerte, dass aus der Brigade inzwischen eine flexible, schnell zu verlegende Einheit wurde, die innerhalb der Nato zur Verfügung steht. „In den vergangenen zwei Jahren ist dieser Prozess von Oberst Cole in herausragender Weise vorangetrieben worden. Diese Brigade ist inzwischen für alle die erste Wahl. Sie wird überall in Europa oft angefordert. Einer nach dem anderen von unseren Nato-Partnern will Seite an Seite mit dieser Einheit üben“, so Norrie.

Die Brigade operiert zwar aus der Luft, gehört aber nicht zur Luftwaffe, sondern zum Heer. Ihre Aufgabe ist es, mit Kampf- und Transporthubschraubern die Truppenteile am Boden zu unterstützen und gegen mögliche Angriffe abzusichern. „Wenn es irgendwo eine Bedrohung geben sollte, wird diese Brigade sehr schnell reagieren können“, betonte General Christopher R. Norrie. Dies gelte nicht nur für den Nato-Raum, sondern weltweit.

Oberst John Broam, zuletzt in Kabul als Berater der afghanischen Regierung tätig, bezeichnete Katterbach als „zweite Heimat“ für sich und seine Familie. Er kennt die Region aus mehreren Stationierungen in Ansbach und Illesheim bei Bad Windsheim. Die nun von ihm geführte Einheit mit 950 Soldaten und 50 Hubschraubern ist auf Standorte in Ansbach-Katterbach, Grafenwöhr, Hohenfels und Wiesbaden aufgeteilt.

In Katterbach sind rund zwei Drittel der Brigade, deren Trainingsraum ganz Süddeutschland umfasst. In der Storck-Kaserne in Illesheim kommt in einer ähnlichen Größenordnung eine jeweils für neun Monate aus den USA nach Westmittelfranken verlegte Hubschraubereinheit dazu. Für flotte Rhythmen bei der Zeremonie sorgte die einzige noch in Europa verbliebene Army- Band aus Wiesbaden.

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  Woche im Blick (FLZ)
8. August 2019

PFC-Belastung:
OLA will Aktion

Das Abbaggern des mit PFC (polyfluorierte Chemikalien) belasteten Erdreichs auf dem Gelände der US-Armee in Katterbach bis zum Herbst 2019 hat die Ansbacher Stadtratsfraktion der Offenen Linken (OLA) gefordert.

Dabei sei eine sichere Zwischenablagerung auf dem Katterbacher Flugfeld möglich, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Grenzwerte im Wasser seien bereits um das 23-fache überschritten.

Inzwischen habe die US-Armee der Ansbacher Stadtverwaltung mitgeteilt, „dass angeblich ein Sanierungskonzept (...) erstellt wurde“, heißt es weiter.

Die OLA fordert nun eine „unverzügliche öffentliche Vorstellung der Sanierungsmaßnahmen“.i

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
2. August 2019

PFC-Sanierungsplan der US-Armee
Mitteilung an die Stadt Ansbach - Der Termin für die Präsentation der Maßnahmen ist noch offen

Die US-Armee hat offenbar einen Sanierungsplan für die von ihr im Umfeld der Kaserne Katterbach mit per- und polyflourierten Chemikalien (PFC) verseuchten Brunnen, Gewässer und Böden erstellen lassen.

So jedenfalls hat sie das der Stadt Ansbach kurz vor Ablauf der selbstgesetzten Frist am 31. Juli mitgeteilt.

Auf FLZ-Anfrage teilte Frank Stö ckert von der Stabsstelle der Oberbürgermeisterin mit, die Stadt sei auf die US-Armee zugegangen, um einen Termin zur Präsentation der Maß-nahmen abzusprechen und zu erfahren, wann der Sanierungsplan in deutscher Sprache vorliegen werde.

Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA) hat derweil eine „Unverzügliche öffentliche Vorstellung der Sanierungsmaßnahmen“ gefordert.

Das PFC-Gift fresse sich immer weiter in die Gewässer und Böden, so die OLA. „Daher muss das Abbaggern des vergifteten Erdreichs spätestens im Herbst 2019 erfolgen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine sichere Zwischenlagerung auf dem Katterbacher Flugfeld sei möglich.

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
31. Juli 2019

Erneute Army-Manöver
Landeübungen angekündigt

Beim Landratsamt Neustadt wurde angemeldet, dass Einheiten der amerikanischen Streitkräfte Manöver durchführen, von denen auch der Landkreis berührt wird. Erneut geht es um Hubschrauberlandeübungen, die auch nachts stattfinden werden.

Als Übungszeitraum gibt die US-Army den gesamten Monat August an, die betroffenen Gemeindegebiete seien Gallmersgarten, Markt Erlbach und Uffenheim.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den Einrichtungen der übenden Truppe fernzuhalten. Entschädigungsansprüche für Flur- und Forstschäden, für Schäden an privaten Straßen und Wegen sowie für sonstige Schäden seien spätestens innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung schriftlich bei der Gemeinde oder innerhalb von drei Monaten nach dem Zeitpunkt, in dem der Geschädigte von dem Schaden und der beteiligten Truppe Kenntnis erlangt hat, bei der Schadensregulierungsstelle zu melden.

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  Fränkische Landeszeitung
27. Juli 2019

Klarer Kurs
US-Armee betont Lärmschutz

„Wir tun alles, um die Vorschriften der deutschen Behörden zum Lärmschutz einzuhalten.“ Oberst Kenneth Cole, Kommandeur der 12. Heeresfliegerbrigade, hat die Entschlossenheit der US-Armee bekräftigt, möglichst viel Rücksicht auf die Bevölkerung in Westmittelfranken zu üben.

Er appellierte bei einem Pressegespräch an die Bürger, sich sofort an die Hotline der Army zu wenden, wenn sie das Gefühl hätten, Vorschriften würden verletzt. „Wir können den Beschwerden sehr schnell und umfassend nachgehen.“ Mit Hilfe der Flugdaten der Tower in Ansbach- Katterbach und Illesheim sowie den Aufzeichnungen der Bundeswehr könne exakt ermittelt werden, welche Maschine welche Route in welcher Höhe geflogen ist.

Die Hotline ist unter der Nummer 0152/09114369 erreichbar. Unter dieser Nummer werden auch alle anderen Anfragen beantwortet, bis hin zu möglichen Truppenbesuchen für Schulklassen oder Vereine. Ein bis zwei Mal pro Monat stellt die Army interessierten Gästegruppen ihre tägliche Arbeit und ihre militärische Aufgaben innerhalb der Nato vor.

Die 12. Heeresfliegerbrigade spielt eine herausragende Rolle innerhalb der Truppen in Europa. Kein anderes Land hat eine vergleichbare Einheit, die in Krisenfällen in kürzester Zeit verschiedene Aufgaben in der Luft übernehmen kann. Mit der Kommandozentrale in Ansbach-Katterbach und Standorten in Wiesbaden, Grafenwöhr und Hohenfels umfasst sie 950 Soldaten, darunter hundert Piloten für 50 Helikopter. Neben Kampfhubschraubern vom Typ Apache gehören dazu kleinere Transporthelikopter vom Typ „Black Hawk“ und größere vom Typ „Chinook“.

Etwa zwei Drittel der Brigade ist in Ansbach-Katterbach. „Die Piloten brauchen ständiges Training, um auf Einsätze optimal vorbereitet zu sein“, betonte Oberst Kenneth Cole. „Wir versuchen, möglichst viel der Trainingsflüge auf die Truppenübungsplätze in Hohenfels und Grafenwöhr zu verlagern.“ Zudem würden weitere genehmigte Bereiche von der Pfalz bis Oberfranken und hinunter an die Alpen genutzt. Zwischen diesen Bereichen würde ständig gewechselt. „Insgesamt findet weniger als die Hälfte unserer Flugbetriebs rund um Ansbach oder Illesheim statt“, betonte Kenneth Cole.

Der Oberst unterstrich die langfristig gewachsenen Verbindungen zu Gemeinden und Bürgern. „Diese wollen wir weiter ausbauen.“ Deshalb würden inzwischen viele Bereiche überhaupt nicht mehr überflogen, andere nur in Mindesthöhen. Bei besonderen Veranstaltungen, die gemeldet werden, gebe es Flugpausen.

Cole hatte vor zwei Jahren das Kommando übernommen, nachdem er vorher in einem Schulungszentrum in Garmisch-Partenkirchen Erfahrungen in Deutschland gesammelt hatte. Am 9. August wechselt er nach Fort Rucker im US-Bundesstaat Alabama. Sein Nachfolger John B. Broam kennt Westmittelfranken aus vorherigen Tätigkeiten in Illesheim und Ansbach.

In die Illesheimer Storck-Kaserne werden für jeweils neun Monate weitere Hubschrauber-Einheiten aus Amerika verlegt, um ihre Flexibilität zu verbessern. Diese umfassen rund 1900 Soldaten mit 90 Hubschraubern. Von diesen Soldaten sind jedoch rund die Hälfte, von den Hubschraubern zwei Drittel ständig bei Manövern in Ost und Südosteuropa. Wie ein Flug von Ansbach-Katterbach nach Illesheim aus der Sicht der Piloten abläuft, stellen wir auf der übernächsten Seite vor.

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  Fränkische Landeszeitung
27. Juli 2019

Ein Himmel mit engen Wegen
Für die Piloten der US-Armee beginnt jeder Flug lange vor dem Abheben – Im Zick-Zack über Wald und Feld

Samantha McNicholas und Jason Anderson schauen noch einmal auf die Karte. „Wir nehmen die Route hier über die Wälder entlang und dann um diese Ortschaften herum.“ Beide kennen die Region inzwischen besser als viele Einheimische. Sie müssen jede Menge Vorgaben beachten, die die Freiheit beim Fliegen längst vertrieben haben.

Zwei Stunden vor dem Abheben feilt das Duo zum letzten Mal an der Route. Ihre Planungen haben schon eine Woche vorher begonnen. Die Piloten der 12. Heeresfliegerbrigade haben straffe Richtlinien, wann sie wie viele Stunden im Cockpit sitzen müssen, bei welchen Lichtverhältnissen, mit wieviel Instrumenteneinsatz und welchen Manövern. Deshalb sind ihre Tage eng getaktet, zumal auch noch die Maschinen vollständig gecheckt im richtigen Moment auf dem Flugfeld stehen müssen.

Der lange Vorlauf ist der Grund, dass Oberleutnant Samantha McNicholas und Hauptmann Jason Anderson heute eine ungewöhnliche Aufgabe haben. Mit an Bord wird Oberst Kenneth Cole sein, der Kommandeur ihrer Brigade. Allerdings nur als Co-Pilot, denn für die Chefrolle im Cockpit kommt er heute nicht in Frage. Nicht, weil er es nicht könnte, sondern weil er zu viel Anderes zu tun hatte, um den Flug umfassend vorbereiten zu können.

In den Büros der Piloten hängen riesige Karten. Flächen sind schraffiert, über denen nicht geflogen werden darf. Immer mehr Bürgermeister, die den Kommandeur regelmäßig bei den Sitzungen der Lärmschutzkommission treffen, haben darum gebeten, zumindest die Hauptorte auszusparen. Die Karten zeigen verschiedene Areale, zwischen denen laufend gewechselt wird, mögliche Landepunkte an abgelegenen Stellen, Mobilfunkmasten und Stromleitungen, freie Felder und Wälder, die den Weg weisen. Dazu gibt es täglich wechselnde Einschränkungen. Die Army bietet an, auf besondere Veranstaltungen Rücksicht zu nehmen, von Beerdigungen bis zum Freilandtheater in Bad Windsheim.

Als der Kommandeur zur Vorbesprechung stößt, klopft er dem 33- Jährigen, der ihn heute im Cockpit kommandieren wird, auf die Schulter. „Ich werde jede Anweisung ganz exakt befolgen.“

Draußen auf dem Flugfeld hat erst einmal Dani Qualls das Sagen. Sie macht jedem der Passagiere klar, was er später zu tun oder zu lassen hat, wo sein Platz ist und in welcher Reihenfolge die Chinook betreten wird. Die lange Maschine mit zwei Rotoren bietet 32 Sitzplätze und jede Menge Platz. So viel, dass die Piloten das, was hinter ihnen passiert, der Flugingenieurin überlassen müssen.

Als alle sitzen, greift Jason Anderson zu Checkliste. Mit seinem Co-Piloten geht er Dutzende von Punkten durch, dann hebt die Chinook ab. Die Häuser werden klein. Jason Anderson hat die Augen ständig auf den Monitoren, die ihm zeigen, welche Route möglich und welche gesperrt ist. „Das ist wie mit dem Auto“, sagt er. „Es gibt ein festgelegtes Netz von Wegen, an die wir uns zu halten haben.“

Im Zick-Zack geht es voran, über die Frankenhöhe in die Windsheimer Bucht nach Illesheim, zurück nach Katterbach, wo Kenneth Cole seine letzte Aufgabe löst. Sanfte Landung.

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  Fränkische Landeszeitung
27. Juli 2019

„Die Situation bei den PFC ist dramatisch“
Martin Stümpfig (Grüne) zur Grundwasser-Vergiftung rund um Katterbach

Wie kann man die zuständigen Behörden dazu bringen, endlich etwas gegen die Grundwasser- Vergiftung durch die US-Armee in Katterbach zu unternehmen? Im Ortsverband der Grünen war man sich schnell einig, dass man Druck ausüben muss. Die Ökopartei wird in dieser Frage aktiv werden.

Der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig schilderte: „Die Situation bei den PFC ist dramatisch.“ Hintergrund: Die per- und polyflourierten Chemikalien (PFC) als Rückstände von Löschschaum, mit dem die Flugplatz- Feuerwehr in Katterbach geübt hat, sickert in den Untergrund und gefährdet das Grundwasser. „Diese Löschschäume wurden lange Zeit verwendet“, sagt Stümpfig. Der „Hot Spot“ sei relativ klein. „Das Problem ist, dass die PFC durch alles durchgehen, sogar durch Betonboden.“ Jeden Tag, jede Stunde marschierten die nicht abbaubaren Schadstoffe in die Tiefe Richtung Grundwasser. „Es müsste so schnell wie möglich gehandelt werden“, sagt Stümpfig, der auf der Landesebene nicht weitergekommen ist.

Es helfe nur, das kontaminierte Erdreich auszubaggern und sicher zwischenzulagern. Noch wisse niemand, wie man den verseuchten Boden von den PFC befreien könnte. Das sei keine Super-Lösung, aber das einzig Machbare. Die Tatsache, dass die PFC jetzt auch schon in einem Bach bei Sachsen gefunden wurden, zeige die Größe des Problems. Stümpfig: „Wir wollen auch wissen, wie weit rund um Katterbach und wie häufig wird gemessen.“

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  Fränkische Landeszeitung
26. Juli 2019

PFC-Gift auch in Sachsen
Offene Linke Ansbach spricht von „riesigen Ausmaßen der Verseuchung“

Die Offene Linke Ansbach (OLA) schlägt Alarm: Die Vergiftung mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) durch die US-Armee hat offenbar auf den Landkreis Ansbach übergegriffen. So wurden im Milmersbach im Gebiet der Gemeinde Sachsen bei Ansbach PFC-Werte gemessen, die über dem Grenzwert liegen.

Das Landratsamt geht darüber hinaus auch von einer Vergiftung von Fischteichen aus, die durch den Milmersbach gespeist werden. Auf Anfrage der OLA habe das Landratsamt mitgeteilt, dass sich der PFC-Wert zwischen Januar 2017 und Januar 2018 von 0,59 Mikrogramm pro Liter auf 1,91 Mikrogramm pro Liter mehr als vervierfacht hat.

Private Brunnen in Neukirchen, Hirschbronn und Milmersdorf wurden ebenfalls getestet, hier konnte keine PFC-Belastung festgestellt werden.

Der Milmersbach werde primär durch die Regenentwässerung der Kaserne Katterbach gespeist, teilte das Landratsamt weiter mit. „Durch schadhafte Stellen gelangen dort Schadstoffe aus dem Untergrund in die Regenentwässerung (Regenwasserkanal) und werden hierüber zum Milmersbach transportiert“, heißt es in einem Schreiben des Landratsamtes.

Die OLA erklärt dazu: „Der Milmersbach im Südosten der Kaserne Katterbach liegt weit vom bisher angenommenen Schadensort am Löschplatz im äußersten Nordwesten des Flugplatzes entfernt.“ Die Entfernung von rund zwei Kilometern zu den ebenfalls vergifteten Weihern und Brunnen in Obereichenbach zeige „die riesigen Ausmaße der Verseuchung“.

Die US-Armee hatte im März einen Termin zur Präsentation eines Sanierungskonzeptes platzen lassen. Eine zweite, vom Militär selbst gesetzte Frist läuft am 31. Juli ab. Bisher liegt der Stadt Ansbach keine Mitteilung seitens des Standort- Kommandanten vor.

Am Rande notiert:
Buchbinder Wanninger

Der Ansbacher Rechtsreferent Udo Kleinlein fühlt sich zurzeit wie der berühmte Buchbinder Wanninger aus dem Karl-Valentin-Sketch, der mit seinem Anliegen von Behörde zu Behörde weitergeschickt wird, ohne wirklich voranzukommen.

Wegen der PFC-Vergiftung des Grundwassers rund um die US-Kaserne in Katterbach hatte er am 19. Juni an das Bundesumweltministerium in Berlin geschrieben und um Hilfe gebeten. Am 22. Juli antwortete ihm der Umweltstaatssekretär Florian Pronold (SPD). Der äußerte in seinem Schreiben „viel Verständnis dafür, dass Sie nach mehrjähriger Bearbeitungsdauer und dem Vorliegen wesentlicher Zwischenergebnisse jetzt zeitnah Sanierungsmaßnahmen von den Pflichtigen erwarten“.

Bis dahin war Kleinlein noch hoffnungsfroh.

Doch dann las er den nächsten Satz: „Für die Liegenschaft Ansbach- Katterbach ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Grundstückseignerin zuständig und steht in Bezug auf Bauund Sanierungsmaßnahmen mit den US-Streitkräften in Kontakt. Ich werde Ihre Anfrage daher zuständigkeitshalber dem Bundesministerium der Finanzen mit der Bitte um Übernahme zuleiten.“

Die BImA ist zufällig diejenige Behörde, mit der die Stadt Ansbach seit über einem Jahr in Kontakt steht und bei der sich zum Leidwesen aller Betroffenen während der gesamten Zeit nichts bewegt hat.

Udo Kleinlein kann den ganzen Vorgang nur noch mit Galgenhumor nehmen: „Da geht es um die Vergiftung von Grundwasser und das Bundesumweltministerium erklärt sich schlicht für nicht zuständig.“

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  Fränkische Landeszeitung
11. Juli 2019

Auch Brunnen in Untereichenbach belastet
PFC-Messwerte veröffentlicht

Die Stadtverwaltung hat jetzt auf Antrag der Offenen Linken Ansbach (OLA) alle vorliegenden Messwerte zur Belastung des Grundwassers durch perund polyfluorierte Chemikalien (PFC) durch die US-Armee mitgeteilt. Ergebnis: Auch ein Brunnen in Untereichenbach ist mit den teils krebserregenden Stoffen belastet.

So habe sich hier zum Beispiel der Wert für die Perfluorhexansulfatsäure (PFHxS) seit 2014 auf 0,34 Mikrogramm pro Liter verdoppelt, so die OLA in einer Pressemitteilung. Er liege damit deutlich über dem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Viel höhere PFC-Werte waren bei einem Brunnen und einem Fischteich in Obereichenbach gemessen worden (die FLZ berichtete).

Die Verwaltung habe dazu mitgeteilt, dass aufgrund der „geringen statistischen Basis von zwei bis drei Werten je Entnahmestelle keine belastbare Aussage über einen Trend“ möglich sei, so die OLA, die daraufhin angeregt hat, die Zahl der Messstellen zu erhöhen und auch häufiger zu kontrollieren. Zahlen müsse das die US-Armee als Verursacher.

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  Fränkische Landeszeitung
6. Juli 2019

Offene Linke will die Werte wissen

Die Offene Linke Ansbach (OLA) legt in Sachen PFC-Verseuchung des Grundwassers durch die US-Armee nach. Die OLA-Fraktion hat beantragt, dass der Stadtrat noch vor der Sommerpause über die PFC-Werte informiert wird, die bei Messungen im Stadtgebiet festgestellt wurden. Der rasante Anstieg der Verseuchung eines Hausbrunnens in Obereichenbach sei alarmierend, der Grenzwert teils um das 23-fache überschritten. Nach Kenntnis der OLA wurden an weiteren Orten - zum Beispiel in Eyb - Proben genommen.

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
3. Juli 2019

Erneute Manöver der US Army
Hubschrauberlandungen angekündigt

Beim Landratsamt Neustadt wurde angemeldet, dass Einheiten der amerikanischen Streitkräfte ein Manöver durchführen, von welchem auch der Landkreis berührt wird. Dies teilte die Behörde jetzt mit.

Demnach gehe es erneut um sogenannte Hubschrauberlandeübungen (einschließlich Nachtlandungen). Der Übungszeitraum liege zwischen dem vergangenen Montag bis einschließlich Mittwoch, 31. Juli. Bei den betroffenen Gemeindegebieten handele es sich um Bad Windsheim, Burgbernheim, Dachsbach, Gerhardshofen, Markt Nordheim, Markt Taschendorf und Trautskirchen. Wie das Landratsamt weiter schreibt, werde die Bevölkerung gebeten, sich von den Einrichtungen der übenden Truppe fernzuhalten.

Entschädigungsansprüche für Flur- und Forstschäden, für Schäden an privaten Straßen und Wegen sowie für sonstige Schäden seien innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung schriftlich bei der Gemeinde oder innerhalb von drei Monaten nach dem Zeitpunkt, in dem der Geschädigte von dem Schaden und der beteiligten Truppe Kenntnis erlangt hat, schriftlich bei der Schadensregulierungsstelle des Bundes anzumelden.

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  Windsheimer Zeitung
28. Juni 2019

Herumeiern statt Vorzeichenwechsel
Der Verein WiR und die Bürgerinitiative Etz langt’s kritisieren den Verlauf der Ratssitzung zum FLUGBETRIEB in und um Illesheim

„US-Militär und Staatskanzlei haben den Einsatz der Windsheimer Räte zu einer Schaufensterveranstaltung herabgewürdigt.“ So bewertet Tanja Schwarz aus Ickelheim, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative (BI) Etz langfs, den Verlauf der öffentlichen Sitzung des Bad Windsheimer Stadtrates, bei der es wie berichtet um den militärischen Flugbetrieb am Flugplatz Illesheim gegangen war.

Auch für Rainer Meier, Vorsitzender des Vereins Windsheimer und Ortsteilbürger ins Rathaus (WiR), wurde bei der Sitzung im Ickelheimer Schützenhaus „deutlich, dass eine wesentliche Veränderung zum Besseren seitens der politisch Verantwortlichen in absehbarer Zeit wohl nicht zu erreichen ist"...

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  nordbayern.de
27. Juni 2019

Stadtrat von Bad Windsheim: Dauerthema Hubschrauberlärm
Army-Vertreter zur Diskussion in einen besonders belasteten Ortsteil eingeladen

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
27. Juni 2019

Hubschrauberlärm als Dauerthema
Der Stadtrat von Bad Windsheim hat Vertreter der US-ARMY zur Diskussion in einen besonders belasteten Ortsteil eingeladen

Bei einer öffentlichen Stadtratssitzung in Bad Windsheim haben Vertreter von Kommune, Land, Bundeswehr und US-Army über Möglichkeiten gesprochen, den Lärm der in Illesheim stationierten Kampfhubschrauber zu vermindern. Illesheim liegt nur fünf Kilometer südwestlich von Bad Windsheim.

Als Schauplatz der Sitzung hatte Bürgermeister Bernhard Kisch Ickelheim auserkoren, den am stärksten durch die Helikopterflüge belasteten Ortsteil. Beschlüsse waren nicht zu erwarten an dem Abend im Schützenhaus. 15 der 24 Ratsmitglieder und etwa 70 Besucher waren gekommen. Die Sitzung war eine Reaktion auf den massiven Protest aus der Bevölkerung.

Und so sind sie aufmarschiert: Allen voran der Kommandeur der 12. US-Heeresfliegerbrigade,Oberst Kenneth C. Cole,mit großem Gefolge, darunter der Chef-Flugausbilder vom Brigadestab in Katterbach, John Bilton; Oberregierungsrat Maximilian Engelbrecht vom Referat für Streitkräfteangelegenheiten, Bundesverfassungsrecht und Normprüfung in der Bayerischen Staatskanzlei sowie Oberst Walter Ludwig vom Luftfahrtamt der Bundeswehr.

Die Sorge um die Luftqualität und die aus dem Flugbetrieb resultierende Lärmbelästigung nannte Bürgermeister Kisch als zwei wesentliche Themen des Abends. In der Tat drehte sich einmal mehr vieles um Flugrouten, Überflüge über bewohntes Gebiet, Nachtflug und Landeübungen außerhalb des militärischen Areals – all die Dinge eben, die Betroffene im Umfeld des Illesheimer Flugplatzes belasten.

Ein paar Neuerungen gibt es: So hat die US-Army nach Aussage von Kenneth Cole die Flugroute zwischen den Standorten Illesheim und Katterbach geändert. Dadurch soll die Lärmbelastung für Bewohner von Obernzenn und Flachslanden reduziertwerden. Die Army sagte weiter zu, Lärmbelästigungen nachzugehen und die Piloten zu belangen.

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  Neues Deutschland
25. Juni 2019

Wo die Iran-Krise direkt spürbar ist
Friedensaktivist Willi van Ooyen über die Protestwoche gegen die Ramstein-Basis

Diese Woche findet eine Aktionswoche gegen den US-Stützpunkt Ramstein statt. Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte?

Ein Schwerpunkt ist der Kampf gegen den Drohnenkrieg. Dieser wird auch über die Luftwaffenbasis Ramstein koordiniert, das hatten die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden bekannt gemacht.

Durch ein Urteil des Oberverwaltungsgericht Münster vom März 2019 ist die Bundesregierung zur Prüfung verpflichtet, ob die Koordinierung der Drohneneinsätze gegen Grundgesetz und Völkerrecht verstößt. Geklagt hatte ein Staatsbürger des Jemen, der durch einen US-Drohneneinsatz im Jahr 2012 Angehörige verloren hatte...

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
20. Juni 2019

„USA stehen zur Region“
Die ARMY hält an Standorten in Franken und der Oberpfalz fest

Die Präsenz der US-Armee in Franken und der Oberpfalz wird nicht zurückgefahren.

Das teilte Bayerns Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) nach seinen Gesprächen im Pentagon und beim National Security Council der USA mit. „Wir haben sehr gute Nachrichten für die bayerischen Standorte der US-Armee“, sagte Herrmann. „Es gibt keine Bestrebungen, die Zahl der dauerhaft in Bayern stationierten US-Soldaten und Zivilisten zu reduzieren.“ Die USA stünden unverändert zu ihren Standorten in Franken und der Oberpfalz.

„Bayern bietet exzellente Rahmenbedingungen, in denen sich die 40000 militärischen und zivilen US-Kräfte zu Hause fühlen – das haben mir meine Gesprächspartner bestätigt“, sagte der CSU-Politiker, der aktuell in den USA unterwegs ist. Zum Standort der US-Streitkräfte in Polen sagte er: „Die für dort vorgesehenen 1000 US-Kräfte werden keine negativen Auswirkungen auf die Standorte in Bayern haben.“

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  dvidshub.net
18. Juni 2019

American air support in Romania

Two U.S. Army AH-64 Apache attack helicopters with the 12th Combat Aviation Brigade, based in Katterbach, Germany, provide air support for a company of a Romanian army TAB B-83 Zimbru armored personnel carriers during a live-fire demonstration as part of Operation Saber Guardian 19 on June 13, 2019, in Cincu, Romania.

The live-fire demonstration showed Romanian media how interoperability between the U.S. and it’s partner ally militaries can bring efficient and lethal firepower against any adversary. Saber Guardian 2019 is an exercise co-led by Romanian Land Forces and U.S. Army Europe, taking place from June 3-24, to enhance joint and combined interoperability across a variety of mission sets between Bulgaria, Hungary, Romania, the U.S. NATO allies and Partnership for Peace Nations.

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  Fränkische Landeszeitung
16. Juni 2019

US-Flugabwehr Magnet für Besucher
Army präsentierte Raketensystem beim Munatag – Trotz Regens kamen etwa 2000 Bürger

Trotz regnerischen Wetters erwies sich der Tag der offenen Tür, der sogenannte „Munatag“, gestern in seiner 18. Auflage wieder als ein Besuchermagnet.

Nach Angaben der Veranstalter frequentierten rund 2000 Menschen das vom Verein für militärische Heimatgeschichte Frankenhöhe betriebene Muna-Museum zwischen Oberdachstetten und Marktbergel.

Das Muna-Museum ist auf dem Gelände der 1936 errichteten ehemaligen Luftwaffenmunitionshauptanstalt untergebracht. Bis 1945 wurde dort von zeitweise bis zu 3000 Arbeitern, unter denen auch Zwangsverpflichtete und Fremdarbeiter waren, Munition produziert.

Betreiber des Muna-Museums ist der 2001 gegründete Verein für militärische Heimatgeschichte Frankenhöhe. Der als gemeinnützig anerkannte Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Museum die Geschichte der ehemals größten Munitionsanstalt in Süddeutschland, des Flugplatzes Illesheim und der Kriegsereignisse in Westmittelfranken aufzuzeigen. Die Ausstellungen im Museum gehen auf die wechselnde Nutzung der Muna nach dem 2. Weltkrieg wie etwa durch die US-Armee oder durch die Bundeswehr ein.

Breiten Raum im Museum nimmt die Darstellung der Präsenz amerikanischer Truppen seit dem Ende des 2. Weltkrieges bis heute in Westmittelfranken ein. Von der US-Armee wurde gestern erstmals an einem Munatag das Avenger Air Defense System gezeigt. Im November des Jahres 2018 wurde zum ersten Mal nach dem Ende des Kalten Krieges in der Ansbacher Shipton Kaserne am Urlas in Katterbach eine Einheit der US Army zur Kurzstreckenflugabwehr im europäischen Raum stationiert, die mit diesem auf Raketen basierten Flugabwehrsystem ausgerüstet ist. Vertreten war die US-Armee auch mit dem in Illesheim eingesetzten Flugfeldlöschfahrzeug.

Das Muna-Museum verfügt über umfangreiche Sammlungen militärischer Waffen, darunter sind viele gepanzerte Kettenfahrzeuge. Wert wird vom Betreiberverein aber darauf gelegt, nur solche Waffen zu zeigen, die aus historischer Sicht in Zusammenhang mit der Militärgeschichte der Frankenhöhe stehen.

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  Fränkische Landeszeitung
6. Juni 2019

Regierung soll Druck ausüben

Die Bundesregierung hat erstmals eine Liste von Verseuchungen durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) von militärisch genutzten Flächen veröffentlicht.Sechs von neun bekannten Fällen liegen im Umfeld von Liegenschaften der US-Armee - darunter Katterbach.

Eine entsprechende Anfrage hatte Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, gestellt. 36 bestätigte Fälle aus dem Jahr 2018 umfasst die Liste. An neun Standorten habe sich die Kontaminierung von Gewässer und Böden bereits außerhalb der Kasernen ausgeweitet, heißt es in einer Pressemitteilung. Sechs dieser Fälle liegen im Umfeld von Liegenschaften, die von der US-Armee genutzt wurden oder noch werden.

„Der Häufung der Vergiftung von Böden, Bächen und Brunnen im Umfeld von US-Kasernen muss nachgegangen werden“, macht Weinberg deutlich. Besorgt zeigt sich der Abgeordnete mit Blick auf die Auswirkungen für das Grundwasser. In Katterbach etwa verzögere die US- Armee die Behebung der Schäden seit annähernd fünf Jahren, so Weinberg weiter. „Das Gift sickert ja immer weiter, wenn nicht schnell saniert wird. Ich erwarte von der Bundesregierung,dass sie Druck auf die Verursacher der Verseuchung macht. Das muss nicht zuletzt für die USA gelten.“

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
6. Juni 2019

Bedrohung durch Militär-Gifte wächst
Jetzt gibt es eine Liste von US- und Bundeswehr-Standorten, die mit Chemikalien belastet sind. Auch die Umgebung ist kontaminiert

Betroffenen Kommunen bereiten die Giftstoffe bereits seit längerem Sorgen. Jetzt gibt es eine offizielle Bestätigung dafür, dass per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC und PFOS), ausgehend auch von US-Militärstützpunkten wie Ansbach-Katterbach und Grafenwöhr in der Oberpfalz, angrenzende, nicht militärisch genutzte Flächen, belasten.

Auf eine Anfrage des Ansbacher Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg (Die Linke) veröffentlichte das Bundesfinanzministerium — es ist für die Liegenschaften zuständig, die von der US-Armee genutzt werden — eine Liste mit bundesweit 36 Standorten, an denen eine Kontaminierung bestätigt wird.

Bei insgesamt neun davon hat sich diese auf Gewässer und Böden außerhalb der Kasernen ausgeweitet. Und das gilt eben auch für den US-Flugplatz Katterbach bei Ansbach und den US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr (Kreis Neustadt/Waldnaab). Als aktuell oder ehemals von der Bundeswehr genutzte Kasernen tauchen in der Liste die bayerischen Standorte Manching (Kreis Pfaffenhofen), Penzing (Kreis Landsberg) und Memmingerberg (Kreis Unterallgäu) auf.

Die Stoffe gelten als krebserregend und sollen die Fruchtbarkeit einschränken. Als Ursache für die Vergiftungen wird meist der Einsatz von Löschschäumen angegeben. Erst kürzlich war nach einem Bericht der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) in der Ansbacher Stadtverwaltung und unter Stadträten deutlich Unmut über das Verhalten der US-Stellen, aber auch deutscher Behörden, laut geworden. Man werde „mit dem Zeug“ alleingelassen, hieß es.

Karte mit Hotspots

Seit über einem Jahr liege, so der Ansbacher Rechtsreferent Udo Kleinlein, eine Karte mit den Hotspots der PFC-Verteilungen vor. Es sei nicht mehr tolerierbar, mit Gegenmaßnahmen zu warten, weil das Grundwasser gefährdet sei.

Ansbachs OB Carda Seidel (parteilos) zeigte sich dabei „schockiert“ über die Verzögerungstaktik der Verantwortlichen bei der US-Armee. Diese hatten detaillierte Untersuchungsergebnisse angekündigt, selbstgesetzte Termine in der Vergangenheit aber verstreichen lassen. Die US-Armee Garnison Bavaria versichert dagegen, man habe alle Anfragen deutscher Behörden zum Thema PFC/PFOS beantwortet, geforderte Studien durchgeführt und deren Ergebnisse übermittelt. Als Bremser wird in Ansbach auch die Landesbaudirektion (LBD) gesehen, die Seidel schriftlich um Unterstützung gebeten hatte.

In Ansbach wird vermutet, dass die Behörde zögere, weil es an Bundeswehrstandorten ebenfalls PFCProbleme gebe. Tatsächlich ist das Gelände der Otto-Lilienthal-Kaserne in Roth laut einem Gutachten der Bundeswehr durch die Giftstoffe aus Löschschaum erheblich belastet. Dort herrscht Angst, das Gift könne in nahegelegene Fischweiher gespült werden. Und auch zivile Flughäfen sind betroffen. Am Nürnberger Airport ist PFC kiloweise aus dem Boden geholt worden.

Ansbach hat nun laut FLZ Druck auf deutsche Umweltbehörden angekündigt. Zwangsmaßnahmen gegen US-Stellen gelten als aussichtslos. Außerdem sollen im Außenbereich der US-Kaserne, wo das Grundwasser bereits PFC-geschädigt ist, Messstellen installiert werden.

Harald Weinberger verlangt grundsätzlich mehr Aufklärung über den Einsatz PFC-haltiger Stoffe und erwartet von der Bundesregierung, dass sie Druck auf die Verursacher der Verseuchung macht, „das muss nicht zuletzt für die USA gelten“.

Die Zeit dränge, so der Linke- Politiker: „Das Gift sickert ja immer weiter, wenn nicht schnell saniert wird.“

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  Fränkische Landeszeitung
1. Juni 2019

„Wir werden mit dem Zeug alleingelassen“
PFC-vergiftetes Grundwasser: Stadträte beklagen im Umweltausschuss die Untätigkeit der US-Armee und der deutschen Behörden

Der Ärger war Rechtsreferent Udo Kleinlein anzusehen, als er im Umweltausschuss über die vergeblichen Versuche berichtete, bei der PFC-Verseuchung in der US-Kaserne Katterbach voranzukommen. Das Fazit der Stadträte: „Wir werden mit dem Zeug alleingelassen.“ Ihr Zorn richtet sich auch gegen die deutschen Behörden.

Seit Februar 2018 liege die Karte mit den „Hotspots der PFC-Vertei- lungen“ vor, erklärte Kleinlein. Es sei nicht mehr tolerierbar, mit Maßnahmen zu warten. Tatsache ist, dass Rückstände aus dem Löschschaum der US-Feuerwehr, per- und polychlorierte Chemikalien (PFC), immer weiter in den Untergrund einsickern und das Grundwasser gefährden. PFC stehen unter anderem im Verdacht, Krebs zu erzeugen. „Es ist, nicht zu verstehen, dass man nicht sagt: Lass uns das Zeug rausholen und irgendwo sicher lagern.“

Schon im Oktober 2018 hatte Oberbürgermeisterin Carda Seidel die zuständigen Behörden angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Einen guten Monat später antwortete die Landesbaudirektion Bayern (LBD), die US-Armee werde nach „vertiefter Detailuntersuchung“ Ende März 2019 Untersuchungsergebnisse sowie „eine Machbarkeitsstudie“ vorlegen.

Als die Stadt am 22. Februar die LBD wegen eines Präsentationstermins anschrieb, wurde ihr mitgeteilt, sie solle sich direkt an die US-Armee wenden. Am 3. April, da war der vorgesehene Termin bereits verstrichen, teilte der US-Standortkom mandeur mit, die Untersuchungsergebnisse lägen noch nicht vor, und schlug eine Präsentation im Juli 2019 vor. Seidel zeigte sich im Ausschuss „schockiert davon, dass jemand einen selbstgesetzten Zeitpunkt über Monate hinausschiebt und vorher überhaupt nicht reagiert“. Kleinlein vermisste die Unterstützung der deutschen Behörden: „Da wird dagegen gearbeitet und die Dringlichkeit des Ganzen offenbar nicht gesehen.“ Als „größten Bremser“ identifizierte Kleinlein die LBD. Einige Stadträte vermuteten, die Behörden zögerten, weil es an Bundeswehr- stan'dorten ebenfalls PFC-Probleme gebe. „Das Problem ist viel größer. Wir haben das Problem im eigenen Haus“, sagte Gerhard Sauerhammer (CSU).

Was ist zu tun? Dem Ansinnen einiger Stadträte, der US-Armee mit einer Anordnung und einem angedrohten Zwangsgeld Beine zu machen, beschieden Oberbürgermeisterin und Referenten keine Chance. Hier müssten Landes- und Bundes- Umweltbehörden tätig werden, sagte Seidel. Man werde sich - öffentlich - an die Staats- und Bundesregierung wenden und Druck machen.

Was den Außenbereich der Kaserne angeht, wo das Grundwasser bereits PFC-geschädigt ist, sollen drei Messstellen installiert werden. Wegen der Abwicklung der Maßnahme kommt es am nächsten Montag zu einem Gespräch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Weitere Untersuchungen haben die PFC-Belastung des Grundwassers „im bisher bekannten Umfang“ bestätigt.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
30. Mai 2019

Behörden werden zu Hubschrauberbelastung befragt
Lärm und Abgase militärischer Hubschrauber nach wie vor Streitthema im Bad Windsheimer Stadtrat – Sondersitzung im Juni in Ickelheim

Der Stadtrat von Bad Windsheim hatte im Dezember 2017 eine Resolution gegen den militärischen Fluglärm im Bereich Bad Windsheim gestartet. Als nächster Mosaikstein der kurstädtischen Bemühungen gilt nun eine Sonderstadtratssitzung am 25. Juni in Ickelheim.

Dort sollen die Stadträte direkt mit Vertretern der US-Army, der Bundeswehr und der bayerischen Staatskanzlei reden dürfen. Ickelheim sei vom Lärm besonders geplagt, berichtete Bürgermeister Bernhard Kisch in diesem Zusammenhang. Bürger hätten über zwei Initiativen in Bad Windsheim sowie die Stadtratsfraktionen die Chance, Fragen einzureichen. Diese sollen in der Sonderstadtratssitzung den Behördenvertretern gestellt werden.

Nachfragen dürfen Bürger allerdings auch dann nicht stellen, wenn ihnen die Antwort nicht genügt. Das erklärte Kisch auf Nachfrage von Wilhelm Dehner, der davon alles andere als begeistert war. Er fürchte „08/15-Antworten“ auf berechtigte Fragen: „Wenn dann Nachfragen nicht erlaubt sind, bringt’s ja nix“, sagte er. „Es gelten die Regularien einer normalen Stadtratssitzung“, entgegnete der Bürgermeister ihm darauf. Stadträte dürften demnach durchaus nachbohren, Bürger hingegen nicht.

Wie Kisch in diesem Zusammenhang andeutete, wolle er im Sinne der Sache ein Hochkochen der Stimmung und eine dadurch bedingte Eskalation vermeiden. „Wir können in der Sache diskutieren, aber das wird keine Demonstration“, kündigte er an. Sollte die Veranstaltung aus dem Ruder laufen, „werde ich sie sofort beenden“.

Die Resolution gegen den Fluglärm läuft seit anderthalb Jahre, dem Ziel sind die Stadträte aber bisher noch nicht spürbar nähergekommen. Zuerst wollte das Gremium das bayerische Umweltlandesamt dazu zwingen, in Bad Windsheim eine Luftmessung vorzunehmen, um zu sehen, ob der militärische Hubschrauberbetrieb Einfluss auf die Luftqualität habe. Doch das Amt lehnte ab, denn man könne die Schadstoffe ohnehin nicht den USHubschraubern von der benachbarten Kaserne in Illesheim zuordnen, das sei „messtechnisch nicht nachweisbar“, hieß es in einem Schreiben. Der Straßenverkehr habe größere negative Auswirkungen auf die Luftwerte als die US-Hubschrauber.

Etliche Stadträte wünschten sich darauf, die Verwaltung solle private Angebote für Messungen einholen. Kisch präsentierte nun jüngst die Offerte einer Münchner Firma. Deren Kosten seien abhängig von der Anzahl der aufgestellten Stationen. Bürgermeisterstellvertreter Rainer Volkert, der sich von Anfang an gegen die Resolution gewehrt hatte, sprach von einem „gewaltigen Preis“, den er nicht bereit sei, zu zahlen. „Die Belastung durch die Hubschrauber lässt sich nicht darstellen, dafür könnte auch ein größerer Traktor oder ein anderes Kfz verantwortlich sein“, sagte er.

Mess-Standorte im Bad Windsheimer Stadtgebiet und in den Ortsteilen legten die Räte noch nicht fest, sie wollten zuerst die eingangs erwähnte Sitzung vom 25. Juni abwarten. Einige Räte machten indes ohnehin den Lärm als Hauptproblem aus.

Lärm als Hauptproblem

Stadtrat Wilhelm Dehner will sich gar nicht primär um die Luftbelastung durch die militärischen Helikopter kümmern. Seiner Meinung nach störe die meisten Betroffenen etwas ganz anderes noch viel mehr: der Lärm. Auch Stadtrat Gerhard Koslowski betonte: „Wir haben die Beschwerden besonders wegen des Lärms, wollen aber nur die Luftqualität messen lassen.“

Denn US-Hubschrauber dürften in zwei Nächten in der Woche im Zeitraum von Mai bis August bis 1.30 Uhr fliegen, im Juni und Juli sogar bis 2 Uhr in der Nacht. „Für jeden Tag, der in diesen Zeiträumen nach Mitternacht endet, ist ein Kompensationstag zu gewähren, das heißt der Flugbetrieb muss zum Ausgleich an einem anderen Tag vorzeitig beendet werden“, schrieb Oberstleutnant i.G. Jens Rossmanith an die Stadt.

„Wir werden am Lärm aber wenig machen können“, fürchtete Dr. Stefan Eckardt. Ebenfalls wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung macht der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Träger in einem Schreiben. Ihm sei in Gesprächen versichert worden, „dass eine Änderung nationaler Gesetze hier keine Auswirkung auf den militärischen Flugverkehr haben würde“. Weiter schreibt er: „Aus meiner Sicht könnte hier nur eine Veränderung auf multinationaler Vertragsebene helfen.“ Eine kurzfristige Lösung sei nicht in Sicht.

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  Fränkische Landeszeitung
18. Mai 2019

Bis zum August 52 Lärmnächte
Am Montag gehen die Flüge der US-Hubschrauber wieder los – „Ein Schlag ins Gesicht der Stadt Ansbach“

Am Montag beginnt die Nachtflug-Saison der US-Armee. Die Anwohner im Umkreis der Stützpunkte Katterbach und Illesheim müssen sich auf 52 Lärmnächte einstellen. Die Forderung der Stadt Ansbach für ein Nachtflugverbot werde von den US-Truppen seit zehn Jahren ignoriert, so die Bürgerinitiative „Etz langt’s“.

Eine ganze Reihe Bürger boykottierten die Ortsteilversammlung für Obereichenbach. Sie erinnerten mit einem Transparent daran, dass seit der einstimmigen Resolution des Ansbacher Stadtrats für ein Nachtflugverbot zehn Jahre lang nichts passiert sei. Die lärmgeplagten Bürger hätten den Eindruck, dass ihnen auf Ortsteilversammlungen nicht geholfen werden könne, so Stadtrat Boris-André Meyer, der auch Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ ist.

„In zehn Jahren hat sich das USMilitär keinen Millimeter bewegt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative. Stattdessen sei immer weiter aufgerüstet worden, sodass inzwischen über 100 Hubschrauber in der Region stationiert seien. „Das Lärmsommer-Flugprogramm ist ein Schlag ins Gesicht der Stadt Ansbach und weiterer Kommunen, die sich für das Wohl ihrer Bürger einsetzen“, heißt es weiter in der Erklärung.

Das Flugprogramm hat es in sich: In 52 Nächten werden die US-Hubschrauber bis in die Dunkelheit fliegen – ab Montag, 20. Mai, bis einschließlich 29. August. Vorgesehen sind 18 Nächte, in denen die Apaches, Blackhawks und Chinooks bis 2 Uhr in der Früh über den Köpfen der Bürger kreisen. In drei Nächten gehen die Übungen bis 1.30 Uhr und in 31 Nächten üben die amerikanischen Truppen bis Mitternacht. Immerhin, an den gesetzlichen deutschen Feiertagen heißt es im Flugplan der Army „German Holiday, No Fly“ – man gönnt den deutschen Nachbarn ihre Feiertagsruhe.

Wer wissen möchte, wann die Helikopter wie lange in der Luft sind und seine Gartenparty danach planen möchte: Der Flugplan ist auf der Internetseite der Gemeinde Petersaurach veröffentlicht (www.petersaurach. de). Selbst die Öffentlichkeit zu informieren, habe die US-Armee nicht für nötig gehalten, kritisierte „Etz langt’s“. Die Stadt Ansbach hat sich übrigens dagegen entschieden, ihre Bürger auf ihrer Internetseite zu informieren. Das habe Oberbürgermeisterin Carda Seidel so beschlossen, so Frank Stöckert von der Stabsstelle der Oberbürgermeisterin, das sei Sache der Amerikaner.

Bei der Bürgerinitiative ist man gespannt, wie die Ansbacher Rathausparteien auf das „Desinteresse an einem halbwegs erträglichen Nebeneinander“ seitens der US-Armee reagieren. Schließlich hatte man im August 2018 in einer weiteren, fraktionsübergreifenden Resolution geschrieben: „Sollte auch im zehnten Jahr nach unserer einstimmigen Resolution keine dahingehende spürbare und dauerhafte Reduzierung des Hubschrauberlärms möglich sein, ist für uns klar, dass wir uns fraktionsübergreifend für die schnellstmögliche zivile Umnutzung der Kasernenflächen in Ansbach einsetzen werden.“

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  Fränkische Landeszeitung
16. Mai 2019

Kurz notiert in Oberdachstetten
Aus dem Gemeinderat

Über die Sitzung der Fluglärmkommission der Militärflugplätze Ansbach und lllesheim eim informierte Bürgermeister Martin Assum die Gemeinderäte und Zuhörer. Im Juli sei mit einem erhöhten Flugbetrieb bis nach Mitternacht zu rechnen, für den es aber Ausgleichstage geben werde. Die Beschwerden bezüglich des Fluglärms seien in Ansbach rückläufig, eine Zunahme sei jedoch in Illesheim zu verzeichnen.

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  Fränkische Landeszeitung
1. Mai 2019

Silberhorn soll Fluglärm hören
US-Armee

Thomas Silberhorn (CSU) soll sich im Sommer selbst einen Eindruck von der Fluglärmbelastung im Ansbacher Umland machen. Die Bürgerinitiative „Etz langt's" hat den Staatssekretär im Verteidigungsministerium eingeladen, nachdem er die Präsenz der US-Armee bei einem Termin in Herrieden verteidigt hatte.

US-General Benjamin Hodges habe unlängst erklärt, die US-Militärbasen in Deutschland dienteni allein den Interessen und der Verteidigung der USA. Es sei daher unverantwortlich, „Hunderte Millionen deutsche Steuergelder für Trumps Truppen zu vergeuden", so die Bürgerinitiative in einer Pressemitteiluhg.

Außerdem kritisierte „Etz langt's" den kürzlich begangenen „Tag des Baumes" der US-Armee in Ansbach als PR-Aktion. „Das beste Baumschutzprogramm ist der Abzug der US-Kampfhubschrauber", heißt es in der Mitteilung weiter. Mehrere tausend Liter JP-8-Kerosin verbrauche etwa ein Chinook-Helikopter pro Flugstunde, erklärte Sprecher André Fitzthum. „Eine einzige Flugstunde der Kampfhubschrauber belastet unsere Umwelt stärker als 40000 Kilometer mit einem Diesel-Pkw. Wenn bundesweit Großstädte Dieselfahrverbote diskutieren, müssen wir in der Region Ansbach endlich Flugverbote für die US-Armee in Betracht ziehen."

Mit etwa 1500 bis 2000 Flugstunden pro Monat sei das Militär „Klimakiller Nummer eins in Westmittelfranken".

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  Fränkische Landeszeitung
29. April 2019

„Gerüstet sein“
Thomas Silberhorn in Herrieden

„Schon aus eigenem Interesse müssen wir die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung haben und müssen gerüstet sein, unseren Beitrag zur Sicherheit in Europa und zur internationalen Stabilität zu leisten“, sagte Thomas Silberhorn, Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, am Freitag in Herrieden.

Auch die in Westmittelfranken stationierten US-Truppen waren Thema. Die CSU-Arbeitskreise Außen- und Sicherheitspolitik (ASP) aus den Kreisen Ansbach und Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim sowie Ansbach Stadt hatten eingeladen, um über die „Bundeswehr im Spannungsfeld sicherheitspolitischer Herausforderungen“ zu sprechen.

In Folge des Zwei-plus-vier-Vertrages von 1990 sei es mit der Bundeswehr kontinuierlich nach unten gegangen, meinte Silberhorn. Jetzt sehe man sich mit einer neuen Bedrohungslage konfrontiert. „Wir müssen unsere Antennen dafür schärfen, zu erkennen, dass künftige Schlachtfelder in den sozialen Netzwerken liegen.“ Russische Server nähmen Einfluss auf Wahlen. Auch Netzwerke wie die Energieversorgung könnten angegriffen werden.

Wegen der Bedrohung durch Russland bauten die osteuropäischen Länder auf die Rückendeckung der NATO und der EU. Deutschland werde aufgefordert, seine sicherheitspolitischen Hausaufgaben zu machen. „Wir wollen die Bundeswehr für die Landes- und Bündnisverteidigung qualitativ und quantitativ wieder voll ausstatten“, so der CSU-Politiker. Seit 2015 wachse die Bundeswehr wieder. Ziel seien 200000 Soldaten.

„Wir sollten mit allen liberalen Demokraten in der Welt zusammenarbeiten und unseren internationalen Beitrag zur Stabilität der Sicherheit leisten“, sagte Silberhorn. Im Interesse des Friedens und der Stabilität müsse es dazu eine europäische Konfliktpolitik geben. So müssten zum Beispiel gemeinsame Plattformen für Waffensysteme geschaffen werden. Deutschland habe eine Verantwortung für die regionale Sicherheit, aber auch international, in Abstimmung mit den Vereinten Nationen.

Silberhorn: Stationierung in Mittelfranken richtig

Manfred Scholl, der ASP-Vorsitzende im Landkreis Ansbach, sprach auch das Thema der hier stationierten US-Truppen an. Silberhorn sagte dazu: Bei allem Verständnis für von Hubschraubern lärmgeplagte Bürger müsse gesagt werden, warum die Hubschrauber und die Anwesenheit der US-Truppen sicherheitspolitisch richtig sei.

Die Amerikaner müssten sich eigentlich umgekehrt die Frage stellen, wann Deutschland und die EU aus eigener Kraft für ihre Sicherheit sorgen könnten, meinte Staatssekretär Thomas Silberhorn.

Gegenwärtig könne das ohne die militärischen Fähigkeiten der Amerikaner nicht gelingen. Wie in Ansbach gebe es auch in Grafenwöhr in der Oberpfalz Beschwerden wegen des Fluglärms. Thomas Silberhorn wollte nichts versprechen, aber wenn sich in den nächsten Monaten dafür ein Zeitfenster finde, werde er sich an beiden Standorten ein Bild von der Situation machen.

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  Woche im Blick (Ansbach)
25. April 2019

400 gegen den Krieg
Traditioneller Ostermarsch in Ansbach

Im Original lesen.

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  Fränkische Landeszeitung
23. April 2019

„Die Kaserne Katterbach zivil nutzen“
Forderung der Ostermarschierer – Zwei Kundgebungen – Hinweis auf vergiftete Böden und Gewässer

Mit bunten Fahnen, Pfeifen und Transparenten haben sich am Ostersamstag in Ansbach zahlreiche Menschen versammelt, um ein Zeichen gegen Krieg und für eine zivile Umnutzung der US-Militärstandorte in Katterbach und Illesheim zu setzen. Das Motto lautete: „Frieden statt Aufrüstung! Trumps Kriegsbasen schließen!“.

Den Auftakt bildete eine Kundgebung vor den Kaserne in Katterbach. Rund 100 Menschen waren laut der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ gekommen. „Wir wollen ein starkes Signal für Frieden setzen. Es geht auch um den Faktor Stadtentwicklung, was Wohnraum und die Hochschule betrifft“, sagte Boris-André Meyer, Pressesprecher der Bürgerinitiative. „Wer das Klima schützen möchte, der muss diese Militärbasen schließen.“

Stellvertretende „Etz langt’s“-Vorsitzende Kerstin Mach forderte die US-Armee auf, die verseuchten Böden rund um das Flugplatzgelände zu reinigen. „Klimaschutz statt Rüstung“ oder „Krieg ist der größte Klimakiller“ war auf Plakaten zu lesen. Später auf dem Martin-Luther-Platz und in der Ansbacher Innenstadt zählten die Veranstalter rund 300 Teilnehmer. Die Polizei sprach von 230 Besuchern.

Sebastian Schönauer, stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes Naturschutz, sprach über die Folgen, die von Hubschrauberabgasen ausgingen, oder von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC), die Böden, Gewässer und Brunnen vergifteten. Diese Chemikalien könnten zu Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit führen. Das PFC war früher vor allem im Löschschaum der Werksfeuerwehren enthalten, deutscher wie amerikanischer.

Arbeitsmediziner Dr. Wolfgang Lederer-Kanawin sprach über die Folgen von Lärm. „Lärm ist ein unerwünschter Schall.“ Es gebe Lärm, den Menschen als positiv empfänden – beispielsweise auf einem Rockkonzert oder bei einem Autorennen. „Hier aber steht der Lärm zur Debatte, dem man sich nicht entziehen kann“, stellte der Mediziner fest.

Lärm führe bei einigen Menschen zu Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Depressionen und einem erhöhten Risiko von Herzinfarkten, sagte Lederer- Kanawin. Bei Kindern könne er zu Lernschwächen führen. „Menschen, die es sich leisten können, ziehen weg von Autobahnen oder Einflugschneisen von Flughäfen.“ Der Experte forderte ein sofortiges Nachtflugverbot für zivile und militärische Flughäfen, den Abzug von Atomwaffen aus Deutschland und die Schließung der US-Kasernen zugunsten von zivilen Nutzungen.

Nach der Kundgebung ging es – begleitet von der Samba-Gruppe „Batukeros“ – zum Ostermarsch über die Würzburger Straße, den Kasernendamm, die Residenzstraße, den Schlossplatz auf den Johann-Sebastian- Bach-Platz. Laut der Bürgerinitiative schwoll der Zug auf 300 Menschen an.

„Etz langt’s“ sprach von einem starken Signal für eine Zukunft Westmittelfrankens frei vom US-Militär. Ziel sei das Umnutzen der Kasernen durch die Hochschule, bezahlbaren Wohnraum und Gewerbeflächen. Die US-Armee sei „Klimakiller Nummer eins“.

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  Fränkische Landeszeitung
12. April 2019

„Für eine zivile Nutzung“
Ostermarsch mit Kundgebungen vor US-Kaserne in Katterbach

Zum 13. Mal steigt am Ostersamstag der Ostermarsch mit Kundgebungen vor der Kaserne der US-Armee in Katterbach und auf dem Martin-Luther- Platz. Im Anschluss geht es für die Teilnehmer über die Würzburger Straße, Kasernendamm, Residenzstraße, Schlossplatz auf den Johann- Sebastian-Bach-Platz.

„Wir sind sehr positiv vom Zuspruch in der Bevölkerung überrascht“, so Boris-André Meyer, Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, die den Ostermarsch organisiert. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter das Motto „Frieden statt Aufrüstung! Trumps Kriegsbasen schließen!“ auf die Fahne geschrieben. Es sei „Zeit für eine zivile Nutzung“ der US-Kasernen von Präsident Donald Trump in der Region, so Meyer weiter.

Das Gelände in Katterbach sei ein „hervorragendes Gewerbegebiet“ mit Bahnanschluss und an der Bundesstraße gelegen, stellte der Pressesprecher fest. Und das ganz ohne Flächenfraß. Das Gelände am Urlas sei bestens geeignet, um Wohnraum für junge Familien zu schaffen, erklärte Meyer. „Die Thematik hat sich noch weiter verschärft durch die Aufstockung der Truppen, der PFC-Belastung und der Übungen der US-Armee mit Boden- Luft-Raketen in Obernzenn“, sagte Meyer im Pressegespräch. PFC steht für per- und polyflorierte Chemikalie, sie kann bei Menschen zu Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit führen. Die Chemikalie war vor allem in Löschschaum enthalten, den die Werksfeuerwehren einsetzten. „Das ist für die Region nicht tragbar“, stellte André Fitzthum vom Vorstand fest. Kerstin Mach, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative, ist selbst hubschrauberlärmgeplagt. Sie wohnt im Ansbacher Ortsteil Obereichenbach. „Ich spreche jetzt mal nur über mich als Privatmensch“, erläuterte sie. „Es ist vor allem abends und nachts sehr schwer zu schlafen, auch für meine Kinder. Auf Dauer macht der Lärm krank.“

Für Vorstandsmitglied Doris Carl- Gramm aus Burgoberbach ist der Ostermarsch vor allem ein Friedensmarsch. Anstatt Geld in die militärische Aufrüstung Deutschlands zu stecken, sei es viel sinnvoller, dass es in den sozialen Bereich, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser oder Bildung fließe. Als Gastredner kommt am Ostersamstag Sebastian Schönauer nach Ansbach. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz spricht über die Themen Abgase, Feinstaub und PFC. Dr. Wolfgang Lederer-Kanawin ist Arzt für Arbeitsmedizin. Er beschäftigt sich mit Gesundheitsgefahren durch den Fluglärm der Kampfhubschrauber.

Die Kundgebung vor der Kaserne in Katterbach beginnt am 20. April um 13.30 Uhr, um 15 Uhr geht es dann auf dem Martin-Luther-Platz weiter.

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  Fränkische Landeszeitung
4. April 2019

„Militär gefährdet die Gesundheit“
Katterbacher Umweltgift

Und wieder ist ein Termin in Sachen Katterbacher Umweltgift unverrichteter Dinge verstrichen. Anders als im November von der Landesbaudirektion angekündigt, hat die Stadt Ansbach bis Ende März keine Untersuchungsergebnisse erhalten.

Das Umweltamt hat jetzt nachgefragt, „wann mit der Vorlage und Präsentation der Ergebnisse zu rechnen ist“. Ansbachs Rechtsreferent Udo Kleine erklärte auf FLZ-Anfrage, er wisse auch nicht mehr.

„Die US-Armee kann auch viereinhalb Jahre nach Entdeckung der Verseuchung durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) an der Kaserne Katterbach und deren Umfeld kein Sanierungskonzept vorlegen“, erklärte Boris-André Meyer als Fraktionschef der Offenen Linken im Stadtrat.

Nach der erneuten Missachtung von Stadt und Freistaat durch die US-Armee müsse der Bund als Eigner des Kasernengeländes Druck auf seine amerikanischen Gäste ausüben, so die Offene Linke. „Das Verhalten des Militärs gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung.“

Für Meyer ist es inakzeptabel, dass die US-Armee das Ausbaggern des verseuchten Erdreichs erneut verzögere. Seit Februar sei bekannt, dass ein erster Hausbrunnen „deutlich über dem Leitwert vergiftet ist“. Die krebserregenden PFC-Stoffe breiteten sich immer mehr aus.

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  Windsheimer Zeitung
23. März 2019

Friedlicher Protest in der Frühlingssonne
Bürgerinitiative organisiert Wanderung und Kundgebung bei den Patriot-Systemen

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
21. März 2019

Training in der Fremde
Einheit war auf Platzsuche

Als normales Training von Soldaten, die ihr Programm absolvieren, hat die US-Armee die laufenden Aktivitäten auf dem Truppenübungsplatz zwischen Oberdachstetten und Obernzenn bezeichnet.

„Hier passiert, was an fast jedem anderen Tag des Jahres auch passiert“, zeigte sich Luis Viegas, der Koordinator für den Betrieb auf dem 400 Hektar großen Gelände, überrascht von dem Protest der Bürgerinitiative „Etz langt’s“. Einziger Unterschied sei, dass diesmal eine Einheit übe, die aus Baumholder in Rheinland-Pfalz nach Franken gekommen sei. „Sonst sind es in der Regel Einheiten, die in Ansbach oder Illesheim stationiert sind.“

Den ungewöhnlich langen Anfahrtsweg erklärte gestern auf dem Gelände Major Steven Kline gegenüber der FLZ. „Wir müssen in bestimmten Zeitabständen mit unseren Soldaten ein bestimmtes Programm nachweisen. Und für diesen Zeitraum haben wir schlicht keinen Platz auf einem der anderen Truppenübungsplätze bekommen.“ So sei auch das große Gelände direkt vor der Haustür in Baumholder derzeit von anderen Truppen belegt.

Baumholder liegt rund 300 Kilometer von Westmittelfranken entfernt zwischen Kaiserslautern und Idar-Oberstein. Die lange Anreise für die dreiwöchige Übung sei jedoch eine gute Gelegenheit, Transport und die Verlegung zu üben. Seine Einheit mit der internen Bezeichnung „5-7 ADA“ sei ausschließlich defensiv für die Abwehr von Geschossen bis zu 50 Kilometer Entfernung ausgerüstet, betonte der stellvertretende Kommandant. Die Zahl der Soldaten, die direkt an den hochelektronischen Geräten, darunter Patriot- Systemen, arbeiten, liege zwischen 50 und 75.

Für die Übung brauche es aber viel Unterstützung, von Fahrern über Monteure bis zur Verpflegung. Die Gesamtzahl aller beteiligten Soldaten liege deshalb bei rund 300, begründete Kline zunächst abweichende Zahlenangaben der Army. Für die Übung arbeite manmit den Hubschraubereinheiten zusammen, die derzeit in Illesheim stationiert sind, was an manchen Tagen mehr Flüge bedeute. „Wir üben aber nur von 8 bis 22 Uhr, um die Nachtruhe nicht zu stören.“ Von der Übungsmunition gehe kein erhöhter Lärm aus. „Die Lautstärke entspricht den Schüssen eines Jägers.“

Der Truppenübungsplatz ist nicht eingezäunt. Mit Schildern auf Deutsch an den Zufahrtswegen und Schranken auf der Hauptstraße mache man deutlich, so Koordinator Luis Viegas, dass der Zutritt nicht erlaubt sei. Werde dies nicht beachtet, versuche man freundlich, den Sinn des Betretungsverbots zu erläutern. „Oft kommen Anwohner an den Rand des Geländes und fragen, ob sie zuschauen können. Das ergibt in der Regel keine Konflikte.“

Die Army tue alles, um den Umweltschutz auf den 400 Hektar im Naturpark Frankenhöhe zu gewährleisten, so Luis Viegas. „Wir sind im ständigen Kontakt mit den Naturschutzbehörden.“ Besonders empfindliche Bereiche würden geschont. „Die Natur hier ist wesentlich ursprünglicher und vielfältiger als auf den meisten Feldern ringsherum.“

Man habe nicht erwartet, dass die Übung eine solche Diskussion auslöse, unterstrich Elke Herberger, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Hauptquartier der US Army für Europa in Wiesbaden. Es handle sich um kein Manöver auf öffentlichen Flächen, über das man im Vorfeld immer informieren würde, sondern um die normale Nutzung eines Truppenübungsplatzes.

Der Protest der Bürgerinitiative „Etz langt’s“, auch wenn er durch falsche Behauptungen den Eindruck einer heimlichen Aufrüstung am Standort Ansbach erweckt habe, gehöre zur Demokratie dazu, betonte Herberger. „Damit haben wir keinerlei Probleme. Das ist genau der Grund, warum die US-Armee auch in Europa ist. Wir setzen uns jeden Tag für das Recht auf Kritik und freie Meinungsäußerung ein.“

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  Abendzeitung München
18. März 2019

Boden-Luft-Raketen des US-Militärs: Aufrüstung in Ansbach?
Anwohner sind verärgert

Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen scheinbar neue Raketen des US-Militärs. Dieses wiederum liefert eine andere Erklärung für die Vorgänge in Katterbach ...

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung
16. März 2019

Christian Schmidt verteidigt Übung der US-Armee
CSU-Abgeordneter würdigt Beitrag der US-Armee für die Sicherheit der Deutschen – Kritik an Politik der Linken

Der frühere Bundesminister Christian Schmidt (CSU) hat die Übung der US-Armee auf dem Truppenübungsplatz auf der Frankenhöhe verteidigt.

Schmidt stammt aus der Gemeinde Obernzenn, die an das Militärgelände angrenzt, und war vor seiner Berufung zum Landwirtschaftsminister (2014 bis 2018) über insgesamt acht Jahre Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Der Abgeordnete im Bundestag, wo er neben Stadt und Landkreis Fürth auch den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim vertritt, wies die Kritik der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“zurück.

„Die Belagerungstheorien von „Etz langt‘s“ sind daneben und spinnen wieder mal an alten Feindbildern“, erklärte Schmidt. Die Soldaten seien willkommen und würden sich angemessen und für die Anwohner verträglich verhalten. „Es ist davon auszugehen, dass die US-Truppe weiß, was an einem wohnortnahen Übungsplatz geht und was nicht.“

Die US-Soldaten leisteten einen wichtigen Beitrag für ihre deutschen Gastgeber, betonte Schmidt. „Sie tragen jedenfalls deutlich zu unserer Sicherheit bei. Es ist gut, dass die US Army als Nato-Partner in Europa bleibt, trotz der Tendenz von US-Präsident Trump zur Verminderung des US-Engagements in Europa.“ Trump kritisiere zu Recht, dass die Bundesrepublik zu wenig in die Bundeswehr investiere, so der CSU-Politiker. Dies müsse sich ändern.

Schmidt sieht einen politischen Hintergrund in dem Protest der Bürgerinitiative, in der mehrere Politiker der Linken mitarbeiten. „Wer alle Nato-Partner wie die USA raushaben will und gleichzeitig der Bundeswehr notwendige Mittel verweigern möchte wie es die linken Parteifreunde von Boris-André Meyer tun, der stellt ideologisch unsere Sicherheit aufs Spiel. Das ist gefährlich“, so Schmidt in einer Pressemitteilung. Der CSU-Politiker spielte damit darauf an, dass Boris-André Meyer, der Sprecher der Bürgerinitiative, in Ansbach Stadtrat der Fraktion „Offene Linke“ und Mitarbeiter des Ansbacher Bundestagsabgeordneten der Linken, Harald Weinberg, ist.

Im Namen der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ hatte Meyer kritisiert, dass die US-Armee eine dreiwöchige Übung auf dem Übungsplatz zwischen Obernzenn und Oberdachsteten abhält. Vorwürfe, die dabei zu sehenden Boden-Luft-Systeme würden eine heimliche Aufrüstung einer in Ansbach stationierten Einheit belegen, hatte die US-Armee dementiert. Nach ihrer Darstellung gehören die rund 300 Soldaten der Übung zu einer Einheit, die in Rheinland-Pfalz stationiert ist (wir berichteten).

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  Fränkische Landeszeitung
16. März 2019

Mehr als 300 Soldaten bei Übung der US-Armee
Einheit aus Rheinland-Pfalz drei Wochen in Franken

Die US-Armee hat gestern erneut unterstrichen, dass es sich bei der Einheit, die derzeit auf dem Truppenübungsplatz auf der Frankenhöhe ist, nicht um dauerhaft in der Region stationierte Kräfte handelt.

Aussagen der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ entsprächen nicht den Tatsachen, betonte Elke Herberger, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Hauptquartier der US-Army für Europa in Wiesbaden. Die Bürgerinitiative hatte vermutet, dass auf dem Gelände zwischen den Gemeinden Oberdachstetten und Obernzenn ein Bataillon übe, dass im vergangenen Jahr in Ansbach stationiert wurde.

„Die Übung wird von der in Baumholder stationierten 5-7-ADA-Einheit durchgeführt“, wiederholte die Sprecherin der US-Armee gestern. Baumholder ist eine Stadt in Rheinland-Pfalz. Dort ist einer der größten Stützpunkte der USArmee in Deutschland, weil unmittelbar neben der Stadt ein riesiger Truppenübungsplatz liegt. Dieser war mit einer Fläche von knapp 12000 Hektar im Jahr 1937 von der Wehrmacht angelegt worden. Heute wird er von Soldaten der Bundeswehr, der USA und anderer NATO-Mitglieder genutzt.

Bereits am Donnerstag hatte die Army die Behauptung der Bürgerinitiative dementiert, dass auf der Frankenhöhe die in Ansbach stationierte Einheit übe (die FLZ berichtete). Dies ergebe sich bereits aus dem von der Bürgerinitiative vorgelegten Foto, das ein in Baumholder stationiertes Patriot-System zeige. „Dieses Gerät ist nicht in Ansbach stationiert“, so die Sprecherin der US-Armee gestern am frühen Abend. Die Übung finde auch nicht, wie von der Bürgerinitiative dargestellt, in einem Naturschutzgebiet, sondern „innerhalb des Übungsgeländes Oberdachstetten statt“.

Elke Herberger beschrieb auf FLZ-Anfrage den Umfang der Übung. Sie geht deutlich über den am Donnerstag genannten Rahmen von 50 bis 75 Soldaten hinaus. „Die in Baumholder stationierte 5- 7-ADA-Einheit trainiert vom 10. bis zum 31. März auf dem Übungsgelände Oberdachstetten“, sagte Herberger. „Die Einheit ist auf dem ehemaligen Wessachhof-Gelände untergebracht und trainiert von dort. An der Übung nehmen über 300 Soldaten und 45 Großfahrzeuge teil.“ Dazu gehörten Schwerlasttransporter und Anhänger, die die Patriot-Systeme, Radar und Kommandozentrale transportieren.

„Während der genehmigten Übungszeiten von 6 bis 22 Uhr an Werktagen und Samstagen wird pyrotechnische und Übungsmunition verwendet“, so die Pressesprecherin weiter. „Mit einem erhöhten Flugaufkommen von Hubschraubern ist während der Übung zu rechnen. Es handelt sich um eine von den deutschen Behörden genehmigte und koordinierte Übung.“

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
16. März 2019

Ärger um Raketen der US-Armee
Anwohner im Kreis Ansbach wurden von Stationierung der Geschütze überrascht

Seit Jahren kritisiert die Bürgerinitiative „Etz langt’s!“ die Übungen des US-Militärs im Landkreis Ansbach. Weil auf dem Truppenübungsplatz bei Obernzenn derzeit Boden-Luft-Raketen im Einsatz sind, befürchtet die Initiative eine erneute Aufrüstung.

„Die Gerätschaften stammen offenbar von den seit Ende 2018 zusätzlich in der Militärbasis Ansbach-Katterbach stationierten Luftabwehr-Bataillonen“, heißt es in einer Pressemitteilung von „Etz langt’s“. Die damalige Darstellung der US-Armee und der bayerischen Staatsregierung sei widerlegt, dass die Einheit nur mit „relativ leichten Waffen“ ausgerüstet sei, die von der Schulter abgefeuert werden können. Damit sei klar, „dass das USMilitär der Öffentlichkeit wieder einmal die Unwahrheit gesagt hat“, erklärte Boris-André Meyer, Pressesprecher der Initiative.

Diesen Vorwurf dementierte die US-Armee umgehend. Es sei zwar richtig, dass derzeit auf dem Gelände mit mobilen Boden-Luft-Systemen geübt werde, so ein Sprecher der Army gegenüber der Fränkischen Landeszeitung (FLZ). Doch dies habe nichts mit der in Ansbach stationierten Einheit zu tun. Diese sei weiterhin, wie im Herbst angekündigt, nur mit deutlich kleineren Systemen ausgerüstet. Diese würden gegen Drohnen, Marschflugkörper, Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt.

Doch warum stehen die Raketen dann aktuell auf der Frankenhöhe? Nach Angaben des US-Militärs wird der Truppenübungsplatz von einer Einheit genutzt, die eigentlich in Rheinland-Pfalz stationiert ist und wegen Platzproblemen derzeit in Mittelfranken übt. Dabei leisten laut FLZ 50 bis 75 Soldaten noch bis zum 29.März ihre regelmäßig nötigen Übungen. Dies geschehe unabhängig von Einheiten aus Ansbach oder dem nahen Illesheim.

Verständnis für diese Argumentation hat man bei „Etz langt’s“ nicht. Ganz im Gegenteil, die Erklärung der Army sei bezeichnend für die schleichende Aufrüstung Trumps in Deutschland, heißt es in einer neuen Stellungnahme. Und weiter: „Bundes- und Staatsregierung dürfen nicht länger den Eindruck erwecken, dass das US-Militär in unserem Land machen kann, was es will.“

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  Fränkische Landeszeitung
15. März 2019

Army weist Vorwurf der Aufrüstung zurück
Einheit aus Rheinland-Pfalz auf Truppenübungsplatz

Für Schrecken bei Spaziergängern und Sorgen über eine militärische Aufrüstung der Region sorgt eine Übung der US-Armee. Auf dem Truppenübungsplatz bei Obernzenn ist eine Einheit aus Rheinland-Pfalz unter anderem mit mächtigen Boden-Luft-Systemen aufgezogen.

Die Bürgerinitiative „Etz langt’s“ sah gestern ihren Verdacht bestätigt, dass in Ansbach-Katterbach in aller Heimlichkeit Boden-Luft-Raketen stationiert worden seien. Sie sah dies durch Fotos belegt, die Bürger auf der Frankenhöhe zwischen Oberdachstetten, Marktbergel und Obernzenn gemacht hatten.

„Die Gerätschaften stammen offenbar von den seit Ende 2018 zusätzlich in der Militärbasis Ansbach-Katterbach stationierten Luftabwehr-Bataillonen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies habe die Bürgerinitiative bereits vermutet, als das Bataillon im September 2018 nach Ansbach verlegt worden war. Die damalige Darstellung der US-Armee und der bayerischen Staatsregierung, die Einheit sei nur mit „relativ leichten Waffen, die von der Schulter abgefeuert werden können“ ausgerüstet, sei widerlegt. Damit sei klar, so die Initiative, „dass das US-Militär der Öffentlichkeit wieder einmal die Unwahrheit gesagt hat“, erklärte Boris-André Meyer, Pressesprecher der Initiative.

Die US-Armee dementierte dies umgehend. Es sei zwar richtig, dass derzeit auf dem Gelände mit mobilen Boden–Luft-Systemen geübt werde, so ein Sprecher der Army gegenüber der FLZ. Doch dies habe nichts mit der in Ansbach stationierten Einheit zu tun. Diese sei weiterhin, wie im Herbst angekündigt, nur mit deutlich kleineren Systemen ausgerüstet. Diese würden gegen Drohnen, Marschflugkörper, Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt.

Der Platz werde von einer Einheit genutzt, die fest in Baumholder (Rheinland-Pfalz) stationiert sei, so der Sprecher der US Army auf FLZAnfrage. Dabei leisteten 50 bis 75 Soldaten noch bis zum 29. März ihre regelmäßig nötigen Übungen. Dies geschehe unabhängig von Einheiten aus Ansbach oder dem nahen Illesheim. Die Frage, auf welchen Truppenübungsplatz welche Einheit gehe, sei jeweils abhängig von den aktuellen Erfordernissen und Verfügbarkeiten. In Baumholder, südlich des Hunsrücks an der Nahe, gibt es einen eigenen Truppenübungsplatz mit einer Ausdehnung von zwölf auf 15 Kilometern, der stark frequentiert ist. Die jetzige Übung auf der Frankenhöhe sorgt in den angrenzende Gemeinden für Verwunderung, da der Platz in den vergangenen Jahren nur noch selten für größere Übungen der US-Armee verwendet wurde.

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  Fränkische Landeszeitung
22. Februar 2019

US-Armee rotiert erneut
Wieder Wechsel bei nahe Russland übender Brigade

Zum vierten Mal gab es am US-Militärstandort Ansbach einen Wechsel der an der am Manöver „Operation Atlantic Resolve“ auf dem Baltikum beteiligten Hubschrauberbrigade. Mit einer militärischen Zeremonie wurde die Rotation der Kampffliegereinheiten gestern auf dem Flugfeld der Storck- Barracks in Illesheim vollzogen.

Neun Monate war die 4th Combat Aviation Brigade (4th CAB) aus Fort Carson in Colorado unter dem Kommando von Oberst W. Scott Gallaway im Baltikum im Einsatz. Bei der Zeremonie in Illesheim übertrug sie ihre Verantwortung an die 1. Kampffliegerbrigade der 1. Infanteriedivision aus Fort Riley im US-Bundesstaat Kansas. Das Kommando über diese bis in die neunziger Jahre in Würzburg stationierte Einheit hat Oberst Ronald C. Black. Während ihres neunmonatigen Einsatzes in Europa wird deren Hauptquartier, wie dies auch bei den drei Hubschrauberbrigaden zuvor der Fall war, am Standort Illesheim errichtet.

Der neuen Rotationsbrigade gehören rund 1900 Soldaten an. Zu ihrer Ausrüstung zählen 50 Hubschrauber der Typen UH-60 und HH-60 Black Hawk, zehn CH-47 Chinooks und 20 AH-64 Apaches.

Zusammen mit über 1500 weiteren Teilen militärischer Ausrüstung, so auch Fahrzeugen, werden die Hubschrauber im belgischen Hafen Zeebrügge angelandet. Der größte Teil der Soldaten und Hubschrauber verbleibt in Deutschland an den Standorten Illesheim und Vilseck in der Oberpfalz. Nach Litauen sollen 13 Hubschrauber und 60 Soldaten verlegt werden, nach Polen 17 Helikopter und 150 Soldaten und nach Rumänien 14 Hubschrauber und 100 Soldaten.

Die Operation Atlantic Resolve begann 2014 und ist eine militärische Operation der USA als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine. Die Operation soll nach eigenen Angaben die Entschlossenheit der USA demonstrieren, sich für die kollektive Sicherheit Europas durch die Stationierung von Rotationstruppen in Zusammenarbeit mit NATO-Verbündeten und Partnerstaaten einzusetzen. Einbezogen in die Manöver sind Bulgarien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien.

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  Fränkische Landeszeitung
09. Februar 2019

Katterbach-Gift verseucht ersten Hausbrunnen
Anwesen in Obereichenbach betroffen - Gesundheitsamt fordert Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung

Zumindest ein Hausbrunnen in Obereichenbach ist so stark mit giftigen Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet, dass das Gesundheitsamt den Eigentümer aufgefordert hat, das Anwesen an die öffentliche Trinkwasserversorgung anzuschließen.

Die Verunreinigungen gehen laut Bundesregierung von der US-Kaserne Katterbach aus. Öffentlich machte die Belastung des Hausbrunnens weder das Umweltamt der Stadt Ansbach noch das Gesundheitsamt, sondern die Offene Linke im Stadtrat.

Vorsitzender Boris-Andre Meyer stützt sich auf ein Schreiben der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumwelt-ministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD). In dem Brief an den Ansbacher Linken-Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg findet sich der Hinweis auf den belasteten Privatbrunnen.

In einem Schreiben des Gesundheitsamtes, das der FLZ vorliegt, heißt es: „Der zur Trinkwasserversorgung genutzte Hausbrunnen befindet sich in Obereichenbach." Nähere Angaben werden nicht gemacht. Allerdings sind die Werte vermerkt. Entscheidend ist ein Summenwert. Er liegt im Fall von Obereichenbach bei 2,24 Mikrogramm pro Liter. Der „gesundheitlich lebenslang duldbare Trinkwasserleitwert" beträgt ein Mikrogramm pro Liter. Als Konsequenz ergibt sich für das Gesundheitsamt „die Notwendigkeit, die technisch möglichen Maßnahmen zur Minimierung der PFC-Belastung vorzunehmen, zum Beispiel einen Anschluss an eine öffentliche Wasserversorgung".

Da das Gift immer weiter „durchsickert", fordert die Fraktion der Offenen Linken das rasche Beseitigen des verseuchten Erdreiches auf dem Kasernengelände. Zudem soll die Stadt Schadensersatzansprüche für sich und die betroffenen Bürger prüfen. „Klar muss dabei sein: Das US- Militär als alleiniger Verursacher muss die Kosten der Sanierung vollständig übernehmen." Ein Abwälzen auf die deutschen Steuerzahler sei inakzeptabel. „Der PFC-Giftskandal an der US-Militärbasis Katterbach darf nicht ohne Konsequenzen bleiben", fordern die drei Stadträte der Offenen Linken.

In einer Pressemitteilung verweist die Fraktion „auf ähnliche Verseuchungen an US-Militärbasen in Rheinland-Pfalz. Dort machen Kommunen, Landwirte, Fischzuchtbetriebe und Wasserversorger Schadensersatzansprüche mit Erfolg gel-tend." Das könne auch in Ansbach den Druck auf die US-Armee und auf die Behörden erhöhen, mit der Beseitigung des Giftmülls endlich zu beginnen, erklärte Boris-Andre Meyer.

Vergangenen Sommer hatten die Behörden - entgegen dem erklärten Willen der Stadt Ansbach - das Ausbaggern des verseuchten Erdreichs hinausgezögert (die FLZ berichtete).

Mit einer weiteren Untersuchung soll im März Bewegung in die Sanierung kommen. Die Gifte sind vor Jahren durch den damals gebräuchlichen Löschschaum in den Boden gelangt. PFC wurde erstmals 2015 in Hausbrunnen nachgewiesen - damals noch unterhalb des Grenzwertes.

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  Fränkische Landeszeitung
07. Februar 2019

Katterbacher Altlast
US-Armee muss bis Ende März Detailuntersuchung vorlegen

Bei der Katterbacher PFC-Altlast deutet sich ein kleiner Fortschritt an.

Laut Stadtverwaltung hat die Landesbaudirektion Bayern die U.S. Army Garrison (USAG) Ansbach aufgefordert, bis Ende März eine erweiterte Detailuntersuchung vorzulegen. Damit könnte in absehbarer Zeit mit dem Ausbaggern des verseuchten Erdreiches begonnen werden.

Im vergangenen Sommer hatten sich die Behörden der Stadt Ansbach widersetzt, die auf ein schnelles Handeln drang, um ein weiteres Ausbreiten der Schadstoffe zu verhindern (die FLZ berichtete). Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteifrei) schrieb einige Brandbriefe.

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
02. Februar 2019

Fragen bleiben offen
Landesamt: „Hubschrauberabgase nicht nachweisbar“

Unerträglicher Lärm, klirrende Fensterscheiben und gesundheitsgefährdende Schadstoffe: So lauten die Kritikpunkte in Bad Windsheim, wenn es um die Flugübungen der US Army geht. Die Stadt hatte daraufhin im Dezember 2017 eine Resolution gestartet, wollte Stellungnahmen von diversen Behörden einholen. Nun liegt ein Schreiben des bayerischen Landesumweltamtes vor, das in der jüngsten Stadtratssitzung kurz thematisiert wurde. Die Inhalte machen jedoch wenig Hoffnung auf Veränderung.

Bürgermeister Bernhard Kisch erklärte dazu, dass das Antwortschreiben des Amts „Fragen unbeantwortet lässt“. Die Sorgen der Bürger vor großer Schadstoffbelastung durch die fliegenden Hubschrauber teile das Amt nicht: „Es kann festgehalten werden, dass durch den Flugbetrieb des US-Hubschrauber-Flugfeldes Illesheim Immissionen nur in sehr untergeordnetem Maß auftreten und im Vergleich zu den Immissionen durch Straßenverkehr, Industrie und Hausbrand vernachlässigbar sind.“ Welche Belastung von welcher Quelle komme, sei laut Amt in der Praxis messtechnisch nicht unterscheidbar.

Landesumweltamt lehnt Messungen ab

Die Stadträte hatten den Wunsch geäußert, dass das Umweltamt Schadstoffmessungen in Bad Windsheim vornimmt. Dies lehnte die Behörde jedoch ab. Im Landkreis Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim gebe es nur eine offizielle Luftmessstation, so SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Oberth. Diese befinde sich in der „Grünen Au“ in Burgbernheim. Ob diese Werte für den ganzen Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim repräsentativ sind, daran hatten einige so ihre Zweifel.

Die Gremiumsmitglieder hatten sich zudem gefragt, welche Art von Schadstoff und welche Mengen Hubschrauber verursachen. „Was hinten rauskommt, ist unter Top-Verschluss“, hatte WiR-Fraktionsvorsitzender Jürgen Heckel gesagt.

Darauf antwortete das Umweltamt: „Die mit Kerosin betriebenen Hubschrauber emittieren Schadstoffe, wie sie üblicherweise auch vom Straßenverkehr ausgestoßen werden: im Wesentlichen Kohlenmonoxid, Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Benzol und (Ruß-)Partikel.“

Das Flugfeld der Storck Barracks in Illesheim befinde sich etwa vier Kilometer süd-westlich des Zentrums von Bad Windsheim. Mit zunehmender Entfernung werden die Schadstoffe laut Landesamt immer stärker mit der Umgebungsluft verdünnt. „Jede Emissionsquelle übt in unmittelbarer Nähe den größten Einfluss auf die Immissionsbelastung aus.“

Straßenverkehr als größter Luftverschmutzer

Daraus folgert die Behörde: „Daher ist der Einfluss von Hubschrauberabgasen auf die Immissionssituation im Stadtgebiet von Bad Windsheim messtechnisch nicht nachweisbar.“ Dort belasteten überwiegend Luftverschmutzer im Stadtgebiet die Anwohner, „vor allem der Straßenverkehr“. Diese Schadstoffe würden bodennah rausgeblasen, im Gegensatz dazu werde beim Flugverkehr der größte Anteil der Schadstoffe im Luftraum ausgestoßen, „weshalb eine wesentlich effektivere und stärkere Verdünnung stattfindet“.

Die Stadträte diskutierten in der Sitzung nicht weiter über die Thematik. Kisch plant eine öffentliche Informationsveranstaltung mit US Army, Bundeswehr und Staatskanzlei – diese hätten auch zugesagt, verkündete der Bürgermeister. Anwohner und Stadträte hätten dann die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Einen Termin nannte Kisch in der Sitzung nicht.

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
30. Januar 2019

Im Landkreis Manöver der US-Streitkräfte

Beim Landratsamt wurde angemeldet, dass Einheiten der amerikanischen Streitkräfte vom 1. bis 28. Februar Manöver (Hubschrauberlandeübungen einschließlich Nachtlandungen) durchführen.

Die betroffenen Gemeindegebiete sind Markt Erlbach und Uffenheim sowie Wilhermsdorf im Kreis Fürth.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den Einrichtungen der Truppe fernzuhalten. Entschädigungsansprüche für Flur- und Forstschäden, für Schäden an privaten Straßen und Wegen sowie für sonstige Schäden sind umgehend, jedoch spätestens innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung, schriftlich bei der Gemeinde oder innerhalb von drei Monaten nach dem Zeitpunkt, an dem der Geschädigte von dem Schaden und der beteiligten Truppe Kenntnis erlangt hat, schriftlich bei der Schadensregulierungsstelle des Bundes (Regionalbüro Süd Nürnberg, Krelingstraße 50, 90408 Nürnberg, 0911/992610) anzumelden.

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  Fränkische Landeszeitung
18. Dezember 2018

„Etz langt’s!“ mit neuem Vorstand
Kerstin Mach, André Fitzthum und Tanja Schwarz gewählt – Jetzt 295 Mitglieder

Die Bürgerinitiative (BI) „Etz langt’s!“ gegen den Fluglärm der US-Hubschrauber in Katterbach und Illesheim hat einen neuen Vorstand: Die Mitglieder wählten Tanja Schwarz (Bad Windsheim), Kerstin Mach (Ansbach) und André Fitzthum (Ansbach) zu Sprechern. Boris-André Meyer (Ansbach) bleibt Pressesprecher, Wilhelm Pfänder Schatzmeister und Doris Carl-Gramm Schriftführerin. Hans-Jörg Meyer wurde in Abwesenheit zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Neben den drei Vorstandssprechern gehören Boris-André Meyer, Michael Beuckert, Dieter Hiemer, Doris Carl-Gramm, Hans-Joachim Hofmann, Wilhelm Pfänder, Petra Negendank und Wolfgang Schwarz dem Vorstand an.

Mach und Fitzthum erinnerten daran, dass der Stadtrat in Bad Windsheim vor einem Jahr einstimmig ein Votum gegen die Belastung der Bürger durch den Flugbetrieb der Kampfhubschrauber beschlossen habe. Die beiden wiesen auch darauf hin, dass die deutschen Steuerzahler die „Truppen Trumps“ mit 100 Millionen Euro pro Jahr subventionierten, weil die staatlichen Bauämter auf elf bis zwölf Prozent der Bau- und Baunebenkosten innerhalb der Kasernen sitzenblieben. Gleichzeitig bezahlten die US-Truppen keine Steuern.

Die BI-Sprecher kritisierten, dass zu Jahresbeginn Kommunalpolitiker aus der Region mit „fliegenden Dreckschleudern“ nach Grafenwöhr geflogen seien, um sich informieren zu lassen. Im November habe das USVerteidigungsministerium insgesamt 1067 Flugbewegungen mit Kampfhubschraubern in Ansbach in den Monaten von Januar bis April 2018 veröffentlicht. Die Bürger Obereichenbachs hätten aber im selben Zeitraum 2934 Flugbewegungen registriert.

Schatzmeister Wilhelm Pfänder berichtete den Mitgliedern, dass der Kassenstand 4155,82 Euro betrage. Die Mitglieder sprachen ihm wie der gesamten Vorstandschaft die Entlastung aus.

Dass der Unmut in der Bevölkerung über den Flugbetrieb in Katterbach und Illesheim immer größer werde, zeige sich an der steigenden Mitgliederzahl der Bürgerinitiative, sagte Boris-André Meyer. Allein in diesem Jahr seien zwölf neue Mitglieder aufgenommen worden, sodass die BI jetzt insgesamt 295 Mitglieder zähle.

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  Fränkische Landeszeitung
3. Dezember 2018

Mit Lichtern und Parolen gegen amerikanische Helikopter

Knapp zwei Dutzend Bürger, die sich vom Lärm der Hubschrauber der US-Armee geschädigt fühlen, haben sich am Freitagabend bei strömendem Regen im Stadtteil Obereichenbach getroffen, um unter dem Motto „Heimleuchten" gegen den Fluglärm zu demonstrieren.

Traditionell am ersten Adventswochenende, so berichtete Norbert Müller, treffen sich von Fluglärm und Abgasen der ame-rikanischen Helikopter in Katterbach und Illesheim betroffene Bürger in Obereichenbach, um den Folgen der Militärpräsenz vor der Haüstüre symbolisch heimzuleuchten.

Mit Lichtern und Laternen wurden die Aufrüstung, die ausufernde Verseuchung von Gewässern und Böden im Umfeld des Flugplatzes im Stadtteil Katterbach sowie die antieuropäische Politik des Oberbefehlshabers der US-Truppen, Donald Trump, angeprangert.

Derzeit, so berichtete Norbert Müller von der Bürgerinitiative „Etz langt's", werde so viel geflogen wie schon lange nicht mehr. Die Hubschrauber seien sehr tief unterwegs, und die Wetterlage lasse den Fluglärm noch lauter als sonst wirken.

Im Anschluss an den Rundgang durch Obereichenbach ließen die Demonstranten ihre Kundgebung bei Lebkuchen und Punsch im Anwesen von Norbert Müller ausklingen.

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  Fränkische Landeszeitung
30. November 2018

Erste Einheit der Flugabwehr aufgestellt
Vorboten eines zusätzlichen Bataillons angekommen

In der Shipton Kaserne am US-Standort Ansbach wurde jetzt im Rahmen eines militärischen Appells das 5. Bataillon des 4. Regiments der US Army zur Kurzstreckenflugabwehr offiziell neu aufgestellt. Derzeit sind erst rund 60 Soldaten der neuen Einheit in Ansbach. Nach Abschluss des Prozesses der Neuaufstellung sollen dem 5. Bataillon in Ansbach rund 350 Soldaten angehören.

Zum ersten Mal nach dem Ende des Kalten Krieges wird mit dem 5. Bataillon eine Einheit der US Army zur Kurzstreckenflugabwehr im europäischen Raum stationiert. Die Einheit steht unter dem Kommando von Oberst Todd M. Daniels und ist in der Shipton Kaserne stationiert. Die Kaserne am Urlas bei Ansbach ist nach dem ersten Kommandeur der US-Luftabwehr Brigadegeneral James A. Shipton (1867-1926) benannt.

Die neue Einheit zur Kurzstreckenflugabwehr wird künftig zur Unterstützung von Manövern in ganz Europa eingesetzt werden und an multinationalen Übungen mit NATO-Alliierten und Partnerstaaten teilnehmen. Neben den insgesamt rund 350 Soldaten des 5. Bataillons werden am US-Standort Ansbach etwa 700 Familienangehörige erwartet.

Die Stationierung der neuen Einheit am US-Standort Ansbach ist Teil der Verstärkung der US-Streitkräfte in Bayern. Insgesamt wurde von der US Army angekündigt, ihre dauerhafte Präsenz im Freistaat um rund 1400 Soldaten zu erhöhen. Neben Ansbach sollen auch die US-Truppenstützpunkte Grafenwöhr und Hohenfels personell verstärkt werden.

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  Fränkische Landeszeitung
30. November 2018

Flugabwehr in Ansbach
Neue Einheit der US-Army in der Shipton-Kaserne

In der Shipton-Kaserne am US-Standort Ansbach ist das 5. Bataillon des 4. Regiments der US Army zur Kurzstreckenflugabwehr offiziell neu aufgestellt worden. Derzeit sind bereits 60 Soldaten der neuen Einheit in Ansbach.

Nach Abschluss der Neuaufstellung sollen dem 5. Bataillon rund 350 Soldaten angehören. Dazu kommen noch etwa 700 Familienangehörige. Zum ersten Mal nach dem Ende des Kalten Krieges wird mit dem 5. Bataillon eine Einheit der US-Army zur Kurzstreckenflugabwehr im europäischen Raum stationiert. Die Einheit steht unter dem Kommando von Oberst Todd M. Daniels und ist in der Shipton-Kaserne stationiert.

Die Kaserne am Urlas bei Ansbach ist nach dem ersten Kommandeur der US-Luftabwehr Brigadegeneral James A. Shipton (1867-1926) benannt. Die neue Einheit zur Kurzstre-ckenflugabwehr wird künftig zur Unterstützung von Manövern in ganz Europa eingesetzt werden und an mul-tinationalen Übungen mit Nato-Alliierten und Partnerstaaten teilnehmen.

Die Stationierung der neuen Einneit am US-Standort Ansbach ist Teil der Verstärkung der US-Streitkräfte in Bayern. Insgesamt wurde von der US-Army angekündigt, ihre dauerhafte Präsenz im Freistaat auf rund 1400 Soldaten zu erhöhen. Neben Ansbach sollen auch die US-Truppenstützpunkte Grafenwöhr und Hohenfels personell verstärkt werden.

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  Fränkische Landeszeitung
29. November 2018

Unterschiede bei US-Flügen
„Etz langt's!": US-Pentagon gibt zu niedrige Zahlen

„Fake News von Trump?" Das vermutet die Bürgerinitiative „Etz langt's!". Denn Zahlen zu Flügen der US-Hubschrauber von und zur US-Kaserne Katterbach, die das US-Pentagon mitteilt, deckten sich ganz und gar nicht mit den Aufzeichnungen von Obereichenbachern.

Ein Bürger hat die US-Regierung gefragt, wie oft die Kampfhubschrauber von Januar bis April 2018 über Katterbach und Umgebung geflogen sind - das Pentagon in Washington hat geantwortet. Wie „Etz langt's!" mitteilt, weichen die Zahlen allerdings „erheblich von den Beobachtungen der Anwohner ab". Die US-Armee liste „deutlich weniger Flugbewegungen auf, als allein im Ansbacher Stadtteil Obereichenbach dokumentiert wurden". Für etliche Tage behauptete sie, es sei überhaupt nicht geflogen worden. Aber: „Dutzende Flüge und teils Dauerlärm" wurden registriert. Für Januar haben Anwohner 704 Flüge über Obereichenbach gezählt, das US-Pentagon spricht von 215. Im Februar stehen 874 Flüge (Bür-gerzählung) insgesamt 240 Flügen (US-Angaben) gegenüber, im März sind es 582 Flüge (Bürgerzählung) zu 298 (US-Angabe). Im April zählten die Bürger 774 Flüge, die US-Amerikaner 314. Die Obereichenbacher Zählung ergibt laut der Bürgerinitiative für die ersten vier Monate des laufen¬den Jahres 2934 Flüge allein über dem Ort. Die US-Armee nenne 1067 Starts und Landungen.

Dazu erklärt der Vorstand der Initiative: „Wir hoffen nicht, dass es sich um gezielte Fake News des US-Oberbefehlshabers Donald Trump handelt. Klar ist, dass US-Armeeangaben generell nur mit größter Vorsicht zu genießen sind." Dies gelte etwa für Aussagen gegenüber Bürgermeistern der Region im Rahmen der Fluglärmkommission. Dort habe das US-Militär wiederholt behauptet, es beschwerten sich kaum Bürger über Fluglärm und giftige Abgase der Hubschrauber. „Etz langt's!" fürchtet: Wegen der „offenbar künstlich herunter gerechneten Zahlen" erscheine „so manche Aussage der US-Militärs jetzt in einem ganz anderen Licht".

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
29. November 2018

US-Kräfte üben mit dem Hubschrauber
Auch Nachtlandeübungen

Das Landratsamt Neustadt kündigt in einer Pressemitteilung für Dezember Manöver amerikanischer Streitkräfte an. Betroffen sind demnach Uffenheim, Markt Erlbach und Gallmersgarten. Geübt werden Hubschrauberlandungen – auch nachts.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den übenden Truppen fernzuhalten. Entschädigungsansprüche für Flur- und Forstschäden, für Schäden an privaten Straßen und Wegen sowie für sonstige Schäden sind umgehend, jedoch spätestens innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung, schriftlich bei der Gemeinde oder innerhalb von drei Monaten nach Kenntnis schriftlich bei der Schadensregulierungsstelle des Bundes anzumelden, teilte das Landratsamt mit.

Die Schadensregulierungsstelle in Nürnberg ist unter der Telefonnummer 0911/992610 erreichbar. Beschwerden bezüglich des Flugbetriebs und dabei entstehenden Lärms nimmt Helga Moser von der Deutsch- Amerikanischen Verbindungsstelle in Ansbach telefonisch, Rufnummer 0152/09114369, entgegen. Ärger bezüglich der festgelegten Landepunkte sowie Manöverschäden können der Manöverbeauftragen der US-Army, Telefon 09802/832634 oder Mobiltelefon 01577/1918155, mitgeteilt werden.

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  Fränkische Landeszeitung
11. Oktober 2018

US-Armee verlegt Hubschrauber aus Illesheim nach Osten
Rund 40 Maschinen fliegen vorübergehend in Griechenland, Bulgarien und Rumänien – Teilnahme an Manövern

Die US-Armee verlegt einen Teil ihrer Einheiten von Illesheim vorübergehend nach Osteuropa.

In der Storck-Kaserne sind jeweils nur für neun Monate Einheiten stationiert, die das schnelle Verlegen üben sollen. Dies entspricht der geänderten Taktik der amerikanischen Regierung, Truppen möglichst flexibel und weltweit in Krisengebiete bringen zu können. In der Regel ist in Illesheim auf dem Papier eine Brigade mit rund 2000 Soldaten, von denen jedoch ein gewisser Teil bei Manövern permanent oder für mehrere Monate in Osteuropa ist.

Dieser Teil wird nun deutlich verstärkt, kündigte die Army gestern in einer Pressemitteilung an. Die derzeit in Illesheim stationierte Brigade werde zur Unterstützung von „Atlantic Resolve“ vorübergehend einen Teil ihrer Hubschrauber auf Flugplätze in Bulgarien, Griechenland und Rumänien verlegen, um ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu maximieren, hieß es. „Atlantic Resolve“ ist eine im Jahr 2014 begonnene Langzeitmaßnahme der Army, die als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine und die Intervention durch Russland begann.

Auf FLZ-Anfrage erklärte gestern Nachmittag ein Sprecher der Operation „Atlantic Resolve“ in Polen, dass ungefähr 40 Hubschrauber nach Stefanovikio in Griechenland, Mihail Kogalniceanu in Rumänien und auf den Übungsplatz in Novo Selo in Bulgarien verlegt werden. Ein Teil dieser 40 Maschinen sei jedoch bereits jetzt von Illesheim aus nach Osteuropa abgestellt, so der Sprecher der Army. Genauere Zahlen könne er jedoch nicht nennen, da die Übungen flexibel seien.

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  Fränkische Landeszeitung
6. Oktober 2018

Die Katterbacher Altlasten könnten Millionen Liter Wasser verseuchen
Stümpfig (Grüne) für Zwischenlager - Weinberg (Linke): Bund verweist auf Land

„Es darf keine Zeit verloren gehen." Der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig (Grüne) sorgt sich wegen der PFC-Belastung am alten Löschplatz am US-Militärflughafen Katterbach: Er warnt: „Insgesamt 32 Millionen Liter Grundwasser" könnten pro Jahr verseucht werden. Der Linke-Abgeordnete Harald Weinberg fordert: Die „CSU-Staatsregierung muss eine klare Position zum US-Giftmüll beziehen".

Die Landesbaudirektion, das Wasserwirtschaftsamt Ansbach und die Regierung von Mittelfranken wollen das Gift im Boden belassen und weitere Untersuchungen abwarten. Die Stadt Ansbach möchte handeln (die FLZ berichtete).

Für Stümpfig ist die Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) „besonders gefährdend, da sie auch nach 100 Jahren in keinster Weise abgebaut werden können". Seien die Stoffe durch den humosen Oberboden durch, rauschten sie in die Tiefe. Der Abgeordnete will „nochmals Kontakt mit der Staatskanzlei und dem Umweltministerium aufnehmen". Stümpfig zitiert außerdem ein Gutachten, wonach Jahr für Jahr 32 Gramm aus dem Schadensherd in den Untergrund entweichen. Bei einem Grenzwert von einem Mikrogramm pro Liter könnten diese 32 Gramm die genannten 32 Millionen Liter Grundwasser pro Jahr verseuchen. Die bayerischen Behörden müssen laut Stümpfig den US-Streitkräften klar aufzeigen, dass in den nächsten Monaten die Abbaggerung des Schadenherdes erfolgen müsse. „Ein schneller Beginn der Sanierung ist immens wichtig."

Als einen möglichen Grund für das Zögern der Verantwortlichen nennt er den Entsorgungsweg, der „an-scheinend" fehle. Deponien nähmen diese Stoffe äußerst ungern an. Sein Vorschlag: „Dann muss eben auf dem Militärgelände eine Zwischenlagerhalle gebaut werden." Dort könne der Aushub „gewaschen" werden. „Eine Verlagerung und eine Verseuchung des Grundwassers wäre dann weit-gehend unterbunden."

Laut Weinberg will US-Militär nicht zahlen

Harald Weinberg, Abgeordneter im Bundestag für Die Linke, hat derweil den Bund gefragt. Das Bundesumweltministerium betont ihm zufolge, wie gefährlich das Gift für die Anwohner ist - es gebe negative Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit und das Immunsystem.

Wie schnell saniert werden muss, dazu sagt der Bund nichts und verweist auf die Landesbehörden. Auch zum Thema Haftung trifft die Bundesregierung keine klare Aussage. Sie spricht davon, Einzelfälle zu prüfen. Gebe es keine gütliche Einigung, entscheide ein Schiedsrichter. Und: Die „Aufteilung der Schadenshaftung 25:75 gelte nur gegenüber Dritten, jedoch nicht zwischen US-Truppen sowie dem Bund und den Ländern".

Weinberg kommentiert: „Die Überschreitung der PFC-Grenzwerte im Grundwasser um das Elffache ist alarmierend. Derweil schieben sich Bund und Land den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Damit ist dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung im Ansbacher Osten und in angrenzenden Landkreiskommunen wenig geholfen." Eine schnelle Sanierung scheitert laut ihm „wohl an der Weigerung des US-Militärs, die Kosten dafür zu übernehmen". Dies sei nicht hinnehmbar. „Die US-Armee muss jetzt in die vollständige Kostentragung einwilligen, damit rasch mit der Sanierung begonnen werden kann und die Gesundheit der Anwohner nicht noch mehr gefährdet wird."

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  Fränkische Landeszeitung
5. Oktober 2018

Grenzwert weit übertroffen
Stadt nennt für Katterbach einige Messergebnisse

Die Giftbelastung im Bereich des US-Militärflughafens Katterbach liegt weit über den Grenzwerten. Als ein Beispiel nennt die Stadt Ansbach das Grundwasser. Hier ist der Grenzwert um mehr als das Elffache überschritten. Dennoch können Fische aus Teichen in der Umgebung gegessen werden.

Der entscheidende Satz in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung lautet: „Die Verkehrsfähigkeit der untersuchten Fische ist nach aktuellen Untersuchungen weiterhin gewährleistet."

Wie schwierig die Sache ist, zeigt sich beim Oberflächenwasser. Dafür wurde ein Maximalwert von 0,96 Mikrogramm pro Liter (jxg/1) gemessen. Doch: „Für eine Beurteilung von Oberflächengewässern sind Grenzwerte noch nicht sicher ableitbar."

Anders verhält es sich beim Grundwasser. Hier gilt für die verschiedenen Stoffe aus der Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) ein Grenzwert von einem /ig/1. Im Fall von Katterbach sind bis zu 11,79 Mikrogramm pro Liter gemessen worden.

Untersucht man den am meisten belasteten Boden beim alten Feuerlöschübungsplatz, ergeben sich noch weitaus höhere Werte. Nimmt man sich das Erdreich bis zu einer Tiefe von einem Meter vor, kommen die Experten auf einen Wert von 244 Mikrogramm pro Liter. In einer Tiefe von einem bis drei Meter sind es - zusammengezählt - immer noch 130 Mikrogramm.

Die Gifte sind vor Jahren durch den damals gebräuchlichen Löschschaum in den Boden gelangt. Die Stadt Ansbach dringt darauf, das verseuchte Erdreich möglichst bald auszubaggern. Damit soll ein weiteres Ausbreiten des Giftes verhindert werden. Dagegen will die Landesbaudirektion - aber auch das Wasserwirtschaftsamt Ansbach und die Regierung von Mittelfranken - das Gift einfach noch weiter im Boden belassen (die FLZ berichtete).

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  Woche im Blick (FLZ)
3. Oktober 2018

Rückzug gefordert
Linken-Chef Bartsch in Katterbach

Den Rückzug der US-Armee aus Ansbach-Katterbach forderte am Donnerstagabend der Linken-Bundesfraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch bei einer kurzen Stippvisite ...

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
29. September 2018

Manöver geplant
Übungen um Wilhermsdorf

Das Landratsamt Fürth teilt mit, dass im Zeitraum vom 1. bis 31. Oktober rund um Wilhermsdorf mit Übungen der US-Streitkräfte und entsprechendem Lärm zu rechnen ist.

Die Amerikaner üben dabei auch Nachtflüge mit Außenlandungen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Insgesamt werden 32 Soldaten mit vier Radfahrzeugen und zwölf Hubschraubern beteiligt sein.

Bei Beschwerden werden betroffene Bürger gebeten, auf die Ansprechpartner bei den US-Streitkräften zuzugehen: Torsten Lübke ist unter der Telefonnummer 09802/ 83 2634 erreichbar, Helga Moser unter 01 52/09 114369.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den Einrichtungen der übenden Truppen fernzuhalten.

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  Fränkische Landeszeitung
29. September 2018

Bei Altlasten widerspricht Deffner der Baudirektion
„Abwarten ist mit der Stadt Ansbach nicht abgestimmt" - Anfrage von Harald Weinberg (Linke) an die Bundesregierung

Stadt Ansbach hat weitere Einzelheiten rund um die PFC-Altlasten in Katterbach mitgeteilt. Bürgermeister Thomas Deffner (CSU) wies die Behauptung der Landesbaudirektion Bayern entschieden zurück, das Abwarten beim Sanieren sei mit der Stadt abgestimmt. Derweil wandte sich in der Sache der Bundestagsabgeordnete der Linken, Harald Weinberg, an die Bundesregierung.

„Es darf mit der Sanierung nicht weiter gezögert werden", erklärte Weinberg. Er ist überzeugt, dass sich die Bundes- und Landesbehörden wegen der Kosten so zieren. Dabei ist für die Linke klar: „Die US-Armee als Verursacher muss zur Kasse gebeten werden. Es kann der Bevölkerung nicht vermittelt werden, dass die deutschen Steuerzahler für die teure Sanierung aufkommen sollen."

Von der Bundesregierung will Weinberg wissen, mit welchen Ge-sundheitsgefahren die Anwohner beim Ausweiten der Kontaminierung rechnen müssen. Immerhin seien bereits 2015, also vor inzwischen drei Jahren, in Hausbrunnen Perfluorcarbone-Gifte nur knapp unter dem Grenzwert festgestellt worden.

Der Ansbacher Abgeordnete fragt zudem, ob die Bundesregierung die Notwendigkeit sieht, ein PFC-bela-stetes Gelände schnellstmöglich zu reinigen. Im Übrigen wundert sich Weinberg, dass das US-Militär auch vier Jahre nach Bekanntwerden der Verseuchung kein Sanierungsgutachten vorlegen kann. Notfalls müsse der Bund als Eigner des Geländes eingreifen.

Das Hinauszögern der Sanierung sei beileibe nicht mit der Stadt abgestimmt, widersprach Deffner im Gespräch mit der FLZ der Landesbaudirektion. „Davon kann überhaupt keine Rede sein. Das Gegenteil ist richtig." Die Stadt habe in der Besprechung Ende August darauf gedrungen, das verseuchte Erdreich möglichst schnell auszubaggern. Deffner war bei dem Gespräch dabei.

Ansbachs Rechtsreferent Udo Kleinlein - auch er nahm an der Besprechung teil - kann immer noch nicht verstehen, warum die Landesbaudirektion zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach, der Regierung von Mittelfranken und der Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben (BImA) das Ausbaggern hinauszögert. Die am stärksten belasteten Flächen seien zweifelsfrei identifiziert.

„Es ist doch wesentlich besser, das gefährliche Material zu entfernen als abzuwarten", erklärte Kleinlein die Haltung der Stadt. Durch das Hi-nauszögern könnten sich die Schadstoffe noch weiter ausbreiten. Das Ausbaggern ist keine neue Technik. Beispielsweise sei man am Flughafen Nürnberg so verfahren. Der verseuchte Boden sei dort so gelagert, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. „Das muss doch auch in Katterbach möglich sein." Das Gift weiter in der Erde zu belassen, dürfe nicht die Alternative sein.

Die Perfluorcarbone finden sich nicht nur auf dem Kasernengelände. Sie wurden bei den Quellen des Eichenbachs und im Milmersbach (Gemeinde Sachsen bei Ansbach) nach-gewiesen. Laut Landratsamt Ansbach wurde 2016 eine Verunreinigung des Milmersbaches erkannt. „Seither werden regelmäßige Messungen der US-Armee durchgeführt. Die Messergebnisse überschreiten weiterhin die Grenzwerte für eingeleitetes Wasser. Ursache der Belas-tungen ist die Regenentwässerung des Standorts. Die US-Armee ist derzeit dabei, die Belastungsorte zu lokalisieren", teilte gestern Nachmittag die Pressesprecherin des Land-ratsamtes, Carolin Emmert, mit.

Bei einer Untersuchung im Jahr 2016 ist Emmert zufolge „eine gesundheitliche Unbedenklichkeit bezüglich der Verzehrfähigkeit von Fischen" in einem durch den Milmersbach gespeisten Teich festgestellt worden. „Aktuell läuft hierzu eine weitere Untersuchung. Das Ergebnis steht noch aus." Die Stadt Ansbach stellt derzeit all ihre Ergebnisse und Erkenntnisse für einen Gesamtüberblick zusammen.

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  Fränkische Landeszeitung
28. September 2018

Dietmar Bartsch vor Kaserne
Linken-Politiker fordert Rückzug der US-Armee

Auf einen kurzen Sprung vor der US-Kaserne im Ortsteil Katterbach hat gestern am späten Nachmittag der Linken- Fraktionsvorsitzende im Bundestag Dietmar Bartsch vorbeigeschaut. Mit vom Helikopterlärm geplagten Bürgern kam er ins Gespräch.

Dietmar Bartsch war schon einmal vor sechs Jahren in Katterbach zu Besuch. „Er kennt die Situation“, sagte Boris-André Meyer vom Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg (Die Linke). Dieser hatte zum Termin eingeladen, schaffte es aber nicht rechtzeitig nach Katterbach. „Wir machen uns weiter für den Schutz der Bürger stark und kümmern uns um die Lärmbelastung vor Ort“, sagte Meyer. „Von Katterbach aus werden Kriege geführt.“

Der Einsatz in Afghanistan sei gescheitert, stellte Dietmar Bartsch fest. „Das Einzige, das funktioniert, ist der Mohnanbau“, so der Linken- Politiker. „Die Bundeswehr sollte nur zur Landesverteidigung eingesetzt werden.“ Das Gelände in Ansbach- Katterbach müsse sofort dichtgemacht werden. „Der Stützpunkt ist nicht von Dauer“, so der 60-Jährige.

Die Bedrohung vonseiten der USAmerikaner gegenüber Russland werde vom westmittelfränkischen Standort aus aufgebaut. Zu dem kurzen Besuch kamen rund 35 Teilnehmer samt Bannern, auf denen unter anderem stand: „Abzug statt Aufrüstung – US-Army go home.“ Vor dem Kasernengelände in Katterbach gab es die Möglichkeit, ein paar Fotos mit Dietmar Bartsch zu machen. Nach einer guten halben Stunde wartete auf den Linken-Politiker der nächste Termin.

Bartsch hörte interessiert einer Geschichte eines Mannes zu. Diese wurde ihm so geschildert, dass ihn die US-Militärpolizei im Mai angegangen habe, als er von einer Straße aus mit einem Fernglas in der Hand ein Feld beobachtet habe. Neben ihm habe ein Militärpolizist gehalten und ihn aufgefordert, das Fernglas wegzupacken. „Ich habe kein Wort verstanden“, sagte der 80-Jährige im Rückblick.

Der Mann und der Militärpolizist riefen – jeder für sich – die Polizei. Doch die kam nicht. Ein zufällig vorbeifahrender Bekannter half dann beim Übersetzen aus. Beide hätten erst nach über einer Stunde weiterfahren können. Eine Entschuldigung des US-Militärs habe es nicht gegeben. „Es ist unfassbar, dass es dafür keine Entschuldigung gab“, erklärte Dietmar Bartsch. „Ich hole das nach und entschuldige mich bei Ihnen. „Es ist unfassbar, dass hier Landwirte belästigt werden, die nach ihren Wiesen schauen.“

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  Fränkische Landeszeitung
26. September 2018

Bayerische Behörden verzögern Bodensanierung
PFC-Gift in Katterbach: Landesbaudirektion gegen baldiges Ausbaggern - Seidel: Nicht zu akzeptieren - Ausbreiten befürchtet

In den nächsten Tagen wird Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteifrei) einige Brandbriefe unterschreiben. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach dürfte einen erhalten, aber auch die US-Armee und die Landesbaudirektion Bayern. Seidel wird sinngemäß fordern, das Sanieren des PFC-Scha-dens in Katterbach doch bitte nicht weiter zu verzögern.

CSU-Stadtrat Gerhard Sauerhammer sagte im Umweltausschuss des Stadtrates: „Es ist traurig, wenn unsere Behörden so versagen."

Im Fachausschuss berichtete Rechtsreferent Udo Kleinlein über den Sachstand beim Sanieren der Katterbacher PFC-Altlasten. Die giftigen Perfluorcarbonat-Stoffe stammen von Löschmitteln, die einst die Flughafen-Feuerwehr einsetzte. Die Belastung wurde 2015 öffentlich. Erste Hinweise gab es bereits 2014.

Laut Kleinlein sind die Schwerpunkte der Belastung einwandfrei festgestellt. Bis Ende August ging man bei der Stadt davon aus, dass die besonders betroffenen Bereiche -„hot spots" genannt - in absehbarer Zeit ausgebaggert werden. Der Vorteil: Die Schadstoffe können sich nicht mehr so schnell ausbreiten.

Umso überraschter waren Kleinlein und der Chef des Umweltamtes, Mathias Brenner, als sie in einer Besprechung am 30. August erfuhren, dass das Ausbaggern nicht so schnell möglich sei. Man müsse erst die Endfassung des einschlägigen Gutachtens abwarten. Kleinlein sprach von einer „sehr kontroversen, teilweise leidenschaftlich geführten Diskussion".

Gebremst habe nicht die US-Armee, sagte Kleinlein. „Der Bremser war die Landesbaudirektion Bayern." Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) habe die Baudirektion unterstützt. Schließlich seien das Wasserwirtschaftsamt Ansbach („ein Zuwarten ist noch vertretbar") und die Regierung von Mittelfranken darauf eingeschwenkt.

Die Konsequenzen nannte Kleinlein „sehr bedauerlich". Das Ausbaggern verzögere sich erheblich. 2019 passiere in jedem Fall nichts mehr. Oberbürgermeisterin Seidel kritisierte das Verhalten der Behörden ohne Wenn und Aber. „Das ist nicht zu akzeptieren." Die Giftstoffe könnten sich weiter ausbreiten. Der Umweltausschuss beauftragte Seidel einmütig - SPD und Grüne waren nicht erschienen - „deutliche" Briefe zu schreiben.

„Das Vorgehen ist völlig inakzeptabel", sagte Stadtrat Boris-Andre Meyer (Offene Linke). Die Giftstoffe seien inzwischen schon außerhalb des Kasernengeländes im Wasser nachgewiesen (die FLZ berichtete). „Besser wird das durch das Zuwarten nicht."

Werner Forstmeier (ÖDP) vermutete, dass derzeit niemand so recht wisse, was mit dem ausgebaggerten verseuchten Material geschehen soll. „Da tappt noch jeder im Dunkeln."

Selbst wenn dem so sein sollte, halten Seidel und Kleinlein herzlich wenig davon, weiter einfach zuzuschauen, wie sich das Gift in der Fläche ausbreitet. Dass Forstmeier - er war beim Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ansbach beschäftigt - Recht haben könnte, zeigt die Reaktion von Gloria Godzik, beim WWA für Grundwasser- und Bodenschutz zuständig. Sie meinte gestern im Gespräch mit der FLZ, ein Ausbaggern sei erst sinnvoll, wenn man wisse, wie mit dem Material zu verfahren sei. Ansonsten drohe ein Verschleppen der Giftstoffe. Man vertraue hier auf Erfahrungen der Landesbaudirektion.

Dort arbeitet der Leitende Baudirektor Klaus-Dieter Adelmann. Er ließ die FLZ gestern auf Anfrage wissen, dass der Landesbaudirektion Bayern bisher weder ein Auftrag zur Durchführung von Untersuchungen noch zur Erarbeitung von möglichen Sanierungskonzepten „bezüglich einer PFC-Kontamination auf der Liegenschaft in Katterbach" vorliege. Gleichwohl habe am 30. August ein Ortstermin stattgefunden.

Weiter schreibt Adelmann: „Ergebnisse von bisher beauftragten Untersuchungen sind derzeit der Landesbaudirektion nicht bekannt. Erst bei Kenntnis von belastbaren Untersuchungsergebnissen kann eine Entscheidung über das weirere Vorgehen getroffen werden." Und Adelmann stellt fest: Das jetzige Vorgehen „ist mit den Vertretern der Stadt Ansbach abgestimmt worden".

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  Fränkische Landeszeitung
26. September 2018

Bartsch in Katterbach

Der Vorsitzende der Fraktion von „Die Linke“ im Bundestag, Dietmar Bartsch, besucht am morgigen Donnerstag, 27. September, die Kaserne Ansbach- Katterbach. Dabei werde er Stellung zur US-Aufrüstung sowie zum Schutz vor Fluglärm und Abgasen nehmen, kündigte die Partei an. Wie berichtet, haben die USA angekündigt, mehr Truppen in Deutschland zu stationieren. Von 1500 zusätzlichen Soldaten sollen 1400 nach Franken und in die Oberpfalz kommen. Treffpunkt für den Besuch von Bartsch ist an der Bundesstraße 14 auf Höhe des Gasthauses „Rotes Ross“.

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  Fränkische Landeszeitung
25. September 2018

Treffen zweier Stadträte wegen Fluglärm
Abgeordneter Carsten Träger informierte sich über US-Armee - Idee: Austausch mit Bad Windsheim

„Uns langt's etz": Mit diesen Worten hat SPD-Stadträtin Elvira Frauenschläger den Bundestagsabgeordneten Carsten Träger in Ansbach begrüßt. Ihr Anliegen: Der nächtliche Fluglärm über der Stadt Ansbach und Umgebung soll weg. „Bei uns brennt es", sagte sie. Fazit des Gesprächs: Die Stadträte Ansbachs und Bad Windsheims sollen sich zusammensetzen.

„Mir geht es nicht um die Amerikaner, sondern nur um den Nachtflug", erklärte Frauenschläger stellvertretend für die Ansbacher SPD. In Carsten Träger aus Fürth, der für die SPD im Bundestag sitzt und deren umweltpolitischer Sprecher ist, hatte sie einen aufmerksamen Zuhörer.

Frauenschläger und ihr Stadtratskollege Michael Gowin berichteten aus dem Sommer voller „Hitze und Helis". Als „besonders schlimm" bezeichneten sie diese Kombination. Frauenschläger fühlt sich gar an die 1980er Jahre erinnert, als „die Düsenjäger da waren. Das hat damals gekracht." Sie werde immer wieder von Leuten angerufen, die nachts ebenfalls nicht schlafen können.

Gowin fasste zusammen: „Unser Problem sind nicht die Amerikaner, sondern die Gesetzgebung." Der Landtagskandidat Norbert Ringler berichtete aus Heilsbronn. Dort fliegen seinen Erfahrungen nach die US-Hubschrauber. „Das ist ein wesentliches Thema bei den Menschen."

Harry Scheuenstuhl pflichtete ihm bei. Der Landtagsabgeordnete wies auf das „Sorgentelefon" hin. Dort sollten sich mehr Betroffene melden. „Wir brauchen eine breite Basis." Bisher habe es aus Bad Windsheim „nicht so kritische Meinungen" gegeben. Doch das ändere sich gerade. Die Stadt liegt in der Nähe der Kaserne Illesheim. Sein Vorschlag: Die Stadträte aus der Kurstadt und aus Ansbach sollen sich austauschen. Zuvor soll aber SPD-intern ein Treffen ausgemacht werden. Dabei sein will dann der Abgeordnete Träger. Laut ihm muss „der Druck konstant hoch bleiben". Der Lärm sei nicht gut, er sei auf Dauer nicht hinnehmbar. Träger: „Fluglärm macht krank."

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22. September 2018

Partnerschaft weiter vertieft
30-jährige Verbindung zwischen Herrieden und US-Garnison

In Herrieden wurde die seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen der Altmühlstadt mit der Ansbacher Garnison der US-Armee erneuert und bekräftigt. Standortkommandeur Steven Pierce und Bürgermeister Alfons Brandl unterzeichneten eine Urkunde mit dem Erneuerungsversprechen der Partnerschaft.

Der Rathauschef rief in Erinnerung, dass Karl Balk schon zu Beginn der 1980er Jahre Kontakte zu den Dirigenten der damals in Ansbach stationierten Band der 1. US- Panzer-Division „Old Ironsides" geknüft habe. 1988 sei dann eine Partnerschaft zwischen der Musikgruppe und Herrieden geschlossen worden. Nach dem Abzug der Band aus der Rezatstadt sei dann am 4. November 1992 die Partnerschaft zwischen Herrieden und dem Ansbacher Standort besiegelt worden.

Kommandeur Steven Pierce sprach von einem Vergnügen, in Franken stationiert zu sein. Er dankte Karl Balk für die Pflege der Freundschaft mit vielen Initiativen und Ideen. Die Freundschaft basiere aber nicht auf Kontakten zwischen Institutionen, sondern auf vielen Begegnungen zwischen Familien und Einzelpersonen. Herrieden zeige, dass die amerikanischen Soldaten in Deutschland willkommen seien. Auch wurde das Amt des Partnerschaftsbeauftragten von Karl Balk an Stefan Horndasch übergeben.

Wie berichtet, hatte ihn der Stadtrat schon vor einigen Wochen einstimmig für diese Aufgabe bestimmt. Jetzt übergab ihm Steven Pierce die US-amerikanische Flagge. Im Namen der Soldaten dankte der Standortkommandeur für gute Freundschaften, die sich entwickelt haben.

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  Fränkische Landeszeitung
21. September 2018

Acht Militärflugzeuge in langem Konvoi
Propellermaschinen waren bei dem Manöver Saber Junction über der Region unterwegs

Es war ein beeindruckender langer Konvoi in der Luft: Acht große Propellermaschinen überflogen am Mittwochabend unmittelbar hintereinander Teile Westmittelfrankens von Ost nach West. Trotz der beträchtlichen Höhe der Flugzeuge war das Brummen der Motoren am Boden noch relativ laut zu hören. Die Maschinen nahmen an der noch bis 4. Oktober laufenden Militärübung Saber Junction 2018 teil, so gestern auf FLZ-Anfrage Kelly Sanders von der Pressestelle des Hauptquartiers der US Air Force in Europa in Ramstein.

Gegen 19.35 Uhr zum Beispiel war die Flugzeugkolonne über Sachsen bei Ansbach zu sehen und zu hören. Die Route ging nach Westen in Richtung Ansbach. Offenbar konnten sich viele Bürger nicht erklären, was da am Himmel zu beobachten war. Als die FLZ gestern Cornelia Summers, die Sprecherin der US-Armee in Westmittelfranken, um Auskunft bat, hatte sie bereits von anderen Augenzeugen von den zunächst rätselhaften Propellerflugzeugen über Ansbach gehört. Doch Genaueres dazu musste sie selbst erst in Erfahrung bringen. Sicher sei jedoch, dass die Maschinen nichts mit den US-Standorten Katterbach und Illesheim zu tun hätten und von dort weder gestartet noch dort gelandet seien.

„Es sind definitiv keine Propellermaschinen bei uns in Katterbach und Illesheim stationiert. Wir haben bei uns nur Hubschrauber stationiert", betonte sie und verwies die FLZ an die US Air Force in Ramstein weiter. Dort berichtete Kelly Sanders, es handle sich um Flüge im Konvoi im Rahmen des Manövers Saber Junction 2018. Die Übung erstrecke sich insbesondere auf die Bereiche Hohenfels und Grafenwöhr. Details zu dem beobachteten Konvoi und dessen Zweck konnte sie nicht mitteilen.

Christian Albrecht, der Pressesprecher des Flughafens Nürnberg, erläuterte gestern Abend noch, beim Flughafen sei von diesen Flugbewegungen nichts bekannt gewesen.

Nach einer offiziellen Mitteilung des US-Militärs nehmen fast 5500 Soldaten von insgesamt 20 Verbündeten und Partnernationen der USA an dem Manöver teil. Es werde auch geübt, wie man aus der Luft Bodentruppen mit Nachschub versorgen kann.

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  Fränkische Landeszeitung
17. September 2018

Umweltinfozentrum der US-Armee eingeweiht
Holzhütte am Soldatenweiher ist frei zugänglich - Heimische Pflanzen- und Tierwelt zum Thema gemacht

Die Standortverwaltung der US-Armee in Ansbach hat ein Umweltinformationszentrum am Soldatenweiher im Stadtteil Obereichenbach in Betrieb genommen. In einer Holzhütte können sich Interessierte über die heimische Pflanzen- und Tierwelt informieren, und es können drei Bienenvölker beobachtet werden.

Heuer habe der Bienenzüchterverein Ansbach, berichtete dessen Vorsitzender Norbert Hauer, einen Kurs für Hobby-Imker für Angehörige der US-Armee durchgeführt. Das Interesse sei sehr groß gewesen, und so sei auch 2019 ein Kurs geplant.

Die stellvertretende Standortkommandeurin Kathrin Gavle betonte bei der Einweihung, dass dies das erste Umweltinformationszentrum an einem US-Stützpunkt in Europa sei. Damit soll die Bedeutung der Bienen nicht nur für die Honigproduktion, sondern auch für die Bestäubung der Pflanzen herausgestellt werden. Außerdem will die US-Armee die So-daten und Bediensteten für den Umweltschutz sensibilisieren.

Rund um den Soldatenweiher wurde darauf verzichtet, regelmäßig zu mähen, um Blumen, Gräsern und Sträuchern die Gelegenheit zu geben, sich auszubreiten. Sie bieten Insekten und kleinen Lebewesen eine Heimat und den Bienen die Möglichkeit, Blüten anzufliegen.

Der Standortseelsorger Suk Kim segnete das Informationszentrum, Walter Mattil von der Liegenschafts-und Bauverwaltung des Ansbacher Standortes enthüllte mit Norbert Hauer das Schild über dem Eingang. Cornelia Summers dankte für die gute Zusammenarbeit mit dem Bienenzüchterverein und bezeichnete dies als wichtigen Beitrag für die deutsch-amerikanische Freundschaft. Das Informationszentrum liegt außerhalb des gesicherten Militärbereichs und ist frei zugänglich.

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  WELT
16. September 2018

Wenn US-Soldaten in Ansbach die Nachtruhe stören
Das US-Militär stärkt seine Stützpunkte in Bayern. Während sich die Oberpfälzer freuen, raubt der Helikopterlärm den Anwohnern an den fränkischen Standorten den Schlaf. Doch die Amerikaner sind auch ein Wirtschaftsfaktor.

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  Fränkische Landeszeitung
15. September 2018

Antrag gegen Hubschrauberlärm
SPD im Gemeinderat Sachsen will Novellierung der Flugbestimmungen

Die Sachsener haben den Hubschrauberlärm gründlich satt. Einen Antrag, der auf die Novellierung der Vor¬schriften über militärische Hubschrauberflüge abzielt, stellte deshalb die SPD-Fraktion im Gemeinderat.

Die Fraktion fordert, so ist es im Antrag formuliert, „zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm und Abgasen der US-Militärhubschrauber", dass die Bestimmungen über den Hubschrauberbetrieb geändert werden müssen. Ziel sei „verbindliche Flugbestimmungen" zu erreichen, die „spürbare Entlastungen der Bevölkerung" zur Folge haben.

Konkret gemeint ist ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr, ein kategorisches Überflugverbot für alle Wohn- und Mischgebiete im Bereich der Gemeinde sowie ein Verbot von Flügen in einem Radius von mindestens 600 Metern - gemessen vom äußersten Siedlungsrand dieser Gebiete aus.

„Wir müssen Flagge zeigen", betonte Fraktionsvorsitzender Franz Meißner. Im Antrag heißt es, der Fluglärm habe „ein unerträgliches Ausmaß angenommen". Und weiter: „Für den Erlass solcher Bestimmungen durch die Bundesregierung setzt sich die Gemeinde Sachsen bei Ansbach auf allen po-litischen und rechtlichen Ebenen mit Nachdruck ein." Der Bürger meister sei aufgefordert, die Vorschläge auch in der nächsten Sitzung der Kernfranken-Allianz einzubringen.

Dr. Doris Bauer (UWG) sagte, die Bundesregierung habe Machtlosig-keit eingeräumt, weil es sich um Besatzungsrecht handle. Aber „ste-ter Tropfen höhlt den Stein", fügte sie an. Bei der Abstimmung wurde der Beschlussvorschlag gegen die Stimme des Bürgermeisters Hilmar Müller angenommen. Er war mit den Formulierungen nicht gänzlich einverstanden und außerdem der Meinung, dass das Ausmaß der Flüge „vor drei bis vier Jahren" stärker gewesen sei als heute.

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  Fränkische Landeszeitung
14. September 2018

Die US-Armee als Ansbacher „Hemmschuh"
Bürgerinitiative „Etz langt's!": „Trump kann in Westmittelfranken machen, was er will"

„Die US-Aufrüstung ist ein UnSicherheitsfaktor und ein Hemmschuh für die Ansbacher Stadtentwicklung." Das sagt die Bürgerinitiative „Etz langt's!" zu Plänen der USA, mehr Soldaten nach Ansbach zu schicken. Die Menschen hätten das Gefühl, dass „Trump in Westmittelfranken machen kann, was er will".

Der Vorstand von „Etz langt's!" schreibt in einer Mitteilung: „Es ist ein Offenbarungseid, dass Land und Bund vorgeben, nichts Konkretes über die US-Pläne zu wissen, und Trump dennoch willfährig gewähren lassen." Offenbar, so vermutet die Initiative, wolle vor der Landtagswahl niemand den Bürgern „reinen Wein mit Blick auf das Ausmaß der Aufrüstung einschenken".

Als „Jahrhundertchance" bezeichnet die BI den Abzug des US-Militärs aus der Barton-Kaserne - auch die Stadt Ansbach sehe dies parteiübergreifend mit Blick auf Hochschulerweiterung und bezahlbaren Wohnraum so. Weiter sei der Standort Katterbach „hervorragend" für eine zivile Umnutzung geeignet. „Katterbach liegt direkt an der B14 und verfügt über einen eigenen Bahnanschluss." Eine bessere Erschließung für Gewerbeflächen gebe es kaum. Damit könnten Flächenversiegelungen wie in Elpersdorf entfallen.

Für die Initiative steht fest, dass das „aufstrebende Oberzentrum Ansbach" nicht mit dem dünn besiedelten und strukturschwachen Raum um Grafenwöhr in der Oberpfalz vergleichbar ist. Außerdem seien „nirgendwo in Franken die Mieten 2016/17 so stark angestiegen wie in Ansbach". Ein US-Abzug bringe Entlastung am Immobilienmarkt, eine Aufrüstung weitere Teuerung.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
13. September 2018

Wenn die Army kräftig ins Rotieren kommt
Nach der Ankündigung zusätzlicher Soldaten für die Region sind viele Fragen offen – Hauptquartier versichert: Luftabwehr übt anderswo

Die US-Armee rotiert. Manchmal nach Plan, was zum Beispiel alle neun Monate in Illesheim zu sehen ist. In der Storck-Kaserne wechseln sich Einheiten ab, um die schnelle Verlegung zwischen Krisenherden zu üben. Sie werden ganz offiziell „Rotational forces“ genannt. Derzeit gibt es aber noch ganz andere Rotationen, zwischen Berlin, München, Wiesbaden und Ansbach. Die Army hat sich mit der Ankündigung, zusätzliche Soldaten nach Westmittelfranken zu verlegen, selbst überrascht.

Im Juni fragte US-Präsident Donald Trump laut, warum eigentlich fast 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer noch 35000 amerikanische Soldaten in der Bundesrepublik sind. Was flugs zu Erwartungen führte, das Sternenbanner könne bald über keiner deutschen Kaserne mehr wehen.

Für Politiker in der Landesregierung und der Region ein Horrorszenario, denn kein Mensch hat auch nur den Hauch einer realitätsnahen Idee, was mit den riesigen Gebäuden und Freiflächen der Kasernen in Illesheim und Ansbach-Katterbach passieren sollte, wenn die Amis gehen. Für sie – von der oberpfälzischen Prärie ganz zu schweigen – gibt es nicht einmal in grauer Theorie Konzepte. Durch ihre Ausmaße und ihre Randlagen sind sie nicht zu vergleichen mit den zentralen Arealen, die in vielen deutschen Städten, auch in Ansbach, erfolgreich zu Einkaufszentren, Wohnsiedlungen und Hochschulen umgebaut wurden.

Keine Aufstockung für Illesheim

Deshalb dürfte das Aufatmen in der Staatskanzlei und einigen Rathäusern groß gewesen sein, als am Freitag der amerikanische Botschafter Richard Grenell bekanntgab, dass sein Land die Truppen in Deutschland nicht reduziert, sondern sogar ausbaut. Von 1500 zusätzlichen Soldaten sollen 1400 nach Franken und in die Oberpfalz kommen. Nach Ansbach, Hohenfels und Grafenwöhr, nicht nach Illesheim.

Die militärische Präsenz in der Region ist unvorhersehbar geworden. Vor vier Jahren begann ein Truppenabbau, der die amerikanische Gemeinde in Westmittelfranken von rund 10000 Soldaten, Angehörigen, Zivilangestellten und Rentnern um zwei Drittel reduzieren sollte. Der Prozess kam ins Stocken, jetzt kommt die Kehrtwende.

Als in diesem März dreiundfünfzig Nationalgardisten aus South Carolina in Ansbach aufkreuzten, erschien dies als Fußnote der fränkischen Militärgeschichte. Die Edelreservisten kamen für neun Monate nach Europa, um ihr Wissen in einem Manöver der Army aufzufrischen. Weil amerikanische Kasernen in Osteuropa nach wie vor undenkbar sind, die USA aber den alten Feinden in Russland gern auf die Pelle rücken, finden vor Putins Haustür laufend Übungen statt. Dafür brauchen die Truppen jedoch einen offiziell unverdächtigen Heimathafen – und der liegt oft an Aisch und Rezat.

Drehscheibe zwischen Osteuropa und Oberpfalz

Zahlreiche Soldaten, die auf dem Papier in Illesheim oder Ansbach stationiert sind, verbringen hier höchstens die Hälfte ihrer Zeit – den Rest irgendwo zwischen Polen und Griechenland oder auf den Truppenübungsplätzen bei Grafenwöhr und Hohenfels. Westmittelfranken ist für sie Drehscheibe, Ausbildungszentrum und Erholungsraum.

Aus heutiger Sicht muss man den dreiundfünfzig Nationalgardisten vom März eine wegweisende Rolle attestieren. Denn sie gehören offiziell zur 678. Air Defense Artillery Brigade und sind damit die erste Einheit einer US-Luftabwehr-Artilleriebrigade, die seit dem Ende des Kalten Krieges wieder in Europa ist.

Für den deutschen Militärexperten Thomas Wiegold ein längst überfälliger Schritt. „Die Flugabwehr zum Schutz militärischer Einheiten vor Luftangriffen vor allem im Nahbereich ist eine Lücke, die fast alle europäischen NATO-Staaten in den vergangenen Jahren hingenommen haben und nun langsam wieder schließen wollen“, schreibt er in seinem Blog „Augen geradeaus“.

Wiegold verweist darauf, dass solche Brigaden, deren Vorboten bereits in Ansbach sind, unter anderem mit dem mobilen Luftverteidigungssystem Avenger zum Schutz gegen Drohnen, Marschflugkörper, Hubschrauber und Flugzeuge auf kurze Entfernung ausgerüstet sind. Zudem seien sie in der Lage, die Flugabwehr mehrerer Einheiten zu koordinieren.

Bereits in einigen Monaten können die ersten Soldaten des neuen Bataillons, das die Luftabwehr verstärken soll, nach Ansbach kommen, sagte gestern die Pressesprecherin des europäischen US-Hauptquartiers in Wiesbaden, Beth E. Clemons. Rund 500 Soldaten werden erwartet. Clemons stellte klar, dass die Zahl ihrer Angehörigen nicht nur, wie gestern berichtet, bei 250, sondern bei bis zu 750 Partnern und Kindern liegen könnte. Für Vermieter, die um eine gut betuchte Klientel fürchteten, eine beruhigende Nachricht.

Training am Computer

Ansonsten ist erstaunlich vieles unklar. Weder die deutsche Regierung noch die bayerische Staatskanzlei kennt die genaue Verteilung der zusätzlichen Truppen und ihre Ausrüstung. Wichtig war für das lärmgeplagte Westmittelfranken die Botschaft „Keine zusätzlichen Hubschrauber“. Ansonsten darf sich das Standortkommando für Ansbach und Illesheim nicht äußern, das europäische US-Hauptquartier wirft eher Nebelbomben. Man wisse noch nicht, woher die Soldaten kommen, so die Pressesprecherin zur FLZ, die Auswahl laufe weltweit. „Es gibt noch einen erheblichen Diskussions- und Planungsbedarf.“

Irgendwann wird die Frage geklärt, was eine Luftabwehreinheit in Westmittelfranken eigentlich soll. Auf jeden Fall nicht praktisch üben, versichert die Pressesprecherin, keine Sorge, Raketen werden nicht unter den Hubschraubern herumschwirren. In Ansbach werde die Theorie unterrichtet, an Simulatoren geübt, mit Computern die Koordination verbessert. Echtes Training finde an Orten statt, die dafür geeignet sind. Irgendwo zwischen Polen, Griechenland und der Oberpfalz.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
13. September 2018

Mehrfachraketenwerfer nach Grafenwöhr
Ansbach bekommt durch die US-Truppenerhöhung eine neue Flugabwehr-Einheit

1500 zusätzliche amerikanische Soldaten sollen in Deutschland stationiert werden. Doch weder Verteidigungsministerium noch Staatskanzlei können Genaueres dazu sagen. So langsam aber sickern die ersten Details durch. Sie beinhalten Mehrfachraketenwerfer und eine Flugabwehreinheit.

Als Boris-André Meyer davon erfuhr, dass die US-Armee ein Kurzstrecken-Flugabwehr- Bataillon in Ansbach stationiert, legte der Ansbacher Stadtrat und Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ gleich empört los: „Donald Trump will Kalten Krieg in Franken spielen und die Staatsregierung verharmlost die Aufrüstung mit Raketen in Ansbach.“

Ganz so einfach ist die Angelegenheit aber nicht, denn die Amerikaner werden in Ansbach natürlich nicht konkret das Abschießen von Flugzeugen oder Hubschraubern üben. „Training kann viele Formen annehmen — vom Computer und Klassenzimmer bis hin zu Simulationen und der realen Welt“, betont Beth E. Clemons, Sprecherin der US-Armee in Europa.

Der genaue Trainingsplan für die neuen Einheiten werde gerade ausgearbeitet. „Aber ich kann Ihnen sagen, dass das tatsächliche Training für die Flugabwehr an Orten stattfindet, die für den Einsatz dieser Waffen geeignet sind, wie etwa unser Übungsplatz auf Kreta“, sagt Clemons.

1250 Amerikaner für Ansbach

Anders als in Ansbach werden in Illesheim keine neuen Einheiten stationiert. Es wird damit gerechnet, dass jeder der rund 500 neuen Soldaten in Ansbach im Schnitt 1,5 Angehörige mitbringt. Inklusive der Soldaten würden damit etwa 1250 Amerikaner neu nach Ansbach kommen. Derzeit leben rund 6000 Amerikaner in Westmittelfranken. Man gehe davon aus, dass es genug Wohnraum für diese Zunahme gebe, sagt die US-Sprecherin.

In Grafenwöhr wird ein Feldartillerie- Brigadestab eingerichtet. Außerdemwerden zwei Bataillonemit Mehrfachraketenwerfern und Unterstützungseinheiten auf dem Truppenübungsplatz in der Oberpfalz stationiert. NachHohenfels kommen Unterstützungseinheiten und neues Personal für einzelne Einheiten. Neue Hubschrauber werden an keinen der bayerischen Standorte verlegt.

Bisher ist die US-Armee mit 35000 Soldaten in Deutschland präsent. Diese Zahl soll sich bis 2020 um 1500 erhöhen. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 1400 davon in Bayern stationiert werden, dazu kommen noch Unterstützungseinheiten.

Wie umfangreich das Auswärtige Amt über Details etwa zu den in Deutschland neu installierten Waffensystemen informiert ist, lässt ein Sprecher offen, teilt aber mit: „Die US-Streitkräfte entscheiden über Art und Umfang der Nutzung der in Deutschland überlassenen Liegenschaften eigenverantwortlich und nach ihren militärischen Erfordernissen. Bei der Nutzung der Liegenschaften ist deutsches Recht zu achten.“ Die Bundesregierung tausche sich regelmäßig mit der US-Seite über aktuelle Stationierungen aus.G

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  Fränkische Landeszeitung
13. September 2018

Barton-Kaserne wird geräumt
US-Armee versichert: Zusätzliche Einheit ändert Pläne nicht

Die neuen Pläne der US-Armee haben keinen Einfluss auf die Barton-Kaserne. Das Areal an der Meinhardswindener Straße soll bis zum Ende des Jahres 2021 geräumt werden.

An diesem seit langem verkündeten Ziel der US-Armee habe sich nichts geändert, sagte die Pressesprecherin des europäischen US-Hauptquartiers in Wiesbaden, Beth E. Clemons, gestern auf FLZ-Anfrage. Die zusätzliche Stationierung von rund 1400 Soldaten in Bayern wirke sich nach dem derzeitigen Stand nicht auf die Barton-Kaserne aus. Die Stadt erhofft sich große Impulse von dem freiwerdenden Gelände. Unter anderem soll dort ein zweiter Cam-pus der Hochschule entstehen.

Rund 500 der neuen Soldaten sollen, wie berichtet, nach Ansbach kommen. Es wird sich um eine Luftabwehr-Einheit handeln, die ihre praktischen Übungen außerhalb der Region absolviert.

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  Fränkische Landeszeitung
12. September 2018

Keine weiteren Helikopter
Army: Luftabwehr in Ansbach

Die US-Armee hat bestätigt, dass zusätzliche Soldaten in Westmittelfranken keine weiteren Hubschrauber bedeuten. „Bei keiner der Einheiten sind Hubschrauber dabei“, erklärte gestern am frühen Abend eine Sprecherin des europäischen Hauptquartiers der US-Armee in Wiesbaden gegenüber der FLZ. Ansonsten gebe es derzeit noch wenig konkrete Entscheidungen.

Die Army will ihre Präsenz in Deutschland von derzeit 35000 Soldaten leicht erhöhen. Von 1500 zusätzlichen Männern und Frauen in Uniform werden in den nächsten zwei Jahren 1400 nach Bayern verlegt, sowohl nach Westmittelfranken als auch in die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels. „Wir können derzeit noch nicht sagen, wie viele davon nach Ansbach oder Illesheim kommen“, erklärte Pressesprecherin Beth E. Clemons. Dies sei derzeit noch in der Diskussion.

Sie könne jedoch bestätigen, dass in Ansbach eine Flugabwehreinheit stationiert werden solle. Diese werde die Größe eines Bataillons haben. In der Regel liegt dies bei der Army bei rund 500 Soldaten. Die Army arbeitet derzeit in verschiedenen Ländern daran, den Schutz gegen Drohnen, Marschflugkörper, Hubschrauber und Flugzeuge auf kurze Entfernung zu verstärken. Dabei werden relativ leichte Waffen eingesetzt, die zum Teil von der Schulter abgefeuert werden können.

Neben den Soldaten rechne man im Schnitt mit 1,5 Angehörigen, so Clemons. Damit könnte die amerikanische Gemeinde in Westmittelfranken von derzeit rund 6000 Menschen um 750 anwachsen. Man gehe davon aus, dass es genügend Wohnraum für diese Zunahme gebe, so die Pressesprecherin. Ob dies innerhalb der Wohngebiete in den Kasernen möglich sei oder über den privaten Markt außerhalb der Einrichtungen geschehe, müsse sich zeigen. Bis vor wenigen Jahren lebten ungefähr 10000 Soldaten, Angehörige, zivile Beschäftige und Rentner mit einem amerikanischen Pass in der Region. Der dann begonnene Truppenabbau wendet sich nun wieder.

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  Fränkische Landeszeitung
11. September 2018

Staatskanzlei sieht keine weiteren Hubschrauber für Region
Landesregierung begrüßt Pläne der US-Armee zu höherer Präsenz in Bayern – Genaue Aufteilung auf Standorte unklar

Die US-Armee wird in Westmittelfranken keine weiteren Hubschrauber stationieren. Dies erklärte eine Sprecherin der Münchner Staatskanzlei. Nach Bayern werden 1400 zusätzliche Soldaten kommen, davon vermutlich rund 500 nach Ansbach.

Eine verlässliche Auskunft war gestern von der US-Armee nicht zu erhalten. Das Standortkommando für Ansbach und Illesheim verwies auf das Hauptquartier der US-Armee für Europa in Wiesbaden. Dieses äußerte sich bis Redaktionsschluss jedoch nicht zu einer FLZ-Anfrage.

Richard Grenell, der amerikanischer Botschafter in Berlin, hatte am Freitag eine Erhöhung der Truppenstärke um 1500 Soldaten angekündigt (wir berichteten). Derzeit sind in Deutschland rund 35000 Soldaten seines Landes stationiert, davon 13000 in Bayern. Rund 1400 der zusätzlichen Soldaten sollen in den nächsten zwei Jahren in den Freistaat kommen, verteilt auf Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels.

Über die genaue Aufteilung zwischen diesen Standorten sei man nicht informiert, erklärte eine Sprecherin der Staatskanzlei in München gestern auf Anfrage. Sicher sei jedoch, dass keine weiteren Hubschrauber nach Ansbach oder Illesheim kommen. Nach Informationen aus Berlin soll ein Bataillon der Flugabwehr nach Ansbach verlegt werden. In der Regel hat ein Bataillon eine Stärke von rund 500 Soldaten. Es soll sich um eine Einheit handeln, die ausschließlich mit Geräten am Boden operiert, um aus relativ kurzer Entfernung angreifende Flugobjekte zu orten und abzuschießen.

Staatskanzleiminister Dr. Florian Herrmann hatte die Entscheidung der US-Streitkräfte begrüßt, ihre Präsenz in Bayern zu erhöhen. Dies sei „ein großer Vertrauensbeweis für Bayern“, so Herrmann. Er zeuge von der „gewachsenen Stabilität und engen Verbundenheit der bayerischamerikanischen Beziehungen“. Nicht zuletzt seien die Soldatinnen und Soldaten mit ihren Familien auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in den Regionen um Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels, erklärte der Minister.

Bereits im Februar hatten die Kommandeure der US-Armee in Ansbach und Illesheim in einem FLZ-Interview erklärt, dass sich die Phase der Truppenreduzierung in der Region zu Ende gehe. Derzeit sind in Westmittelfranken knapp 3000 Soldaten stationiert. Dazu kommen rund 2000 Angehörige und Zivilangestellte sowie rund 1000 Rentner, die nach ihrer Armeezeit hier blieben. Die Zahl der Hubschrauber liegt nach Angaben der Armee bei rund 100 Maschinen.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
10. September 2018

Die Army bleibt – nicht alle freut’s
Statt Soldaten abzuziehen, will die US-Armee ihre Truppen in Deutschland aufstocken. Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels sind Hauptbetroffene und die Reaktionen dort unterschiedlich.

Protest in Ansbach, Zufriedenheit in der Oberpfalz
Die Reaktionen auf die angekündigte US-Truppenaufstockung sind von den örtlichen Interessen geprägt

Geteiltes Echo hat die Ankündigung der US-Streitkräfte, zusätzliches militärisches Personal nach Deutschland zu verlagern, in den hauptsächlich betroffenen Standorten Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels ausgelöst.

„Ungeheuerlich“, wettert die Ansbacher Bürgerinitiative „Etz langt’s“ gegen die überraschend von US-Botschafter Richard Grenell verkündete Truppenaufstockung. Die BI, die seit vielen Jahren gegen die Lärm- und Abgasbelastungen durch den Hubschrauberverkehr der US-Basen Ansbach- Katterbach und Illesheim kämpft, befürchtet eine weitere Verschlechterung der Situation für die Bevölkerung der Region. Der Sprecher der Initiative Boris- André Meyer verweist darauf, dass erst im März 2017 die Zahl der Soldaten in Katterbach und Illesheim von 1000 auf 3000 aufgestockt wurde und sich die Zahl der Kampfhubschrauber auf über 100 Maschinen verdoppelte. Wie viele Soldaten in einer neuen Aufrüstungsrunde nach Westmittelfranken kommen, ist noch nicht bekannt. Insgesamt plant die US-Armee nach Angaben von Botschafter Grenell die zusätzliche Stationierung von 1500 Soldaten in Deutschland.

Widerstand im Stadtrat

Im Ansbacher Stadtrat hatte eine große Mehrheit – mit Ausnahme der CSU-Fraktion – in einer Resolution die dauerhafte Reduzierung des Hubschrauber- Flugbetriebs gefordert und angekündigt, sich andernfalls „schnellstmöglich für die zivile Umnutzung der Kasernengelände in Ansbach einsetzen“ zu wollen.

Für die Barton-Kaserne im Süden Ansbachs gibt es schon seit einiger Zeit recht konkrete Pläne für eine solche zivile Nutzung. Die Kommune hätte großes Interesse, das Gelände für eine dringend erforderliche Erweiterung der örtlichen Hochschule und für die Schaffung von Wohnungen zu verwenden. Noch vor drei Jahren war nämlich von der US-Armee der Abzug aus der Barton-Kaserne bis „spätestens 2021“ angekündigt worden.

Boris-André Meyer, Stadtrat und BI-Sprecher, sieht diese „Jahrhundertchance“ jetzt gefährdet. Die Aufstockungsankündigung sei „ein Schlag ins Gesicht der Stadt Ansbach“ und ihrer Bevölkerung. „Und die Staatsregierung applaudiert auch noch.“

Wirtschaftlicher Faktor

Tatsächlich nannte Staatskanzleiminister Florian Herrmann die angekündigte Truppenverstärkung einen „großen Vertrauensbeweis für Bayern“. Die Soldaten und ihre Familien stellten in Grafenwöhr, Hohenfels und Ansbach außerdem einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar.

Zumindest rund um die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels sieht das auch die Kommunalpolitik so. Noch im Juli hatten der Hohenfelser Bürgermeister Bernhard Graf und sein Grafenwöhrder Kollege Edgar Knobloch Gerüchte um Truppenreduzierungen als leeres „Abzugsgerede“ abgetan. Und der Neumarkter Landrat Willibald Gailler hatte darauf verwiesen, dass die US-Armee jüngst Bedarf an Wohnraum für 1000 Personen einschließlich Familien angemeldet habe. Dies könnte sich jetzt bestätigen.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
9. September 2018

Mehr Soldaten nach Ansbach
US-Army stockt Truppen in Deutschland dauerhaft auf

BERLIN—Die US-Streitkräfte verlegen ungeachtet des Streits um Militärausgaben in der Nato 1500 zusätzliche Soldaten nach Deutschland. Sie kommen wohl auch in die Metropolregion Nürnberg.

Derzeit sind etwa 33000 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Äußerungen von US-Präsident Donald Trump hatten zuletzt Fragen zur künftigen Rolle der USA in der Nato aufgeworfen.

Die Stationierung der neuen Soldaten sowie ihrer Familien soll in diesem Jahr beginnen und bis 2020 abgeschlossen sein. Das teilte US-Botschafter Richard Grenell mit. Sie werden dem Vernehmen nach in zwei Bundesländer verlegt: nach Bayern (Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels) sowie nach Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern und Baumholder). „Diese zusätzlich dauerhaft stationierten Mitglieder der US-Streitkräfte werden mit ihren Familien nach Deutschland kommen und hier für die Stärkung der Nato und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein“, erklärte Grenell.

Von der Leyen lobt

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen begrüßte die Verlegung zusätzlicher Kräfte. „Die US-Entscheidung, die militärische Präsenz bei uns in Deutschland zu verstärken, ist ein willkommenes Zeichen für die Vitalität der transatlantischen Beziehungen“, erklärte die CDU-Politikerin. „Und sie ist auch ein Bekenntnis zur gemeinsamen Sicherheit.“

Trump hatte beim Nato-Gipfel im Juli in Brüssel mit einem Alleingang in Verteidigungsfragen gedroht, sollten die Bündnispartner ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen. Offen ließ er allerdings, wie das konkret aussehen könnte. Theoretisch denkbar wäre in einem solchen Fall eine Reduzierung des Nato-Engagements der USA.

Nach einer Krisensitzung bei dem Gipfel hatte Trump allerdings zugesichert, weiter zur Nato zu stehen. Das US-Verteidigungsministerium hatte jüngst schon einen Bericht zurückgewiesen, in dem über Überlegungen zu einem US-Truppenabzug aus Deutschland spekuliert wurde.

dpa

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  Fränkische Landeszeitung
8. September 2018

US-Armee stockt Truppen auf
Mehr Soldaten nach Ansbach

Die US-Armee will mehr Soldaten in Ansbach stationieren.

Wie gestern bekannt wurde, ver legen die US-Streitkräfte 1500 zusätzLiche Soldaten nach Deutschland. Diese sollten „für die Stärkung der Nato und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein, wird US-Botschafter Richard Grenell zitiert.

Die Stationierung der zusätzlichen Soldaten sowie ihrer Familien soll in diesem Jahr beginnen und bis 2020 abgeschlossen sein. Dem Vernehmen nach sind Ansbach, Grafenwöhr und Hohenfels die Standorte in Bayern.

Derzeit sind etwa 33000 US-Soldaten in Deutschland stationiert (siehe Bericht im überregionalen Teil).

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  Fränkische Landeszeitung
22. August 2018

„Ansbach braucht klare Kante für das Bürgerwohl
Offene-Linke-Fraktion zu der Hubschrauber-Erklärung - „US-Militär verpestet Mensch und Umwelt

Die Ansbacher Bevölkerung hat die gemeinsame Erklärung von Stadträten zum US-Hubschrauberlärm überaus positiv aufgenommen. So äußert sich die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA). Das gilt laut ihren Worten vor allem für die nördlichen und östlichen Stadtteile.

„Zahlreiche Rückmeldungen von Bürgern, etwa aus Obereichenbach, Hennenbach, Eyb oder dem Komponistenviertel", unterstützten die Erklärung von Vertretern beinahe aller Ratsfraktionen, hebt die OLA hervor. Lediglich von der CSU unterschrieb kein Stadtrat die Stellungnahme.

Sollte der Lärm auch im zehnten Jahr nach der Ansbacher Stadtratsresolution nicht spürbar und dauerhaft sinken, „ist für uns klar, dass wir uns fraktionsübergreifend für die schnellstmögliche zivile Umnutzung" der US-Kasernenflächen einsetzen würden, steht in dem Papier.

Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken steht nach eigenen Angaben ohne Wenn und Aber hinter dem gemeinsamen Ansinnen. „Die gescheiterten Bemühungen für ein Nachtflug- und Überflugverbot der US-Hubschrauber in den vergangenen Jahren haben gezeigt: Ansbach braucht gegenüber Bund und Land klare Kante für das Bürgerwohl."

Mit Präsident Donald Trump habe die US-Armee einen Befehlshaber, der noch mehr deutsche Steuergelder fürs Militär„herauspressen" wolle und zu allem Überfluss Rechts¬extreme auch hierzulande fördere, meint die Offene-Linke-Fraktion. Deshalb sei es Zeit für eine europäische Emanzipation von den USA.

Ausnahmslos alle Ansbacher sind gemäß ihren Worten von dem „andauernden Abgas-Skandal" in Katterbach betroffen. Ein einziger Chinook-Hubschrauber verbrauche in einer einzigen Flugstunde tausende Liter hochgiftiges JP8-Kerosin. Das US-Militär verpeste Mensch und Umwelt somit stärker als alle in Ansbach gemeldeten Pkw zusammen.

„Wir müssen gemeinsam in Alternativen jenseits der US-Militärpräsenz denken: Bildungseinrichtungen, bezahlbare Wohnungen und Gewerbeflächen ohne Flächenfraß auf bisherigem Kasernengelände bringen Ansbach voran - Lärm und Luftverschmutzung hingegen definitiv nicht", legt die OLA-Ratsfraktion dar.

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  Fränkische Landeszeitung
20. August 2018

Kritik wie auch Freundschaft
Reisner zur US-Armee

Nach der „fraktionsübergreifenden Er-klärung" Ansbacher Stadträte gegen den „US-Hubschrauberlärm" äußert sich der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Ansbach Stadt und Stadtrat, Frank Reisner, Er übt Kritik an den Fluggeräuschen, lehnt aber die Aussage „Anm go home" als „ausländerfeindlich" ab.

„Wir sind viel im Gespräch mit den Bürgern" im östlichen Stadtgebiet, stellt er zum Lärm fest, „das ist eine Situation, die fast immer ein wenig schlimmer wird," Die Menschen seien verzweifelt. Was den US-Sommernacht-Flugplan betrifft, sieht der Stadtrat es nicht als nötig an. bis spät in die Nacht zu fliegen.

Dies sei auch bis 21 oder 22 Uhr möglich. Für nicht richtig hält er, dass das Bundesverteidigungsministerium so. lange zusehe. Flüge müssten auch nicht über Wohngebieten sein.

Deutlich distanzieren möchte sich Reisner allerdings „von jeglicher Art von Ausländerfeindlichkeit", zum Beispiel in der Aussage „Army go home", die für ihn, wie er sagt, fast das Gleiche wie „Ami go home" bedeutet. Er sei nicht dagegen, dass die US-Armee im Stadtgebiet stationiert sei. „Mir liegt eigentlich ein freundschaftliches Miteinan-der viel mehr am Herzen."

In Sachen Helikopter müsse man mit Gesprächen zum Ziel kommen. Wenn es zwischen Stadt und Armee alleine nicht funktioniere, müsse man die Landes- und die Bundespolitik einbinden, vor allem das Verteidigungsministerium. Die Stadt sei ja rechtlich gar nicht in der Lage, die US-Armee nach Hause zu schicken.

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  Fränkische Landeszeitung
14. August 2018

„Für eine Zukunft frei vom US-Militär"
Bürgerinitiative begrüßt Erklärung von Stadträten gegen Hubschrauberlärm

Ansbacher Stadträte haben sich in „einer fraktionsübergreifenden Erklärung" gegen den „US-Hubschrauberlärm in unserer Stadt" gewandt. Der Vorstand der Bürgerinitiative (BI) „Etz langt's!" begrüßt die gemeinsame Stellungnahme der Mandatsträger, die den Fraktionen von SPD, BAP, Grünen, ÖDP, Freien Wählern und Offener Linker angehören.

„Die klaren Worte der Stadtratsmehrheit gegen Fluglärm und Abgase der US-Kampfhubschrauber sind überfällig", führt die stellvertretende „Etz langt's!"-Vorsitzende Kerstin Mach aus, „Ansbach braucht mehr Rückgrat für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung."

Nun müssten den Worten Taten folgen. Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) und regionale Abgeordnete hätten das Signal für einen deutlicheren Kurs gegenüber Land und Bund erhalten - für den Vorrang von Bürgerwohl statt von Militärinteressen.

Die Zeit sei „reif für eine Zukunft frei' vom US-Militär", erklärt Kerstin Mach. Eine einzige Gewerbefläche in Elpersdorf zu verkaufen, bringe doppelt so viele Arbeitsplätze, wie die Armee in Katterbach biete. Dafür bezahlt der Investor der Stadt laut den Worten der Vizevorsitzenden sogar noch eine zweistellige Millionensumme. „Für die US-Stationierung" dagegen müssten die deutschen Steuerzahler Jahr für Jahr rund 100 Millionen Euro berappen. Zugleich entrichteten US-Angehörige keinerlei Steuern.

Die Kasernengelände zivil umzunutzen, mildert nach Angaben der Bürgerinitiative nicht nur die Wohnungsnot, sondern bedeutet durch frei werdende erschlossene Flächen einen Aufschwung für Bildung und Wirtschaft.

Dass Armeekräfte im Stadtgebiet stationiert sind, vergleicht „Etz langt's!" mit einer gescheiterten Ehe: Fänden zwei Partner seit nunmehr fast zehn Jahren in einem Streit keine einvernehmliche Lösung, müsse man irgendwann einen klaren Strich ziehen und sich trennen - „und das besser im Guten als im Bösen".

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  Fränkische Landeszeitung
11. August 2018

Über Fraktionen hinweg gegen Lärm der US-Hubschrauber
Stadträte fast aller Gruppierungen unterzeichnen eine Erklärung - Maß des Zumutbaren überschritten - CSU sieht Wahlkampfmanöver

Es geht um die Fluggeräusche der US-Hubschrauber. „Dass unsere Bemühungen für ein erträgliches Nebeneinander von Bürgerinnen und Bürgern einerseits und der Militärbasis Katterbach andererseits gescheitert sind", steht in „einer fraktionsübergreifenden Erklärung Ansbacher Stadtratsmitglieder zum US-Hubschrauberlärm in unserer Stadt". Allein von der CSU unterschrieb niemand.

Grund für das „Scheitern" sei, dass sich Bundes- und Staatsregierung weigerten, dem einhelligen Willen der Ansbacher Kommunalpolitik entgegenzukommen, heißt es in dem Papier. 2009 habe der Rat „einstimmig eine Resolution für ein Nachtflugverbot der Hubschrauber aus der US-Militärbasis Katterbach von 22 bis 6 Uhr und ein Verbot der Über-flüge von Wohngebieten" gefasst. In diesen neun Jahren hätten „sich keine Verbesserungen für den Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm und Abgasen ergeben". Der „Stadtrat und die Stadtverwaltung haben sich in zahlreichen Schreiben, Gesprächen und Entschlüssen für eine spürbare Entlastung der Bevölkerung von Fluglärm und Abgasen der US-Hubschrauber eingesetzt".

Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) habe ebenfalls „vieles unternommen, um für die Ansbacher Bürger echte Verbesserungen zu erreichen". Jegliche bürgerfreundlichen Kompromissvorschläge der Stadt habe man „in München und Berlin vom Tisch gewischt, ohne die US-Regierung und deren Truppen endlich in die Pflicht zu nehmen".

Dies mussten und müssen nach den Angaben in der Erklärung „viele Ansbacher in den Lärm-Nächten der vergangenen Wochen erneut schlaflos und entnervt erfahren.

Für uns Stadträte, die allein dem Wohl unserer Stadt und damit dem Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität" von deren Bewohnern verpflichtet seien, sei die Lage nicht mehr hinnehmbar. Das Maß des Zumutbaren sei überschritten. Sollte der Hubschrauberlärm auch im zehnten Jahr nach der Resolution nicht spürbar und dauerhaft sinken, „ist für uns klar, dass wir uns fraktionsübergreifend für die schnellstmögliche zivile Umnutzung" der US-Kasernenflächen in der Rezatstadt einsetzen würden.

Das Papier unterzeichneten meist die Fraktionschefs. Von den Grünen war es indes Stadtrat Michael Sichelstiel, und Friedmann Seiler (ÖDP) betont, dass er - anders als es in der Erklärung dargestellt ist - „als normaler Stadtrat, nicht als Fraktionsvorsitzender unterschrieben" habe.

Unterzeichner setzen auf die Oberbürgermeisterin

Die Unterzeichner gehen davon aus, dass sich die bislang erkrankte OB Seidel „nach der Rückkehr in ihr Amt an die Spitze dieser Bewegung für das Ansbacher Bürgerwohl setzt".

Die Resolution von 2009 „steht unwidersprochen nach wie vor", sagt CSU-Fraktionschef Andreas Schalk. Immer neue brächten nicht weiter. Ihm missfalle auch, dass in jüngster „Zeit die Hubschrauber etwas viel geflogen sind". Und: „Wir müssen weiterhin bohren, damit das mit dem Lärm in den Griff zu kriegen ist." Das habe aber vernünftig zu geschehen. „Das ist ein bundespolitisches Thema", unterstreicht der Landtagsabgeordnete.

Für unredlich hält er den Eindruck, der Stadtrat könnte das Problem lösen. „Es ist für mich als Wahlkampfmanöver relativ durchsichtig, dass man die Staatsregierung in eine Verantwortung zwingen will - kurz vor der Landtagswahl", wo sie gär nicht zuständig sei. Gefährlich sei, einen US-Abzug zu thematisieren. „Ich kann nicht einen Streit in einer Beziehung dadurch beenden, dass ich die Frau zum Auszug auffordere." Es gebe in der Stadt - genauso berechtigt - wirtschaftliche und persönliche Interessen. Mindestens 400 Zivilbeschäftigte und zum Beispiel viele Handwerker und Mittelständler wären betroffen.

Übrigens seien es auch maßgeblich CSU-Vertreter gewesen, die das Verteidigungsministerium kontaktiert und Stellungnahmen übergeben hätten. Für die Erklärung habe er sich bis gestern Bedenkzeit auserbeten. Dass sie „schon verschickt wird, ist interessant", beruhe jedoch vielleicht auf einem Missverständnis.

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  Fränkische Landeszeitung
9. August 2018

Rettungshunde übten mit US-Hubschraubern

Rund 20 vierbeinige Retter und ihre Hundeführer sind zu einer Einsatzübung in die Katterbacher Kaserne gekommen. Dies berichtet der US-Militärstandort Ansbach in einer Pressemitteilung.

Gastgeber waren demnach Soldaten der 4. Heeresfliegerbrigade - als Teil der Rotationseinheit, die derzeit in Ansbach ist. Diese hätten sich sofort bereit erklärt, die Übung der multinationalen Gruppe mit Ret-tungshundestaffelführern des Roten Kreuzes aus Luxemburg, Deutschlland, Italien und Frankreich abzuhalten.

„Von der Begeisterung und dem Engagement der US-Soldaten positiv überrascht und erfreut" war gemäß den Standortangaben Yves Marx, Organisator der Übung und Vertreter des Luxemburgischen Roten Kreuzes.

Die vierbeinigen Retter müssten im Notfall ohne Zögern in einen und aus einem Helikopter springen, teilt die US-Armee mit. An den Hubschrauberlärm sowie an die Enge im Hubschrauber müsse man sie gewöhnen. „Sowohl wir als auch unsere Hunde sind 24 Stunden in Bereitschaft, um bei gefährlichen, schwer erreichbaren Rettungseinsätzen auszurücken, wie zum Beispiel bei einer Bergrettung, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, oder zur Rettung von vermissten Personen", zitiert die Armee Yves Marx.

„Wir sind natürlich gerne bereit zu helfen - es geht dabei um gute Nachbarschaft und gute internationale Zusammenarbeit, während wir in Europa sind", legte Fachoffizier Mark Herndon dar, der die Übung von Seiten der Armee organisiert hatte.

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  Fränkische Landeszeitung
3. August 2018

„Etz langt's!" bringt Grundrechte ins Spiel
Kritik an Deffner-Aussage zu den US-Hubschraubern - Unversehrtheit angemahnt

Viele Menschen in und um Ansbach fühlen sich von Fluggeräuschen und Abgasen der US-Militärhubschrauber gestört. „Das Problem ist schlicht, dass wir nicht zuständig sind", stellte Bürgermeister Thomas Deffner (CSU) in der Ortsteilversammlung in Obereichenbach fest.

Diese Aussage kritisiert die Bürgerinitiative „Etz langt's!". Zuständig sei das Bundesverteidigungsministerium, erklärte der Bürgermeister, wie berichtet, in der Ortsteilversammlung. Allein dieses könne die Verordnung ändern, in der die Flugzeiten geregelt seien.

„Dass Oberbürgermeister, Bürgermeister und Stadtrat von Ansbach sehr wohl für den Schutz der Bevölkerung und der natürlichen Ressourcen im Stadtgebiet Sorge zu tragen haben", erklärt indes „Etz langt's!"-Beisitzer Andre Fitzthum.

Wie im Grundgesetz „normiert ist, binden die Grundrechte Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht". Die Stadt mit ihren Behörden' sei als Exekutiv-Organ, also vollziehendes Organ, auch an die Grundrechte gebunden. So habe nach dem Grundgesetz jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, mahnt er an.

Auch der Umweltschutz fällt gemäß dem Grundgesetz der vollziehenden Gewalt als Aufgabe zu, wie Fitzthum feststellt. „Sich als nicht zuständig aus der Affäre zu ziehen, ist inakzeptabel." Die Stadt sollte sich, findet er, überlegen, wie sie ihre grundrechtlich normierten Pflichten für die Bewohner wahrnehme und durchsetze - „gegen die " offensichtlich nicht an Bürgerrech¬ten interessierten" US-Streitkräfte.

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  Fränkische Landeszeitung
1. August 2018

Bürger fordern Schutz vor Hubschrauberlärm
Ortsteilversammlung in Obereichenbach: Symbolisches Geschenk für die geringen Erfolge

„Der Stadtrat und Oberbürgermeisterin Carda Seidel sollen sich schützend vor ihre Bürger stellen." Das forderten Obereichenbacher, die seit Jahren unter dem Lärm der amerikanischen Militärhubschrauber leiden, in der jüngsten Ortsteilversammlung.

Für die bisher überschaubaren Erfolge gab es ein symbolisches Geschenk für die Stadtspitze. Stellvertretend für alle Einwohner von Obereichenbach überreichte Norbert Müller eine Schneckenfigur, die einen Kopfhörer als Lärmschutz aufgesetzt bekommen hatte, an Bürgermeister Thomas Deffner.

Müller erinnerte an den einstimmigen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2009, durch den auf allen politischen und rechtlichen Ebenen verstärkt Druck aufgebaut werden sollte, um die Bürger vor Fluglärm und Abgasen zu schützen. „Es ist schade, wie wenig passiert ist." Er wisse, dass OB Seidel auch auf Bundesebene viel unternommen habe. Aber Erfolge seien nicht wirklich zu sehen.

„Wir würden uns wünschen, dass sich die Stadt auch mal bei den Protesten vorne hinstellt und klipp und klar sagt, dass dieser Hubschrauberlärm, der teilweise bis 2 Uhr nachts dauert, auf keinen Fall geht."

Müller sprach damit den Obereichenbachern aus der Seele. 15 hatten den Weg in das Vereinsheim des Sportvereins gefunden. Viele boykottierten die Versammlung aber auch, wie auf einem Plakat, das am Eingangstor des Vereinsgeländes aufgehängt wurde, zu lesen war. „Wir ha-ben die Schnauze voll", sagte etwa eine Frau gegenüber der FLZ.

Dass auch die Stadt mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden sei, bekräftigte Deffner. „Das Problem ist schlicht, dass wir nicht zuständig sind." Die Zuständigkeit liege beim Verteidigungsministerium. Nur dieses könne die Verordnung, in der die Flugzeiten geregelt seien, ändern. „Die Amerikaner halten die gesetzlichen Bestimmungen ein."

Auch die Kommandanten am US-Standort in Katterbach haben Deffner zufolge wenig Spielraum. Von „übergeordneter Stelle" bekommen sie laut dem Bürgermeister Vorgaben, wie viele Flugstunden sie - am Tag und in der Nacht - zu erfüllen haben.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Juli 2018

Neuer Kommandeur bei der Army
Oberst Steven M. Pierce ist künftig „Bürgermeister" für rund 7000 Menschen

Für die Kasernen, Wohngebiete, Schulen und sozialen Einrichtungen der US-Armee in Ansbach und Illesheim gibt es einen neuen Kommandeur. Oberst Steven M. Pierce hat in der Ansbacher Barton-Kaserne das Amt von Oberst Benjamin C. Jones übernommen.

In der Army sind die Ebenen für Westmittelfranken geteilt. Die rein militärischen Aufgaben übernehmen die Kommandeure der jeweiligen Brigaden. Um alles andere kümmert sich eine Art Bürgermeister, bei dem die Fäden für die gesamte Infrastruktur zusammenlaufen. Er hat mit seinem Stab die Aufgabe, Einrichtungen des täglichen Lebens, der Gesundheit, Sicherheit und Schulen am Laufen zu halten.

Diese Aufgabe hatte seit zwei Jahren Benjamin C. Jones inne. Der Wirtschaftswissenschaftler und Telekommunikationsingenieur war vorher im Kommando der NATO-Speziaieinsatzkräfte in Afghanistan tätig, bevor er nach Westmittelfranken kam.

Viele Bürgermeister und Politiker aus der Region waren gestern in die Barton-Kaserne nach Ansbach gekommen, um sich während der kurzen Zeremonie von ihm zu verabschieden.

„Ich halte mich wegen des Sonnenscheins kurz", versprach Oberst Jones zu Beginn seiner Rede. Die fränkische Stadt sei mittlerweile wie eine zweite Heimat für ihn geworden, sagte er. Jones bedankte sich bei den Politikern vor Ort für die gute Zusam menarbeit. An seine Mannschaft gerichtet sagte er: „Ich bin wirklich demütig, wie viel Unterstützung ich von so vielen von euch bekommen habe, während ich hier Komman-deur war". Neben flotter Militärmusik wurde bei der Zeremonie die deutsche und die amerikanische Nationalhymne gespielt.

Für Oberst Jones steht jetzt erst mal ein kurzer Urlaub an, in dem er möglichst viel Zeit mit seiner Frau Kristin und den beiden acht- und zehnjährigen Söhnen verbringen möchte. Danach tritt er seinen Dienst in einem der sechs Regionalkommandozentren in Colorado an.

Oberst Steven M. Pierce kümmert sich künftig um rund 7000 Soldaten, Familienangehörige und Zivilangestellte in Ansbach und Illesheim. Der neue Kommandeur stammt aus Chambersburg im US- Bundesstaat Pennsylvania, er ist verheiratet und hat drei Töchter. Steven Pierce war unter anderem drei Mal im Irak stationiert, zuletzt war er Verbindungsoffizier des Afri- kanischen Kommandos der Verei nigten Staaten.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
17. Juli 2018

US-Soldaten plaudern mit Schülern
Was machen Truppen der US-amerikanischen Armee in der Oberpfalz? Schüler des Erlanger Gymnasiums Fridericianum haben sich in Grafenwöhr umgeschaut. In ihrem Artikel berichten sie über eine amerikanische Stadt mitten in Bayern, über Militärfahrzeuge und Einsätze der Soldaten in Kriegsgebieten.

Wälder, Wiesen und Felder erstrecken sich über die sanften Hügel der Oberpfalz. Wer hier durch die kleinen, wie zufällig verstreuten Dörfer fährt, wundert sich womöglich darüber, dass sich neben dem normalen Umleitungsschild einer Baustelle mitten in Deutschland ein Straßenschild mit der Aufschrift „Road closed“ befindet.

Es weist auf den US-amerikanischen Armee-Stützpunkt hin, der sich ein Stück weiter im Ort Grafenwöhr befindet. Doch was machen Truppen der US Army in der Oberpfalz? Ein Besuch in Grafenwöhr, wie ihn wir Schüler des Gymnasiums Fridericianum Erlangen machten, konnte zahlreiche Fragen wie diese und andere beantworten und einen Eindruck in das Leben und Arbeiten beim Militär geben.

Im Gespräch mit hier stationierten amerikanischen Soldaten wurde deutlich, dass die US Army Standpunkte zentral in Europa braucht, um sich zusammen mit Verbündeten vorzubereiten, zu üben und zur Verfügung zu stehen, sollte Europa die Soldaten brauchen.

André Potzler, der Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit des 7th Army Training Command, der die Rundfahrt durch das Gebiet mit spannenden Informationen ausgestaltete, unterstreicht, dass sich die Amerikaner hier als Gast sehen.

Shoppen in der Mall

Allerdings wohl als Gäste, die sich alles, was sie in ihrer Heimat haben, mitgebracht haben. Der Army-Stützpunkt besteht nämlich nicht nur aus Truppenübungsplatz und Panzerwaschanlage: Hier liegt mitten in der Oberpfalz eine richtige amerikanische Stadt mit Spielplatz, Grundschule, Krankenhaus, Fitnessstudio, Footballfeld, Kirche und Bibliothek.

Es gibt Anwälte, eine Bank, eine Shopping Mall mit amerikanischen Läden und Fastfood-Ketten, Fahrräder, die an Straßenlaternen gekettet sind, und sogar eine typisch amerikanische Vorstadt mit einer weiteren gigantischen Kirche, einer amerikanischen Grund- und Mittelschule und Gärten, in denen Kinder spielen. Bewohnt wird der Ort von den Familien der Soldaten und den Soldatinnen und Soldaten selber.

Ganz normal scheint die Stadt allerdings dann doch nicht: Egal, ob beim schnellen Mittagessen im Food Court, auf den Grünflächen beim Rasenmähen, auf dem Parkplatz mit offener Motorhaube beim Auto reparieren oder auf dem Weg ins Fitnessstudio: Ein Großteil der Bewohner trägt Uniform.

Heimat für verschiedene Tiere

Neben diesem städtischen Leben gibt es auch noch den eigentlichen Truppenübungsplatz, von dem allerdings nur ungefähr 20 Prozent für militärische Übungen genutzt werden. Da das Gebiet durch diesen militärischen Übungsbetrieb für andere Menschen und so auch für Freizeitnutzung gesperrt ist, sind optimale Lebensbedingungen für über 800 bedrohte und gefährdete Arten geschaffen. Das riesige Gelände dient deshalb unter anderem Adlern, Wölfen und unglaublich viel Rotwild als Heimat.

Besonders spannend war es, Fahrzeuge, die zum Minenräumen benutzt werden, von außen und innen zu erkunden und amerikanische Soldaten mit persönlichen und allgemeinen Fragen zu löchern. Es wurde von Adrenalinschüben erzählt, die einen im Einsatz alles Unwichtige ausblenden lassen und von Kameradschaft, die verbindet. Es ging aber auch darum, dass das gute Training einem die Angst vor dem eigenen Tod nimmt und dass man sich selbst durch Waffengebrauch schützen können sollte, wenn das eigene Leben gefährdet ist.

Beeindruckt, aber auch ein wenig nachdenklich, zogen wir weiter zur deutschen Bundeswehr, die den Truppenübungsplatz ebenfalls nutzt. Im Gegensatz zu den unglaublich lockeren Amerikanern herrschte hier ein anderer Ton. Zum Beispiel durfte man aus Sicherheitsgründen die schweren Uniformwesten nur in den Händen, aber nicht tatsächlich am Körper tragen.

Doch auch bei den deutschen Soldaten war es interessant: Mangelnde Privatsphäre, unglaublich gute Nachtsichtgeräte mit Wärmebildfunktion und der neue Schützenpanzer Puma waren Thema. Leider konnte die Frage, was denn passieren würde, wenn sich zwei Pumas bekämpfen würden, nicht ausreichend beantwortet werden. Wohl einfach, weil Deutschland die einzige Nation mit diesen Panzern ist.

Gedankenansätze von kritisch bis begeistert begleiteten uns Elftklässler wieder zurück durch die hügeligen Wälder, Wiesen und Felder – weg von der amerikanischen Stadt und dem Ort, an dem Menschen überzeugt weiterarbeiten, obwohl sie dem Krieg ins Auge gesehen haben. Oder vielleicht gerade deswegen?

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  Fränkische Landeszeitung
16. Juli 2018

Nötigung war „nicht gravierend genug“
Staatsanwaltschaft gibt Fall an die USA ab – Anders bei Mord und Vergewaltigung

„Nicht gravierend genug.“ Damit begründet die Staatsanwaltschaft ihren Verzicht auf die Gerichtsbarkeit im Falle eines US-amerikanischen Soldaten, der einen deutschen Bürger über eine Stunde lang an einer Straße am Weiterfahren gehindert haben soll (die FLZ berichtete).

Der stellvertretende Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Jonas Heinzlmeier, spricht von zwei Fällen, die es zu unterscheiden gelte. Im „Normalfall“ – wenn ein USamerikanischer Soldat gegen deutsches Gesetz verstößt – hat Deutschland die vorrangige Gerichtsbarkeit. Zwei Ausnahmen gibt es. Zum einen, wenn der Soldat im Dienst ist, zum anderen, wenn Täter oder Opfer US-Soldaten oder Angehörige der Soldaten sind.

Für den Fall, dass der Verstoß geschehen ist, während der Soldat im Dienst war, kann Deutschland „um die Gerichtsbarkeit ersuchen“. Das geschieht laut Heinzlmeier nur, wenn die Sicherheit der Bundesrepublik gefährdet ist. „Wenn es gegen die Landesverteidigung geht“, sagt er. Bricht ein US-Soldat außerhalb des Dienstes das Gesetz, greift laut Heinzlmeier wiederum der sogenannte Generalverzicht der Deutschen. „Den können wir aber auch zurücknehmen.“

Das werde bei gravierenden Fällen gemacht. Als Beispiele nennt er Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Terror. Dann seien die Vereinigten Staaten von Amerika auch verpflichtet, die Gerichtsbarkeit abzugeben.

Nicht verpflichtet sind sie, wenn Deutschland für einen Fall die Gerichtsbarkeit haben möchte, der während des Dienstes geschehen ist. Dann liege es im Ermessen der USA, diesen freiwillig abzugeben.

Heinzlmeier kann sich nicht erinnern, dass es in Ansbach schon einmal einen Fall gegeben hat, bei dem die Deutschen die Gerichtsbarkeit eingefordert haben.

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  Fränkische Landeszeitung
14. Juli 2018

„Fluglärm und Abgase“

Die Bürgerinitiative „Etz langt’s!“ zitiert eine Umfrage des Instituts YouGov. Demnach befürworteten mit 42 Prozent der Befragten mehr Bundesbürger den Abzug des US-Militärs aus Deutschland als den Verbleib (37 Prozent). Ein Ja „zum Abzug dürfte in den von Fluglärm und Abgasen der Kampfhubschrauber belasteten Regionen um die US-Militärbasen Ansbach-Katterbach und Illesheim noch höher sein“, erklärt die Bürgerinitiative.

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  Fränkische Landeszeitung
13. Juli 2018

Günstiger durch US-Abzug
Offene Linke sieht möglichen Spielraum beim Wasser

Der Wasserpreis in der Stadt ruft die Offene Linke Ansbach (OLA) auf den Plan. Sie reagiert auf eine Aussage von Bürgermeister Thomas Deffner (CSU) mit Blick auf einen möglichen Abzug der US-Armee aus der Stadt.

Deffner hatte, wie berichtet, gesagt, der Wasser- und Abwasserpreis etwa würde dann steigen. „Wir haben relativ hohe Fixkosten aufgrund der Situation unserer Brunnen.“

Sibylle Trenkner, Vorstandsmitglied der OLA, erklärt dazu: „Diese Einrede ist nicht belegbar.“ Vielmehr sei „bezeichnend, dass der Wasserpreis in Ansbach ausgerechnet wenige Monate nach Baubeginn der Kasernenerweiterung am Urlas 2009 auf den Rekordwert von 2,99 Euro pro Kubikmeter stieg“. Seitdem sei das Ansbacher Wasser so teuer wie nirgendwo sonst in Bayern.

Womöglich müssten die Gebührenzahler sogar die US-Militärpräsenz mitfinanzieren. Die Leitungen und Kanäle, die man am Urlas verlegt habe, seien für eine Ausbaustufe mit über 500 Häusern ausgelegt. Die habe man nicht im Ansatz erreicht.

Wenn nach einem Abzug auf dem Urlas etwa die neue „Wohnungsbaugesellschaft bezahlbaren Wohnraum errichtet und so das bereits bestehende Leitungs- und Kanalnetz auslastet“, sei „Spielraum für eine Preissenkung“ für die Verbraucher möglich, legt der Chef der OLA-Stadtratsfraktion, Boris-André Meyer, dar.

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  Fränkische Landeszeitung
12. Juli 2018

„Etz langt’s!“ zeigte Koreanern das US-Gelände

Zwei junge Koreaner haben sich gestern in und um Katterbach umgesehen. Sooyun Shin (2. von rechts) aus Seoul und Juneseo Hwang (rechts), der in England studiert, interessierten sich für das Gelände der US-Armee in dem Ansbacher Ortsteil.

In einer Tour zeigten ihnen Vertreter der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“ das Areal von außen. „Sie sind da wegen umweltrechtlicher Belange“, erklärte André Fitzthum (links), Beisitzer bei „Etz langt’s!“. Ihr Ziel sei es, amerikanische Luftbasen in Augenschein zu nehmen. „Wir sind Aktivisten“, stellte Juneseo Hwang fest, „wir haben eine Umweltkampagne gegen amerikanische Basen in Südkorea.“ Diese nenne sich „Green Korea United“. Die Militärstandorte brächten viele Schwierigkeiten. „Man merkt halt, dass die Probleme ähnlich sind“, unterstrich „Etz langt’s!“-Pressesprecher Boris-André Meyer (Mitte). Dies habe man schon bei einem Besuch japanischer Anwälte gesehen (die FLZ berichtete).

„Es ist ein wichtiger Schritt, dass man sich vernetzt und austauscht – und dass man auf jeden Fall zeigt, dass die Menschen an den US-Basen zusammenarbeiten.“ Vorgestern hatten die zwei Koreaner das Tempelhofer Feld auf dem Gelände des früheren Flughafens Berlin- Tempelhof besichtigt, wie Juneseo Hwang informierte.

Am heutigen Donnerstag stehe Ramstein auf dem Programm. Danach gehe es nach Sardinien, um die Nato-Basen dort unter die Lupe zu nehmen. Auch Kerstin Mach als stellvertretende Vorsitzende von „Etz langt’s!“ war in Katterbach dabei.

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  Fränkische Landeszeitung
12. Juli 2018

„Wir müssen uns wappnen“
ÖDP will an eine Zeit nach den US-Hubschraubern denken

Ein mögliches Aus der US-Militärpräsenz im Ansbacher Ortsteil Katterbach nimmt die ÖDP in den Blick. „Wir müssen uns auf Katterbach ohne Hubschrauber, Soldaten und ihre Angehörigen – und auf ein Gelände mit unverhofften Chancen, aber auch auf Unwägbarkeiten einstellen.“

Gemäß einem Beitrag in der Washington Post soll eine offizielle US-Studie, wie berichtet, untersucht haben, dass man die auf Dauer im Bundesgebiet stationierten Soldaten nach Hause beordern oder teils oder ganz nach Polen verlegen könnte.

„Wir müssen gewappnet sein“, stellt die ÖDP fest. Es sei erforderlich, in vielerlei Richtungen zu „denken, um im Ernstfall mit einer allumfassenden und überzeugenden Haltung“ in die dann nötigen Verhandlungen mit dem Bund und seiner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gehen zu können.

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  Woche im Blick (Ansbach)
12. Juli 2018

Hubschraubereinheit
Wechsel in Illesheimer Kaserne vollzogen

Am US-Militärstandort Ansbach wurde ein Wechsel der an der „Operation Atlantic Resolve“ beteiligten Hubschrauberbrigade vollzogen. Mit einer militärischen Zeremonie erfolgte der Wechsel auf dem Flugfeld der Storck-Barracks Illesheim. Es war das dritte Mal, dass die Rotationseinheiten wechselten ...

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
11. Juli 2018

Zwischen Sorge und Vorfreude
Möglicher Abzug von US-Truppen – Bedauern bei den Bürgermeistern – „Etz langt’s!“ sieht Chancen

Dass in Deutschland Truppen der US-Armee stationiert sind, ist in der Öffentlichkeit umstritten. Der hierzulande wenig geliebte Präsident Donald Trump von den Republikanern trägt dazu noch bei. Vielleicht denkt er nun sogar selbst darüber nach, die Soldaten abzuziehen. Dies legt ein Beitrag in der Washington Post nahe. In Westmittelfranken reagiert man darauf mit Sorge wie auch mit Vorfreude.

Gespannt erwarten viele den Nato- Gipfel in Brüssel, der heute beginnt. Viele fürchten um nichts weniger als um die Zukunft des transatlantischen Bündnisses. Es geht bei der Nato mal wieder um das liebe Geld. Umso mehr rüttelt der Text in der Washington Post auf. Demnach soll das US-Verteidigungsministerium auf Trumps Wunsch hin untersucht haben, dass man die auf Dauer im Bundesgebiet stationierten Soldaten nach Hause beordern oder teilweise oder ganz nach Polen verlegen könnte. Das Aus der Kasernen in Illesheim und Ansbach wäre möglich. Das Pentagon-Papier soll aber nur den Status einer internen Studie haben. Aus Washington waren nun zwar prompt Dementis zu hören, dennoch diskutieren politische Beobachter diesseits und jenseits des Atlantiks nach wie vor über das heikle Thema.

Heinrich Förster reagiert hörbar genervt

Welche Folgen hätte ein Abzug der Amerikaner für die Region? Illesheims Bürgermeister Heinrich Förster reagiert hörbar genervt: „Vor drei Jahren sind Truppen abgezogen worden, alle haben gejammert, dann sind wieder Truppen gekommen, und wieder haben alle gejammert.“

Jetzt geschehe das Gleiche bei dieser Nachricht. „Wenn es denn wirklich so kommen sollte: Was sollen wir machen?“ Man könnte Trump nicht umstimmen. Förster fände dies jedoch sehr schade, „weil es doch sehr lange gut geklappt hat bei uns in der Gemeinde mit den Amerikanern“.

Für die Kommune wäre es sicher keine gute Sache. Dann könnten die Protestierer jedoch „einmal zeigen, was sie in der Hinterhand haben, wie sie das mit Leben füllen wollen“.

Auch die Stadt Ansbach müsse überlegen, „was wir mit den frei werdenden Liegenschaften machen, wenn wir sie denn vom Bund bekommen“, betont der amtierende Bürgermeister Thomas Deffner.

Vorteile hätte es in Sachen Fluglärm. Andererseits würde er es bedauern, da „die wirtschaftliche Komponente, auch von den Arbeitsplätzen bei den Amerikanern, nicht zu verachten ist“. Die US-Bürger gäben hier Geld aus. Der Wasser- und Abwasserpreis in der Stadt etwa würde steigen. „Wir haben relativ hohe Fixkosten aufgrund der Situation unserer Brunnen.“ Darüber hinaus müsste sich die „Bundesrepublik Gedanken machen, wie wir unserer Verteidigung dann noch nachkommen“.

Die Ansprüche an Lebensqualität und Umweltschutz in der Region seien nur schwer vereinbar „mit Form und Ausmaß der US-Basen in Katterbach und Illesheim – zumal mehrere Aufrüstungen geschehen sind mit noch mehr Kampfhubschraubern“, stellt dagegen der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, Boris-André Meyer, fest.

Bezahlbarer Wohnraum und attraktive Gewerbeflächen

Die Kasernen zivil umzunutzen, bringe der Region mehr Chancen als Risiken. In vielen fränkischen Städten entstanden laut Meyer mittelfristig zum Beispiel bezahlbarer Wohnraum und attraktive Gewerbeflächen, nachdem die Amerikaner abgezogen waren. Die Zukunft der Zivilbeschäftigten gelte es aber zu beachten. Dafür unter anderem sei eine Konversionsplanung nötig.

„Wen es treffen würde, wäre auf jeden Fall der Wohnungs- und Immobilienmarkt“, führt für die Industrie- und Handelskammer (IHK) der stellvertretende Leiter der Geschäftsstelle Ansbach, Horst Maußner, aus.

Gleiches gelte für den Einzelhandel sowie für Taxi- und Fuhrunternehmen – für die Gastronomie gewiss ebenfalls. Zu der zähle ja die Systemgastronomie, also Schnellrestaurants.

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  Fränkische Landeszeitung
11. Juli 2018

Möglicher US-Abzug lässt Sorge und Vorfreude sprießen
Reaktionen auf angebliche Pentagon-Studie – Bedauern bei den Bürgermeistern – „Etz langt’s!“ sieht mehr Chancen als Risiken

Dass in Deutschland Truppen der US-Armee stationiert sind, ist in der Öffentlichkeit umstritten. Der hierzulande wenig geliebte Präsident Donald Trump von den Republikanern trägt dazu noch bei. Vielleicht denkt er nun sogar selbst darüber nach, die Soldaten abzuziehen. Dies legt ein Beitrag in der Washington Post nahe. In Westmittelfranken reagiert man darauf mit Sorge wie auch mit Vorfreude.

Gespannt erwarten viele den Nato- Gipfel in Brüssel, der heute beginnt. Viele fürchten um nichts weniger als um die Zukunft des transatlantischen Bündnisses. Es geht bei der Nato mal wieder um das liebe Geld.

Umso mehr rüttelt der Text in der Washington Post auf. Demnach soll das US-Verteidigungsministerium auf Trumps Wunsch hin untersucht haben, dass man die auf Dauer im Bundesgebiet stationierten Soldaten nach Hause beordern oder teilweise oder ganz nach Polen verlegen könnte. Das Aus der Kasernen in Ansbach und Illesheim wäre möglich. Das Pentagon-Papier soll aber nur den Status einer internen Studie haben.

Aus Washington waren nun zwar prompt Dementis zu hören, dennoch diskutieren politische Beobachter diesseits und jenseits des Atlantiks nach wie vor über das heikle Thema.

Welche Folgen hätte ein Abzug der Amerikaner für die Region? In diesem Fall müsste die Stadt überlegen, „was wir mit den frei werdenden Liegenschaften machen, wenn wir sie denn vom Bund bekommen“, betont zum Beispiel Ansbachs amtierender Bürgermeister Thomas Deffner.

Vorteile hätte es in Sachen Fluglärm. Andererseits würde er es bedauern, da „die wirtschaftliche Komponente, auch von den Arbeitsplätzen bei den Amerikanern, nicht zu verachten ist“. Die US-Bürger gäben hier Geld aus. Der Wasser- und Abwasserpreis in der Stadt etwa würde steigen. „Wir haben relativ hohe Fixkosten aufgrund der Situation unserer Brunnen.“ Darüber hinaus müsste sich die „Bundesrepublik Gedanken machen, wie wir unserer Verteidigung dann noch nachkommen“.

Illesheims Bürgermeister Heinrich Förster reagiert hörbar genervt: „Vor drei Jahren sind Truppen abgezogen worden, alle haben gejammert, dann sind wieder Truppen gekommen, und wieder haben alle gejammert.“

Jetzt geschehe das Gleiche bei dieser Nachricht. „Wenn es denn wirklich so kommen sollte: Was sollen wir machen?“ Man könnte Trump nicht umstimmen. Förster fände dies jedoch sehr schade, „weil es doch sehr lange gut geklappt hat bei uns in der Gemeinde mit den Amerikanern“.

„Für die Gemeinde wäre es sicherlich keine gute Sache“

Für die Kommune wäre es sicher keine gute Sache. Dann könnten die Protestierer jedoch „einmal zeigen, was sie in der Hinterhand haben, wie sie das mit Leben füllen wollen“.

Die Ansprüche an Lebensqualität und Umweltschutz in der Region seien nur schwer vereinbar „mit Form und Ausmaß der US-Basen in Katterbach und Illesheim – zumal mehrere Aufrüstungen geschehen sind mit noch mehr Kampfhubschraubern“, stellt dagegen der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, Boris-André Meyer, fest.

Die Kasernen zivil umzunutzen, bringe der Region mehr Chancen als Risiken. In vielen fränkischen Städten entstanden laut seinen Worten mittelfristig zum Beispiel bezahlbarer Wohnraum und attraktive Gewerbeflächen, nachdem die Amerikaner abgezogen waren. Die Zukunft der Zivilbeschäftigten gelte es aber zu beachten. Dafür unter anderem sei eine Konversionsplanung nötig.

„Wen es treffen würde, wäre auf jeden Fall der Wohnungs- und Immobilienmarkt“, führt für die Industrieund Handelskammer (IHK) der stellvertretende Leiter der Geschäftsstelle Ansbach, Horst Maußner, aus.

Gleiches gelte für den Einzelhandel sowie für Taxi- und Fuhrunternehmen – für die Gastronomie gewiss ebenfalls. Zu der zähle ja die Systemgastronomie, also Schnellrestaurants.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
11. Juli 2018

Trumps Idee bereitet Kommunalpolitikern ernste Sorgen
U.S. Army ist in der Oberpfalz ein wichtiger Arbeitgeber und wirtschaftlicher Faktor—Westmittelfranken wäre den Hubschrauberlärm los

US-Präsident Donald Trump droht vor dem Nato-Gipfel mit dem Abzug von US-Soldaten, weil Deutschland angeblich zu wenig Geld für die Rüstung ausgibt. Das Szenario ist für manche Standorte in der Region kaum denkbar. Sicher ist aber, dass es eine wirtschaftliche Katastrophe bedeuten würde.

NÜRNBERG — In Grafenwöhr und Hohenfels ist die Oberpfalz zweisprachig. 10000 US-Soldaten sind an den beiden Truppenübungsplätzen stationiert, weitere 30000 Angehörige leben in den Landkreisen Neustadt/Waldnaab und Neumarkt. Deutsch-amerikanische Partys sind gerade im Sommer an der Tagesordnung.

Oberpfalz ohne Amis? An diese „Katastrophe“ mag kein Kommunalpolitiker denken. Immerhin bietet die U.S. Army 3000 zivile Arbeitsplätze, dazu kommt der Umsatz in der Bauund Immobilienbranche, obendrein in der Gastronomie.

Und eigentlich mag es niemand glauben, dass die Army geht. Kommunalvertreter und die Gewerkschaft ver.di haben in Bezug auf die US-Präsenz im Landkreis Neumarkt ganz andere Informationen. Landrat Willibald Gailler berichtet, ein US-Kommandeur habe in einem Gespräch „großen Bedarf an Wohnraum“ angemeldet. Das Personal werde in Hohenfels aufgestockt. Von rund 1000 Personen einschließlich Familien sei die Rede gewesen.

Auch der Hohenfelser Bürgermeister Bernhard Graf kann das „Abzugsgerede“ überhaupt nicht nachvollziehen. Auch seinen Informationen zufolge soll das Stammpersonal von rund 1500 GIs in diesem und im nächsten Jahr um 300 Soldaten vergrößert werden, plus Anhang und Familien seien das bis zu 1000 Menschen. Das deckt sich auch mit dem Informationsstand von ver.di: „Die Zeichen stehen eher auf Aufbau“, so Gewerkschafterin Kathrin Berner.

Auch der Grafenwöhrer Bürgermeister Edgar Knobloch verweist auf die Investitionen des US-Militärs: Über eine Milliarde binnen weniger Jahre für den Truppenübungsplatz und aktuell neue Gebäude für 50 Millionen Euro. Ähnlich sieht das Hans- Martin Schertl, Bürgermeister von Vilseck. Er glaubt nicht, dass ein Federstrich des Präsidenten reicht, um die Standorte in der Oberpfalz aufzulösen. Und schließlich sind die Truppenübungsplätze gefragte Orte. Bis zu 26 Nationen üben dort gemeinsam bei Manövern, die Oberpfalz hat damit mindestens europaweit hohe militärische Bedeutung.

Wasserpreis würde steigen

An den Hubschrauber-Standorten in Ansbach-Katterbach und Illesheim wird der Gedanke, Trump können die Truppen abziehen oder nach Polen verlegen, zwiespältig gesehen. Welche Folgen hätte ein Abzug der Amerikaner für die Region? In diesem Fall müsste die Stadt überlegen, „was wir mit den frei werdenden Liegenschaften machen, wenn wir sie denn vom Bund bekommen“, betont zum Beispiel Ansbachs amtierender Bürgermeister Thomas Deffner gegenüber der Fränkischen Landeszeitung. Vorteile hätte es in Sachen Fluglärm. Andererseits würde er es bedauern, da „die wirtschaftliche Komponente, auch von den Arbeitsplätzen bei den Amerikanern, nicht zu verachten ist“.

Die US-Bürger geben hier Geld aus. Der Wasser- und Abwasserpreis in der Stadt etwa würde steigen. „Wir haben relativ hohe Fixkosten aufgrund der Situation unserer Brunnen.“

Illesheims Bürgermeister Heinrich Förster reagiert hörbar genervt: „Vor drei Jahren sind Truppen abgezogen worden, alle haben gejammert, dann sind wieder Truppen gekommen, und wieder haben alle gejammert.“ Jetzt geschehe das Gleiche bei dieser Nachricht. „Wenn es denn wirklich so kommen sollte: Was sollen wir machen?“ Man könnte Trump nicht umstimmen.

Förster fände dies jedoch sehr schade, „weil es doch sehr lange gut geklappt hat bei uns in der Gemeinde mit den Amerikanern“. „Für die Gemeinde wäre es sicherlich keine gute Sache.“ Dann könnten die Protestierer jedoch „einmal zeigen, was sie in der Hinterhand haben, wie sie das mit Leben füllen wollen“.

Die Ansprüche an Lebensqualität und Umweltschutz in der Region seien nur schwer vereinbar „mit Form und Ausmaß der US-Basen in Katterbach und Illesheim – zumal mehrere Aufrüstungen geschehen sind mit noch mehr Kampfhubschraubern“, stellt dagegen der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, Boris- André Meyer, fest. Die Kasernen zivil umzunutzen, bringe der Region mehr Chancen als Risiken.

In vielen fränkischen Städten seien nach dem Abzug der US-Truppen mittelfristig bezahlbarer Wohnraum und attraktive Gewerbeflächen entstanden. Bei der IHK in Ansbach heißt es, ein Abzug würde den Wohnungsmarkt, den Einzelhandel, die Taxiunternehmen und die Gastronomie stark treffen.

Für Erlangen war der Abzug der US-Armee ein Glücksfall
Hugenottenstadt musste länger als andere Kommunen warten—Auch andere Orte freuten sich über neue Entwicklungsflächen

ERLANGEN — Vom Erlanger Rathaus aus konnte Dietmar Hahlweg jenen Teil des Stadtgebiets sehen, über das er keine Kontrolle hatte. Die „Ferris Barracks“ dominierten den Osten der Stadt, bis dicht ans Zentrum, insgesamt 130 Hektar. Dazu der Truppenübungsplatz bei Tennenlohe mit 3300 Hektar Fläche. Schießlärm und das Gerumpel der Panzerketten waren Dauerärgernis. Für Oberbürgermeister Hahlweg und seine Vorgänger bedeutete die US-Militärpräsenz über fast vier Jahrzehnte, dass sich die aufstrebende Universitäts- und Siemens-Stadt im Osten nicht weiterentwickeln durfte.

Vor genau 25 Jahren dann die Wende. Neidisch hatten die Erlanger zuvor nach Nürnberg, auf die Muna nach Feucht, nach Schwabach, Fürth, Zirndorf oder Herzogenaurach geschaut. Dort waren seit 1991 die US-Standorte aufgelöst worden, nur in Ansbach dauerte es länger. Stadtplaner rieben sich die Hände, skizzierten schnell Pläne für Wohnen und Gewerbe: Der Jubel über neue Flächen übertönte schnell das Jammern über den Verlust der Arbeitsplätze der Zivilangestellten.

„Historische Bedeutung“

Erlangen musste lange auf den Beschluss im Pentagon warten, die Ferris-Barracks aufzulösen. Im Juni 1993 war das Signal erwartet worden. Anfang Juli dann konnte Hahlweg von einer „Entscheidung von stadthistorischer Bedeutung sprechen“.

Es sollte noch drei Jahre dauern, bis die Stadt den Bundestag bewegen konnte, das Gelände – zu einem „Schnäppchenpreis“, so Hahlwegs Nachfolger Siegfried Balleis – an die Stadt zu verkaufen. Die 34 Millionen Mark erwiesen sich als gut investiert, schließlich warf der Weiterverkauf der Grundstücke gut das Doppelte ab.

Bevor die Stadt zum Zug kam, hatte der Bund andere Bewerber bedacht. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der alten Artilleriekaserne um den Exerzierplatz wurden vom Freistaat Bayern für zahlreichen Institute und Lehrstühle der Friedrich- Alexander-Universität erworben. In einstigen Gebäuden der ehemaligen Kavalleriekaserne entstanden moderne Stadtwohnungen, die ehemalige amerikanische Schule wurde städtische Wirtschaftsschule, die Franconian International School siedelte sich an.

104 Ideen für das Kasernenareal

Der weitere Ausbau des Röthelheimparks, der ursprünglich 9000 Einwohnern neue Heimat werden sollte, richtete sich in den Grundzügen nach einem städtebaulichen Rahmenplan; der entstammte einem bundesweit ausgeschriebenen Ideenwettbewerb mit der Beteiligung von 104 Architekten und Stadtplanern.

Als Glücksfall erwies sich das frei gewordene Gelände auch für das Ziel Erlangens, ein bundesweites Zentrum für Medizin und Gesundheit zu sein. So war Platz für den Bau eines mit 200 Millionen Mark Investitionen verbundenen Werks fürMagnetresonanztomographen der Siemens AG, das sonst wohl in England errichtet worden wäre. Somit hätte sich Erlangen vom „Medical Valley“ verabschieden können. Nun aber konnten nicht nur rund tausend Arbeitsplätze gesichert werden, das neue Werk zog weitere Neubauten des Medizinsektors des Elektrokonzerns nach sich.

Der Röthelheimpark wurde so auch ein zweiter Schwerpunkt zur südlich gelegenen Technischen Fakultät mit ihren vielen Neubauten. Heute schließt sich an den zum Naturschutzgebiet erklärten ehemaligen PanzerÜbungsplatz ein Baustreifen an, auf dem – neben einem bestehenden Gymnasium – ein Max-Planck- und ein Helmholtz-Institut entstanden und entstehen und Erlangen als Wissenschaftsstandort festigen.

Doch in Erlangen ist heute auch klar: Angesichts desGrundstücksmangels wäre ein Glücksfall wie vor 25 Jahren wieder bitter nötig.

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  Fränkische Landeszeitung
11. Juli 2018

Erneut Abzug der US-Armee gefordert

Die Bürgerinitiative „Etz langt’s!“ hat erneut den Abzug der US-Armee gefordert. Die Rechtfertigungen der US-Armee, die anlässlich der Ankunft weiterer Rotationstruppen mit Kampfhubschraubern in Ansbach-Katterbach und Illesheim mit der „Sicherheit Europas“ begründet worden seien, wirkten lächerlich, heißt es in einer Pressemitteilung. Vielmehr lasse US-Präsident Trump in Deutschland und Osteuropa Kriegsszenarien gegen Russland üben. Gleichzeitig erkläre er Deutschland den Handelskrieg. „Die Unabhängigkeit vom US-Militär wäre ein Vorteil für die Region“, so die Bürgerinitiative. Eine zivile Umnutzung der Kasernen schaffe Zukunftschancen.

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  Fränkische Landeszeitung
10. Juli 2018

Zugangspässe sind möglich
Für Kaserne Katterbach

Auch für die US-amerikanische Kaserne in Katterbach kann ein sogenannter „Installation Pass" beantragt und bewilligt werden. Das bestätigte gestern Cornelia Summers, Sprecherin der US-Streitkräfte. Mit so einem Pass kann das US-Gelände zu geregelten Konditionen auch von Nicht-US-Amerikanern betreten werden.

Summers teilte der FLZ mit: „Der Zutritt durch einen Installationspass kann den Vertretern oder den Regierungsmitarbeitern des Gastgeberlandes gewährt werden, die des Öfteren Zutritt wegen offizieller Amtsangelegenheiten benötigen." Als Beispiel nennt sie Bürgermeister und auch Feuerwehr- oder Polizeichefs.

Den „Installation Pass" - und damit Zutritt - gibt es seit Jahren für die.Air Base in Ramstein. Dort haben Mitglieder der Gemeinde Ramstein-Miesenbach und der Bürgermeister solche Pässe.

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  Fränkische Landeszeitung
9. Juli 2018

Kein rechtsfreier Raum für US Army
OLA fordert juristische Experten

„Können US-Soldaten auch bei Kapitalverbrechen von der deutschen Justiz nicht belangt werden?" Das fragt sich die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA). Anlass ist der Fall eines US-Soldaten, der wohl ein Ansbacher Paar auf einer Straße festgehalten hatte,(die FLZ berichtete). Die OLA betont: »Ansbach ist kein rechtsfreier Raum für Trumps Truppen."

Sprecher Boris-André Meyer erklärt für seine Fraktion: „Wenn die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass in Ansbach stationierte US-Soldaten nicht für Straftaten belangt werden können, die sie während ihrer Dienstzeit begehen, gilt das in der Konsequenz auch für Kapitalverbrechen." Das hieße, dass auch Mord und Vergewaltigung ungesühnt blieben. Diese Rechtsauffassung stärke das Vertrauen der Bevölkerung in Grundsätze wie der Gleichheit vor dem Gesetz kaum. Die OLA-Fraktion begrüße, dass die Staatsanwaltschaft weitere Details klären will und schlägt vor, juristische Experten auf dem Gebiet des NATO-Truppenstatuts einzubeziehen.

Ende Mai war ein Mann auf einer Straße gestanden und hatte mit einem Fernglas Wiesen kontrolliert. Wie er der FLZ schilderte, habe ihn daraufhin ein US-Militärpolizist über eine Stunde lang festgehalten.

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  Fränkische Landeszeitung
9. Juli 2018

Mit einem Pass auf das Kasernengelände
Spezielle Ausweise für die Air Base in Ramstein – Situation in Ansbach unklar – Bürgermeister Deffner: „Ich vermisse nichts“

Hohe Zäune mit Sichtschutz, dicke Steinmauern, Schranken und Sicherheitskräfte, die Eingänge bewachen: Die USamerikanische Kaserne in Katterbach ist von der Öffentlichkeit abgeschottet. Anders ist das zumindest teilweise auf der US-amerikanischen Air Base in Ramstein. Dort gibt es den „Installation Pass“ – ausgestellt für Mitarbeiter der Verwaltung, auch für den Bürgermeister. Sie dürfen damit das Gelände der Air Base betreten.

In Ramstein in Rheinland-Pfalz sind die Gegebenheiten etwas anders als in Katterbach. Die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach unterhält auf dem Militärflugplatz eine Informationstheke im Einkaufszentrum des Flugplatzes. Die Mitarbeiter dort sind Besitzer eines „Installation Pass“ – ausgestellt von den US-Streitkräften. Auch „Bürgermeister und Beigeordnete“ haben einen Pass, erklärt Verbandsgemeinde-Sprecher Stefan Layes der FLZ. Damit können sie das US-Gelände betreten, um „zum Beispiel Gespräche vor Ort mit Vertretern der Gaststreitkräfte zu führen“.

„Unbeschränkter“ Zutritt für den Bürgermeister

Dieses Recht könne „zeitlich und örtlich“ eingeschränkt werden. Der Zutritt des Bürgermeisters gelte allerdings „grundsätzlich unbeschränkt, sieben Tage die Woche, von 0 bis 24 Uhr“. Layes betont aber auch: Es gibt „besondere Sicherheitsbereiche“, etwa das Nato-Hauptquartier. Dafür seien gesonderte Zugangsberechtigungen nötig.

Der „Pass“ wird laut dem Sprecher aber nicht dazu genutzt, um „Kontrollen“ durchzuführen, „wenngleich er natürlich ermöglicht, sich ein Bild über die Entwicklung der Liegenschaften, Baumaßnahmen und so weiter zu verschaffen“. Er betont: „Das Betretungsrecht für die Vertreter und Mitarbeiter der Kommune ist für uns ein äußeres Zeichen gegenseitigen Vertrauens und guter Nachbarschaft mit den Vertretern der Streitkräfte.“

Ist so ein „Installation Pass“ auch in Katterbach möglich? Die FLZ hat bei Cornelia Summers nachgefragt. Die Sprecherin der US-Streitkräfte für Katterbach konnte allerdings bislang keine Aussage zu den Pässen treffen – auch nicht zu der Frage, ob sie für das Gelände in Katterbach ausgestellt werden könnten. Bürgermeister Thomas Deffner, der die erkrankte Oberbürgermeisterin Carda Seidel vertritt, kommentiert einen möglichen Zugangspass so: „Ich wüsste nicht, wozu ich den brauchen würde.“

Abgesehen davon, dass er von einem „Installation Pass“ noch nichts gehört habe, rufe er „im Fall der Fälle“ – wenn er also auf das Kasernengelände möchte – bei seinen „USamerikanischen Freunden“ an. Dann komme er rein. Die seien vorbereitet auf seinen Besuch, erzählt er. Und: Er habe noch nie Schwierigkeiten gehabt. „Ich vermisse nichts.“ Aus Deffners Sicht „gibt es überhaupt kein Problem“.

Wichtig mit Blick auf zivile Umnutzung

Als „längst überfällig“ bezeichnet Boris-André Meyer, Stadtrat für die Offene Linke und Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, solche Pässe. „Es geht nicht darum, dass einzelne Bürgermeister oder Stadträte auf das Gelände dürfen, sondern dass deutsche Behörden Zugang haben.“ Dabei spielt er auch auf die mögliche zivile Umnutzung der Barton- Kaserne im Süden Ansbachs an. „Es hieß, die US-Amerikaner wollen bis 2021 draußen sein.“ Wenn dann erst mit Untersuchungen begonnen werde, würde viel Zeit verloren.

Pässe für Bürgermeister und Mitarbeiter
Verschiedene Sicherheitsstufen – Touristen-Information auf US-Gelände

Der „Installation Pass“ ermöglicht in Ramstein einem Kreis von etwa zehn bis 15 Personen aus der Stadtverwaltung – darunter dem Bürgermeister – Zugang zur US-amerikanischen Air Base. Er wird der Stadtverwaltung zufolge meist auf zwei oder drei Jahre ausgestellt.

Stefan Layes, Sprecher der Verbandsgemeinde, erklärt, dass die ersten Pässe wohl in den 1960er oder 1970er Jahren vergeben wurden, „als die Kontrollen intensiver wurden“. Der Bürgermeister ist auf dem US-Gelände, „wenn es sein Dienst erfordert, wenn er zum Gespräch verabredet oder eingeladen ist“, bei Empfängen, Kommandowechseln oder Sitzungen der Lärmschutzkommission.

Verschiedene Sicherheitsstufen

Die Ausweise haben verschiedene Sicherheitsstufen; der Bürgermeister hat die zweithöchste, erklärt Stefan Layes der FLZ. Auch Mitarbeiter der Infoplattform besitzen Zugangspässe. Die Touristen- Information war eine Idee der Verbandsgemeinde und wird finanziell zum Großteil auch von ihr getragen. Sie wurde 2009 eröffnet, als Teil des „Kaiserslautern Military Community Center“, einem Zentrum mit Einkaufsläden, Kino, Restaurants und einem Hotel. Sie soll den vielen US-Amerikanern einen ersten Überblick über die Region verschaffen. Die Soldaten und ihre Familien kommen aus bis zu 300 Kilometern Entfernung, um das Zentrum zu besuchen.

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  Fränkische Landeszeitung
7. Juli 2018

US-Soldat muss nicht vor deutsches Gericht
Militärpolizist hielt Mann fest – Anzeige wegen Nötigung – Staatsanwaltschaft gibt Fall ab

Die deutsche Justiz sieht sich als nicht zuständig: Die Staatsanwaltschaft hat entschieden, dass ein US-Militärpolizist sich nicht vor einem deutschen Gericht verantworten muss. Er hatte Ende Mai einen Mann und dessen Partnerin über eine Stunde am Straßenrand festgehalten. So schilderte der Mann der FLZ die Geschehnisse. Er zeigte den Soldat wegen Nötigung an. Der

Fall unterliegt jetzt der US-amerikanischen Gerichtsbarkeit. Der Fall wird laut Jonas Heinzlmeier an die US-Amerikaner abgegeben. Der stellvertretende Pressesprecher der Staatsanwaltschaft erklärt: Weil die von dem Bürger erhobenen Vorwürfe sich auf eine mögliche Tat „während der Dienstzeit des US-Militärpolizisten“ beziehen, hätten die US-Amerikaner vorrangig die Zuständigkeit. Letzte Details seien allerdings noch zu klären.

Ende Mai war der Mann auf einer Straße zwischen Untereichenbach und Katterbach gestanden und hatte mit einem Fernglas seine Wiesen angesehen. Wie er der FLZ schilderte, habe ihn daraufhin ein US-Militärpolizist über eine Stunde lang vor Ort festgehalten. Außerdem habe er den Ausweis sowie die Autoschlüssel des Mannes verlangt.

Die Verständigung sei schwierig gewesen, erzählte der Mann. Erst Bekannte, die zufällig vorbeifuhren, hätten vermitteln können, sodass der Ansbacher mit seiner Partnerin weiterfahren konnte.

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  Fränkische Landeszeitung
3. Juli 2018

Wechsel in Illesheimer Kaserne
Brigade für neun Monate aus Colorado verlegt – Training für Kriseneinsätze

Zum dritten Mal gab es gestern in der Illesheimer Storck-Kaserne einen Wechsel der an der „Operation Atlantic Resolve“ beteiligten Hubschrauberbrigade.

Die Zeremonie fand auf dem Flugfeld statt. Die bisherige Rotationseinheit, die 1. Luftkavalleriebrigade aus Fort Hood im US-Bundesstaat Texas, übergab an die 4. Heeresfliegerbrigade aus Fort Carson in Colorado. Kommandeur dieser Brigade ist Oberst W. Scott Gallaway.

Die Kaserne in Illesheim bildet mit den Einrichtungen der US-Armee in Ansbach einen gemeinsamen Standort. Zu ihm gehören dauerhafte und rotierende Einheiten. Im Interview mit der Fränkischen Landeszeitung hatte Oberst Philipp C. Baker, Kommandeur der nun verabschiedeten Einheit, das Konzept erläutert. Um für den weltweiten raschen Einsatz in Krisengebieten trainiert zu sein, verlegen die rotierenden Einheiten für jeweils neun Monate zunächst ihr Hauptquartier und ihre technische Zentrale nach Westmittelfranken. Von hier aus werden Einsatzteams der Brigade innerhalb der Teilnehmerstaaten der „Operation Atlantic Resolve“ auf Stützpunkte unter anderem in Lettland, Polen und Rumänien weiterverlegt, um die dortigen Übungen zu unterstützen.

Der jetzt in Illesheim angekommenen Brigade gehören rund 1700 Soldaten an. Zur Ausrüstung zählen zwölf Transporthubschrauber des Typs Chinook und 52 des Typs Black Hawk sowie 24 Apache-Kampfhubschrauber. Die „Operation Atlantic Resolve“ begann 2014 und ist eine militärische Operation der Vereinigten Staaten und nicht der NATO.

Sie soll nach eigenen Angaben die Entschlossenheit der USA demonstrieren, sich für die Sicherheit Europas durch die Stationierung von Rotationstruppen in Zusammenarbeit mit NATO-Verbündeten und Partnerstaaten einzusetzen. Den Hubschraubereinheiten kommt auch für die deutschen Truppen eine besondere Bedeutung zu, da derzeit die eigenen Maschinen der Bundeswehr zum großen Teil nicht einsatzfähig sind.

Vor vier Jahren hatte die amerikanische Regierung eine deutliche Truppenreduzierung in Europa beschlossen. Für Westmittelfranken hatte dies eine Reduzierung der Soldaten von 3000 auf 1400 bedeutet. Wegen der unerwarteten Spannungen mit Russland wurden diese Pläne jedoch wieder weitgehend zurückgenommen. Gegenüber der FLZ hatte Oberst Benjamin C. Jones, als Kommandeur für die Infrastruktur in Ansbach und Illesheim zuständig, die Zahl der Soldaten, Angehörigen, Zivilangestellten und Rentner, die nach ihrem Dienst in der Army aus privaten Gründen in der Region blieben, auf rund 6000 beziffert.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Juni 2018

„Mindestmaß" an Fluglärm
Keine Reduzierung

Das Bundesverteidigungsministerium versuche den Fluglärm in der Region „auf ein Mindestmaß" zu beschränken. So schreibt es der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn in einem Brief an Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Dieser hatte sich nach der Debatte im Kreisausschuss in Berlin gemeldet.

Die Lärmbelästigung der Bevölkerung durch militärischen Flugbetrieb in Deutschland sei allen Verantwortlichen bewusst, schreibt Silberhorn. Das Ministerium verfolge aber stets das Ziel, die Belastungen gering zu halten und gleichmäßig zu verteilen. Die Erfüllung der Aufgaben der Luftstreitkräfte erfordere jedoch eine fundierte fliegerische Ausbildung und kontinuierliches Üben. Daher sei mit Blick auf den Erhalt der Einsatz-bereitschaft der Streitkräfte auch keine Einschränkung des Flugbetriebs möglich. Übungseinsätze blieben unumgänglich. Im März hatte der Kreistag beschlossen, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass Flugbetrieb und Lärmbelastung auf ein Minimum begrenzt werden.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Juni 2018

Drei Fragen an Carda Seidel
Grund: US-Militärpolizei

Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken hat den Fall des Ansbacher Bürgers aufgegriffen, der über eine Stunde vom US-Militär festgehalten wurde (die FLZ berichtete).

In ihrer schriftlichen Anfrage an Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteifrei) haben die drei Stadträte der Offenen Linken drei Fragen formuliert: „Ist das Festsetzen von deutschen Bürgern außerhalb von dem der US-Armee temporär überlassenen Kasernengelände durch das US-Militär zulässig und wenn ja in welchen konkreten Fällen?“ – „Welche Maßnahmen ergreift die Stadt Ansbach, um oben genannte Übergriffigkeiten von Donald Trumps Truppen gegenüber der eigenen Bürgerschaft künftig zu verhindern?“ Und drittens: „Welche Schritte empfiehlt die Stadt Ansbach ihren Bürgern während und nach einer Festsetzung durch das US-Militär?“

Offene Linke: Kein Einzelfall

Laut Fraktionsvorsitzendem Boris-André Meyer ist „die jetzige Freiheitsberaubung“ kein Einzelfall. Betroffene hätten über dergleichen in den vergangenen Jahren immer wieder berichtet. Im jetzigen Fall hatte ein Mann an der Straße zwischen Untereichenbach und Katterbach mit einem Fernglas seine Wiesen kontrolliert. Ein US-amerikanischer Militärpolizist wies den Mann nicht nur an, mit dem Beobachten aufzuhören, sondern hielt ihn auch über eine Stunde fest. Der Ansbacher erstattete Anzeige. Ein

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  Fränkische Landeszeitung
16. Juni 2018

Der US-Polizist und der Mann mit dem Fernglas
Ansbacher zeigt US-Amerikaner wegen Nötigung an - Über eine Stunde lang festgehalten - Pass abgenommen

Ein Mann steht an der Straße zwischen Untereichenbach und Katterbach. Er hält sein Fernglas in der Hand, will seine Wiesen kontrollieren. Dann hält ein US-amerikanischer Militärpolizist neben ihm an. Auf Englisch weist er den Mann an, aufzuhören. Über eine Stunde hält der Polizist anschließend den Mann fest. So hat der Mann die Geschehnisse aus seiner Sicht der FLZ erzählt. Er hat bei der Ansbacher Polizei Anzeige wegen Nötigung erstattet.

Der Mann ist immer noch aufgeregt, wenn er über den Vorfall Ende Mai spricht. „Der Militärpolizist hat mir vorgeworfen, das Kasernengelände fotografiert zu haben." Das sei nicht so gewesen, er habe gar keine Kamera dabeigehabt. Daraufhin habe er den Mann und seine Lebensgefährtin aufgefordert, ihre Ausweise zu zeigen und den Autoschlüssel auszuhändigen. „Über eine Stunde hat er uns festgehalten." Die Ausweise der beiden Ansbacher habe der US-Amerikaner in seine Tasche gesteckt.

Beide Parteien -die zwei Deutschen und auch der US-Amerikaner - hätten versucht, die Ansbacher Polizei zu rufen. Doch es sei niemand gekommen. Erst Bekannte, die an der Stelle vorbeifuhren, hätten vermitteln und übersetzen können, sodass der Ansbacher mit seiner Partnerin weiterfahren konnte.

Die Ansbacher Polizei bestätigt auf FLZ-Nachfrage, dass ermittelt wird. Rolf Kühnhold beschreibt das Prozedere: Die Polizei werde jetzt eine Anfrage an die US-Armee schicken.

Zum fraglichen Zeitpunkt habe die Polizei nicht nach Katterbach fahren können. „Wir waren einsatztechnisch gebunden." Laut Kühnhold hat der US-amerikanische Militärpolizist - falls sich die Situation wirklich so zugetragen hat - seine Rechte übertreten. Denn er habe in Deutschland „wie jeder andere auch" das sogenannte Jedermannsrecht. Kühnhold: „Wenn man jemanden bei einer Straftat frisch ertappt, darf man die Person festhalten, bis die Polizei kommt. Mehr nicht."

Erst einmal müsse jetzt geklärt werden, welche Gerichtsbarkeit zuständig sei. Das entscheidet die deutsche Staatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt Michael Schrotberger rechnet mit einer Entscheidung in etwa einer Woche.

Die Pressesprecherin des US-Standortes Katterbach, Cornelia Summers, sagt: Der Soldat „hat sich an die vorgeschriebenen Anweisungen gehalten". Es gebe interne Vorschriften. Und: „Ich bin mir sicher, dass dies auch den deutschen Vorschriften entspricht." Die deutsche Polizei sei verständigt worden, wie vorgeschrieben. Dieses Vorgehen gelte nicht nur in Ansbach.

Die Pressestelle des Auswärtigen Amtes teilte auf FLZ-Anfrage mit: Laut Nato-Truppenstatut „haben innerhalb der Liegenschaften der ausländischen Streitkräfte die statio-nierten Streitkräfte die Polizeigewalt inne. Außerhalb der Liegenschaften liegt die Zuständigkeit grundsätzlich bei der deutschen Polizei".

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  Fränkische Landeszeitung
7. Juni 2018

Kritik an Unterstützung für die US-Armee

Kritik an Äußerungen von CSU-Politikern zur US-Armee hat die Bürgerinitiative „Etz langt's!" geäußert.

„Teile der CSU stellen ihre blinde Gefolgschaft gegenüber der US-Armee zur Schau. Dabei negieren oder relativieren sie die Belastungen tausender Bürger durch Lärm und giftige Abgase der US-Kampfhubschrauber im Umfeld der Militärbasen Ansbach-Katterbach und Illesheim", heißt es in einer Pressemitteilung zu einer CSU-Veranstaltung in Marktbergel.

Die Gesundheit der Menschen werde durch die Kriegsvorbereitungen von Trumps Truppen stärker belastet als durch den kompletten in Ansbach angemeldeten Kfz-Bestand. Über¬dies verantworteten die USA mit ihren Kriegen im Irak, in Afghanistan oder Libyen Hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge.

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  Fränkische Landeszeitung
6. Juni 2018

Derzeit kaum Flugbetrieb in Katterbach
Großteil der Hubschrauber des US-Standortes nimmt an Militärmanöver im Baltikum teil

Das Flugfeld des US-amerikanischen Stützpunktes im Ansbacher Ortsteil Katterbach ist „im Moment etwas verwaist", sagte gestern Helga Moser von der 12. Brigade der Streitkräfte. Nur wenige Apache-und Chinook-Hubschrauber stehen dort.

Der Grund: Die Truppen nehmen an einem Nato-Manöver im Baltikum teil. Das hat Auswirkungen auf den Flugbetrieb. „Die Mehrzahl der Truppen ist bei dem Manöver, fast alle Apache-Hubschrauber sind weg", betonte Moser auf FLZ-Anfrage.

Das werde etwa bis zum 22. Juni der Fall sein. Der Flugbetrieb finde derzeit „nur sehr eingeschränkt statt", führte sie weiter aus. Deshalb ist es nach ihren Worten am Himmel rund um den Ansbacher Ortsteil „relativ ruhig", was eine Entlastung für die Anwohner bedeute.

So ist laut Moser das Sommernachtflugprogramm zum Beispiel am 29. Mai und am vergangenen Montag nicht genutzt worden. Zudem sei vorgestern ab 12 Uhr nicht mehr geflogen worden.

Das multinationale Manöver „Saber Strike" findet seit 2010 jährlich statt. Bei den Übungen in Lettland, Estland, Litauen und Polen sind dieses Mal etwa 18000 Soldaten aus 19 Ländern dabei.

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  Fränkische Landeszeitung
5. Juni 2018

Informationsfreiheitssatzung in Ansbach kaum genutzt
Seit 2011 keine zehnmal – Zuletzt wegen Lärmgutachten

Manchmal möchte ein Bürger etwas wissen, aber die Behörde sagt es ihm einfach nicht. Ansbacher haben unter bestimmten Umständen gute Karten, doch etwas zu erfahren. Seit Herbst 2011 verfügt die Markgrafenstadt über eine Informationsfreiheitssatzung.

Zuletzt spielte die Satzung bei einem Gutachten über Fluglärm eine Rolle. Eindringlich aufgefordert, machte die Stadt im April ein Gutachten aus dem Jahr 2014 öffentlich. Zuvor war unter anderem auf die Informationsfreiheitssatzung hingewiesen worden. Der Inhalt – es ging um Klagemöglichkeiten gegen Hubschrauberlärm – war selbst den Stadträten nur auszugsweise nahegebracht worden.

Auf drei Seiten hat der Stadtrat in neun Paragraphen den Zugang zu Informationen aus der Verwaltung geregelt. Einen Anspruch haben nur Ansbacher Bürger. Und sie können nur Informationen aus dem sogenannten eigenen Wirkungskreis der Stadt erhalten.

Wer also Auskünfte haben möchte, die das Wasserwirtschaftsamt oder das Staatliche Bauamt betreffen, ist fehl am Platz. Der Antrag kann schriftlich oder „in elektronischer Form“ gestellt werden. Einer Begründung bedarf es nicht. In aller Regel sind die Informationen innerhalb eines Monats verfügbar. Dafür hat die Stadt laut Satzung mehrere Möglichkeiten: Die Verwaltung „kann Auskunft erteilen, Akteneinsicht gewähren oder Informationen in sonstiger Weise zur Verfügung stellen“.

Keine Informationen gibt es, wenn dem „berechtigte Ansprüche“ Einzelner entgegenstehen oder wenn das Allgemeinwohl gefährdet ist. Die Stadt kann für die Auskunft Geld verlangen. Maximal werden 500 Euro fällig. Wie oft die Informationsfreiheitssatzung – die BAP hatte sie angeregt – bislang in Anspruch genommen wurde, kann die Stadt nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt darüber keine Statistik. „Gefühlt“ sprach Anne Ziegler von der Stabsstelle der Oberbürgermeisterin gestern von einer Zahl im einstelligen Bereich.

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  Fränkische Landeszeitung
4. Juni 2018

CSU dankt US-Armee für über 70 Jahre Frieden
Banner am Muna-Museum in Marktbergel angebracht - Andreas Schalk: „Ein ganz wesentlicher Teil unserer Gesellschaft"

„Danke, U.S. Armee, für über 70 Jahre Frieden!" Diese Worte in deutscher und englischer Sprache stehen auf einem Banner, das die Kreisverbände AnsbachStadt und Neustadt/AischBad Windsheim des Arbeitskreises der CSU für Außen und Sicherheitspolitik (ASP) am Eingang des Muna-Museum des „Vereins für militärische Heimatgeschichte Frankenhöhe" bei Marktbergel angebracht haben.

Bei einer vorhergehenden Kundgebung sagte der CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Schalk, „das Transparent soll zum Ausdruck bringen, dass wir dankbar sind, dass die US-Armee nach wie vor hier in Westmittelfranken stationiert ist".

Vor Vertretern der Jungen Union, der Frauenunion und der CSU sowie in Anwesenheit des Standortkommandeurs der US-Armee in AnsbachKatterbach und Illesheim, Colonel Benjamin C. Jones, sagte Schalk, ihn betrübe es manchmal, dass in der öffentlichen Diskussion die Frage des Hubschrauberlärms dominierend sei und darin nicht mehr vorkomme, dass es zu den Amerikanern eine seit über 70 Jahren währende geschichtliche Verbindung gebe.

„Die USArmee ist eben nicht nur ein Lärmfaktor, sondern ganz im Gegenteil hier in Westmittelfranken auch ein ganz wesentlicher Teil unserer Gesellschaft geworden. Es sind nicht nur persönliche, familiäre und freundliche Verbindungen entstanden, sondern auch wirtschaftliche. Das darf man nicht vergessen", betonte Schalk. Wenn man das betrachte, sollte man vorsichtiger mit grundsätzlichen Forderungen sein, „dass hier jemand abziehen solle".

Sehr viele Menschen in der Region seien gegen Amerika-Hass und gegen Hass auf die US-Armee, sagte der Ansbacher ASPVorsitzende Johann Raith. Alle realistisch denkenden Menschen wüssten, was man den Vereinigten Staaten seit nunmehr schon über 70 Jahren beim Friedenserhalt zu verdanken habe. „Das bedeutet nicht, dass wir alle Lärm und Umweltbelastungen klaglos hinzunehmen haben. Wir wissen, dass Lärm aus welcher Quelle auch immer belastend ist", so Raith. „Klar denkende Menschen wissen, dass die verantwortlichen US-Kommandeure sehr verantwortungsbewusst Entscheidungen treffen und sich an die Vorschriften halten, um unsere Zivilbevölkerung nicht über Gebühr und unnötig zu belasten", meinte er.

Man wisse aber ebenso, dass die Anwesenheit der US-Armee in Deutschland nicht nur in der hiesigen Region wie auch die Übungsflüge der Hubschrauber für die Sicherheit unabdingbar seien. Jeder aufmerksame Beobachter könne sehen, dass die russische Aggression immer stärker werde. Nicht umsonst habe das neutrale Schweden die Wehrpflicht wieder eingeführt, so Raith.

In Deutschland rege man sich auf, dass die NATO circa 4000 Soldaten ins Baltikum entsandt habe, doch davon, dass Russland 36000 Soldaten an der Ostgrenze Polens permanent, in Übung halte, höre man nichts.

„Ich bin überzeugt, dass die Aktivitäten der selbst ernannten Bürgerinitiative „Etz langt's" keinen friedensschaffenden Hintergrund haben, sie sind erfüllt von blindem Hass gegenüber den USA und dem Militär", meinte Johann Raith. „Lärmgeplagte Menschen, egal aus welcher Quelle der Lärm kommt, werden von „Etz langt's" für ihre weltfremden, abstrusen Ideen missbraucht. Mit unserer Aktion wollen wir uns bei der US-Armee für den friedenstragenden Dienst hier in Deutschland bedanken", betonte Johann Raith. Der ASP-Vorsitzende von Ansbach-Stadt kündigte an, dass man je ein Banner, wie man es symbolisch jetzt am Muna-Museum aufgehängt habe, nach dem Museumstag am 10. Juni zur Anbringung an den Kasernen in Katterbach und Illesheim übergeben werde.

Der ASP-Bezirksvorsitzende Jürgen Trobendar sagte: „Die Amerikaner sind hier bei uns nicht nur Gast, sondern Freunde unter Freunden."

Colonel Jones dankte für die große Partnerschaft zwischen den Deutschen und Amerikanern und die unterstützenden Worte und meinte: „Ich erwarte noch viele Jahre der guten Zusammenarbeit."

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  WochenZeitung (Ansbach)
2. Juni 2018

Lärm-Sommer Schlag ins Gesicht
Mehr Nachtflüge als in den Vorjahren - "Rücksichtsloses Verhalten

Im Original lesen

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  Freie Presse (Chemnitz)
30. Mai 2018

Hubschrauber der US-Armee auf dem Weg nach Polen

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
25. Mai 2018

„Etz langt's!" klagt über „Lärm-Sommer"
Nachtflugplan „verheimlicht" - Armee will Daten vielleicht im Netz veröffentlichen

Kritik am Sommernacht-Flugplan der US-Hubschrauber übt die Bürgerinitiative „Etz langt's!". „Erneut wird klar, dass der Betrieb der US-Militärbasen in unserer Region unvereinbar mit dem Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität ist." Die Daten bekam die Initiative nicht von offizieller Armeeseite oder Kommunen, wie sie ausführt.

Aus den Unterlagen gehe hervor, dass die Armee im Sommer „24 Flugnächte nach Mitternacht absolvieren will" (im Vorjahr 22), davon an 18 Nächten bis 2 Uhr und an sechs Nächten bis 1.30 Uhr, teilt „Etz langt's!" für die Hubschrauber im Ansbacher Ortsteil Katterbach und in Illesheim bei Bad Windsheim mit.

Bis 24 Uhr seien bis August 36 Flugnächte vorgesehen. „Dies bedeutet die stärkste Belastung für die Bevölkerung in Westmittelfranken" in den vergangenen fünf Jahren. „Überdies sind seit der Verdopplung der Maschinen im vergangenen Jahr mehr Kampfhubschrauber als zuvor in der Region stationiert, sodass die Intensität der US-Kriegsübungen zunehmen wird." Dies sei ein rücksichtsloses Verhalten.

Der angekündigte „Lärm-Sommer" sei ein Schlag ins Gesicht von Kommunen, „die versuchen, Belastungen ihrer Bürger gering zu ha-ten". Verantwortungsvolle Politik sollte „Konsequenzen ziehen und die zivile Umnutzung in die Wege leiten", findet die Bürgerinitiative.

Die Streitkräfte hätten ihre Präsentation mit „Volle Transparenz" überschrieben. Bis zuletzt hatten sie jedoch „den Sommernacht-Flugplan vor der Bevölkerung verheimlicht", wie „Etz langt's!" kritisiert.

Wolle ein Bürger den Plan haben, verweise die US-Armee auf den Landkreis oder Bürgermeister, sagte dagegen deren Vertreterin Helga Moser der FLZ. Dass die Kommunen, die den Plan bekommen hätten, ihn veröffentlichen, dem „steht nichts entgegen".

Die Stadt Ansbach verwies dagegen auf die Armee. Klären will Helga Moser noch, ob Stadtrat Boris-Andre Meyer (Ansbach), der als Vertreter der Initiative um den Plan gebeten habe, ihn als Privatmann erhalte (obwohl er ihn ja inzwischen hat). Sie möchte auch eruieren, ob es am Aufwand oder einer rechtlichen Barriere liegt, warum die US-Armee den Flugplan nicht jedem Privatmann aushändigt. Ob sie ihn jedoch vielleicht im Internet veröffentliche, bespreche sie im Augenblick noch.

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  Fränkische Landeszeitung
22. Mai 2018

Initiative sieht „Geheimniskrämerei" um den Flugplan
US-Armee verweist „Etz langt's!" an die Stadt - Kommune indes betrachtet die Streitkräfte als in der Pflicht

„Geheimniskrämerei" wittert die Bürgerinitiative „Etz langt's!". Sie klagt: „Die US-Armee hält ihr Sommernachtflugprogramm gegenüber der Bevölkerung unter Verschluss." Helga Moser von der 12. Brigade der Streitkräfte indes verweist Privatleute an die entsprechenden Kommunen. Die Stadt Ansbach wiederum sieht an der Stelle die amerikanische Armee in der Pflicht.

„An den Militärbasen Ansbach-Katterbach und Illesheim gelten mit Flugerlaubnis bis 2 Uhr nachts ohne räumliche Begrenzung die bundesweit wohl laxesten Bestimmungen für den Luftverkehr", kritisiert die Bürgerinitiative mit Blick auf den Plan für die US-Hubschrauber.

Anwohner wollten wissen, ob sie erneut mit einem „Lärm-Sommer" wie 2017 rechnen müssten und ein welchen Tagen man „bis in die Püschen" fliege, legt „Etz langt's!" dar. Immerhin hätten „die Katterbacher Kampfkommandeure" beteuert, für Transparenz sorgen zu wollen. Auf die Armeeaussage, man habe den Plan an die Stadt weitergeleitet, habe die stellvertretende Vorsitzende der Initiative, Kerstin Mach, bei dieser versucht, Informationen zu bekommen. Die Kommune gebe die Daten nicht heraus, habe sie überrascht erfahren. Man solle sich an die US-Armee wenden. „Offenbar will niemand der Überbringer schlechter Nachrichten für Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in Westmittelfranken sein", lässt sich der Vorstand der Initiative „Etz langt's!" zitieren.

„Mehr Selbstbewusstsein statt Duckmäusertum"

Die Stadt müsse den Betroffenen jetzt klar sagen, welche Lasten sie erwarteten. „Geheimniskrämerei ist absolut fehl am Platze." Die Region brauche nicht nur in dieser Sache „mehr Selbstbewusstsein statt Duckmäusertum gegenüber den Truppen von Donald Trump". Dieser sei dabei, „den allerletzten Rest des Vertrauens in die transatlantische Partnerschaft zu zerstören".

„Das ist eine Information nicht der Stadt, sondern der Army", teilt für die Stadt Frank Stöckert knapp mit. Die Daten veröffentliche des halb nicht die Kommune, sondern dies obliege den Streitkräften. Wolle ein Bürger den Plan haben, verweise die Armee auf Landkreis oder Bürgermeister, sagt dagegen Helga Moser von der US-Armee. Sie teilt weiter mit, „dass die 12. Brigade bemüht ist, montags und dienstags nach Mitternacht zu fliegen". Zum Wochenende hin klinge es ab.

Boris-Andre Meyer habe als Vertreter der Bürgerinitiative um den Plan gebeten. Sie habe erklärt, dass sie Rücksprache halten müsse, „ob dieser Flugplan an einen Privatmann ausgehändigt werden kann". Daher habe sie ihn um Geduld bis diese Woche gebeten. Als Stadtrat der Offenen Linken könne er aber bei Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) um Einsicht bitten.

Zweimal im Jahr tagt nach Helga Mosers Worten die Fluglärmkommission. Die Bürgermeister erhielten da den Plan ausgehändigt und sollten ihn „für ihre Bürger veröffentlichen". Ein Teil finde sich denn auch auf der Internetseite der Stadt. Der Plan ist vielleicht nicht immer bindend, denn zum Beispiel kann ja einmal das Wetter schlecht sein, wie die Armeevertreterin fest stellt. Der erste der Flüge stehe eigentlich für den heutigen Dienstag auf dem Programm. ,Aber ich weiß nicht", ob er tatsächlich stattfinde. Die 12. Brigade bereite sich auf die Nato-Übung „Saber Strike" vor.

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  Fränkische Landeszeitung
16. Mai 2018

„Fortschritte bei Plänen der Hochschule"
SPD-Abgeordneter Scheuenstuhl optimistisch - Bericht der Ministerin bekommen

Landtagsabgeordneter Harry Scheuenstuhl (SPD) sieht erste Fortschritte in Sachen „Erweiterung des Hochschulstandortes Ansbach". Zum Stand habe er einen Bericht von Bayerns Wissenschaftsministerin, Professorin Dr. Marion Kiechle (CSU), bekommen.

„Wir unterstützen den Wunsch der Hochschule Ansbach, sich auf dem voraussichtlich 2021 frei werdenden Gelände der Barton Barracks zu erweitern", erklärt Scheuenstuhl. Das Albright zunächst vorgelegte Konzept der Hochschule beinhalte, 2170 neue Studienplätze bis 2025 aufzubauen - mit etwa zehn neuen Studiengängen, die aber noch nicht konzipiert seien.

Da der Entwurf noch nicht offengelegt habe, „wie der starke Studierendenaufwuchs generiert werden soll, wurde der Hochschule die Vorlage einer stufenweisen realisierbaren Konzeptionierung aufgegeben". Im April habe die Hochschule „zum Einstieg die Planungen für zwei neue Bachelor- und einen Masterstudiengang vorgelegt". Laut Mi¬nisterium „werden pro Studienjahr rund 50 Studienanfänger in jedem Bachelorstudiengang erwartet, 50 pro Semester im Masterstudiengang". Im Endausbau umfasse „die Planung daher 450 neue Studienplätze".

Der SPD-Politiker ist optimistisch: Er glaube „daran, dass es der Hochschule gelingen wird, für die neuen Studiengänge mittelfristig eine stabile zusätzliche Nachfrage zu gewinnen". Nur wenn die Studiengänge für eine nennenswert erhöhte Studierendenzahl sorgten, „besteht Bedarf für eine Erweiterung der Hochschule Ansbach" auf dem Barton-Gelände.

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  Fränkische Landeszeitung
5. Mai 2018

„Etz langt‘s!“ lädt Söder ein
Für Abzug der Hubschrauber

Es geht um die Helikopter der US-Armee im Ansbacher Ortsteil Katterbach sowie in Illesheim. Die Bürgerinitiative „Etz langt‘s!“ lädt den neuen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder (CSU) ein.

Eine „teils unerträgliche Belästigung der Bevölkerung durch Lärm und Abgase der US-Hubschrauberstandorte in Westmittelfranken“ beklagt der Vorsitzende der Initiative, Hansjörg Meyer, in dem Schreiben.

„Natürlich wissen wir, dass Sie keine bundespolitische Kompetenz in dieser Angelegenheit haben.“ Ohne dass Bayerns Staatsregierung zustimme, seien aber „Militärbasen in einem Oberzentrum wie Ansbach mit dicht besiedeltem Umfeld sowie einer Kurstadt wie Bad Windsheim nicht möglich“, erklärt er überdies.

Die Initiative bitte Dr. Söder darum, es konsequent zu betreiben, die Hubschrauber in ihr Herkunftsland zurückzuverlegen. Sie lade den Min isterpräsidenten zudem dazu „ein, die Probleme an Ort und Stelle mit betroffenen Bürgern zu diskutieren“. Einen Termin soll er vorschlagen.

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  Fränkische Landeszeitung
4. Mai 2018

„Dem Fluglärm ist nur rechtlich beizukommen"
Neuer Ansatz: Anerkannte Naturschutzverbände könnten klagebefugt sein - Dr. Meyerhuber: Gerichtsverfahren erzeugen Druck

Ist dem Fluglärm, den US-Militärhubschrauber in und um Ansbach verursachen, rechtlich beizukommen? In der Feuerbachakademie lieferte der Würzburger Jura-Professor Dr. Kyrill-Alexander Schwarz dazu jüngst einen neuen Ansatz. Der Experte für öffentliches Recht geht von einem Klagerecht für anerkannte Naturschutzverbände aus. In Ansbach könnten damit wohl der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz klagen.

Professor Schwarz sprach vor einer hochrangigen Delegation japanischer Anwälte (die FLZ berichtete). Ausgangspunkt war die neuere Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig. Voraussetzung für eine Klage ist, dass die Militärs in einem anerkannten Naturschutzgebiet fliegen.

Für den Juristen stehen Bundeswehr und alliierte Luftstreitkräfte keineswegs vollständig außerhalb jeder rechtlichen Bindung. „Gerade weil die Streitkräfte bei ihren Entscheidungen auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung' zu berücksichtigen haben, müssen sie damit die Gesamtheit der Rechtsvorschriften beachten und dies sind auch naturschutzrechtliche Vorgaben." Die Folgerung des Rechtsprofessors lautete: „Vor diesem Hintergrund wird man - nach im Einzelfall zu prüfenden Voraussetzungen - auch anerkannten Naturschutzverbänden entsprechende Klagerechte einräumen können."

Der Bund Naturschutz (BN) werde so eine Klage in seiner nächsten Vorstandssitzung nach Pfingsten diskutieren, sagte gestern Hannes Hüttinger, BAP-Stadtrat und stellvertretender BN-Kreisvorsitzender. Hüttinger nannte auch gleich zwei Voraussetzungen: Die Klage muss mit dem Landesverband abgestimmt sein und es muss deutliche - auf Gutachten gestützte - Erfolgsaussichten geben. Natürlich werde man vorher mit dem Landesbund für Vogelschutz sprechen.

Geld der Stadt Ansbach würde CSU-Stadtrat Otto Schaudig dafür nicht verwenden. „Nicht für eine Verbandsklage", sagte Schaudig der FLZ. Ganz anders sieht es für den Verwaltungsjuristen aus, wenn ein Ansbacher Bürger vor Gericht klagt, „der massiv und stark vom Fluglärm betroffen ist". In einem solchen Fall sollte die Stadt das Prozessrisiko übernehmen. „Das ist nichts Neues; der Stadtrat hat das schon besprochen", sagte Schaudig.

Der Ansbacher Anwalt Dr. Alfred Meyerhuber hat in den 1980er und 1990er Jahren Klagen gegen militärischen Tiefflug in der damaligen Area 7 durchgefochten. Hat im Fall von Ansbach eine Klage - beispielsweise auf Schmerzensgeld - Erfolgsaussichten? Dr. Meyerhuber spricht von Juristischem Neuland" und „einem schwierigen Gebiet". Dennoch hält er viel von Klagen. Die Erfahrungen mit der Area 7 hätten gezeigt, wie sehr Klagen Druck erzeugen.

Ansatzpunkte sieht Dr. Meyerhuber beim Lärm und beim Feinstaub. „Für eine erfolgreiche Schmerzensgeldklage muss eine Körperverletzung gegeben sein. Und sie muss nachgewiesen werden - durch ein ärztliches Attest, durch Symptome und durch Gutachten."

Eine Rolle spielt auch die Rechtswidrigkeit. Hier verweist Dr. Meyerhuber zum einen auf die Verdoppelung der Zahl der US-Militärhubschrauber in Katterbach und Illesheim. Zum anderen seien das die beiden einzigen Hubschrauber-Standorte der US-Armee in Europa.

Die Argumentation geht nun -grob vereinfacht - in etwa so: Wenn man die Lärm- und Feinstaubbelastung mindern kann, zum Beispiel durch das Schaffen neuer Übungsplätze, muss man handeln. Unterlässt man das, kann das Nicht-Handeln ein Hinweis" auf eine Rechtswidrigkeit sein. Die Scheu vor Klagen kann Dr. Meyerhuber nicht verstehen. Mit Schaudig ist er sich einig: Dem Fluglärm ist, wenn überhaupt, nur auf dem Rechtswege beizukommen.

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  Fränkische Landeszeitung
25. April 2018

Kinder an ihre Verantwortung gegenüber der Natur erinnern
US-Armee veranstaltete für Schulklassen den „Tag der Erde" auf dem Urlas-Gelände

Zum internationalen „Tag der Erde" waren gestern rund 100 Kinder an den Soldatenweiher bei Ansbach-Katterbach eingeladen. Die Aktion der US-Armee, die schon zum zweiten Mal am Urlas-Gelände stattfand, soll Jungen und Mädchen an ihre Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt erinnern.

Erstmals fand der „Earth Day" ohne deutsche Schulkinder statt. Schuld daran seien „kurzfristige Transportprobleme" gewesen, sagte Cornelia Summers, Pressesprecherin der US-Armee am Standort Ansbach-Katterbach. An sieben Stationen wurden den Kindern der Elementary School in Katterbach verschiedene Zusammenhänge in der Natur erklärt: beispielsweise, welche Tiere im Soldatenweiher leben und weshalb es so wichtig ist, natürliche Ressourcen zu schonen.

Christina Korschinek vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach erklärte den Jungen und Mädchen, wie der Wasserkreislauf funktioniert und welche Lebewesen in Gewässern mit guter oder schlechter Qualität leben können.

Einen eigenen Stand hatten in diesem Jahr die Fledermäuse. „Denn unsere amerikanischen Liegenschaften sind für diese Tiere ein großes Rückzugsgebiet", sagte Stephan Haas von der US-Umweltabteilung der Kaserne. Erklärt wurde den Kindern die Lebensweise und der Lebensraum dieser Tiere.

An einer weiteren Station zeigte die Umweltexpertin Dr. Margit Pfeiffer, woraus Boden besteht und warum er ein lebendes System ist, das geschützt werden muss.

Auch die Bienen waren in diesem Jahr in den Fokus der Veranstalter gerückt, bedingt durch das weltweite Bienensterben. „Das ist wirklich ein großes Problem", sagte Gerda Koss von der US-Umweltabteilung am Standort Katterbach. Deswegen habe man sich entschieden, in Zusammenarbeit mit dem Bienenzüchterverein Ansbach verstärkt auf die Tiere aufmerksam zu machen. Umgesetzt wurde das unter anderem von Imker Norbert Hauer, der den Kindern erklärte, wie Bienen Blütenpollen zu Honig verarbeiten und wie wichtig die Tierchen sind, um Bäume und Büsche jedes Jahr aufs Neue zum Blühen zu bringen. Zudem konnte sich jedes Kind selbst eine Kerze aus reinem Bienenwachs gießen, verzieren und anschließend mit nach Hause nehmen.

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  Fränkische Landeszeitung
21. April 2018

Stimmung ist „auf einem Tiefpunkt"
Japanischer Journalist informierte sich über Umgang mit US-amerikanischer Armee

Die US-amerikanischen Kasernen in Katterbach und Illesheim sind für Japan interessant. Erst vor wenigen Tagen informierten sich japanische Anwälte vor Ort (die FLZ berichtete), jetzt kam ein Redakteur.

Junji Akechi recherchiert für eine Artikelserie über US-amerikanische Basen in-Europa. Der Standort in Katterbach und Illesheim soll ein Teil davon werden. Junji Akechi gehört zu einem Rechercheteam der großen japanischen Tageszeitung „Chugoku Shimbun". Diese hat eine Auflage von rund 800000 Exemplaren und sitzt in der Präfektur Hiroshima.

„Die US-amerikanischen Kasernen sind bei uns ein großes Thema", erklärte er der FLZ. In der Region gebe es eine gro-ße US-amerikanische Marinebasis mit jetzt 60 Jetmaschinen. Bald sollen noch einmal so viele dazukommen. „Die Menschen haben Angst vor dem, was dann passiert", sagte Akechi. Sie befürchten Lärm und gesundheitliche Schäden.

Laut Meyer seit Trump „Besatzungszustände"

Deshalb wolle seine Redaktion in Europa recherchieren, welche Auswirkungen die Menschen mit steigender Belastung durch militärische Stützpunkte der USA erleben. In Ansbach sprach er mit Boris-Andre Meyer. Der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's!" und Ansbacher Stadtrat für die Offene Linke erzählte dem japanischen Journalisten von der Situation vor Ort. Die Stimmung zwischen der Stadt Ansbach und den Streitkräften beschrieb er dabei mit drei Worten: „auf einem Tiefpunkt". Seit Donald Trump Präsident der USA sei, „sind das hier Besatzungszustände".

Akechi interessierte sich auch für die Stimmung der Bürger vor Ort. Er sah sich in Katterbach um, sprach mit Anwohnern und nahm an einer Mahnwache in Illesheim teil. In Ansbach nehme er eine eher negative Stimmung gegenüber den stationierten US-Amerikanern wahr. „In Grafenwöhr und Ramstein ist man eher für die Amerikaner und ist froh, dass sie da sind."

Junji Akechi war bereits unter anderem in Ramstein und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz und hat dort recherchiert. Seine nächste Station ist die US-amerikanische Air-Base im italienischen Aviano.

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  Fränkische Landeszeitung
13. April 2018

"Gutachten ist einsehbar"
Oberbürgermeisterin spricht von "Missverständnis"

„Das Lärmgutachten kann natürlich eingesehen werden." Das sagte Oberbürgermeisterin Carda Seidel gestern der FLZ. Sie spricht von einem „Missverständnis": Die 18 Seiten des Gutachtens würden lediglich nicht eingescannt und verschickt - wegen des hohen Verwaltungsaufwands.

Der Grund für das „Missverständnis": Die Redaktion hatte bei Rechtsreferent Udo Kleinlein angefragt, das Gutachten aus 2014 einsehen zu dürfen. Kleinlein hatte dies verneint (die FLZ berichtete). Darauf sprach Rechtsanwalt Dr. Alfred Meyerhuber bei einem Besuch einer japanischen Delegation Kleinlein direkt an und verrwies auf die „verdammte Pflicht der Stadt", das Gutachten für alle zugänglich zu machen. Dieser sagte zu, das Anliegen weiterzugeben. „Ich kann das nicht entscheiden."

Kleinleins Chefin, Carda Seidel, stellte jetzt fest: „Interessierte können beim zuständigen Referenten anrufen und einen Termin ausmachen." Dann dürfen sie die 18 Seiten des Gutachtens eingehend studieren - und sie sich auch kopieren lassen, und sie betonte: Inhalte des Gutachtens seien auch im Internet auf der Seite der Stadt einsehbar.

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  Fränkische Landeszeitung
12. April 2018

Die Japaner auf der Suche nach Rat
Delegation informierte sich über den Umgang der Deutschen mit der US-Armee

Sie waren gekommen, um zu sehen, zu hören und zu erfahren: Anwälte der Japan Federation of Bar Associations (entspricht in etwa der deutschen Bundesrechtsanwaltskammer). Sie reisen durch Europa auf der Suche nach Tipps im Umgang mit der USArmee. Der Grund: Lärm und Kriminalität der US-Soldaten machen den Japanern zu schaffen. Die Anwälte wollen Antworten.

Sie gehören einem Sonderausschuss an, der das japanisch-US-amerikanische Truppenstatut reformieren will. Sie beklagen diverse Probleme in Japan. So konzentrieren sich in der Präfektur Okinawa – eine Inselgruppe Japans im Ostchinesischen Meer – zahlreiche Militärstützpunkte, zum Beispiel für die Luftwaffe. Obwohl Okinawa nur 0,6 Prozent der Fläche Japans ausmacht, sind dort 70,6 Prozent der Flächen, die von den USamerikanischen Truppen in Japan beansprucht werden.

Laut den Anwälten leiden die Menschen dort „sehr“ unter der Situation. Es gebe „erhebliche Schäden“: zuerst einmal der Fluglärm, außerdem Abstürze und Bruchlandungen von US-Militärflugzeugen, Unfälle durch herabfallende Flugzeugteile und vor allem Kriminalität der US-Soldaten und ihrer Angehörigen.

Der Rechtsanwalt Kichiro Takagi spricht gegenüber der FLZ von Vergewaltigungen. In einer Information der Reisegruppe steht, dass im April 2016 ein Angehöriger des US-Militärs „einen Mord mit Vergewaltigungsabsicht“ an einer 20 Jahre alten Frau begangen haben soll. Die Leiche habe er im Wald „entsorgt“.

Takagi zur Situation in Katterbach: „Ihr habt es hier ein bisschen besser, denn es gibt doch einige Beschränkungen.“ In Japan dagegen könne das US-amerikanische Militär machen, was es wolle.

Was die japanische Delegation konkret aus ihrem Besuch in Katterbach und der Ramstein Air Base – dort war sie tags zuvor – mitnimmt, vermochte der Anwalt noch nicht genau zu sagen. Aber: „Das Wichtigste ist, ihr habt uns Mut gemacht. Mut gemacht, dass es besser werden kann.“

Übrigens: Als die japanische Delegation sich vor Ort am Flugfeld in Katterbach umsah und auch in der näheren Umgebung unterwegs war, war eines weder zu sehen noch zu hören: das Knattern der US-Helikopter.

„Die verdammte Pflicht der Stadt“
Meyerhuber an Kleinlein

„Es ist die verdammte Pflicht der Stadt Ansbach, den Bürgern das Gutachten zur Verfügung zu stellen.“ Rechtsanwalt Dr. Alfred Meyerhuber richtete klare Worte an den städtischen Rechtsreferenten Udo Kleinlein wegen des Lärmgutachtens, das dieser gerne unter Verschluss halten möchte (die FLZ berichtete).

Als die japanische Delegation sich im Feuerbachhaus Vorträge über „Rechtsfragen des NATOTruppenstatuts“ und erfolgreiche Klagen wegen Tieffluglärms angehört hatte, wurde auch das Lärmgutachten der Stadt Ansbach Thema. Dieses hatte die Stadt im Jahr 2014 in Auftrag gegeben. Die FLZ hatte beim Rechtsreferenten angefragt, es zu bekommen. Die Antwort: Stadträte dürfen das Gutachten einsehen, die Öffentlichkeit aber nicht.

„Absolut indiskutabel“ für Meyerhuber. Es sei ein Gutachten, „das wir alle bezahlt haben“. Wegen Kleinleins Zitat „Wo anfangen, wo aufhören?“ in der FLZ gab er Kleinlein den Tipp, es „einscannen zu lassen und einen Knopf zu drücken. Dann haben es auch andere.“ Denn, so sagte es Meyerhuber: Er hätte den Japanern das Gutachten gerne zur Verfügung gestellt.

Kleinleins Antwort: „Es liegt mir keine Anfrage von Ihnen, weder mündlich noch schriftlich, vor, dieses Gutachten für diese Veranstaltung zu verwenden.“ Er habe zwei Anfragen gehabt, eine von einem Stadtratsmitglied. Dieser habe das Gutachten auch eingesehen. Auch die Presse habe angefragt. Dieser Bitte sei er nicht nachgekommen, „einfach weil wir bisher so etwas nicht gemacht haben“. Damit, schob er nach, sei gemeint: städtische Unterlagen einzuscannen und per E-Mail zu verschicken.

Als Meyerhuber erneut nachfragte, ob er das Gutachten haben und der Delegation geben könne, meinte Kleinlein: „Ich werde es weitergeben, ich kann das nicht entscheiden.“

Umweltschutz und Zivilklagen
Neue Perspektiven

Neue Perspektiven, aktiv zu werden gegen den Lärm der US-amerikanischen Hubschrauber, sehen die Ansbacher Stadträte Boris-André Meyer, Hannes Hüttinger und Otto Schaudig.

Inspiriert wurden sie auch durch den Vortrag von Professor Dr. Kyrill Schwarz zum NATO-Truppenstatut. Hannes Hüttinger von der BAP will sich auf den Naturschutz konzentrieren. Denn: Naturschutzverbände haben wohl – anders als eine Kommune – eine Klagebefugnis. Hüttinger, selbst beim Bund Naturschutz aktiv, hält es deshalb für sinnvoll, dass sich der Landesbund für Vogelschutz und der Bund Naturschutz „ein gutes Gutachten besorgen über den Zustand Flora und Fauna im Bereich der Kaserne und die Stadt sich bereit erklärt, die Verbände zu unterstützen, sodass man an eine Klage denken kann“.

Boris-André Meyer von der Offenen Linken, Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt’s!“, sind einige neue Ideen gekommen. Als besonders erfolgversprechend sieht er mögliche Zivilklagen von Bürgern. Sehr gut findet er dazu den Vorschlag seines Stadtratskollegen Otto Schaudig (CSU), dass die Stadt solidarisch sein solle, also „die Prozesskosten komplett übernehmen“.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
12. April 2018

Hubschrauberlärm ist nicht nur in Franken ein Problem
Japanische Delegation informierte sich am US-Militärstützpunkt in Katterbach über das Truppenstatut in Deutschland

Nicht nur in Westmittelfranken hat die Bevölkerung mit Problemen wegen der Präsenz der US-amerikanischen Luftwaffe zu kämpfen. Eine Delegation aus Japan stattete deshalb dem Ansbacher Ortsteil Katterbach einen Besuch ab, um sich über den dortigen Umgang mit der US-Armee zu informieren.

Die japanischen Anwälte gehören einem Sonderausschuss an, der das japanisch-US-amerikanische Truppenstatut reformieren will. Die ausländischen Gäste beklagen nicht nur den Fluglärm und den Feinstaub durch Militärhubschrauber, der auch die Menschen im Landkreis Ansbach gehörig belastet (wir berichteten), sondern auch Schäden und Verletzungen durch Abstürze und Bruchlandungen. Vor allem aber unter der Kriminalität der US-Soldaten und deren Angehörigen leiden die Anlieger der Militärstützpunkte in Japan.

Im Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung spricht der Rechtsanwalt Kichiro Takagi von Vergewaltigungen und auch Mord. Takagi zur Situation in Katterbach: „Ihr habt es hier ein bisschen besser, denn in Deutschland gibt es doch einige Beschränkungen." In Japan dagegen könne das US-amerikanische Militär machen, was es wolle. Ein Thema des Besuchs waren deshalb erfolgreiche Klagen in Deutschland. Der Fluglärm von Militärhubschraubern belastet die Menschen im Kreis Ansbach seit Jahren.

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  Fränkische Landeszeitung
10. April 2018

Lärmgutachten bleibt unter Verschluss
US-Hubschrauber: Nur Stadträte dürfen Studie einsehen - Verwaltung: Aufwand zu groß

Im Jahr 2014 hat die Stadt bei einer Würzburger Kanzlei ein Rechtsgutachten zum Thema Hubschrauberlärm in Auftrag gegeben. Wie Rechtsreferent Udo Kleinlein gestern gegenüber der FLZ bekräftigte, wird das Gutachten nicht veröffentlicht. Stadträte können es allerdings einsehen.

Eine Klage gegen die US-Hubschrauber habe wenig Aussicht auf Erfolg, informierte die Verwaltung im Sommer 2014 sinngemäß den Stadtrat. Unter anderem verwies Kleinlein damals auf die vergleichsweise hohen Grenzwerte bei Militärflughäfen. Das Gutachten selbst erhielt der Stadtrat nicht.

Als die FLZ jetzt nach dem Gutachten fragte, verwies Kleinlein auf die Regelung, dass nur Stadträte Einsicht nehmen könnten. Fragen würden natürlich beantwortet. Der Jurist begründete das Nein mit dem Aufwand. „Wo anfangen, wo aufhören?" Das Gutachten soll 18 Seiten umfassen.

Der Fraktionsvorsitzende der Offenen Linken im Ansbacher Stadtrat, Boris-Andre Meyer, versteht die Geheimniskrämerei nicht. Er hat das Gutachten inzwischen eingesehen. „Da gibt es nichts, was der Geheimhaltung bedürfte." Neu sei für ihn nur der Hinweis auf ein Urteil aus Niedersachsen gewesen, wonach sich Hubschrauberlärm vom „klassischen Lärm" wohl durchaus unterscheide, sagte Meyer. Dass das Nato-Truppenstatu't die Rechte betroffener Städte aushebele, sei ja längst bekannt.

Die Weigerung der Verwaltung, das Gutachten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, verwundert umso mehr, als Oberbürgermeisterin Carda Seidel den Hubschrauberlärm zuletzt wieder heftig kritisierte.

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  Fränkische Landeszeitung
7. April 2018

Japaner wollen sich US-amerikanischen Fluglärm anhören
Delegation von Rechtsanwälten kommt nach Ansbach - Fragenkatalog dabei - Auch ein Besuch in Italien geplant

Zehn Anwälte aus Japan werden sich am Dienstag in Ansbach umsehen, genauer gesagt in Katterbach. Die Delegation kommt, um sich unter anderem über den Umgang der Ansbacher mit den Übungsflügen der US-Armee zu informieren.

Auch in Japan sind Tiefflüge von US-Helikoptern bei Übungen umstritten. Die japanischen Anwälte sind deshalb mehrere Tage lang auf einer Informationsreise unterwegs. Einige Teilnehmer der Delegation sind Teil eines Sonderausschusses zur Untersuchung von Problemen im Zusammenhang mit den US-ameri-kanischen Militärstützpunkten der Japan Federation of Bar Associati-ons. Diese entspricht in etwa der deutschen Bundesrechtsanwalts¬kammer. Im Reisekoffer dabei haben sie einen langen Fragenkatalog.

Ihre Europareise auf US-amerika-nischen Spuren führt sie neben Katterbach in die Umgebung der Ramstein Air Base und nach Italien an den Militärstützpunkt Aviano. Mit den jeweiligen Kommunalverwaltungen wollen sie über die Situation sprechen und sich bei den Menschen vor Ort informieren.

Am kommenden Dienstag treffen sie in Ansbach gegen 10 Uhr ein. In Obereichenbach werden sie mit Mitgliedern der Bürgerinitiative „Etz langt's!" sprechen, danach geht es zum US-amerikanischen Stützpunkt nach Katterbach.

Nach einem Empfang der Oberbürgermeisterin Carda Seidel informiert der Rechtsanwalt Dr. Alfred Meyerhuber über „Erfolgreiche Unterlassungs- und Schmerzensgeldklagen wegen Tieffluglärm". Außerdem spricht Professor Dr. Kyrill Schwarz über „Rechtsfragen des NATO-Truppenstatuts".

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  Woche im Blick, Ansbach
5. April 2018

Ostermarsch
Friedensdemos mit 400 Teilnehmern

Im Original lesen

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  Radio 8.de
3. April 2018

Ansbach | Ostermarsch 2018

Online lesen

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  Windsheimer Zeitung
3. April 2018

Forderung nach Bildung statt Bomben in Ansbach
Ostermarsch zieht am Samstag bis zu 400 Menschen an - Teilnehmer wollen ein Zeichen gegen Krieg setzen

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
3. April 2018

Auch Putin und Erdogan beschäftigen Ostermarschierer
Hauptaugenmerk auf „Trumps Kriegsbasen“–Mehrere hundert Teilnehmer in Ansbach – Bürgerinitiative: „Starkes Signal“

Eine bunte Menschenmenge ist am Ostersamstag durch die Ansbacher Innenstadt gezogen. Mit Fahnen, Pfeifen und Transparenten wie „Pflege statt Panzer“ oder „Bildung statt Bomben“ setzten die Teilnehmer ein Zeichen gegen Krieg und für eine zivile Umnutzung der US-Militärstandorte in Katterbach und Illesheim (Landkreis Neustadt/Aisch- Bad Windsheim).

Bereits zum zwölften Mal veranstalteten das Ansbacher Friedensbündnis und die Bürgerinitiative „Etz langt’s“ den Ostermarsch gemeinsam. Los ging es unter dem Motto „Frieden statt Aufrüstung. Trumps Kriegsbasen schließen!“ mit einer Kundgebung vor den Kasernentoren der US-Streitkräfte in Katterbach. Rund 100 Menschen waren laut Veranstalter dabei. Es sei Zeit für eine zivile Zukunft für die „Kriegsbasen“ von US-Präsident Donald Trump in der Region, erklärten die Veranstalter.

Laut Polizei rund 300 Teilnehmer

Bei der Kundgebung auf dem Martin- Luther-Platz zählte die Polizei rund 300 Teilnehmer. Ansbachs Bürgermeister Martin Porzner wertete das große Interesse als starkes Signal und sagte: „Ich wünsche mir, dass mehr Menschen auf die Straßen gehen, um für Frieden einzutreten.“ Ates Gürpinar aus München, Landessprecher der Linken in Bayern, meinte mit Blick auf den Giftanschlag gegen den russischen Doppelagenten Sergej Skripal in England: Es gehe nicht nur um Russlands Staatschef Wladimir Putin, sondern auch um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Donald Trump.

Auch Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig äußerte seine Sorge in Bezug auf Russland und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Frage sei, in welche Richtung es gehe, sagte der Feuchtwanger. Deutschland müsse „klare Kante“ zeigen, forderte Stümpfig. Und er verlangte ein Ende der Waffenexporte in die Türkei oder nach Saudi-Arabien.

Nach der Kundgebung zogen die Teilnehmer vom Martin-Luther-Platz über den Kasernendamm zum Theater und wieder zurück zum Martin- Luther-Platz. Im Verlauf des Marschs schwoll die Teilnehmerzahl laut „Etz langt’s“ auf rund 400 Menschen an.

Die Bürgerinitiative wertete die hohe Beteiligung aus der Bevölkerung als „starkes Signal für die zivile Umnutzung der US-Militärbasen in Westmittelfranken“.

Interesse aus Japan

Heute in einer Woche besucht eine hochkarätig besetzte Delegation von japanischen Rechtsanwälten Ansbach. Sie wollen sich vor Ort über die politischen und rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen militärischen Fluglärm der US-Armee kundigmachen.

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  nordbayern. de
31. März 2018

Gegen Aufrüstung und Kriege: Ostermärsche in Franken
Auch Rüstungsexporte und Bundeswehr-Einsätze waren ein Thema

Online lesen

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  Fränkischer. de
31. März 2018

Hohe Beteiligung am Ansbacher Ostermarsch 2018

Online lesen

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  AnsbachPlus. de
31. März 2018

Militärbasen als Verschiebebahnhöfe
Unter dem Motto „Frieden statt Aufrüstung. Trumps Kriegsbasen schließen!“ versammelten sich bereits am Samstagmittag gut 100 Teilnehmer zu einer Kundgebung vor der US-Kaserne Katterbach

Online lesen

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  Fränkische Landeszeitung
14. März 2018

Horndasch wegen Freiflug in der Kritik
Im US-Transporthubschrauber von Grafenwöhr nach Ansbach-Katterbach – Aber Kreistag „nicht zuständig“

Ein Freiflug von Stefan Horndasch in einem Hubschrauber der US-Armee ruft die Bürgerinitiative (BI) „Etz langt’s!“ auf den Plan. Der stellvertretende Landrat (CSU) habe im Kreistag erklärt, das Gremium sei für den Flugbetrieb der US-Armee nicht zuständig. Wenige Tage vor der Abstimmung habe er aber „an einem PR-Termin der Army in Grafenwöhr“ teilgenommen – mit einem Flug in einem Chinook-Hubschrauber.

Horndasch sagte, es habe sich um eine Informationsveranstaltung gehandelt. „Dieser Kontakt und offene Austausch ist mir wichtiger, als irgendwo abseits Plakate in die Luft zu halten.“

In einer Presseerklärung der Bürgerinitiative heißt es: „Wenn der stellvertretende Landrat erklärt, nicht zuständig für den Schutz der Gesundheit der Menschen im Landkreis vor Lärm und Abgasen der USHubschrauber zu sein, muss er sich fragen lassen, ob diese Aussage nach seinem Freiflug mit dem US-Militär nach Grafenwöhr nicht etwas unglaubwürdig ist. Die Abgasbelastung dieses PR-Fluges dürfte mit Blick auf die Entfernung von rund 120 Kilometer Luftlinie in etwa der Jahresfahrleistung von zwei Dieselfahrzeugen entsprechen. Wir sind gespannt, ob ein Zusammenhang eines militärischen PR-Termins in der Oberpfalz mit Zuständigkeiten des Landkreises Ansbach hergestellt werden kann.“

Horndasch sagte, er sei tatsächlich im Chinook-Hubschrauber von Grafenwöhr über Illesheim nach Ansbach-Katterbach geflogen worden. Einen Hinflug nach Grafenwöhr, wie es die Bürgerinitiative behaupte, habe es nicht gegeben. Vielmehr sei er mit anderen Gästen im Bus nach Grafenwöhr gefahren worden. Er sei allerdings bei der Zusage zu dem Termin davon ausgegangen, dass es einen Rundflug über die Anlage in Grafenwöhr geben werde. Der Termin sei „kein Geheimtrip“ gewesen, sondern habe der Information gedient, „was die US-Armee in Europa macht“.

Horndasch blieb dabei, dass der Landkreis keinen Einfluss auf die rechtlichen Grundlagen für den Flugbetrieb habe. Der Landkreis sei lediglich Mitglied in der Fluglärmkommission. „Ich habe auch die Beeinträchtigungen durch Fluglärm niemals ignoriert. Es geht aber um die Frage, wie man damit umgeht.“ Mit einer Resolution könne man weniger bewirken, „als wenn ich versuche, vernünftig mit den Leuten zu reden“.

Die Bürgerinitiative kritisierte überdies, der Kreistag habe am vergangenen Freitag „keine objektiven Informationen zu den Beeinträchtigungen von Umwelt und Gesundheit durch den Betrieb der Kampfhubschrauberbasen Katterbach und Illesheim erhalten“. Landrat Dr. Jürgen Ludwig hätte neben den zahlreichen referierenden Militärs zumindest Umweltverbände und Gesundheitsämter ebenfalls einbinden müssen.

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  Fränkische Landeszeitung
13. März 2018

US-Amerikaner sollen Sanierung zahlen
Harald Weinberg über PFC-Belastung in Katterbach - „Erschrocken über das Ausmaß"

In einem Schreiben fordert Harald Weinberg, Mitglied des Bundestages für Die Linke, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Sanierungskosten des verseuchten Bodens in Katterbach tragen müssen. Die PFC-Belastung im Boden sei eine der größten Umweltverschmutzungen in der Stadt Ansbach, so Weinberg. Der Bund soll laut dem Gesetz ein Viertel der Kosten tragen.

Über drei Jahre sind seit dem ersten Fund von Chemikalien im Boden bei Katterbach vergangen. Die giftigen Chemikalien sind durch die Nutzung von Löschschaum durch die US-Amerikaner in den Boden gelangt. Die Sanierungskosten belaufen sich auf mehrere Millionen Euro (die FLZ berichtete). Laut NATO-Truppenstatut soll der Bund ein Viertel der Kosten tragen - und somit der Steuerzahler. Bei den Bürgern stoße das auf wenig Verständnis, so Harald Weinberg in einem Brief an den Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Ralf Wolfgang Brauksiepe.

Weinberg zufolge solle die US-Armee die Kosten in voraussichtlich „zweistelliger Millionenhöhe" tragen, denn sie sei für die „großflächigste Umweltverschmutzung in der Stadt Ansbach" verantwortlich. Das Bundesministerium für Verteidigung solle nun dafür sorgen, dass die US-Amerikaner „in voller Höhe herangezogen" würden.

Die Offene Linke Ansbach lobt den Brief Weinbergs. Es sei wichtig, dass auch auf Bundesebene Druck gemacht werde. Seit dem Fund habe sich die Bodenbelastung ausgebreitet. Der Verursacher solle zur Verantwortung gezogen werden. Dies teilte Stadtratsmitglied Boris-Andre Meyer der FLZ mit. Er fügte hinzu, dass schon genug Steuergelder in die Kaserne fließen würden.

„Erschrocken über das Ausmaß"

Man sei „erschrocken über das Ausmaß" der Kontamination, die mit der Bodenbelastung am Flughafen Nürnberg verglichen werden könne. Auch dort wurde über Jahre der gleiche Löschschaum verwendet. Laut Meyer unterstützt man den Brief. Das Umweltamt der Stadt konnte auf FLZ-Anfrage zu dem Schreiben von Harald Weinberg keine Stellungnahme abgeben, weil es diesem nicht vorlag.

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  Fränkische Landeszeitung
10. März 2018

Überflüge von Wohngebieten laut Oberst nicht zu vermeiden
Landkreis will Begrenzung auf Minimum statt Komplettverbot - Hans Henninger: Bevölkerung im nördlichen Landkreis „wird unruhiger"

BECHHOFEN - Etliche Male knatterten gestern Hubschrauber über die Bechhöfer Schulturnhalle. Drinnen berieten die Politiker mit Vertretern von US-Armee und dem Luftfahrtamt der Bundeswehr über die Belastung durch Fluglärm. Der Tenor: Vieles wird bleiben, wie es ist. Die Grünen konnten sich nicht durchsetzen. Ihre Fraktion hatte mit einem Antrag den Flugbetrieb der Amerikaner von Katterbach aus insgesamt in Frage gestellt. Stattdessen beschloss der Kreistag mehrheitlich, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass Flugbetrieb und Lärmbelastung auf ein Minimum begrenzt werden.

Major Sascha Greuel vom Luftfahrtamt der Bundeswehr sowie Oberst Kenneth Cole von der hier stationierten US-Kampfhubschrauberbrigade stellten klar, dass jede Flugbewegung den nationalen Regeln folge. Dabei sind derzeit rund 740 Soldaten und 32 Hubschrauber fest am Flugplatz Katterbach stationiert. Aktuell gehört aber auch eine rotierende Heeresfliegereinheit mit rund 1570 Soldaten und 89 Hubschraubern zur Garnison Ansbach-Katterbach-Illesheim.

Cole betonte, es sei unmöglich, beim Üben nicht über bewohntes Gebiet zu fliegen. Nach Angaben von Major Greuel hat sich am Umfang des Flugbetriebs seit 2014 wenig geändert. Im vergangenen Jahr habe die Flugdichte wegen der stationierten Kräfte etwas zugenommen. Im Sommer stünden der Armee mehr Tage für Nachtflüge zur Verfügung als ausgenutzt würden, so Greuel weiter. Es sei nötig, die Übungen bei tiefer Dunkelheit zu fliegen. Selbst die hinter dem Horizont verschwundene Sonne sei zu hell für die sehr sensiblen Nachtsichtgeräte.

Greuel stellte eine Übersicht vor, wonach aus rund 14 Kilometer Umkreis im vergangenen Jahr acht Bürger für 92 Prozent der Beschwerden wegen Fluglärm verantwortlich seien. Beschwerden aus einem weiteren Umkreis - also etwa Leutershausen und Bechhofen - spiegelt diese Zahl aber nicht wider. Gingen bei der Beschwerdestelle dauerhaft Meldungen von einer Person ein, bekomme diese nicht jedes Mal eine Antwort, sondern nur noch dann, wenn es tatsächlich einen Verstoß gegeben habe.

Nach Angaben von Oberst Cole wurden im vergangenen Jahr 82 Millionen Euro in Wartung und Instandsetzung am Standort Ansbach investiert, heuer seien zehn Millionen für Ansbach und Illesheim vorgesehen. Was die Zukunft des Standorts Ansbach betrifft, gibt es laut dem Kommandeur „keine Änderungspläne".

Den Antrag der Grünen vertrat Martin Stümpfig. Der Kreisrat und Landtagsabgeordnete aus Feuchtwangen bezeichnete die Gesetzgebung zum Schutz vor Fluglärm als nicht ausreichend. Die Grenzwerte seien zu hoch und bezögen sich auf Durchschnittswerte. In der Spitze dürfe die Belastung deutlich höher liegen. Er forderte öffentliche Sit-zungen der Lärmschutzkommission, „damit die Bürger eine Plattform bekommen". Und er fragte: „Warum darf im Winter bis 23 Uhr geflogen werden? Es ist schon ab 21 Uhr stockdunkel. Und warum gibt es Ausnahmen, dass im Sommer bis 2 Uhr nachts geflogen werden darf?" Das Verfahren zur Ausweisung von Lärmschutzbereichen sei „ein Witz", so Stümpfig.

CSU-Fraktionschef Stefan Horn-dasch nannte es „erstaunlich", dass sich der Kreistag so intensiv mit einem Thema befasse, für das er nicht zuständig sei. Man nehme die Anliegen der Bevölkerung ernst. Doch hätten die Referenten „etwas objektiv dargestellt, was subjektiv anders empfunden wird".

Für die Freien Wähler stellte Hans Henninger fest, dass die Flugbelastung im nördlichen Landkreis spürbar zugenommen habe. „Die Bevölkerung wird deutlich unruhiger", so der Bürgermeister von Flachslanden.

Für die FDP sprang Rainer Erdel den Amerikanern zur Seite: „Die Piloten üben nicht, um die Bevölkerung zu terrorisieren, sondern um für den Bündnisfall gut vorbereitet zu sein", sagte der Rathauschef von Dietenhofen.

Am Ende der Debatte folgerte Uwe Schreiner von den Grünen, die Möglichkeiten zur Reduzierung des Fluglärms seien „objektiv beschränkt". Für ihn stelle sich daher die Frage, ob der Standort Katterbach auf Dauer für den Flugbetrieb der richtige sei. Den Verweis auf die wirtschaftliche Bedeutung des Militärstandorts bezeichnete Schreiner als „tendenziöses Argument". Er bewerte die wirtschaftliche Bedeutung der Hochschule in Ansbach höher als die der früher auf dem Gelände befindlichen Kaserne.

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  Fränkische Landeszeitung
9. März 2018

Im Sinne der Bürger lösen
Die Linke fordert Flugverbot für US-Hubschrauber

Die Partei Die Linke, Kreisverband Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen fordert in einer Pressemitteilung Flugverbote für „fliegende Dreckschleudern" aus Katterbach.

Das Eingeständnis der Verantwortlichen, dass ein Überflugverbot von Wohngebieten „unmöglich" sei, mache deutlich, dass der Konflikt zwischen Übungen der US-Hubschrauber und der Gesundheit der Bevölkerung nicht zu lösen sei. Im Vorfeld der heutigen Kreistagssitzung appelliert die Partei Die Linke an Landrat Dr. Jürgen Ludwig und die Mitglieder des Gremiums, im Sinne der Bürger zu handeln:

Ein Nachtflug- sowie ein Überflugverbot beschloss die Stadt Ansbach 2009, die Stadt Bad Windsheim forderte 2017 eine Entlastung - jeweils mit einstimmigen Beschlüssen.

„Der Landkreis Ansbach muss den Schulterschluss mit den Städten suchen. Ein gemeinsames Vorgehen erhöht die Chancen auf Änderung der Flugbestimmungen des Bundes im Interesse der Anwohner", erklärt Kreissprecher Michael Beuckert.

Luftverschmutzung stärker als bei Dieselfahrzeugen

Mit Blick auf das Urteil zum Dieselfahryerbot fordert Die Linke Flugverbote für die „fliegenden Dreckschleudern" aus Katterbach und Illesheim. Ein Hubschrauber der US-Armee, so betonen sie, verschmutze die Luft in nur einer Stunde stärker als ein Durchschnitts-Diesel in drei bis vier Jahren. Gesundheit, saubere Luft und Ruhe für die Allgemeinheit seien wichtiger, als sich darauf zu fokussieren, für nur Wenige Profite zu erzielen.

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  Windsheimer Zeitung
7. März 2018

Laxer als in den Staaten
Initiative fordert auch hierzulande ein Überflugverbot

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
7. März 2018

Fluglärm mindern
Schreiben an Landrat

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Frankensprecher der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach verlangt von den Verantwortlichen eine deutliche Reduzierung des Fluglärms in der Region Ansbach.

„Vor allem für die Zeit spät abends, in der Nacht sowie an Sonn- und Fei-ertagen müssen Ruhezeiten vereinbart werden." Darüber hinaus fordert Bauer, auf dem Areal Katterbach eine Feinstaub-Messstation zu beantragen.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig habe er in einem Schreiben gebeten, „sich für die Bevölkerung in unserer Heimatregion einzusetzen". Denn: Einige militärische Einrichtungen - wie etwa jene nahe des Sachsener Ortsteils Neukirchen - lägen aufdem Gebiet des Landkreises Ansbach.

Alternativ bietet Bauer dem Landrat an, als Abgeordneter im Bayerischen Landtag einen entsprechenden Antrag einzureichen.

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  Fränkische Landeszeitung
7. März 2018

Empörung über Bürgermeister im Heli
Ansbacher Initiative „Etz langt's" kritisiert Flüge mit US-Militär nach Grafenwöhr scharf

Mit Empörung hat die westmittelfränkische Bürgerinitiative „Etz langt's!" auf die Umstände des Besuchs von Bürgermeistern auf dem US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr reagiert. Wie gestern berichtet, hatte die US-Army Kommunalpolitiker aus dem Raum Ansbach und aus der Oberpfalz zu einem internationalen Manöver nach Grafenwöhr eingeladen. Der Hin- und Rückflug aus dem Raum Ansbach erfolgte in einem Chinook-Kampfhubschrauber.

„Diese Maschinen sind aufgrund ihrer enormen Lärm- und Schadstoffemissionen für eine signifikante Beeinträchtigung der Gesundheit und Lebensqualität Tausender Bürger in der Region verantwortlich", heißt es in einer Erklärung der Initiative. Sie setzt sich seit Jahren für einen Abzug der Flugzeuge des US-Militärs ein.

Die von Fluglärm und Abgasen besonders betroffene Stadt Ansbach habe die Teilnahme an diesem PR-Termin beispielsweise abgesagt. „Der Freiflug in einem Kampfhub-schrauber, der unsere Luft stärker verpestet als ein Jumbo-Jet, ist ein verheerendes Signal gegenüber betroffenen Bürgern", so die Initiative.

Manch anwesender Kommunalpolitiker müsse sich fragen lassen, ob er „näher an Donald Trumps Kanonenrohren als an der eigenen Bevölkerung dran ist". Anstatt sich in „fliegenden Dreckschleudern" mit einem Verbrauch von annähernd 5000 Litern Kerosin pro Stunde herumkutschieren zu lassen, sollten die Bürgervertreter dem Wohl der Menschen vor Ort dienen. Dazu gehöre der Einsatz für ein Überflugverbot von Wohngebieten und ein Nachtflugverbot sowie eine deutliche Reduzierung der Kampfhubschrauber in der Region.

„Während in Großstädten Dieselfahrverbote diskutiert werden, braucht Westmittelfranken endlich Flugverbote für die US-Hubschrauber." Nach derzeit bestehenden Flugbestimmungen gebe es, so „Etz langt's!", keine räumlichen Beschränkungen für den Betrieb der US-Militärbasen Ansbach-Katter-bach und Illesheim.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
6. März 2018

Kommunalpolitiker an den Kanonenrohren der Army
Gruppe von Bürgermeistern zu Besuch bei Übung in Grafenwöhr — Heimflug nach Ansbach im Helikopter — Bitte aus Bad Windsheim

Hubschrauberlärm der US-Army ist manchem Bürger im Raum Ansbach ein Ärgernis. Jetzt schwebten Kommunalpolitiker aus der Region selbst mit einem solchen Fluggerät ein, sozusagen um sich ein Bild von ganz oben machen zu können.

GRAFENWÖHR - Gemeinsam mit Kollegen aus der Oberpfalz sind die Bürgermeister einer Einladung von US-Brigadegeneral Antonio A. Aguto auf den Truppenübungsplatz in Grafenwöhr gefolgt. Dort trainieren gegenwärtig 3700 Nato-Soldaten aus verschiedenen Ländern den Einsatz von Artillerie.

„Dynamic Front" heißt das über zweiwöchige Manöver. Das klingt leichter als es ist, denn vor dem Geschützdonner steht bei den Militärs ein technisch aufwendiger Vorgang. Ein Schwerpunkt der Übung ist die digitale Kommunikation. Eine bestimmte Software-Schnittstelle ermöglicht es den einzelnen Nationen, verschiedene Feldartillerie- und Feuerunterstützungssysteme digital zu verknüpfen. Das soll einen schnelleren und effektiveren Einsatz der alliierten Einheiten ermöglichen. Verwendet wird dieses System derzeit von Frankreich, Italien, der Türkei, den USA und Deutschland.

Die Kommunalpolitiker kamen auf dem weitläufigen Truppenübungsplatz ganz nahe an das Geschehen von „Dynamic Front" heran. Sie konnten im Feld Feuerleitstellen, vorgeschobene Beobachter oder digitale Gefechtsstände besuchen, so wie sie unter Kampfbedingungen arbeten. Nur gegnerische Kräfte fehlten.

Mit zu dem Besuchsprogramm ge hörte der enge Kontakt zu M 777, einem imposanten Artilleriegeschütz. In gebührendem Abstand und mit zuvor verteilten Stöpseln in den Ohren gegen den Geschützdonner, warteten die Kommunalpolitiker ab, bis die Granaten abgefeuert waren. Danach durften sie sich das Handwerk der GIs im Detail erklären lassen.

Zu der Gruppe gehörte auch Bad Windsheims 2. Bürgermeister Rainer Volkert. Der war begeistert von der Offenheit und Transparenz der US-Army und tief überzeugt von der Notwendigkeit solcher Manöver.

Zurück flogen die Politiker aus dem Raum Ansbach dann im Helikopter, einem jener Fluggeräte, die bekanntlich dort regelmäßig Protest in der Bevölkerung auslösen.

Der Bad Windsheimer Stadtrat, so Volkert, habe erst vor etwa drei Wochen eine Bitte an die Army formuliert, bei Übüngsflügen bestimmte Korridore zu benutzen, um die Gemüter möglichst zu beruhigen. Man könne auf dem Heimflug praktisch live sehen, ob diese eingehalten werden. Davon ist an diesem Tag auszugehen.

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  nordbayern.de
6. März 2018

Grafenwöhr: Kommunalpolitiker an der "Dynamic Front"
Gruppe von Bürgermeistern zu Besuch auf dem Truppenübungsplatz"

Online lesen

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  Fränkische Landeszeitung
2. März 2018

Parlamentskreis zum Schutz vor Fluglärm

Zum Schutz vor Fluglärm hat sich ein Parlamentskreis aller Fraktionen des Bundestags gegründet. Ihm gehört auch der Ansbacher Abgeordnete Harald Weinberg (Linke) an. Im Gründungsdokument heißt es: „Der Parlamentskreis hat sich zum Ziel gesetzt, Bürgerinnen und Bürger besser vor Fluglärm zu schützen."

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, will sich Weinberg dafür einsetzen, dass der Bund strengere Regelungen umsetzt. „Dazu gehört etwa, die Forderung der Stadt Ansbach nach einem Überflugverbot von Wohngebieten und einem Nachtflugverbot nach 22 Uhr gesetzlich zu verankern." Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Fluglärmkommissionen künftig generell öffentlich und unter Einbezug der Bürger vor Ort tagen. „Dies ist in Ansbach und Illesheim bislang nicht der Fall."

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  Fränkische Landeszeitung
1. März 2018

„Es ist fünf nach zwölf"
Bodenbelastung in US-Kaserne: Kritik von Dr. Peter Bauer

Läuft alles nach Plan, soll der mit PFC belastete Boden des ehemaligen Feuerlöschübungsplatzes auf dem Gelände der US-Kaserne in Katterbach im kommenden Jahr saniert werden. Dass es jetzt einen Termin gibt, begrüßt Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach. Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler äußert aber auch Kritik.

„Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern schon fünf nach zwölf, sagt er im Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung. Das Problem der Bodenbelastung mit den möglichen Folgen für die Gesundheit sei seit mehreren Jahren bekannt. Deshalb hätten die zuständigen Stellen „viel früher und schneller handeln müssen".

Die Aussage im Ansbacher Umweltausschuss, dass jetzt feststehe, dass der Boden „tatsächlich verunreinigt" sei, habe ihn verwundert, meint Dr. Bauer. „Für diese Erkenntnis mussten drei Jahre ins Land ziehen."

Wie mehrfach berichtet, gab es im Jahr 2014 erste Hinweise darauf, dass das Katterbacher Gelände der US-Armee im Bereich des ehemaligen Feuerlöschübungsplatzes mit soge-nannten per- und polyfluorierten Chemikalien belastet ist. Die giftigen Stoffe sind über den Löschschaum in den Boden gelangt.

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  Fränkische Landeszeitung
28. Februar 2018

Die Grünen fordern Überflugverbot im Landkreis
Diskussion über Fluglärm durch US-Hubschrauber im Kreisausschuss - Laut Oberst Kenneth Cole sind Forderungen „unmöglich"

Wenn es nach der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen geht, sollen Hubschrauber des militärischen Flugplatzes Ansbach-Katterbach ein generelles Überflugverbot für alle Siedlungsgebiete im Landkreis bekommen und nachts ab 22 Uhr überhaupt nicht mehr starten.

Diese Forderungen führten im Kreisausschuss zu Diskussionen. Auch die Soldaten selbst kamen zu Wort. Zusätzlich zu den oben genannten Forderungen will die Fraktion ei¬nen Abstandsradius von 600 Metern zu bebauter Fläche durchsetzen.

Fast zwei Stunden befassten sich die Kreisräte mit dem Thema. Mehrere Vertreter der US-Armee waren gekommen, ebenso wie Oberst Kenneth Cole selbst. „Ich bin ein bisschen überrascht über das Ausmaß", sagte Dieter Bachmann (Bündnis 90/Die Grünen) mit Blick auf die Gästereihe. „Ich kann nicht verstehen, wieso wir hier so ein großes Fass aufmachen." Für ihn seien die Forderungen „selbstverständlich".

Die Umsetzung der geforderten Punkte würde die Existenz des militärischen Flugplatzes in Frage stellen, erklärte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. „Die Folge wäre die Schließung." Denn unter diesen Bedingungen kann laut Kenneth Cole der militärische Flugbetrieb am Standort nicht stattfinden. Es wäre unmöglich, bewohntes Gebiet nicht zu überfliegen, sagte er auf Englisch. Für die Ausbildung sei es erforderlich, unter wirklichkeitsgetreuen Bedingungen zu arbeiten. Deshalb seien auch Nachtübungen mit Nachtsehhilfen in kompletter Dunkelheit nötig. Es sei ihm jedoch ein Anliegen, zu 100 Prozent transparent zu arbeiten und ein „guter Nachbar" zu sein. „Es ist uns sehr wichtig, die Gesetze unseres Gastgebers zu respektieren."

Viele seien der Meinung, dass die amerikanischen Soldaten hier in Deutschland „so fliegen wie sie wollen", sagte Sascha Greuel von der Bundeswehr. „Aber der militärische Flugbetrieb, unterliegt den gleichen Vorschriften wie der allgemeine Flugbetrieb."

Für NATO-Truppen wie die US-Armee hat das Verteidigungsministerium Sonderregelungen eingeräumt. Von Montag bis Freitag ist zur Winterzeit grundsätzlich Flugbetrieb von 7 bis 23 Uhr erlaubt, zur Sommerzeit bis 24 Uhr. An Wochenenden ist von 24 bis 7 Uhr kein Be trieb. Im Mai und August sind zwei mal pro Woche Nachtflüge bis 1.30 Uhr möglich, im Juni und Juli bis 2 Uhr.

Bezüglich der Flughöhe gilt für Hubschrauber die Mindesthöhe von 500 Fuß, das sind etwa 150 Meter. In dieser Höhe darf auch bewohntes Gebiet überflogen werden. Für die Kontrolle ist das Luftfahrtamt der Bundeswehr zuständig. Mithilfe von Radarsensoren könnten rund um die Uhr sämtliche Flugbewegungen beobachtet werden, erklärte Greuel. Laut diesen Daten habe sich der Flugverkehr in den vergangenen Jahren nicht gesteigert.

„Aber der Leidensdruck ist groß", merkte Birgit Meyer von den Grünen an. Die Demonstrationen und Beschwerden der Bewohner zeigten, dass der Fluglärm eine große Belastung sei. Dem stellte Greuel jedoch die Statistiken gegenüber. 2014 sind demnach 628 Beschwerden bei der Bundeswehr eingegangen, davon 85 Prozent von fünf Bürgern. 2017 waren es 871 Beschwerden und 92 Prozent sind auf acht Bürger zurückzuführen.

Diese Zahlen würden „objektivieren, was subjektiv empfunden wird", meinte der Kreisrat und stellvertretende Landrat Stefan Horndasch (CSU). Man dürfe außerdem nicht vergessen, dass die Soldaten hier einen wichtigen, sicherheitspolitischen Auftrag leisteten. Auch den wirtschaftlichen Beitrag für die Region darf man laut Walter Schwab (CSU) nicht vernachlässigen.

Anderes beobachtete der Flachslandener Bürgermeister Hans Henninger (Freie Wähler) in seiner Gemeinde. Durch die rotierende Brigade, die seit November 2017 eingesetzt wird, entstehe für die Gemeinden zwischen Illesheim und Katterbach deutlich mehr Lärm.

Die Grünen blieben bei ihrem Antrag, der jedoch mit zwölf Gegenstimmen abgelehnt wurde. Der Rest des Gremiums war sich einig, dass die Forderungen zu weit gehen. Sie stimmten aber dafür, dass der Land-kreis sich für eine minimale Fluglärmbelastung einsetzen soll.

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  Windsheimer Zeitung
26. Februar 2018

Zwischen Dreißigjährigem Krieg und Hubschrauberlärm

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
23. Februar 2018

Bodenbelastung ist bestätigt
Gelände der US-Kaserne

Der Boden des ehemaligen Feuerlöschübungsplatzes auf dem Gelände der US-Kaserne in Katterbach ist „tatsächlich verunreinigt“. Diese Erkenntnis einer Untersuchung teilte Rechtsreferent Udo Kleinlein jetzt im Umweltausschuss mit. Die Sanierung soll im kommenden Jahr beginnen.

Wie mehrfach berichtet, sind die Brennpunkte der PFC-Belastung zwei alte Feuerlöschübungsplätze auf dem Kasernengelände. Die giftigen Perfluorcarbonat- Stoffe sind über den Löschschaum in den Boden gelangt.

Die Belastung könne durch eine sogenannte Hotspot-Sanierung „minimiert oder zum Großteil beseitigt werden“, berichtete Kleinlein. Dabei werde das belastete Erdreich im betroffenen Bereich abgetragen.

Beginn der Sanierung für kommendes Jahr geplant

Das Ziel ist es laut dem Rechtsreferenten, jetzt in die Sanierungsplanung einzusteigen. Nach derzeitigem Stand geht die Stadtverwaltung davon aus, dass mit den entsprechenden Arbeiten vor Ort im kommenden Jahr begonnen werden kann.

Weniger erfreulich ist nach den Worten von Udo Kleinlein die zweite Erkenntnis, die man mittlerweile gewonnen habe. Der Rechtsreferent teilte dem Gremium mit, dass sich die bereits festgestellte Grundwasserbelastung auch außerhalb des Kasernengeländes erstrecke. Wie stark diese ist, müsse erst noch überprüft werden.

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  Fränkische Landeszeitung
23. Februar 2018

Kein Flüstermodus bei US-Helikoptern
Idee für das „Lärmproblem“

Eine scheinbar einfache Lösung für die Diskussionen um den Lärm der US-Hubschrauber in Katterbach hat jetzt eine FLZ-Leserin vorgeschlagen: Die US-Amerikaner sollen beim Fliegen einfach den „Flüstermodus“ einschalten. Ein Anruf bei der USArmee ließ die Hoffnung der Leserin aber platzen – diesen Modus gebe es nicht, sagt ein Sprecher.

Die Frau hatte über einen Bekannten gehört, dass moderne Hubschrauber der US-Amerikaner über einen sogenannten Flüstermodus verfügten. Schalteten sie diesen an, sei ein großer Teil des Ratterns und Knatterns in der Luft nicht mehr zu hören. „Damit wäre doch zumindest das Lärmproblem erledigt“, meint die Leserin.

Von der Rückseite gesehen „viel lauter“

Die FLZ hat bei der US-Armee nachgefragt: „Wir haben keine Helikopter mit so einem Modus in Katterbach“, erklärt ein Sprecher. Ob es solch einen Flüstermodus überhaupt gebe, könne er nicht sagen. Der Sprecher betont allerdings, dass manchmal bestimmte Hubschrauber leiser erscheinen könnten, wenn sie von vorne gesehen und somit auch gehört würden. „Von der Rückseite aus sind die Motoren viel lauter.“

Auf dem US-amerikanischen Gelände in Katterbach und auch in Illesheim im Landkreis Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim sind unter anderem immer wieder Hubschrauber der Typen „Chinook“, „Black Hawk“ und auch „Apache“ stationiert.

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  Fränkische Landeszeitung
22. Februar 2018

Kein Flug über Wohngebiete
Bürgerinitiative „Etz langt's": Bestimmungen in Deutschland sind zu „lax"

Kritik an laxeren Flugbestimmungen in Westmittelfranken im Vergleich zu den USA übt „Etz langt's" in einer Pressemitteilung. Die Bürger-initiative (BI) bezieht sich auf ein FLZ-Interview mit drei Kommandeuren der US-Armee. Am texanischen Hubschrauber-standort Fort Hood gelte ein Überflugverbot von Wohngebieten, stellt BI-Sprecher Boris-Andre Meyer mit Hinweis auf das Interview fest. Damit seien die Flugbestimmungen hierzulande „viel laxer als in den USA".

Gegenüber der FLZ hatten die Kommandeure darüber informiert, dass Gebiete, die überflogen werden dürfen, zwischen deutschem und amerikanischem Verteidi-gungsministerium abgestimmt werden. Oberst Phillip C. Baker hatte eingeräumt, die Wohnsiedlung auf dem Kasernengelände von Fort Hood sei für Piloten Sperrgebiet. Oberst Kenneth Cole hatte ergänzt, der Luftraum über seinem Haus in Ansbach dürfe hingegen angesteuert werden. Das Gebäude befinde sich am Ende des Flugfelds.

Zum wiederholten Mal weist die BI darauf hin, dass es in Westmittelfranken „keinerlei Schutz von Wohngebieten vor Überflügen" gebe. „Die Belastungen durch Fluglärm und Abgase der US-Kampfhubschrauber bis tief in die Nacht sind für Anwohner unerträglich." Die Bundesregierung sei aufgefordert, „einen gleichwertigen Schutz vor Fluglärm" zu schaffen.

Neben dem Überflug- streben die BI-Mitglieder auch ein Nachtflugverbot an. Wenn keine klaren und strengen Regeln umgesetzt werden, dürfe es nicht verwundern, „wenn die Stimmung in der Region immer weiter in Richtung einer raschen zivilen Umnutzung der Helikopterbasen kippt". Im Interview hatten die Kommandeure betont, ein gutes Verhältnis zu den Bürgern anzustreben. „Wir wollen gute Botschafter unseres Landes sein."

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  Fränkische Landeszeitung
17. Februar 2018

„Wir wollen gute Botschafter unseres Landes sein"
FLZ-Interview mit den Kommandeuren der drei Einheiten in Ansbach und lllesheim über ihre tägliche Arbeit, das Fliegen und Beschwerden

Die US-Armee hat ihre Präsenz in den Kasernen in Ansbach und lllesheim reduziert, gehört aber immer noch zum täglichen Bild vieler Bürger in der Region. Im FLZ-Interview nahmen die Kommandeure der drei Einheiten, die in Westmittelfranken zurzeit stationiert sind, zu aktuellen Fragen ausführlich Stellung: Oberst Kenneth Cole, Kommandeur der 12. Heeresfliegerbrigade' in Ansbach-Katterbach, Oberst Phillip C. Baker, Kommandeur der 1. Luftkavalleriebrigade in lllesheim, und Oberst Benjamin C. Jones, der als Standortkommandeur die Organisation in den US-Einrichtungen verantwortet.

Im Jahr 2015 wurde eine deutliche Reduzierung der US-Truppen in Ansbach und lllesheim angekündigt. Was ist seitdem passiert?

Kenneth Cole: Im Jahr 2014 fiel die Entscheidung, die Präsenz der US-Armee in Europa insgesamt deutlich zu reduzieren. Das hatte auch Auswirkungen für Westmittelfranken. Damals waren rund 3000 Soldaten und 137 Helikopter in Ansbach und lllesheim, das ist deutlich weniger geworden. Zu meiner Einheit gehören nur noch rund 1000 Soldaten mit 56 Helikoptern. Sie sind an drei Orten stationiert: Hier, in Grafenwöhr und in Wiesbaden. In Ansbach sind es etwa 740 Soldaten und 32 Helikopter.

Sie hatten vor drei Jahren bekanntgegeben, dass es rund 1400 Soldaten werden sollten. Was hat sich geändert?

Kenneth Cole: Das ist die Anzahl der hier dauerhaft stationierten Soldaten sowie die Stärke der Rotationseinheiten, die für mehrere Monate in lllesheim waren. Sie begannen in der Stärke eines Bataillons und haben inzwischen Brigadestärke erreicht, so dass wir uns langsam wieder den früheren Dimensionen von rund 3000 Soldaten annähern.

Benjamin C Jones: Nach den Ereignissen in Russland und der Ukraine fiel die Entscheidung, die Präsenz in Europa wieder zu vergrößern. In Ansbach und lllesheim haben wir jetzt insgesamt wieder um die 6000 US-Militärangehörige, inklusive aller Soldaten, Zivilangestellte, Familienangehörige und der rund 1000 Rentner, die nach ihrem Dienst in der US Army hiergeblieben sind. Früher hatten wir noch rund 10000 US-Amerikaner und deutsche Zivilangestellte, die innerhalb unseres Standortes hier gelebt und gearbeitet haben.

Phillip C. Baker: Im Zug der europäischen Verteidigungspolitik haben wir mit meiner Einheit für neun Monate insgesamt rund 1900 Soldaten und 89 Helikopters nach Europa gebracht. Einige sind in Polen, Lettland und Rumänien. Rund 1400 Soldaten und 71 Helikopter sind in llllesheim und Katterbach.

Ist es schwierig für Sie, zwei Einheiten an drei bis vier Standorten zu führen?

Phillip C. Baker: Nein. Wir haben zwei Brigaden, die unabhängig geführt werden, aber eng kooperieren. Sonst gibt es keine amerikanischen Hubschraubereinheiten in Europa. Ich führe eine Einheit in lllesheim, von der auch einige Maschinen, die Transport- und Sanitärhubschrauber, in Katterbach sind. Wir sehen das als Teamarbeit.

Wie eng ist die Abstimmung mit der deutschen Seite?

Kenneth Cole: Sehr eng. Wir sind im ständigen Austausch mit unseren deutschen Gastgebern, sowohl auf der militärischen und politischen Ebene als auch mit den verschiedenen Behörden. Das schließt die Zusammenarbeit bei den Plänen für die bayerische Landesverteidigung ebenso ein wie gemeinsame Übungen mit der Bundeswehr. Da hat sich eine großartige Partnerschaft zwischen der US-Armee und der Bundeswehr entwickelt.

Für die Bürger wird diese Zusammenarbeit vor allem bei der Arbeit der Lärmschutzkommission deutlich. Wie sieht deren Arbeit aus?

Kenneth Cole: Die Lärmschutzkommission geht zurück auf die erste Arbeitsgruppe aus dem Jahr 1985. Zehn Jahre später bekam sie ihren Namen, weil es vor allem um die Frage des Fluglärms ging. Wir treffen uns alle sechs Monate mit den Bürgermeistern, um alle Aspekte zu besprechen. Da geht es um Beschwerden von Bürgern, aber auch um aktuelle Planungen und Projekte.

Phillip C. Baker: Die Regelungen, wo und wann wir fliegen dürfen, haben die gewählten Volksvertreter der Bundesrepublik festgelegt. Wir achten sehr darauf, dass wir diese Vorgaben einhalten. In den Vereinigten Staaten ist es nicht anders. Wir kommen ja aus Fort Hood in Texas und da gibt es ebenfalls sehr ähnliche Vorgaben. Das ist ganz ähnlich. Die regelmäßigen Treffen mit der Lärmschutzkommission finde ich gut, das erleichtert vieles.

Gibt es viele Beschwerden?

Kenneth Cole: Nicht allzu viele, aber wir nehmen jede einzelne Beschwerde ernst. Sie geht deshalb nicht nur an uns, sondern auch an die deutschen Behörden bis hin zum Verteidigungsministerium.

Phillip C. Baker: Unsere Piloten nehmen das sehr ernst. Wir gehen das bei unseren Besprechungen immer wieder im Detail durch. Wir wollen wirklich alle Bereiche, über die wir nicht fliegen dürfen, in der Praxis tatsächlich vermeiden. Wenn es zu einer Beschwerde kommt, gehen wir der Sache nach, bis wir wissen, was passiert ist und woran es lag.

Kenneth Cole: Ich bin im vergangenen Sommer zum ersten Mal in Europa geflogen. Ich und alle anderen Piloten nehmen den Lärmschutz wirklich sehr ernst. Neukirchen zum Beispiel würde, weil es ganz in der Nähe der Katterbacher Kaserne liegt, auch zu einer Flugzone gehören. Wir vermeiden jedoch Flüge über den Ort jeden Tag, weil das dort einige Bürger nicht möchten.

Wie schaffen Sie das, so nahe am Flugfeld?

Kenneth Cole: Wir haben dafür die normalen Abläufe, wie man sich in der Luft dem Flugfeld nähert, geändert und fliegen hier jetzt ziemlich unorthodox an. Ganz bewusst, um das Dorf zu umgehen.

Phillip C. Baker: Als Rotationseinheit bereiten wir uns vor jeder Verlegung sehr genau auf die örtlichen Verhältnisse vor. Wir haben unsere Piloten noch in Fort Hood drei Wochen geschult, wo sie hier in der Region fliegen können und wo nicht. Wir überprüfen ihr Wissen in regelmäßigen Tests. Piloten, die die Fragen zu lokalen Flugbedingungeh nicht richtig beantworten können, werden zusätzlich geschult. Wir sind froh, dass wir hier fliegen können, und beachten deshalb die Regeln so strikt wie möglich.

Kenneth Cole: Mir liegt am Herzen, dass eines sehr deutlich wird: Wir wollen alles für ein gutes Verhältnis zu den Bürgern tun. Alle Soldaten, alle Angehörigen und alle Einheiten sind Botschafter von Amerika, und wir wollen gute Botschafter unseres Landes sein.

Können die Piloten in der Luft selbstständig entscheiden, wo sie hinfliegen, so wie man mit dem Auto durch die Landschaft fährt?

Phillip C. Baker: Nein. Die Flugrouten, um von A nach B zu kommen, sind sehr genau festgelegt. Aber anders ist es in den Bereichen, die als Trainingsgebiete ausgewiesen sind. In den Übungsgebieten haben die Piloten mehr Spielraum für ihre Flugmanöver.

Kenneth Cole: Die Gebiete, in denen wir fliegen dürfen, sind zwischen den deutschen und amerikanischen Verteidigungsministerien abgestimmt. Wir wechseln regelmäßig durch. Jeden Monat wird getauscht, damit nicht ein Gebiet zu sehr beansprucht wird.

Phillip C. Baker: In Fort Hood zum Beispiel, wo ich auf dem Kasernengelände lebe, gibt es auch geschützte Bereiche. Über die Wohnsiedlung, in der auch mein Haus steht, dürfen Piloten zum Beispiel nicht fliegen.

Kenneth Cole: Über mein Haus hier in Ansbach dagegen schon. Ich wohne am anderen Ende des Flugfelds wie Neukirchen, mein Haus liegt in der Flugzone.

Wie viele Beschwerden gibt es pro Jahr?

Kenneth Cole: Wir hatten in acht Monaten insgesamt 627 Beschwerden von 32 Bürgern. Davon waren 574 Beschwerden von sechs Bürgern. Also kamen 92 Prozent aller Beschwerden von sechs Bürgern. Wir tun unser Bestes, um Beschwerden zu vermeiden, aber Hubschrauber machen nun mal einen gewissen Lärm.

Es gibt deshalb klare Vorgaben der Bundesregierung, an wie vielen Tagen und Nächten Sie wie viele Stunden fliegen dürfen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten aus?

Kenneth Cole: Ja. Im Sommer sind weniger Nachtflüge möglich. Deshalb haben sich unsere Verteidigungsministerien darauf geeinigt, dass wir zu den anderen Jahreszeiten mehr in der Dunkelheit üben können.

Gibt es dafür einen Ausgleich?

Kenneth Cole: Ja. Die Kompensation läuft 1:1. Wenn wir an einem Abend die Nachtflugerlaubnis nutzen, wird das an einem der folgenden Abende ausgeglichen: Im vergangenen Sommer hätten wir in 35 Nächten fliegen dürfen. Wir haben das aber nur in 16 Nächten gemacht. Für diese 16 Nächte haben wir an 19 Tagen einen Ausgleich gegeben, also mehr als nötig gewesen wäre.

Westmittelfranken blieb für die Army auch deshalb ein Standort, weil es nicht weit bis zum riesigen Truppenübungsplatz im oberpfälzischen Grafenwöhr ist. Welche Rolle spielt diese Nähe für Sie?

Kenneth Cole: Wir üben regelmäßig in Grafenwöhr. Manchmal nur für einen Tag und eine Nacht, aber manchmal auch für ein paar Wochen hintereinander. Wir waren dort kürzlich zum Beispiel, um das Zusammenspiel mit Einheiten aus Litauen zu trainieren. Wir üben auch an anderen Plätzen in Europa, auch in Osteuropa. Wir waren im vergangenen Jahr zum Beispiel unter anderem auch in Schweden, in Großbritannien und in Norwegen.

Warum gehen Sie in verschiedene Länder? Ist das Fliegen in den Nato-Ländern nicht überall gleich?

Kenneth Cole: Nein. In Europa gibt es in jedem Land andere Standards. Es gibt einen Standard für Europa, für die Nato und für jedes Land. Das ist eine extrem komplexe Aufgabe, dass wir in jedem Land unseren eigenen Vorschriften, aber auch den Vorschriften des Landes folgen müssen. Wir stoßen deshalb auch laufend Aktionen an, um diese verschiedenen Bestimmungen anzugleichen. Das würde Vieles in Europa erleichtern. Zuletzt hatten wir in Polen eine Konferenz mit 110 Teilnehmern aus 26 Ländern. Das machen wir mindestens einmal im Jahr.

Die Kasernen in Ansbach und lllesheim sind keine Stützpunkte der US-Armee, sondern der Nato. Fliegen hier deshalb auch Hubschrauber aus anderen Ländern?

Kenneth Cole: Ja, ab und zu bekommen wir Besuch von Piloten aus anderen Nato-Ländern, die durchfliegen und zum Tanken stoppen oder kurz für Besprechungen bei uns vorbeischauen.

Phillip C. Baker: Es würde aber keinen Sinn machen, Einheiten aus anderen Ländern hier zum Fliegen in Westmittelfranken einzuladen. Wir gehen mit ihnen zu gemeinsamen Übungen nach Grafenwöhr oder auf andere Truppenübungsplätze in Europa. Unsere Aufgabe als Heeresflieger ist es, Bodentruppen zu unterstützen. Deshalb ist für uns entscheidend, das Zusammenspiel mit ihnen zu üben. Hier in Ansbach und lllesheim geht es um etwas Anderes: Piloten müssen im Training bleiben und ihre individuellen Fähigkeiten beim Fliegen ständig verbessern.

In Ansbach warten viele darauf, dass die Barton-Kaserne geräumt wird. Wie ist der aktuelle Zeitplan?

Benjamin C. Jones: Geplant war von Anfang an, die Barton-Kaserne am Ende des Jahres 2021 zurückzugeben. Dieser Zeitpunkt ist für uns immer noch realistisch. Wir sind dabei, als Ausgleich für Büros und Werkstätten in der Barton-Kaserne Kapazitäten an anderen Stellen zu schaffen.

Ist das jetzt schwieriger geworden, weil wieder mehr Soldaten in Katterbach sind als ursprünglich geplant?

Benjamin C. Jones: Es macht die Herausforderung größer, weil wir jetzt auch die größeren Rotationseinheiten unterbringen müssen, in lllesheim und in Ansbach. Aber wir sind weiter im Plan für das Jahresende 2021.

Wie schaffen Sie zusätzliche Kapazitäten auf dem Katterbacher Gelände, ohne neu bauen zu können?

Benjamin C. Jones: Wir renovieren einige kleinere Gebäude, die eigentlich zum Abriss vorgesehen waren. Dafür investieren wir einige Millionen Dollar.

Gibt es auch Pläne, mittelfristig das große Wohngebiet an der früheren Bleidorn-Kaserne am Ansbacher Beckenweiher zu verlassen?

Benjamin C. Jones: Nein. Wir brauchen die Wohnungen dort. Es redet keiner davon, die Gebäude aufzugeben.

In vielen Orten der Region gab es, als die Truppenreduzierungen angekündigt wurden, die Sorge, dass amerikanische Familien als gefragte Mieter für Wohnungen und Häuser wegfallen könnten. Ist diese Sorge weiter berechtigt?

Benjamin C. Jones: Wir hätten grundsätzlich genug Platz, um alle Soldaten auf unseren verschiedenen Standorten unterzubringen. Aber es geht hier auch um die unterschiedli-chen Bedürfnisse. Wir haben zum Beispiel keinen geeigneten Wohnraum für große Familien mit mehreren Kindern. Und wir haben zu wenig Häuser für Offiziere. Wir brauchen also weiterhin für Soldaten Wohnraum auf dem freien Markt, und für Zivilangestellte sowieso. Aber sicher weniger als früher.

In lllesheim und Bad Windsheim waren deutsch-amerikanische Feste sehr beliebt. Wird es weitere Möglichkeiten geben, sich zwanglos zu begegnen?

Benjamin C. Jones: Seit den Anschlägen am 11. September 2001 in New York sind die Sicherheitsanforderungen wesentlich höher geworden. Deshalb ist es schwieriger als früher, solche großen Veranstaltungen zu organisieren. Aber wir suchen nach Möglichkeiten. Ich weiß noch, wie wir bei meinem ersten Aufenthalt als Soldat in Deutschland ein gemeinsames Fest in Darmstadt feierten. Es war nicht groß, aber unvergesslich. Ich vermisse solche Erlebnisse sehr. Wir suchen nach Möglichkeiten, aber es ist wegen der Sicherheit schwierig.

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  Fränkische Landeszeitung
7. Februar 2018

Grüne nennen Gutachten „mehr als dürftig"
Fluglärm durch US-Hubschrauber - Berichtsantrag im Landtag - Stümpfig zum Feinstaub: Landesamt für Umwelt muss messen

Mit einem Berichtsantrag im Landtag wollen die Grünen Bewegung In die Diskussion um Lärmonen für den US-Hubschrauberflugplatz Katterbach bringen. Das vorliegende Gutachten nannte der Abgeordnete Martin Stümpfig „einen schlechten Witz und mehr als dürftig". Zuletzt hatte Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteifrei) bereits grundsätzöiche Bedenken angemeldet.

Nach nur noch "abschmetternden Antworten" aus dem Innenministerium will es Stümpfig jetzt genau wissen. Unter der Überschrift „Fluglärm in Ansbach endlich reduzieren" soll der Landtag die CSU-Staatsregierung auffordern, über 20 einzelne Punkte detailliert zu berichten.

Der Umweltausschuss des Landtages soll über Maßnahmen informiert werden, die geeignet sind, die Bevölkerung rund um die US-Hubschrauberflugplatz Katterbach und Illessheim vor Lärm, Abgasen und Feinstaub zu schützen. Zudem wünschen sich die Grünen Maßnahmen, um den militärischen Fluglärm generell zu verringern. Konkret geht es Stümpfig auch um die Flugzahlen, entscheiden sie doch letztendlich über Lärmschutz maßnahmen. "Es müssen ja immer die sechs Monate eines Jahres mit den meisten Flugbewegungen herangezogen werden", erklärt der Abgeordnete. ..Da hatten wir im Jahr 2001 über 12700. Jetzt kann man sagen: Okay, das war ein Extremjahr. Aber die angesetzten gut 4000 Flugbewegungen sind jenseits der Realität".

Der Umweltingenieur Stümpfig - er arbeitete vor seiner Wahl in den Landtag bei der Stadt Ansbach - weiß um solche Gutachten. „Maßgeblich für das Ergebnis ist. mit welchen Zahlen man vorne reingeht." Im Fall der Lärm Schutzzonen ist er sich sicher „Die Ergebnisse sind nicht fundiert. Diese Vorgehensweise ist fachlich nicht haltbar."

Der FLZ liegt der „Bericht zur Erstellung des Datenerfassungssystems für den Flugplatz Ansbach - Katterbach" des Zentrums Luftoperationen vom Mai 2016 vor. Danach bewegt sich die Zahl der Flugbewegungen in den Jahren von 2008 bis 2014 zwischen 1333 (im Jahr 2009) und 21220 (im Jahr 2011). Wortlich heißt es auf Seite 10: „Von Seiten der Flugplatzvertreter wurde daher das Jahr 2012 als repräsentativer Ist-Stand ausgewählt".

Nach der Sechs-Monats-Regel ergeben sich 9789 Flugbewegungen. Als Durchschnitt der sieben Jahre errechnete das Zentrum Luftoperationen für die verkehrsreichsten sechs Monate immer noch 6970 Flüge. Angesichts dieser Zahlen ist die Skepsis von Stümpfig verständlich, zumal die Prognose für das Jahr 2021 nur von 4160 Flugbewegungen ausgehL

Neben dem Lärmschutz ist den Grünen die Feinstaubbelastung wichtig. Im Antrag wird auf die "privat gemessenen sehr hohen Werte von 74000 Partikel pro Kubikmeter Luft" hingewiesen. Stümpfig sieht deswegen jetzt das Landesamt für Umwelt (fU) in der Pflicht. "Das Ergebnis kann man nicht mit einem Federstrich wegwischen. Das LfU muss jetzt selbst messe."

Der Abgeordnete der Grünen ist zuversichtlich, dass der Antrag - trotz CSU-Mehrheit - angenommen wird. In aller Regel gingen solche Berichsanträge durch. Allenfalls würden Kleinigkeiten geändert.

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  Fränkische Landeszeitung
7. Februar 2018

Kommandeure betonen Verbundenheit mit Gastgebern
Empfang der US-Armee: Bekenntnis zur Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen für die Piloten bei Übungsflügen

Ein Dank an die Gastgeber und das Bekenntnis zu einer engen Partnerschaft prägten gestern einen Empfang der US-Armee in der Kaserne in Ansbach-Katterbach.

Der Standort Ansbach, zu dem auch die Storck-Kaserne in Illesheim gehört, habe den Anspruch, für die Soldaten „Beste Heimatstadt in Europa" zu sein, betonte Oberst Benja-min C. Jones. „Wir Angehörigen der US-Armee schätzen uns besonders glücklich, hier im wunderbaren Mittelfranken dienen zu dürfen."

Der Standortkommandeur - erinnerte vor rund 100 Vertretern von Gemeinden, Behörden und der Bundeswehr an gemeinsame Aktionen. Er wünsche ein „Gutes Neues Jahr", so Jones, in dem unter anderem gemeinsame Projekte im Natur- und Umweltschutz für Kinder und Jugendliche und Aktionen der deutsch-amerikanischen Freundschaftsclubs geplant seien.

Die US-Armee habe in Ansbach und Illesheim im vergangenen Jahr 82 Millionen Euro ausgegeben. In diesem Jahr seien neben dem üblichen Budget 20 Millionen an weiteren Investitionen geplant.

Oberst Kenneth Cole, Kommandeur der 12. Heeresfliegerbrigade, versicherte, die Piloten würden sich strikt an die gesetzlichen Bestimmungen halten. „Wir wollen immer offen und transparent mit unseren deutschen Gastgebern sein. Wir sind hier, um unseren Auftrag zu erfüllen und um unsere alliierten Partner und Freunde zu unterstützen."

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  Fränkische Landeszeitung
31. Januar 2018

„Regierung schützt nicht"
Bürgerinitiative beklagt Lärm durch US-Hubschrauber

Die bayerische Staatsregierung lehnt es bisher ab, einen Lärmschutzbereich für den US-Flugplatz in Katterbach auszuweisen. Nach Oberbürgermeisterin Carda Seidel kritisiert auch die Bürgerinitiative „Etz langt's" diese Haltung.

In der Diskussion um die Errichtung solcher Schutzzonen werde einmal mehr deutlich, „dass die Staatsregierung den Fluglärm schützt und eben nicht die Bürger", stellt die Initiative in einer Pressemitteilung fest. „Es ist völlig inakzeptabel, dass das Innenministerium Äpfel mit Birnen vergleicht."

Durch ein fehlendes Nachtflugverbot und räumlich uneingeschränkte Tiefflüge - auch über Wohngebieten - weiche die Lärm- und Abgasbelastung von Zivilflughäfen mit eng bemessenen Start- und Landekorridoren spürbar ab, erklärt die Initiative. „Und zwar zum Nachteil der Menschen."

Deshalb begrüße die Initiative die „klaren Positionen" vieler Kommunen in der Region für den Schutz von Gesundheit und Umwelt vor den Belastungen durch die Kampfhubschrauber an den Heliports in Katterbach und Illesheim.

„Sollte sich das Landesamt für Umweltschutz weiterhin weigern, Erhebungen vor Ort durchzuführen, könnte dies zu einer konkreten Zusammenarbeit der Kommunen führen: in Form gemeinsamer Schadstoffmessungen", so ein Vorschlag.

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  Fränkische Landeszeitung
27. Januar 2018

Seidel kontra Ministerium wegen Fluglärm
Gutachter übersah Wohnhaus in der Schutzzone - Grundsätzliche Kritik

Das bayerische Innenministerium sah bislang keine Notwendigkeit, für den militärischen Flugplatz Katterbach ei¬nen Lärmschutzbereich auszuweisen. Zur Begründung hieß es, dass in der Schutzzone niemand wohne. Dem hat Ansbachs Oberbürger-meisterin Carda Seidel (parteilos) jetzt widersprochen.

n ihren Brief an die Oberste Baubehörde im Innenministerium weist Seidel darauf hin, dass in der Gemarkung Hennenbach ein Wohnaus innerhalb der fraglichen Zone liege. „Am Gebäude wird ein Pegel von 54 Dezibel prognostiziert, das Flurstück selbst befindet sich innerhalb der Nachtschutzzone und ist einem Pegel größer 55 Dezibel ausgesetzt."

Wie Rechtsreferent Udo Kleinlein im Stadtrat sagte, will das Innenministerium das Lärmschutzgutachten ergänzen lassen. Seidel kritisiert das ministerielle Gutachten grundsätzlich. Da nur die Flüge in unmittelbarer Nähe des US-Flugplatzes zählten, bleibe die Lärmbelastung im Umfeld unbe-rücksichtigt. Doch klagten Bürger vor allem deswegen, weil die US-Militärhubschrauber ihr Wohngebiet überfliegen. Diese Flüge seien die Hauptursache von Beschwerden.

Die Oberbürgermeisterin erinnert das Ministerium an die „besondere Störwirkung" des Hubschrauberlärms. „Verkannt wird insbesondere die psychoakustische Wirkung nächtlicher, tieffliegender Militär-hubschrauber." Zudem seien Hub-schrauber technisch dazu geeignet, länger an ein und derselben Stelle in der Luft zu verharren. Dadurch wirke der Lärm eines Hubschraubers lokal vielfach stärker als der Lärm eines Flugzeuges.

Für den Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's!", Boris-Andre Meyer, sind die Lärmschutzbereiche eher ein Nebenaspekt. Die Betroffenen erhielten nur Fenster, sagte der Stadtrat der Offenen Linken. Meyer bat Seidel darum, den „kommunalen Schulterschluss" mit Bad Windsheim zu suchen. Die Stadt - ebenfalls vom US-Hubschrauberlärm betroffen - „plant eigene Feinstaubmessungen".

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
27. Januar 2018

Forderung nach Lärmschutzzonen abgebügelt
Belastung durch US-Helikopter in Katterbach angeblich nicht hoch genug — Heftige Kritik am Innenministerium

Nach wie vor lässt der Fluglärm der Militärhubschrauber des US-Stützpunktes in Katterbach viele Menschen im Landkreis und in der Stadt Ansbach nicht zur Ruhe kommen. Nun hat sich auch noch die Hoffnung der Anwohner auf Lärmschutzzonen zerschlagen.

ANSBACH - Neun Jahre hat die Prüfung des bayerischen Innenministeriums gedauert, das nun vorliegende Ergebnis ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die nahe des Flugplatzes der US-Armee leben.

Laut dem Prüfbericht gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, rund um Katterbach Lärmschutzbereiche auszuweisen. Die Berechnungen hätten ergeben, dass der Dauerschall durch die US-amerikanischen Kampf- und Trans-porthubschrauber nicht hoch genug sei - so das Fazit des Prüfungsberichts, der an die Anrainergemeinden geschickt worden war. Zur Begründung hieß es, dass in der Schutzzone niemand wohne.

Dem hat Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) jetzt widersprochen. Allem Anschein nach haben die vom Innenministerium beauftragten Fachleute nicht sorgfältig genug gearbeitet. In ihrem Brief an die Oberste Baubehörde im Innenministerium weist Seidel nämlich darauf hin, dass im Ansbacher Ortsteil Hennenbach ein Wohnhaus innerhalb der fraglichen Zone liege. „Am Gebäude wird ein Pegel von 54 Dezibel prognostiziert, das Flurstück selbst befindet sich innerhalb der Nachtschutzzone und ist einem Pegel größer 55 Dezibel ausgesetzt", heißt es in Seidels Schreiben.

Laut Udo Kleinlein, dem Rechtsreferenten im Ansbacher Rathaus, will das Innenministerium das Lärmschutzgutachten ergänzen lassen. Seidel kritisiert das ministerielle Gutachten grundsätzlich. Da nur die Flüge in unmittelbarer Nähe des US- Flugplatzes zählten, bleibe die Lärmbelastung im Umfeld unberücksichtigt, erklärte sie gegenüber der Fränkischen Landeszeitung.

Doch klagten Bürger vor allem deswegen, weil die US-Militärhubschrauber ihr Wohngebiet überfliegen. Diese Flüge seien die Hauptursachen von Beschwerden.

„Besondere Störwirkung"

Ansbachs Oberbürgermeisterin erinnert das Ministerium an die „besondere Störwirkung" des Hubschrauberlärms. „Verkannt wird insbesondere die psychoakustische Wirkung nächtlicher, tief fliegender Militärhubschrauber.'" Zudem seien Hubschrauber technisch dazu geeignet, über längere Zeiträume an ein und derselben Stelle in der Luft zu verharren. Dadurch wir ke der Lärm eines Hubschraubers lokal vielfach stärker als der Lärm eines Flugzeuges.

Heftige Kritik am bisherigen Kurs der bayerischen Staatsregierung gegenüber den US-Streitkräften übt Boris-Andre Meyer, Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's!", für den die Diskussion um Lärmschutzbereiche ohnehin nur ein Nebenaspekt ist. Der tief f requente Rotorenlärm der Mi-litärhubschrauber, die oft noch nach Mitternacht (Meyer: „Inzwischen gibt es zumindest ein Nachtflugverbot für die Zeit zwischen 2 und 6 Uhr") ihre Kreise ziehen, sei gegenüber der Feinstaubbelastung noch das geringere Übel. So verbrauche zum Beispiel ein Transporthubschrauber vom Typ „Chinook" über 1000 Liter Kerosin pro Stunde und stoße wegen seines speziellen Treibstoffs mit vielen Additiven extreme Mengen von Feinstaub aus.

Da das Innenministerium bislang keine Feinstaubmessungen rund um Katterbach durchgeführt hat, schafften sich die Aktiven der Bürgerinitiative ein geeichtes Messgerät an. „Dabei haben wir Messwerte erhalten, die um mehr als das Zehnfache über der Norm lagen", berichtet Boris-Andre Meyer. Der Sprecher von „Etz langt's" bat Carda Seidel darum, den „kommunalen Schulterschluss" mit Bad Windsheim zu suchen. Die Stadt - ebenfalls vom US-Hubschrauberlärm betroffen - will eigene Feinstaubmessungen durchführen.

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  Süddeutsche Zeitung
24. Januar 2018

Ansbach kämpft gegen Lärmbelästigung durch US-Army
Wenn die US-Army die Nachtruhe stört

Im Ansbacher Ortsteil Katterbach und in der Gemeinde Illesheim bei Bad Windsheim liegen die europäischen Helikopterstützpunkte der US-Army - die dort wochentags bis 24 Uhr Flugübungen absolviert. Die Stadt Ansbach versucht seit Jahren, ein Nachtflugverbot durchzusetzen - bisher vergeblich ...

Im Original lesen.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Januar 2018

Klage wegen Hubschraubern
Weihenzeller Gemeinderat fordert Lärmschutz

Der vom Hubschrauberflugplatz in Katterbach ausgehende Lärm erregt auch in Weihenzell die Gemüter. Der Gemeinderat hat sich mit einem Schreiben der Obersten Baubehörde beschäftigt, die die Ausweisung eines Lärmschutzbereiches mittels Verordnung ablehnt.

Neben der Stadt Ansbach sind auch die angrenzenden Gemeinden Sachsen, Petersaurach und Weihenzell zu einer Stellungnahme aufgefordert, erläuterte Bürgermeister Gerhard Kraft.

In der Diskussion machten die Gemeinderatsmitglieder deutlich, dass der Fluglärm stark zugenommen habe, ständig bebaute Gebiete überflogen würden und Abmachungen, die in der Fluglärmkommission getroffen worden seien, nicht eingehalten worden.

Tatsächlich sei das Gemeindegebiet Weihenzell vom Lärm, der vom Flugplatz ausgehe, nicht betroffen, so Bürgermeister Kraft, sondern lediglich von den das Gemeindegebiet überfliegenden Hubschraubern der US-Armee. Die Ausweisung eines Lärmschutzbereiches würde aber nur den engeren Umgriff des Flugplatzes betreffen.

Die Gemeinde Weihenzell will dennoch der Obersten Baubehörde antworten und auf die Belastungen der Bevölkerung durch den Fluglärm hinweisen und Lärmschutz einfordern.

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  Woche im Blick (Ausgabe Nord)
17. Januar 2018

„Konträre Meinungen zulassen“
Stellungnahme der Initiative „Unerhört“

Mit ihrer Unterschriftensammlung gegen den Hubschrauberlärm durch die Übungsflüge der in Illesheim stationierten US-Army zog sich die Bürgerinitiative „Unerhört“ den Unmut des Illesheimer Bürgermeisters zu. „Unerhört“ bezieht nun Stellung zur Kritik von Bürgermeister Heinrich Förster im Mitteilungsblatt der Gemeinde...

Im Original lesen.

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  Fränkische Landeszeitung
5. Januar 2018

Bei Waffen keine Sonderrolle für amerikanische Soldaten
Strenge Vorschriften gelten für alle – Selbst innerhalb von Kasernen und Wohngebieten sind Kontrollen durch deutsche Behörden möglich

Die häufigen Amokläufe mit legalen Schusswaffen in den USA sorgen auch in Westmittelfranken für Betroffenheit. Und sie werfen, angesichts zahlreicher US-Soldaten in der Region, Fragen auf. So wandte sich ein FLZ-Leser mit der Anmerkung an die Redaktion: „Im Zusammenhang mit den regelmäßigen Massakern durch Waffen tragende US-Bürger in den USA ist für die hiesige Bevölkerung folgende Frage von erheblichem Belang: Wie ist die Rechtslage bei uns im Hinblick auf die private Bewaffnung von hier lebenden US-Soldaten und deren privatem Gefolge?“

Die FLZ erkundigte sich bei den Kreisverwaltungen und der US-Armee, wobei von dieser aber keine Stellungnahme zu erhalten war. Selbst Schusswaffen, mit denen in kurzer Zeit ungeheuer viele Kugeln abgefeuert werden können, dürfen US-Bürger in den USA in der Regel legal kaufen. So feuerte beim Massaker von Las Vegas ein Rentner mit legalen halbautomatischen Gewehren auf Konzertbesucher. Viele seiner Waffen hatte er legal mit Spezialkolben nachgerüstet, um in kurzer Zeit noch mehr Schüsse abgeben zu können. Binnen Minuten ermordete er mindestens 58 Menschen und verletzte über 500 teils schwer. Über die Hälfte seiner 20 Waffen in seinem Hotelzimmer hatte er mit den Spezialkolben noch tödlicher gemacht.

Auch hinter Kasernentoren keine Ausnahmen

Gilt das umstrittene amerikanische Waffenrecht auch für US-Bürger beziehungsweise US-Soldaten, die sich in Westmittelfranken aufhalten? Dürfen sie ihre legalen privaten US-Waffen mitnehmen und sie etwa ins Handschuhfach ihres Privatautos legen? Die Antwort ist jeweils „Nein“. Dies geht aus den auf FLZ-Anfragen übermittelten Stellungnahmen der kreisfreien Stadt Ansbach und der Landratsämter Ansbach und Neustadt/Aisch hervor. Als Kreisverwaltungen sind sie fürs Waffenrecht zuständig: für Erlaubnisse zum Waffenbesitz, Kontrollen zur vorschriftsmäßigen Verwahrung von Waffen und Sanktionen.

Wenn US-Bürger privat Waffen besitzen, sind sie theoretisch auch dann nicht vor Kontrollen deutscher Behörden sicher, wenn sie sich innerhalb der besonders gesicherten US-Wohngebiete oder US-Kasernen aufhalten. Ähnlich wie Anne Ziegler, Vertreterin der Stadt Ansbach, äußerten sich auch ihre Kolleginnen von den Landratsämtern: „Es handelt sich bei den US-Kasernen nicht um exterritoriales Gebiet, sondern um deutsches Hoheitsgebiet, das den US-Truppen zur Nutzung auf Grundlage des Nato-Truppenstatuts überlassen ist. Von Einschränkungen oder verminderten Befugnissen können wir daher nicht berichten.“

Anne Ziegler stellte aber auch fest: „Es muss grundsätzlich zwischen Soldaten beziehungsweise Armeeangehörigen im weiteren Sinne und Zivilisten unterschieden werden. Dienstliche Waffen unterliegen militärischem Recht – ebenso wie bei der Bundeswehr. Private Waffen von Soldaten unterliegen deutschem Recht und werden vom Bundesverwaltungsamt in Köln verwaltet; dort liegt auch die Zuständigkeit für alle waffenrechtlichen Entscheidungen und Kontrollen wie etwa Einfuhr und Zuverlässigkeit. Für Zivilisten – egal welcher Nationalität – mit Wohnsitz in Ansbach ist die Stadt die zuständige Waffenbehörde.“

Susanne Schwab vom Landratsamt Neustadt brachte die Rechtslage so auf den Punkt: „Für zivile USStaatsangehörige gilt das deutsche Waffengesetz.“ Für sie haben die Kreisverwaltungsbehörden genau die gleichen Befugnisse und Pflichten haben wie für Deutsche.

Bei privaten Waffen von US-Soldaten ist ebenfalls das deutsche Recht wirksam. Doch bundesweit zentral etwa für Erlaubnisse verantwortlich ist das Bundesverwaltungsamt in Köln, so Carolin Emmert vom Landratsamt Ansbach: „Dort liegt auch die Zuständigkeit für alle waffenrechtlichen Entscheidungen und Kontrollen wie etwa Einfuhr und Zuverlässigkeit. Für Zivilisten, unabhängig von ihrer Nationalität, mit Wohnsitz im Landkreis Ansbach ist das Landratsamt Ansbach die zuständige Waffenbehörde.“

Über Einfuhrgenehmigungen entscheide das Bundesverwaltungsamt als zuständige Waffenbehörde, erläuterte sie ähnlich wie ihre Kolleginnen, ob US-Staatsbürger ihre in den USA legalen Privatwaffen nach Deutschland mitbringen dürfen. Weil in Deutschland auch für sie stets das deutsche Recht gilt, dürfen sie mit privaten Waffen auch nicht herumlaufen oder herumfahren – weder innerhalb noch außerhalb ihrer besonders gesicherten Kasernen und Wohngebiete. Die Waffen müssen stets vorschriftsmäßig vor ungesichertem Zugriff in der Wohnung verwahrt bleiben, es sei denn, sie werden mitgenommen, um etwa direkt zur Jagd oder zum Schützenverein zu fahren.

Zum Selbstschutz dürfen auch USBürger nur dann eine private Waffe tragen, wenn ihnen die Behörden einen Waffenschein ausstellen. Doch für einen solchen sind die Vorschriften so streng, dass nur sehr wenige Bürger einen haben.

Hohe Zahl von Besitzern

Hoch ist dagegen die Zahl der Waffenbesitzkarten etwa für Jäger und Sportschützen. „Die Gesamtzahl der Waffen im Landkreis Ansbach beträgt rund 20000“, so Carolin Emmert. Sie ergänzte: „Weniger als ein Prozent der Waffen im Landkreis Ansbach entfallen auf US-Bürger.“ „Es sind weniger als ein Prozent“, meinte auch Anne Ziegler zur Quote der US-Waffenbesitzer in Ansbach.

Einen auffälligen Trend bei der Zahl der amerikanischen Waffenbesitzer in Westmittelfranken gebe es nicht, hieß es übereinstimmend. Insgesamt wurde jedoch etwa im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim im Jahr 2017 ein Anstieg der Zahl der Waffen um etwa hundert registriert. „Die Gesamtzahl der Waffen in unserem Landkreis beträgt zurzeit 17195“, berichtete Susanne Schwab.

Nicht zuständig sind die Kreisverwaltungsbehörden indes für die Frage, ob US-Soldaten dienstliche Waffen auch außerhalb der Kaserne dabei haben oder mit nach Hause nehmen dürfen: „Dienstliche Waffe unterliegen militärischem Recht und befinden sich daher nicht im Zuständigkeitsbereich der Waffenbehörden“, so etwa Carolin Emmert.

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  Windsheimer Zeitung
4. Januar 2018

Wirbel um Hubschrauber
Text aus Mitteilungsblatt wird zum Fall für das Landratsamt

Das Thema Hubschrauber-Lärm bleibt in vielerlei Munde: lllesheims Bürgermeister Heinrich Förster hat in der Dezember-Ausgabe des Mitteilungsblattes seiner Gemeinde eine Entscheidung des Bad Windsheimer Stadtrates thematisiert.

Damit sorgte er nicht nur für Wirbel: Mit dem Vorfall muss sich unter Umständen sogar die Rechtsaufsicht am Landratsamt beschäftigen.

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung
22. Dezember 2017

„Verwaltung will Grundlagen erarbeiten"
US-Fluglärm - Warum der Grünen-Abgeordnete Martin Stümpfig schwieg

Um bald ein Nachtflug- und ein Überflugverbot für die US-Hubschrauber aus Katterbach zu erreichen, schlägt der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig ein gemeinsames Vorgehen von Stadt und Landkreis vor.

Herr Stümpfig, Sie hatten zuletzt schriftlich angekündigt, sich im Kreistag für ein Nachtflug- und Überflugverbot nach 22 Uhr einzusetzen. In der Sitzung selbst sagten Sie dazu dann kein Wort.

Stümpfig: Landrat Dr. Jürgen Ludwig hat gleich zu Beginn gebe-ten, diesen Antrag zurückzustellen. Die Verwaltung sei dabei, noch Grundlagen zu erarbeiten.

Und das hat Sie stumm bleiben lassen?'

Stümpfig: Ein oder zwei Monate hin oder her sind bei dem Thema nicht ausschlaggebend, wenn es dann auf einem guten Weg ist. Deshalb wurde der Punkt von der Ta-gesordnung auch abgesetzt. Allerdings mit dem Versprechen, dass es demnächst behandelt wird.

Was heißt demnächst?

Stümpfig: Das ist natürlich ein dehnbarer Begriff. So wie ich den Landrat verstanden habe, benötigt die Verwaltung noch etwas Zeit. Etwas Zeit: Das sind für mich nicht drei, vier Monate. Ich gehe davon aus, dass bis spätestens Februar etwas Beschlussreifes vorgelegt wird.

Der Kreistag tritt erst wieder im März zusammen.

Stümpfig: Vielleicht kann die Sache im Kreisausschuss schon mal vorberaten werden.

Sie haben volles Vertrauen in Ihren Landrat?

Stümpfig: Ich hoffe, dass da doch etwas vorwärtsgeht. Es gibt inzwischen auch Signale vom Innenministerium zum Thema Lärmschutzzonen.

Der Ansbacher Stadtrat hat all das, was der Kreis jetzt irgendwann beschließen soll, bereits vor Jahren beschlossen. Für die Bürger hat das überhaupt nichts gebracht.

Stümpfig: Da haben Sie recht. Genützt und gebracht hat's bisher eigentlich gar nichts. Da kann ich nur sagen: Steter Tropfen höhlt den Stein. Es kann einfach nicht sein, dass die US-Armee die Augen vor der großen Belastung für die Bürger verschließt. Da etwas zu ändern, das ist wirklich ein dickes Brett.

Wäre hier nicht einmal eine gemeinsame Aktion von Oberbürgermeisterin Carda Seidel und Landrat Dr. Ludwig an der Zeit?

Stümpfig: Kann ich mir sehr gut vorstellen. Das wäre sicher ein tolle Sache. Vielleicht lässt sich zusammen erreichen, dass die Lärmschutzkommission öffentlich tagt. So wie es in anderen Bundesländern üblich ist. Geschlossenheit hilft auf jeden Fall.

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  Fränkische Landeszeitung
17. Dezember 2017

Lastwagen der US-Armee brachte Geschenke herbei
Für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung

Aufgeregt springen die Kinder umher, als es endlich so weit ist und der große Armee-Lastwagen der 12th Combat Aviation Brigade aus Katterbach in die Falkenstraße einbiegt. Denn auch dieses Jahr sorg¬ten die US-Soldaten mit ihrer traditionellen Spendenaktion für viele Weihnachtsgeschenke unter den Christbäumen in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung der Diakonie Neuendettelsau.

Moderne Fahrräder, bunte Skateboards und viele andere Spielsachen für Mädchen und Jungen befanden sich in den drei großen Kisten, die die Soldaten aus dem Truck holten. Die Geschenke sollten unter den Weihnachtsbäumen in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung liegen.

Möglich gemacht wurde die Bescherung durch den Einsatz vieler Soldaten der US-Armee, die zusammen mit ihren Familien, im Namen der Aktion „Gifts from the Griffins!", eine Woche lang Geschenke gesammelt hatten.

Brian McComiskey koordinierte das diesjährige Spenden-Projekt. „Es ist sehr schön zu sehen, wie sehr sieh die Kinder freuen", betont McComiskey. Aufgrund ihres Wappentiers, des Fantasie-Vogels Greif, wird die 12th CAB auch „Griffin Brigade" genannt. Sie wollen den Menschen mit ihrer Spendenaktion „Gifts from the Griffins!" unter dem Motto „Go, be great!" die Freundlichkeit zurückgeben, die den Soldaten in Katterbach entgegengebracht werde.

„Das Projekt wurde vor sechs Jahren von der Frau eines Soldaten ins Rollen gebracht. Sie stammt selbst aus Neuendettelsau und kennt die Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau", erklärt Rene Reinelt, Leiter des Bereichs Wohnen Neuendet-telsau. Seitdem sammeln die US-Soldaten jedes Jahr Geschenke und bringen sie kurz vor Weihnachten in einem großen Armee-Lastwagen in die Falkenstraße. Allein die Übergabe sorgt dabei schon für plattgedrückte Kinderna-sen an den Fenstern und begeisterte Freudenrufe. Nach der GeschenkÜbergabe luden die Kinder die Soldaten zu einem kleinen Empfang in ihre Einrichtung ein. Gemeinsam mit Haussprecher Ferdinand Lautenbacher dankten Sabine Pfeiffer und Ulrike Stahl den Soldaten für ihre Großzügigkeit und den ehrenamtlichen Einsatz.

Um ihre Freude zum Ausdruck zu bringen, überreichten sie den Gästen als kleines Geschenk Kräuter- und Chilisalz, das die Kinder und Jugendlichen selbst hergestellt hatten. Im Anschluss nutzten die Gäste auch die Möglichkeit, die kleinen Empfänger der Geschenke kennenzulernen und sich gemeinsam mit Wohnbereichsleiterin Sabine Pfeiffer die Wohnräume der Gruppe der „Hobbits" von innen anzusehen. Pfeiffer zeigte den Soldaten dabei auch, unter welchem Weihnachtsbaum die Geschenke am Weihnachtsfest hegen sollten.

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  Mitteilungsblatt der Gemeinde Illesheim
16. Dezember 2017

Weihnachtsbotschaft des Bürgermeisters Heinrich Förster

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein paar Tage noch und dann ist es so weit, leuchtende Kinderaugen stehen am geschmückten Weihnachtsbaum und warten auf die Bescherung...

„Wir wollen ja nicht, dass Sie gehen, wir wollen nur dass sie nicht fliegen“ ist für mich eine glatte Lüge, denn das eine schließt das andere aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand möchte, dass die Panzer wieder in Illesheim Einzug halten. Diese Aussage wäre gleichzusetzen mit der Aussage: ich will ja nicht, dass die Eisengießerei in Bad Windsheim ihre Pforten schließt und die Arbeitsplätze vernichtet, ich will ja nur dass die Emissionen aus der Gießerei aufhören. Und auf eine eventuelle Folgenutzung der Kaserne nach einer Schließung kann ich nur anmerken: der (Spatz in der Hand), besser gesagt der amerikanische Adler auf dem Arm ist mir tausend Mal lieber als die Taube auf dem Dach! ...

... Leider wird in der heutigen Zeit der Mensch von den Medien viel zu sehr manipuliert und Schlagzeilen, in denen Vermutungen ohne fundierte Fakten geäußert werden, werden von uns Menschen immer als Bedrohung wahrgenommen. Und unsere Presse trägt da ihren Teil dazu bei. Für mich ist es unverständlich, wenn Menschen, die jahrelang ihr Geld bei den Amerikanern verdient haben oder ihre Wohnungen für gutes Geld an die Amerikaner vermietet hatten, auf einmal auf der anderen Seite stehen. Ebenso unverständlich ist für mich, dass man bewusst Häuser in der Nachbarschaft einer Kaserne baut oder kauft, wenn man sich nicht damit arrangieren kann...

... Nicht von der Hand zu weisen dürfte auch sein, dass unsere Bürgerschaft eben durch die Existenz unserer Kaserne und der daraus resultierenden finanziellen Ausstattung mit Umlagen geschont wurde und wird wo es nur geht...

... Sinnvoller wäre es, sich auf Dinge zu konzentrieren, die man auch verändern kann. Wenn Sie sich erinnern, hatte ich bereits im letzten Mitteilungsblatt das Zitat von Reinhold Niebuhr abgedruckt:„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“...

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  Windsheimer Zeitung
16. Dezember 2017

Überraschen klares Votum
Belastung durch Hubschrauber ermitteln - 2000 Unterschriften zeigen Wirkung

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe LK NEA)
16. Dezember 2017

Signal gegen Lärm und Dreck der Hubschrauber
Bad Windsheimer Räte möchten aktuelle Situation mit vielen Nachtflügen der Amerikaner nicht mehr hinnehmen

„Wir führen seit nahezu 20 Jahren Diskussionen über die US-Hubschrauber. Geschehen ist nie etwas“, sagte Stadtrat Wilhelm Dehner in der jüngsten Bad Windsheimer Sitzung. Nun möchte man das Thema mit umso mehr Elan angehen. Die Stadt wird einen Katalog mit Forderungen erarbeiten und diesen an Bundestagsabgeordnete übergeben.

Doch zuvor gilt es, die Forderungen auf eine Basis zu stellen, die mit Fakten untermauert ist. Um an verlässliche Daten zu kommen, möchte die Stadt sowohl Schadstoff- als auch Lärmschutzmessungen vornehmen. Bürgermeister Bernhard Kisch machte deutlich, dass „wir das nicht selbst machen können“. Man müsse mit Experten abklären, welche Parameter hierfür überhaupt zu messen seien.

Einige Räte zeigten auf, dass sie gerne wissen würden, welche Mengen die Hubschrauber überhaupt runterblasen – und um welche Art von Schadstoffen es sich handelt. „Was hinten rauskommt, ist unter Top-Verschluss“, so Jürgen Heckel. Er befürchte, „dass die Messung erschreckend ausfällt“.

Anstoß zu dieser Diskussion gaben die Bürgerinitiative „Unerhört“ und die Dorfgemeinschaft Ickelheim. Sie wandten sich mit einem Offenen Brief an mehrere offizielle Stellen. Im Schriftstück beschweren sie sich über starken Fluglärm, teils bis tief in die Nacht, und niedrige Flughöhen. Sie hatten auch eine Liste mit knapp 2000 Unterschriften überreicht. „Wir nehmen die Sorgen unserer Bürger ernst“, betonte Kisch. Rainer Volkert tat die Unterschriftenliste jedoch zuerst als „subjektive Meinungen, die nicht bewiesen sind“ ab. Er lenkte aber später ein und trug den Beschluss mit.

Eine Lösung müsse her, sagte Kisch. Zugleich zeigte er jedoch auf, dass das Bundesimmissionsgesetz den Rahmen setze. Da habe die Stadt keinen Einfluss, das betonte besonders Petra Negendank. Man müsse sich an den Bundestag wenden.

Dennoch müsse der Stadtrat ein Zeichen setzen, hieß es: „Ein Signal mit breiter Zustimmung wäre sinnvoll.“ Die Räte betonten ausdrücklich, dass es „kein Schaufensterantrag“ werden darf.

Am Ende beschlossen alle Stadträte, einen Katalog mit Forderungen zu erstellen. Davor kläre die Stadt noch die Parameter ab, die für eine wissenschaftliche Basis notwendig seien, die Verwaltung hole Messungsangebote ein und man warte auf das Ergebnis. Kisch machte deutlich, dass man auch das Landesamt für Umwelt mit ins Boot holen sollte: „Eine zweite Messung schadet nicht.“

Die Stadt fordere im Katalog eine öffentliche Sitzung der Lärmschutzkommission in Bad Windsheim. Zudem erkundige man sich nach den gesetzlich gültigen Schallimmissionswerten und ob durch eine Veränderung der Flughöhe oder der Flugrouten eine geringere Lärmbelästigung zu erreichen sei. Auch möchte die Stadt offizielle Behördenvertreter im Rahmen einer Informations- und Diskussionsveranstaltung für die Bürger einladen – auch Verantwortliche der US-Army.

Schließlich gehe es um die Lebensqualität und Gesundheit der Bürger. Jürgen Heckel betonte, dass sich das Landratsamt an den Messungen beteiligen solle: „Schließlich bezeichnet sich der Landkreis selbst als Gesundheitsregion.“

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  Fränkische Landeszeitung
15. Dezember 2017

Stümpfig will keine Flüge nach 22 Uhr

Der Grünen-Landtagsabgeordnete und Kreisrat Martin Stümpfig will sich heute im Kreistag für einen „klaren Beschluss zu einem Flugverbot nach 22 Uhr einsetzen.

Das kündigte der Feuchtwanger gestern an. Stümpfig, der früher als Umweltingenieur bei der Stadt Ansbach arbeitete, wirft der CSU-Staatsregierung Untätigkeit beim Schutz der Bevölkerung vor militärischem Fluglärm vor.

Konkret geht es ihm um den US-Stützpunkt Katterbach. Weil Staatssekretär Gerhard Eck eine schriftliche Anfrage „mehr als schlampig“ beantwortete, beschwerte sich Stümpfig zuletzt bei Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

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  Windsheimer Zeitung
9. Dezember 2017

Geschlossen aus der Deckung
WZ-Kommentar

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  Windsheimer Zeitung
9. Dezember 2017

Seit 1992 fehlt Hubschrauber-Waschanlage Genehmigung
Modernisierung geplant: Kläranlagen-Verantwortliche und Landratsamt setzen Fristen - Verfahren läuft

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  Fränkische Landeszeitung
4. Dezember 2017

US-Militär „heimgeleuchtet"

Nächtliche Demonstration im Stadtteil Obereichenbach: Zum sechsten Mal hatte die Bürgerinitiative „Etz langt's" am ersten Adventswochenende zum Protest unter dem Motto „Heimleuchten - Abzug statt Aufrüstung" gegen den Lärm der Hubschrauber aus dem nahen Katterbach, aber auch gegen die Präsenz der US-Truppen in der Region aufgerufen.

Rund 40 Teilnehmer folgten mit Laternen, Lampions und batteriebetriebenen Lichterketten dem Aufruf und brachten ihren Unmut zum Ausdruck, wie Stadtrat Boris-Andre Meyer berichtete.

Trotz des kalten und feuchten Wetters waren vom Fluglärm Betroffene gekommen, um an dem Protestzug durch die Alte Reichsstraße und die Neubausiedlung teilzunehmen. Bei der Demonstration wurde auch in Frage gestellt, ob die Präsenz der US-Truppen wirklich so viele Vorteile für die Region bringe.

Das Gegenteil sei der Fall, so Meyer, weil der Flugplatz in Katterbach eher ein Hemmschuh für die Entwicklung darstelle. Ein Abzug wäre eine „Riesenchance" für die Stadt Ansbach, weil so Gewerbeflächen, aber auch neue Flächen für Wohnbebauung im Osten der Stadt zur Verfügung stünden, sagte der Stadtrat der Offenen Linken. Auch der Wohnungsmarkt würde durch einen Abzug der amerikanischen Soldaten spürbar entlastet.

Die Gesundheitsgefährdung durch die Treibstoffe der Hubschrauber wurden ebenfalls thematisiert.

Nach dem Protestzug fand ein gemütli ches Beisammensein bei Glühwein, Punsch und Plätzchen im Strutfeld statt.

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  Fränkische Landeszeitung
1. Dezember 2017

Und sie fliegen
US-Helikopter in Ansbach - Halbzeit im Stadtrat

Die Hubschrauber der US-Amerikaner knattern und rattern seit Jahrzehnten im Ansbacher Luftraum - und es ist kein Ende in Sicht. Vermutlich schon genauso lange klagen Katterbacher, Obereichenbacher, Hennenbacher und viele andere über den Lärm, der sie nicht schlafen lässt, oder das Dröhnen, das Herzrasen auslöst. Bürger, aber auch Oberbürgermeisterin Carda Seidel und ihre Verwaltung, haben keine Wahl - sie müssen bis heute einfach zuhören.

In ihren Programmen zur Kommunalwahl im September 2014 hatten fast alle Stadtratsfraktionen den Lärm der US-Hubschrauber nicht groß zum Thema gemacht. Nicht schön finden ihn eigentlich alle, versichern sie auf Nachfrage.

Die Offene Linke Ansbach (OLA) etwa hatte sich eindeutig geäußert:

Sie versprach, eine verwaltungsrechtliche Klage gegen die Bundesregierung in Sachen Fluglärm vorbereiten zu wollen. Boris-Andre Meyer, Sprecher der OLA, bilanziert: „Das wurde von der Verwaltung geprüft, hat aber wenig Aussicht auf Erfolg." Juristisch wird es schwierig. Die Stadt habe in den 1990er Jahren schon einmal eine Klage vorbereitet und sich damals mit einem Erlass besonderer Bestimmungen (Flugzeiten wochentags 6 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts) zufriedengegeben. Juristisch werde es für Ansbach sowieso schwierig weiterzukommen, meint Meyer. Umso wichtiger: Die Stadtspitze müsse Position beziehen. Meyer schlägt außerdem vor, das Thema „wieder auf die Bundesebene zu bringen".

Für den CSU-Fraktionsvorsitzenden Andreas Schalk sind die Hubschrauber „freilich immer ein Thema". Aber, leider eben eines, das die kommunale Politik relativ schlecht gestalten könne. Auch deshalb habe seine Partei die US-Hubschrauber nicht gesondert im Wahlkampf erwähnt.

„Wir sind immer dran." Vor allem im direkten persönlichen Kontakt mit den Verantwortlichen der US-Armee in Katterbach versuchen die Christsozialen laut Schalk, die Flugzeiten und damit den Lärm auf einem erträglichen Maß zu halten. „Die Zeiten werden auf Bundesebene festgelegt", sagt er. Persönlich empfindet er die Hubschrauber „manchmal als störend, genauso aber auch den Lkw vor meiner Tür oder den Zug, der durch Ansbach fährt".

Manfred Stephan von der BAP sagt: „Das müssen wir erdulden." Die Macht der Kommunalpolitik gehe in diesem Fall gegen null.

„Das frustriert mich, ich würde gerne etwas verändern." Er höre natürlich von den lärmgeplagten Anwohnern. Er höre aber auch von Familien, deren Kinder noch nie wegen des Hubschraubers nachts aufgewacht seien. „Die nehmen das einfach in Kauf."

Der Dialog ist für Elke Homm-Vogel von den Freien Wählern das Entscheidende.

„Vor Ort miteinander reden ist wichtig." Theoretisch habe Ansbach nur eine Chance gegen den Hubschrauberlärm der US-Amerikaner, wenn „die komplette Region sich auflehnen würde, und zwar wirklich auf allen politischen Ebenen".

Unter Trump wird es noch schwieriger Richard Iiiig, Sprecher der Grünen, wundert sich - derweil, dass überhaupt noch Flächen in Obereichenbach ausgewiesen werden. Er selbst sei dort aufgewachsen und kenne die Belastung. Das Argument der Stadtspitze, dass sie nicht die Entscheidungshoheit habe, akzeptiert Iiiig nicht. Er sagt: Wenn eine Stadt signalisiert, dass sie mit der Belastung nicht klarkommt, sucht sich die US-Armee einen anderen Standort. Diese Information sei allerdings mehrere Jahre alt. Mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump sei dies sicherlich schwieriger. Eine im Wahlkampf vorgeschlagene Konversionsstudie ist laut Iiiig „eingeschlafen". Sie war im Zusammenhang mit einer möglichen Landesgartenschau gefordert worden. „Wir bleiben dran."

Friedmann Seiler (ÖDP) sieht nicht ein, „dass gerade in unserem dicht besiedelten Gebiet für Kampfeinsätze geübt werden muss". Und weiter: „Wir akzeptieren auch nicht, dass die milderen Nachtzeitregelungen für zivile Flughäfen nicht auch für diesen höchst belastenden Lärmpunkt gelten. Unsere Bevölkerung verdient es nicht, dermaßen schlechter gestellt zu werden." Trotzdem sei der Ansbacher ÖDP klar, dass sie in Sachen Abzug keinen Einfluss habe.

Sein Stadtratskollege Martin Porzner von der SPD schlägt einen etwas gemäßigteren Ton an.

„Früher sind die Kampfflugzeuge direkt über unseren Köpfen geflogen. Der Lärm ist also schon weit weniger geworden." Er verweist auf den Wirtschaftsfaktor, den die US-Amerikaner für die Stadt und auch die Region bedeuten. „Sie lassen ihr Geld hier."

Oberbürgermeisterin Carda Seidel derweil kämpft um jede Minute in der Luft. Für Flüge nach Mitternacht will sie einen Ausgleich, im Sommer bittet sie die US-Armee, den Ansba-chern einige Tage Erholung zwischen den Flugübungen zu geben. Bei der regelmäßig stattfindenden Lärmschutzkommission gibt sie ihr Bestes, wie sie immer wieder bei Bürgerversammlungen und auch im Stadtrat betont. Allein, es fehlt an Einfluss.

„Es gibt da eine Wand", sagt Seidel. Alleine 20 Ordner zum Thema US-Hubschrauber stehen da aufgereiht. „Das hat sich so in neun Jahren angesammelt." Seit ihrem Antritt als Oberbürgermeisterin beschäftigt sie sich mit den Hubschraubern. Mit dem Verteidigungsministerium, der Bundes- und Landesregierung, der US-Armee und Abgeordneten habe sie immer wieder gesprochen. Auch eine Klage gegen die Bundesrepublik habe sie angestrebt. „Aber uns als Stadt fehlt einfach die Befugnis." Seidel versucht zumindest informell in Kontakt zu bleiben. „Ich rede jeweils, mit dem neuen Kommandeur, um ihm zu zeigen, wie es hier so ist."

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  Fränkische Landeszeitung
11. November 2017

Gemeinwohl finanzieren
Offene Linke fragt nach Sparkasse und Stadtwerken

... Zentral seien der öffentliche Nahverkehr, die zivile Umnutzung der Militärflächen, ein fairer Handel und die sichere Gesundheitsversorgung ...

Die Offene Linke Ansbach tritt dafür ein, Militärflächen wie die US-amerikanische Barton-Kaserne künftig zivil zu nutzen.

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  Fränkische Landeszeitung
10. November 2017

Verstoß gegen das Feiertagsflugverbot
Bundeswehr: Am 3. Oktober waren niederländische Militärhubschrauber in der Luft

Zum Leidwesen der Betroffenen zeitigen die meisten Beschwerden gegen Lärm von US-Militärhubschraubern wenig Erfolg. Jetzt gab es zumindest eine kleine Reaktion vom Luftfahrtamt der Bundeswehr.

Am Feiertag zur Deutschen Einheit (3. Oktober) wurden der Abteilung 3 des Luftfahrtamtes militärische Flugbewegungen im Raum Katterbach-Wicklesgreuth gemeldet.

Gut einen Monat später teilte die Bundeswehr mit, was sie herausgefunden hatte. Die Radardaten verrieten, dass an dem fraglichen Tag „insgesamt zwei Formationen von jeweils drei Hubschraubern der niederländischen Streitkräfte" in der Luft waren. Die Helikopter wurden vom Flugplatz in Ansbach-Katterbach auf den Truppenübungslatz Hohenfels nordwest-lich von Regensburg verlegt.

Die Bewertung des Luftfahrtamtes ist eindeutig: „Da uns für den Feiertagsflugbetrieb keine Ausnahmegenehmigung vorliegt, haben wir den Vorgang zur weiteren Veranlassung an das Bundesministerium der Verteidigung abgegeben."

Für die Bürgerinitiative „Etz langt's!" wird Westmittelfranken derweil „zunehmend zum Verschiebebahnhof des US-Militärs in Richtung russische Grenze".

Die Rotationseinheiten sorgten für einen „stetigen Austausch von Kampfhubschraubern zwischen der Region Ansbach und der Region zwischen Baltikum und Schwarzem Meer". Damit versuche US-Präsident Donald Trump offenbar das Nato-Russland-Abkommen zu umgehen, das eine US-Stationierung in den früheren Warschauer-Pakt-Staaten nicht zulasse, so eine Pressemitteilung.

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  Fränkische Landeszeitung
8. November 2017

Pioniere der schnellen Truppe vor dem Heimflug
US Army baut weiter an neuem Konzept für die Rotation zwischen lllesheim und Osteuropa: Erster Wechsel der Brigaden

Wachablösung in der Illesheimer Storck-Kaserne: Rund 1900 Soldaten der US-Armee tauschen für neun Monate die Sonne von Texas mit dem kühlen Klima Europas. Sie werden ihre Zeit nicht nur in Westmittelfranken, sondern auch in anderen Ländern verbringen.

„Heute ist ein historischer Tag", sagte Oberst Phillip C. Baker. „Zum ersten Mal kommt es zum Wechsel einer ganzen Brigade bei den rotierenden Einheiten in Europa." Der kleine Ort lllesheim spielt eine große Rolle in der militärischen Neuordnung der US-Armee. Sie hat sich nach dem Ende des Kalten Krieges aus den meisten europäischen Standorten verabschiedet. Für Washington hat neben den arabischen Staaten der pazifische Raum eine größere strategische Bedeutung.

Um die Bitten aus Europa um weitere Unterstützung zu erfüllen, entwickelte die Army ein Konzept rotierender Einheiten, die vor allem in Osteuropa Präsenz zeigen. Die Unterstützung aus der Luft ist dabei besonders wichtig, weil viele europäische Armeen gar nicht oder nur eingeschränkt über Hubschrauber verfügen.

„Unsere zentrale Aufgabe ist es, die Truppen am Boden zu unterstützen", betonte Oberst Clair A. Gill. Er ist der Kommandeur der 10. Heeresfliegerbrigade, die im März als erste Einheit dieser Größe für neun Monate aus Amerika nach lllesheim verlegt worden war. „,Wir brauchen für unser neues Konzept unbedingt die Kaserne in lllesheim", betonte Gill. „Auch wenn wir in den vergangenen Monaten in vielen anderen Ländern geflogen sind, von Polen bis zur Türkei."

In 20 Ländern gab es, meist mit Blick gen Russland, Übungen mit anderen Nato-Staaten oder Partnerländern. „Dabei haben wir viel gelernt, und unsere Partner auch", so Gill. Seine Einheit, deren Stammsitz im Bundesstaat New York ist, leistete von lllesheim aus Pionierarbeit bei der Frage, wie man eine rund 2000 Soldaten starke Brigade zu einer flexiblen Truppe macht. „Das ist eine große Herausforderung", so Gill. „Ohne Ersatzteile, neuen Sprit und viele andere Dinge bist du gerade mal für einen einzigen Flug, also nur rund zwei Stunden lang einsatzfähig."

Der Oberst übergab die Aufgabe, aus Westmittelfranken immer wieder Teile der Brigade nach Osteuropa zu verlegen, an seinen Kollegen Phillip C. Baker. „Wir waren seit Monaten im ständigen Kontakt, um von seinen Erfahrungen zu profitieren", sagte Baker. „Die Messlatte liegt sehr hoch."

Die von Baker geführten 1900 Soldaten kamen mit großem Gepäck aus Texas: 89 Hubschrauber, darunter zwölf große Transporthubschrauber vom Typ „Chinook", 38 Trans-porthubschrauber „Black Hawk", 15 Sanitärhubschrauber „Medevac" und 24 Kampfhubschrauber „Apache". 36 Hubschrauber werden nach Angaben der Army in lllesheim stationiert sein, 35 Maschinen in Ansbach-Katterbach. 18 Helikopter werden mit ihren technischen Einheiten fest nach Lettland, Rumänien und Polen verlegt. Um die neue Verbundenheit zu demonstrieren, waren auch aus Polen zwei Offiziere zu der feierlichen Übergabe gekommen.

Bürgermeister Heinrich Förster entbot den neuen Nachbarn im Ort ein „Herzliches Willkommen". Er hoffe, dass trotz des prallen Terminkalenders den Soldaten auch Zeit bleibe, „die schönen Städte unserer Region mit ihrer reichen Geschichte" zu erkunden, so der Bürgermeister vor zahlreichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens. In den kommenden Wintermonaten wünsche er auch sichere Touren auf vier Rädern: „Fahren Sie vorsichtig."

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  Fränkische Landeszeitung
3. November 2017

Geräte für neue Einheit
Container und Fahrzeuge zum US-Stützpunkt transportiert

Etliche Container und Fahrzeuge sind gestern zum Stützpunkt der US-Armee im Ansbacher Stadtteil Katterbach transportiert worden. Vor dem Haupteingang stauten sich zeitweise mehrere Lkw mit schwerer Ladung.

Dabei handelte es sich um „Gerätschaften für die neue Einheit", wie Cornelia Summers, die Pressesprecherin der US-Armee in Westmittelfranken, erklärte. „Es wird alles mitgebracht."

Wie im Oktober ausführlich berichtet, steht aktuell an den Hubschrauber-Standorten in Ansbach-Katterbach und Illesheim die Rotation von 1900 US-Soldaten an: Die umfangreiche Lieferung, die gestern Aufsehen erregte und auch Bürger beunruhigte, fand im Zusammenhang mit dem Eintreffen jener neuen Rotationseinheit statt.

Parallel zur Ankunft der neuen US-Soldaten mit ihren Helikoptern kehren bisher stationierte Truppen mit ihren Hubschraubern an ihren Heimatstandort zurück - was „vermehrte Flugbewegungen" zur Folge habe, so Cornelia Summers.

Die Gesamtzahl der Soldaten in der Region bleibe etwa konstant. Der neunmonatige „Rotationseinsatz" soll von November 2017 bis August nächsten Jahres dauern.

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  Fränkische Landeszeitung
26. Oktober 2017

Militärflächen umnutzen
Offene Linke: Keine „kommunalpolitische Erschöpfung"

Für die dreiköpfige Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA) ist inzwischen „klar, dass ein erträgliches Nebeneinander von Kampfhubschraubern und Wohnbevölke-rung nicht möglich ist". Als Konsequenz fordert Fraktionsvorsitzender Boris-Andre Meyer die zivile Umnutzung der militärischen Flächen.

Auch wenn Bundes- und Staatsregierung sich nicht einen Millimeter auf Ansbach zubewegt haben, dürfe man nicht in eine „kommunalpolitische Erschöpfung" fallen, erklärte Meyer. „Vielmehr muss Ansbach deutlicher die Interessen der hier lebenden Menschen und die positiven Impulse des US-Abzugs für ein starkes und attraktives Oberzentrum in den Vordergrund stellen."

Die Rückgabe der militärisch genutzten Flächen an die Stadt ist in den Augen der OLA eine „Jahrhundertchance für Stadt- und Regionalentwicklung". Mehrere Fliegen könnten so mit einer Klappe geschlagen werden: Neben der Erweiterung der Hochschule auf dem Barton-Areal seien Flächen in Katterbach mit ihrer guten Verkehrsanbindung hervorragend für Gewerbeansiedlungen geeignet. „So werden wir attraktiv für innovative Unternehmen, und das ohne zusätzlichen Flächenfraß."

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
26. Oktober 2017

Manöver mit Hubschraubern
Auch Nachtlandungen geplant

Beim Landratsamt Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wurde angemeldet, dass Einheiten der amerikanischen Streitkräfte ein Manöver abhalten, von denen auch der Landkreis berührt wird.

Es handelt sich dabei um Hubschrauberlandeübungen (einschließlich Nachtlandungen) im Zeitraum vom 1. bis zum 30. November. Betroffene Gemeindegebiete sind Bad Windsheim, Dachsbach, Gerhards¬hofen, Markt Nordheim, Markt Taschendorf und Trautskirchen.

Entschädigungsansprüche für Flur- und Forstschäden, für Schäden an privaten Straßen und Wegen sowie für sonstige Schäden sind umgehend, jedoch spätestens innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung, schriftlich bei der Gemeinde oder bei der Schadensregulierungsstelle des Bundes anzumelden.

Beschwerden wegen des Flugbetriebs und des Lärms werden unter Telefon 0152/09114369 bei der Deutsch-Amerikanischen Verbindungsstelle entgegengenommen.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
21. Oktober 2017

Fluglärm und Feinstaub: Ansbach kommt nicht zur Ruhe
Bürgerinitiative kämpft seit nunmehr zehn Jahren gegen die Dauerbelastungen durch den US-Hubschrauberstandort in Katterbach

Der Fluglärm der Kampfhubschrauber in Katterbach lässt Ansbach nicht zur Ruhe kommen. Seit Jahren schwelt der Streit zwischen entnervten Anwohnern, US-Armee, Stadt und der Bürgerinitiative „Etz langt's", die jetzt nicht nur gegen den Krach der Rotoren, sondern auch gegen eine erhöhte Feinstaubbelastung mobil macht.

Die Worte, die Kerstin Mach benutzt, sind sehr hart. Von „Folter" spricht sie. Von willkürlicher „Körperverletzung", die ihr und ihren Kindern täglich angetan werde und auch von Wut, gesteigert bis zum blankem Hass gegen dieses „Ding" vor ihrer Haustür.

Das „Ding" ist der Stützpunkt der US-Armee in Katterbach. Von hier aus steigen sie auf, am Tag und in der Nacht, im Sommer zum Teil bis um zwei Uhr morgens: Transport- und Kampfhubschrauber vom Typ Chinook, BlackHawk oder Apache. Was das für die Anwohner etwa im nur wenige Hundert Meter entfernten Obereichenbach bedeutet, könne sich ein Außenstehender nicht vorstellen, sagt Mach. Es sich draußen auf der Terrasse an einem lauen Sommerabend gemütlich zu machen, sei unmöglich. „Zwischen 20 und 0 Uhr ist immer die brutalste Phase."

Alleine, oft auch „im Konvoi" würden die Hubschrauber über die Ortschaft und ihr Haus fliegen, der tieffrequente Schall der Rotorblätter lässt die Getränke im Glas zittern, das Licht von Suchscheinwerfern macht die Nacht zum Tag. Doppelt so viele Hubschrauber Seit Jahren „schlafe ich keine Nacht mehr durch", sagt Mach. Ihre Kinder könnten nur mit Kopfhörern einschlafen, würden ebenfalls regelmäßig hochschrecken.

Seit die Vereinigten Staaten die 12. Heeresflieger-Kampfbrigade in Katterbach und II-lesheim bei Bad Windsheim in diesem Jahr aufgestockt haben, gibt es dort mit 136 Maschinen doppelt so viele wie vorher. Aktuell steht an den Standorten die Rotation von 1900 US-Soldaten an, was bis Anfang November noch mehr Krach als sonst bedeutet.

Mach fühlt sich „alleine gelassen" und nicht ernst genommen. Tatsächlich vertritt die Lehrerin, die auch Vorstandsmitglied bei der örtlichen Bürgerinitiative „Etz langt's!" ist, ihr Anliegen mit einer gewissen Vehemenz. Seit Jahren dokumentiert sie jeden Überflug, jede Platzrunde, jede Landeübung. Das gesamte letzte „Sommerflugprogramm" hat sie an Bundestagsabgeordnete und die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien geschickt. Viele ihrer Beschwerdeschreiben gingen zusätzlich an die Landesregierung, Kanzlerin Merkel, den Bundespräsidenten.

Mitunter genügt hierzulande deutlich weniger, um sich den Ruf eines Querulanten einzufangen - auch wenn man Mach etwa in der Bayerischen Staatskanzlei offiziell nie so bezeichnen würde. Hier erklärt eine Sprecherin, selbst-verständlich die Interessen der Menschen nahe des US-Stützpunkte im Blick zu haben. Sie verweist auf einen Ortsbesuch von Staatskanzleichef Marcel Huber im Frühjahr, die Vertretung in der Lärmschutzkommission, die vielen Gespräche mit den Army-Befehlshabern. „Wir glauben, dass die amerikanische Seite kooperativ ist", so die Sprecherin. Auf Flüge am Wochenende und an Feiertagen würde weitestgehend verzichtet, zudem gäbe es Ausgleichstage für die Nachtflüge, an denen der Betrieb frühzeitig beendet würde. „Unser Eindruck ist schon, dass sich etwas bewegt hat", so die Sprecherin. Zudem würde „jeder Beschwerde" nachgegangen, die beim zuständigen Luftwaffenamt der Bundeswehr in Köln aufläuft.

Das bezweifelt die Bürgerinitiative, die seit nunmehr zehn Jahren gegen den Fluglärm kämpft und jetzt auch Feinstaubmessungen durchgeführt hat. In Kerstin Machs Garten verzeichnete das von der Vereinigung auf eigene Kosten angeschaffte Gerät im August bei bis zu 120 Flügen täglich eine Belastung von bis zu 74 000 Partikeln pro Liter Luft.

Laut „Etz Iangt's"-Sprecher Boris-Andre Meyer ist das ein um den Faktor zehn über der Norm liegender Wert. Die Zahl selber ist für ihn aber nicht entscheidend. Ein Chinook-Hub-schrauber verbrauche pro Stunde weit über 1000 Liter Sprit, so Meyer. Dabei handele es sich nicht um herkömmliches Kerosin, sondern um einen besonderen Treibstoff mit „ex-trem vielen Additiven", was viele Anwohner zusätzlich beunruhige.

Falsche Angaben? Von Transparenz oder Rücksichtnahme beim Flugbetrieb ist auch in seinen Augen nichts zu spüren. Die vom Standortkommando veröffentlichten Flugpläne hätten nur wenig mit der tatsächlichen Anzahl der Helikopter-Flüge zu tun, die laut Machs Auflistungen durchaus auch am Wochenende und an den Kompensation¬tagen stattfinden.

Meyer, der auch für die Wählervereinigung „Offene Linke" im Ansbacher Stadtrat sitzt, hat das Gefühl, dass sowohl die bayerische Regierung als auch der Bund vor allem an der Vermeidung von Konflikten mit der US-Armee interessiert ist und die Interessen der Anwohner kaum eine Rolle spielen. „Dabei geht es nicht um Antiamerikanismus", betont er. Ebenso wie Mach. „Gegen die Piloten habe ich rein gar nichts. Die tun nur, was ihnen befohlen wird." Aber mit Aufforderungen seitens der Staatskanzlei in München, sich doch mit der Lärmbelastung abzufinden und auch „zu berücksichtigen, dass die in Bayern stationierten US-Streitkräfte einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung unser aller Sicherheit leisten", will sie sich nicht abfinden.

Die Stadt Ansbach selber hat inzwischen in einer gewissen Art und Weise kapituliert. Auf Anfrage teilt ein Mitarbeiter im Auftrag von Oberbürgermeisterin Carda Seidel mit, der „kommunale Handlungsspielraum" sei in den letzten Jahren „erschöpfend ausgenutzt" worden. Tatsächlich wurde schon 2009 von Seidel versucht, eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen für den militärischen Flugverkehr zu erreichen, und gefordert, dass in Katterbach nur noch werktags zwischen 6 und 22 Uhr und mit mindestens 600 Metern Abstand zur Wohnbebauung geflogen werden darf. Doch das Vorhaben scheiterte von Anfang an immer wieder, auch am Bundesverteidigungsministerium.

Und die Hoffnung vieler Ansbacher, dass der Standort einmal geschlossen wird und sich in der Folge durch die frei werdenden Flächen die Wohnungsnot mildert, hat sich inzwischen endgültig zerschlagen. Auf 100 neu ausgewiesene Bauplätze gibt es hier derzeit 400 Bewerbungen, so Meyer. Auch Kerstin Mach wollte wegen des Fluglärms ursprünglich nicht in die Nähe von Katterbach ziehen. Aber nach eineinhalb jähriger Suche fand sie nach eigenen Angaben nur etwas in Obereichenbach. „Was wirklich auf mich zukommt, wusste ich nicht", sagt sie. Jetzt will sie nur noch weg. „Mir reicht es. Das ist nicht das, was ich mir für mich und meine Familie wünsche."

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
21. Oktober 2017

Ansbach: Arger über US-Helis

An den US-Standorten in Ansbach-Katterbach und lllesheim kommen rund 1900 neue Soldaten aus Texas an und werden für neun Monate bleiben. Sie lösen eine Einheit gleicher Größe ab, die in die USA zurückkehrt. Während dieser Rotation muss laut US-Armee bis 3. November mit zusätzlichen Flugbewegungen gerechnet werden, was viele Anwohner und die Ansbacher Anti-Lärm-Initiative „Etz langt's" kritisieren. Sie verzeichnen teils weit über 100 Helikopterflüge täglich, seit die Standorte im Frühjahr aufgestockt wurden.

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  Fränkische Landeszeitung
21. Oktober 2017

Noch mehr Hubschrauberlärm

Aktuell steht an den Hubschrauber-Standorten der US-Armee in Ansbach-Katterbach und Illesheim (wie berichtet) die Rotation von 1900 US-Soldaten an, was bis Anfang November noch mehr Krach als sonst bedeutet.

Im Hinblick auf die Interessen der lärmgeplagten Bürger etwa im Raum Ansbach teilte auf Anfrage ein Mitarbeiter im Auftrag der Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel mit, der „kommunale Handlungsspielraum" sei in den vergangenen Jahren „erschöpfend ausgenutzt" worden.

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  BR24
19. Oktober 2017

US-Soldaten wechseln
Rund 90 US-Helis über Ansbach und Illesheim

An den US-Standorten in Ansbach-Katterbach und Illesheim wird eine neue Rotationseinheit einer US-Heeresfliegerbrigade erwartet. Deswegen müssen die Bürger in den kommenden Wochen mit mehr Fluglärm rechnen.

Im Original lesen.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Oktober 2017

Zeitweise wird mehr geflogen
Höhere Lärmbelastung

Die Bevölkerung im Raum Ansbach-Katterbach und Illesheim muss sich darauf einstellen, dass in den nächsten Tagen die Lärmbelastung durch Hub-schrauber der US-Armee steigt. Denn die derzeit dort stationierten Soldaten kehren mit ih-ren Hubschraubern an ihren Heimatstandort zurück. Wäh-rend diese Helikopter somit wegfliegen, fliegt eine neue Ro-tationseinheit mit ihren Helikoptern ein.

Während der Rückverlegung und der Ankunft der neuen Sol-daten „ist vom 21. Oktober bis 3. November mit vermehrten Flugbewegungen zu rechnen", so gestern Cornelia Summers, die Pressesprecherin der US-Armee in Westmittelfranken, wobei sie ergänzte: ,Am Reformationstag und an Allerheiligen, am 31. Oktober und 1. November, werden keine Flüge stattfinden." Die Verlegung erfolgt über den See-hafen Zeebrugge (Belgien) und fünf Flughäfen - Riga, Lettland; Mihail Kogalniceanu Air Base, Rumänien; Powidz in Polen sowie über Nürnberg und Brüssel.

Hubschrauberzahl bleibt annähernd gleich

Die Zahl der in Katterbach und Illesheim stationierten Hubschrauber bleibe indes praktisch gleich, sie erhöhe sich allenfalls leicht, so Summers gestern auf FLZ-Nachfrage. „36 Hubschrauber werden vor Ort in den Storck Barracks in Illesheim sein; 35 Hubschrauber kommen nach Ansbach-Katterbach und 18 Hubschrauber werden nach Lettland, Rumänien und Polen verlegt", erläuterte, sie in einer Pressemitteilung.

Auch die Gesamtzahl der Soldaten in der Region bleibe etwa konstant. Insgesamt werden den Angaben zufolge rund 1900 Soldaten einer Air Cavalry Brigade (sie heißt in Kurzform „Ist ACB") aus Fort Hood „für eine neun-monatige Rotation in die Region verlegt". Die „Ist ACB" kommt mit insgesamt „89 Hubschrau-bern, vom Typ CH-47 Chinook, UH-60 Black Hawk, HH-60 Black Hawk (MEDEVAC) und vom Typ AH-64 Apache nach Europa". Im Detail seien es zwölf CH-47 Chinooks, 38 UH-60 Black Hawks, 15 HH-60 Black Hawks und 24 AH-64 Apaches. Die Brigade werde in den Storck Barracks in Illesheim „untergebracht und von dort agieren". Dies gelte für einen „Großteil der Hubschrauber und des Personals" - und auch das Hauptquartier werde in Illesheim sein.

Summers weiter zu der Brigade: „Ihre Einsatzteams werden auf Stützpunkte in Lettland, Rumänien und Polen wei-terverlegt, um die Übungen Von .Operation Atlantic Resolve' zu unterstützen."

„Entschlossenheit der Vereinigten Staaten"

Diese Operation, so die Pressemitteilung der US-Armee, de-monstriere „die Entschlossenheit der USA, sich für die kolektive Sicherheit Europas, durch die Stationierung von Rotationstruppen in Zusammenarbeit mit Nato-Verbündeten und Partnerstaaten, einzusetzen".

Die US-Soldaten der Brigade würden sich, wird behauptet, „an Krankentransporten und anderen Flugeinsätzen beteiligen". So solle die Kooperation „unter den Verbündeten weiter verbessert" werden. Die Rotationen unterstrichen „die Entschlossenheit der USA, die Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten des Bündnisses zu stärken". Der neunmonatige Rotationseinsatz werde vom November 2017 bis August 2018 dauern.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
5. Oktober 2017

Feinstaubbelastung durch Helikopter?
Bürger messen mittlerweile selbst

Bis zu 120 Helikopter an einem Tag über dem Grundstück und eine damit einhergehende massive Feinstaubbelastung hat eine Oberreichenbacherin registriert, die einen Kilometer entfernt von der US-Kaserne Katterbach wohnt.

Kerstin Mach, Vize-Vorsitzende der Bürgerinitiative „Etz langt's", hat im August neun Tage lang in ihrem Garten akribisch gemessen.

Während das eigens angeschaffte Luftmessgerät mit Eichzertifikat im August automatisch die Feinstaubbelastung aufnahm, zählte sie die Helikopter über ihrem Haus.

Teils bis zu zehnmal höher seien die gemessenen Werte von Feinstaub an Tagen gewesen, an denen Helikopter in der Luft waren, erzählt Mach. Gemeinsam mit ihrer Bürgerinitiative will sie nun weitere Messungen in Ansbach durchführen und dem bislang in diesem Zusammenhang skeptischen Landesamt für Umwelt in Augsburg sowie der Bayerischen Staatsregierung zur Verfügung stellen. Die Bürgerinitiative fürchtet eine Gesundheitsgefährdung der Bürger durch den Flugbetrieb.

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  nordbayern.de
4. Oktober 2017

Feinstaub durch US-Helikopter: Katterbacher legen nach
An der Kaserne wird jetzt ganz genau nachgemessen.

Neun Tage lang hat ein Messgerät im Garten von Kerstin Mach, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative "Etz langt’s", in Obereichenbach gestanden. Das Haus liegt rund einen Kilometer von der US-Kaserne in Katterbach bei Ansbach entfernt.

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
29. September 2017

Gemeinsame Übung von Rettungskräften am Urlas

Deutsche und US-amerikanische Rettungskräfte üben Samstagmorgen gemeinsam am Urlas. Ziel der Übung sei es, die Einsatzkräfte auf Krisensituationen vorzubereiten und das Zusammenspiel zu optimieren, heißt es in einer Pressemitteilung der US-Armee.

Zu der Übung werden die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rotes Kreuzes unter realen Bedingungen mit Blaulicht und Sondersignal auf dem Urlasgelände eintreffen. „Deshalb wird am Samstagmorgen um eine erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteil-nehmer rund um den Urlas gebeten", so die US-Armee.

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  Fränkische Landeszeitung
29. September 2017

Düsenjet prüfte Katterbacher Radar

Ein ungewöhnliches Düsenflugzeug war am Mittwochvormittag im Luftraum von Ansbach zu beobachten. Die mit besonderen Messinstrumenten - unter anderem in runden Aufsätzen an den Flügeln angebracht - ausgerüstete Maschine ist Teil der Flotte der US-amerikanischen Flugaufsicht (Federal Aviation Administration, FAA).

Wie von der 12. Kampffliegerbrigade in Katterbach zu erfahren war, kommt ein FAA-Flugzeug mindestens einmal im Jahr in die Region, um am Flugplatz Katterbach die Funktionsfähigkeit des Radars und die Sicherstellung des Instrumentenanflugs zu prüfen.

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  Fränkische Landeszeitung
29. September 2017

Nach Warnstreik winkt Beschäftigten mehr Geld

Nach einem Warnstreik, an dem sich auch Beschäftigte aus Ansbach, Katterbach und Illesheim beteiligt haben, sollen die Zivilbeschäftigten der US-Armee mehr Geld bekommen, so gestern die verdi-Sekretärin Petra Fichtner: „Das Tarifergebnis sieht 2,1 Prozent Entgelterhöhung für alle Einkommen bis 3000 Euro brutto vor, und eine Erhöhung von 1,8 Prozent für alle Einkommen über 3000 Euro brutto."

Zusätzlich gebe es mit der Dezembervergütung eine Einmalzahlung von 200 Euro. Jetzt stimmen die Mitglieder der Gewerkschaft über das Ergebnis ab.

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  Fränkische Landeszeitung
29. September 2017

PFC-Schaden in Katterbach: Warten auf die Sanierung
Altlasten an alten Feuerlöschübungsplätzen - Weitere vorbereitende Untersuchungen nötig

Nichts wesentlich Neues berichtete die Verwaltung von den PFC-Altlasten auf dem Gelände der Katterbacher US-Kaserne. Auch wann das Sanieren beginnt, steht noch nicht fest.

Brennpunkte der Altlasten sind zwei alte Feuerlöschübungsplätze. Die Schadstoffe gelangten über den Löschschaum in den Boden. Um sie wieder aus dem Grundwasser herauszubekommen, müssen die Experten noch mehr über die Verhältnisse an Ort und Stelle wissen.

Hannes Hüttinger (BAP) und Beate Krettinger (Grüne) beklagten im Umweltausschuss, dass seit zwei Jahren nichts vorangehe. Man solle die Geduld nicht weiter strapazieren, so Krettinger.

Rechtsreferent Udo Kleinlein erwiderte, er habe schon den Eindruck, dass die US-Seite daran interessiert sei, das Ganze voranzutreiben.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
23. September 2017

„Ich habe gesehen, wie die Amis gekommen sind“
Einladung der US-Armee für die Nachbarn der umliegenden Gemeinden unterstreicht historische Verbindungen in Illesheim

Wilma Schmidt lässt sich von einem Soldaten ins Cockpit helfen. „Wie ist das hier mit den Pedalen? Wie beim Auto? Ich bin nämlich Schlepperfahrerin.“ Die 81-Jährige sitzt zum ersten Mal in einem Hubschrauber. „Und wie kann man nach oben und nach unten gehen?“ Mit den Pedalen, erklärt der Soldat, regelt man die seitlichen Bewegungen. Und mit dem Steuerknüppel die Geschwindigkeit und die Höhe. „Da muss ich aufpassen, dass ich nicht durchs Dach aufsteige“, schmunzelt Wilma Schmidt, lässt den Steuerknüppel los und bedankt sich bei dem jungen Mann in Uniform für die Erklärungen. „Das hat mich jetzt mal interessiert.“

Als sie 1936 zur Welt kam, entstand in ihrer Heimat ein riesiges Flugfeld. Die Nationalsozialisten legten es, ebenso wie in Ansbach-Katterbach, als Teil ihrer Kriegsvorbereitung an. „Mein Vater musste Äcker verkaufen. Von dem Geld hat er unseren ersten Schlepper gekauft. Einen Lanz mit Gummireifen.“ Die lösten damals gerade die Eisenreifen ab und machten die schwere Arbeit auf den Feldern leichter. Statt mit Gäulen war nun der Schlepper aus dem Ackerverkauf das wichtigste Arbeitsgerät. „Damit ging vieles besser.“ Als im Frühjahr 1945 aus der „Adolf-Hitler-Kaserne“ die amerikanischen „Storck Barracks“ wurden, stand Wilma Schmidt als Neunjährige auf der Wiese und schaute zu. "Ich habe gesehen, wie die Amis nach Illesheim gekommen sind. Und seitdem kann ich überhaupt nichts Negatives über sie sagen.“

Als Kind habe sie schon viele schöne Begegnungen gehabt. „Am Anfang lebten die Soldaten in einem Zeltlager vor dem Dorf, bis klar war, ob die Kaserne vermint wurde. Wir ließen unseren Hühnerstall auf, weil mein Vater dachte, der wird sonst sowieso aufgebrochen, weil sich die Amis die Eier für ihre Küche holen würden. Aber sie standen alle brav vor der Tür und baten, ob sie Eier bekommen könnten.“

Der Fluglärm hat sie nie gestört. „In einer Landwirtschaft arbeitet man auch lange. Wenn die Hubschrauber abends fliegen, sagen wir, schau hin, die sind auch noch auf.“ Und selbst nachts ist das für die 81-Jährige aus Illesheim kein Problem. „Ich kann prima schlafen. Als im Irakkrieg alle Hubschrauber weg waren, fand ich es richtig gespenstisch.“

Wilma Schmidts Vater war Bürgermeister und hieß Heinrich Förster, der erste Bürgermeister mit diesem Namen in Illesheim. Sie wurde gestern als Ehrengast extra begrüßt, vom jetzigen Bürgermeister, dem dritten Träger dieses Namens als Gemeindeoberhaupt. „Ich freue mich sehr, dass wieder ein gemeinsames Fest stattfindet“, sagte Heinrich Förster zu Oberst Clair Gill. Beide hatten bei einem Vortrag, den der Bürgermeister vor Offizieren über die Ortsgeschichte hielt, die Idee geboren, doch mal wieder zusammen zu feiern. Das war früher ein jährlicher Brauch, doch nach dem Terroranschlag in New York am 11. September 2001 stoppte die Army überall aus Sicherheitsgründen solche offenen Feste.

Gestern Nachmittag waren die Bürger aus Illesheim und umliegenden Gemeinden erstmals wieder in die Kaserne eingeladen. „Wir wollen damit Danke sagen für die wunderbare Gastfreundschaft, die wir hier erleben durften“, sagte Oberst Clair Gill bei seiner Begrüßung der rund 150 Besucher. Er ist Kommandeur der 10. Heeresfliegerbrigade, die für neun Monate in Illesheim stationiert ist. Im November wird sie zurückverlegt in den Staat New York. Für neun Monate sei Illesheim für rund 1000 Soldaten eine „Heimat weit weg von unserem Zuhause“ geworden, sagte Oberst Gill. Alle seien herzlich eingeladen, irgendwann wiederzukommen und die begonnenen Freundschaften fortzusetzen, erwiderte Bürgermeister Heinrich Förster. „Die US-Armee ist in Illesheim immer willkommen“, betonte Förster und erntete starken Beifall.

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  Radio 8 (Ansbach)
20. September 2017

Katterbach | Flugverbot wegen Feinstaubbelastung
Bis zu 10 mal höher ist die Feinstaubbelastung für die Anwohner im Ansbacher Ortsteil Obereichenbach, wenn die US-Kampfhubschrauber ihre Übungsflüge absolvieren. Das haben Messungen ergeben, die - wie berichtet - von der Bürgerinitiative "Etz langt´s" beauftragt wurden.

Nach diesen inoffiziellen Ergebnissen, unterstreicht nun auch der Bundestagsabgordnete der Linken, Harald Weinberg, wie wichtig ein Überflugverbot von Wohngebieten sei. Das hat der Ansbacher Stadtrat bereits im Jahr 2009 einstimmig beschlossen, zusammen mit einem Mindestabstand von 600 Metern zur Wohnbebauung.

Gebracht hat das den Ansbachern aber nichts. Bei der Abstimmung über den Stadtratsbschluss im Bundestag, zwei Jahre später, stimmte die Mehrheit dagegen. Der Abgeordnete Weinberg will nun eine neue parlamentarische Initiative für ein Nacht- und Überflugverbot starten und zwar parteiübergreifend.

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  Bayerischer Rundfunk/ Ansbach Plus
19. September 2017

Bürgerinitiative „ETZ LANGTS“: Flugverbot muss her
Der Flugverkehr direkt vor ihrer Haustüre ist vielen Ansbachern schon lange ein Dorn im Auge. Vor allem die Tatsache, dass die Anzahl an Hubschraubern auf der US-Militärbasis Katterbach zu Jahresbeginn noch einmal erhöht wurde, stößt vielen angrenzenden Bewohnern sauer auf.

Neben der Lärmbelastung ist natürlich auch die Luftverschmutzung welche die US-Hubschrauber verursachen ein Thema. Die Bürgerinitiative „ETZ LANGTS“ kämpft schon seit einigen Jahren dafür, den Flugverkehr aus der Region zu verbannen. Feinstaub-Messung Daher hat die Bürgerinitiative nun selbstständig Feinstaub-Messungen in der direkten Umgebung zur US-Militärbasis durchgeführt, mit alarmierenden Ergebnissen.

Laut Pressesprecher Boris-André Meyer beträgt die normale Feinstaubbelastung zwischen 4.000 und 6.000 Partikeln. An Flugtagen wurden in 1 km Entfernung zum Stützpunkt allerdings Werte von bis zu 74.000 Partikel gemessen. Es ist laut Meyer daher davon auszugehen, dass es eine massive Gesundheitsgefährdung für die Menschen in der Region vorliegt. „Ein Hubschrauber der US-Army verursacht in einer Stunde genau so viel Feinstaub wie ein Dieselfahrzeug welches 40.000 km gefahren ist,“ sagt Meyer. LFU weigert sich Bislang weigert sich das Landesamt für Umweltschutz eine eigene Messstation in der Nähe der US-Militärbasis zu errichten. Die Bürgerinitiative möchte mit ihren Messungen nun den Druck auf die Behörde erhöhen.

„Verglichen mit den Diesel-Fahrverboten in anderen Städten müsste in Ansbach endlich eine Flugverbot her,“ fordert Meyer. Zumindest ein Nachtflugverbot wird von der Bürgerinitiative nun kurzfristig angestrebt. Derzeit dürfen die Hubschrauber bis 2.00 Uhr Nachts über den Dächern der Ansbacher fliegen.

Dieser Artikel beruht auf einem Bericht des Bayerischen Rundfunks.

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung (FLZ)
19. September 2017

„Etz langt's" misst Feinstaub: „alarmierende Ergebnisse"
Belastung durch US-Hubschrauber teils bis zum Zehnfachen erhöht - Daten sollen Behörden zum Handeln bewegen

Die Bürgerinitiative „Etz langt's" spricht von „alarmierenden Ergebnissen". Gestern Nachmittag veröffentlichte sie die Daten aus einer Messreihe, die am Ortsrand von Obereichenbach die Feinstaubbelastung durch Hub-schrauber der US-Armee ermittelte. Teils bis zum Zehnfachen erhöht seien die Werte nach dem Überflug der Helikopter, so das Ergebnis.

„Ich war entsetzt, als ich diese Werte abgelesen habe", sagt Kerstin Mach, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative. Neun Tage im August stand das Messgerät im Garten neben ihrem Wohnhaus in Obereichenbach - rund einen Kilometer Luftlinie vom Flugfeld Katterbach entfernt. Während das elektronische Gerät automatisch den Feinstaub - getrennt nach Partikelgröße - analysierte und die Ergebnisse aufzeicnete, zählte sie die Hubschrauber, die zwischen dem Flugfeld und ihrem Stadtteil Runden drehten - bis Mitternacht und darüber hinaus, berichtet sie.

Während es am Wochenende nach ihren Aufzeichnungen keine Flugbewegungen gab, zählte sie bis zu 120 Hubschrauber pro Tag von ihrem Grundstück aus. Zählung und Messdaten in eine Grafik gebracht, ergeben eine augenfällige Übereinstimmung: Die Zahl der Feinstaubparti- kel pro Liter Luft ist laut der Grafik umso höher, je mehr Hubschrauber in der Luft waren. Und je kleiner die Partikel, desto mehr davon zählte das Messgerät.

„Die kleinsten Partikel sind die gefährlichsten", betont BI-Beisitzer André Fitzthum. „Sie gelangen beim Atmen in die Lunge." Boris-André Meyer, Sprecher der Bürgerinitiative, ist überzeugt, dass gesundheitliche Gefahren von der Feinstaubbelastung aus den Hubschrauberabgasen ausgehen. Teilweise verbrauchten die Helikopter mehr Treibstoff als ein Jumbojet. Und während dieser an Flughäfen lediglich abhebe und lande, kreisten die US-Hubschrauber stets in Bodennähe in bewohntem Gebiet.

„In einer Flugstunde blasen die US-Helikopter so viel Abgas hinaus wie ein Auto bei einer Fahrstrecke von 40 000 Kilometern", zieht Meyer einen Vergleich. Die Bürgerinitiative hat nach seinen Angaben zur Selbsthilfe gegriffen, nachdem das Landesamt für Umwelt mobile Schadstoffmessungen abgelehnt hatte. Sie kaufte ein Luftmessgerät mit Eichzertifikat für einen vierstelligen Betrag und unternahm selbst Messungen.

Dass die Ergebnisse keinen offiziellen Charakter haben und mit Fehlern behaftet sein können, dessen sei man sich bewusst, so Kerstin Mach. „Doch die Ergebnisse sind ein Anstoß für die Behörden: Der Wunsch ist, dass sie jetzt Messungen bei uns vornehmen."

In den nächsten Wochen wird die Bürgerinitiative das Messgerät in IIlesheim einsetzen und auch Referenzmessungen in der Residenzstraße vornehmen. Dort gibt es eine Messstation des Landesamts für Umwelt. In Obereichenbach will man nochmals im Herbst messen, wenn Inversionswetterlagen herrschen und neue US-Truppen zu Übungsflügen erwartet werden.

„Wir brauchen noch mehr belastbare Daten", unterstreicht BI-Sprecher Meyer. Allerdings sollten bereits jetzt die Politiker alarmiert sein. „Man muss von einer Gesundheitsgefährdung durch den Flugbetrieb ausgehen", sagt er. „Wenn man über Dieselverbote nachdenkt, muss man Gleiches für Hubschrauber in bewohntem Gebiet tun."

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  Bayerischer Rundfunk (BR24)
18. September 2017

Ansbach: Initiative gegen Feinstaub aus Kampfhubschraubern
In Ansbach sorgen die US-Kampfhubschrauber für dicke Luft. Nicht nur wegen des Lärms gibt es Ärger, sondern auch wegen des Feinstaubs: Schlechte Luft, nicht nur ein Problem der Metropolen wegen des Verkehrs.

Im Original hören

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  Fränkische Landeszeitung (FLZ)
13. September 2017

Hubschrauber aus Sowjetzeiten tankte

Ein noch zu Sowjetzeiten entwickeltes Hub-schraubermodell ist einem Leser in den vergangenen Tagen aufgefallen: und zwar ausgerechnet über dem Ansbachcr Ortsteil Katterbach, in dem auch die US-Armee residiert. Er vermutete, es handle sich um das Modell MI-24, und fragte sich, was sich zugetragen hatte.

Das Modell bestätigt Helga Moser von der 12. Heeresfliegerbrigade der US-Streit-kräfte. ..Am Freitag. 8. September, und am Montag. 11. September, er-folgte eine Zwischenlandung zum Betanken einer MI-24 der Tschechi-schen Luftwaffe auf dem Flugfeld in Katterbach." Der Hubschrauber habe an der Sanicole-Flugschau in Belgien teilgenommen.

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  Woche im Blick (Ansbach)
7. September 2017

Für Abzug der US-Armee
Aktion "Aufrüstung stoppen"

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung (FLZ)
02. September 2017

Bundestagskandidaten für Abzug der US-Streitkräfte

Aufrüstung stoppen und Helikopterflüge einstellen - das sind die Kernforderungen der Initiative von Thomas Frank, Jürgen Strauß und Andre Fitzthum, die seit Herbst 2016 Unterschriften gegen den Fluglärm der Katterbacher und Illesheimer US-Hubschrauber gesammelt haben. Nun übergaben sie 1822 Unterschriften, die an vier Terminen in Ansbach geleistet wurden, an die örtlichen Bundestagskandidaten.

Der Einladung waren Lutz Egerer von der SPD, Dr. Herbert Sirois von Bündnis90/Die Grünen und Harald Weinberg von den Linken gefolgt. Der CSU-Kandidat Artur Auernhammer hat sich aus „terminlichen Gründen", wie es hieß, entschuldigt.

Thomas Frank zeigte sich bei der Übergabe enttäuscht über die geringe Resonanz. Er habe sich wesentlich mehr Unterschriften erhofft, aber viele geplagte Bürger hätten resigniert, weil sie die Erfolgsaussichten, dass vor allem die nächtlichen Hubschrauberflüge eingestellt würden, als gering einschätzen.

Die drei Kandidaten erklärten, sie stünden für eine Einschränkung der Hub schrauberflüge und letztlich für einen kompletten Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus der Region und aus Deutschland.

Dass Ansbach aus einem Abzug gestärkt hervorgehen würde, zeige die Umnutzung der ehemaligen Hindenburgkaserne, meinte Harald Weinberg.

Neben der Lärmbelastung machten Thomas Frank und Jürgen Strauß auf die Gesundheitsbelastungen durch den Helikoptertreibstoff und den Schadstoffausstoß aufmerksam.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
02. September 2017

Protest mit dem Pink-Panzer
Aktion von DGB und Friedensforum zum Antikriegstag - Klare Worte erwünscht

Sie erinnern an den Überfall der Wehrmacht auf Polen vor 78 Jahren und spannen einen Bo¬gen in die Gegenwart: Am Hallplatz haben der DGB und das Nürnberger Friedensforum zum Antikriegstag 2017 informiert.

Ein wackliges Gerippe aus Fichtenholz, eine rosa Kunststoffhaut außen herum und oben ein Blumentopf mit Abflussrohr - schon ist er fertig, der deutsche Panzer. Bedroht fühlt sich von diesem zwei Meter breiten und vier Meter langen Pseudo-Tank niemand. Denn hier am Hallplatz steht er am Rand einer Kundgebung zum Antikriegstag 2017.

Dass die Veranstaltung gleich neben dem Zentralen Denkmal Flucht und Vertreibung stattfindet, finden einige Teilnehmer passend: Ist doch die Ursache für Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches nach dem Zweiten Weltkrieg im Überfall Nazideutschlands auf Polen am 1. September 1939 zu sehen.

Am Hallplatz haben der DGB und das Nürnberger Friedensforum an die Gräueltaten des deutschen Militärs erinnert - und spannten den Bogen in die Gegenwart: „Deutschland hat 2016 über 35 Milliarden Euro in die Rüstung gesteckt", sagt Friedensaktivist Hans-Günther Schramm vor den Zuhörern. Er findet, dass der Rüstungshaushalt nahezu auf null gefahren werden müsse. Vor Bundestagswahlen habe er sich bisher mit Empfehlungen zurückgehalten. „Ich habe immer gesagt, jeder soll doch wählen gehen, Hauptsache, er wählt und verschenkt nicht seine Stimme." Doch mit Blick auf die bevorstehende Wahl habe er seine Ha¬tung geändert und sagt, wo man keinesfalls ein Kreuzchen machen sollte: „Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sie ist eine Gefahr für die Demokratie", sagt der 76-Jährige. In diesem Sinne lobt er die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg. In ihrem aktuellen Heft heißt es: „AfD - für uns keine Alternative!" Schramm finde es gut, dass sie „mit klaren Worten vorangehen".

Das wünschte er sich auch von seinem Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm. Den Pink-Panzer haben Mitglieder der DGB-Jugend und anderer Jugendverbände gebaut. Sie kritisieren damit „das romantisierende Werben für eine Karriere bei der Bundeswehr und die Doppelmoral, wenn es um deut¬sche Waffenexporte geht",

Unter aller Kanone
Bundeswehr wirbt mit Camps um Minderjährige

Kaum hat ein junger Mensch das 18. Lebensjahr erreicht, liegt ein Schreiben der Bundeswehr im Briefkasten. Viele stellen sich die Frage: Woher hat das Militär meine Adresse?

Die Grünen im Stadtrat haben das kürzlich kritisiert, denn das Einwohneramt gibt die Daten freimütig heraus. Selbstverständlich wirbt der Bund und zögert auch nicht, junge Menschen direkt anzuschreiben. Schließlich leidet er an Mitgliederschwund, seit die Wehrpflicht weggefallen ist.

Doch die Werbestrategen beim Militär gehen klar zu weit, wenn sie im Kampf um Rekruten mit Abenteuer-Camps für Jugendliche locken. Minderjährige sollen bei „Schnupperwochen" geködert werden: Biwaks in der Natur, Lagerfeuer, Wege mit Plan und Kompass finden. Diese Camps haben den Charakter von Ferienlagern, dahinter steckt aber ein knallhartes Ziel: Junge Menschen für Waffen und Kriegseinsätze zu bekommen. Dass die Bundeswehr hier schon bei 15-Jährigen ansetzt, ist unter aller Kanone. Der Dienst an der Waffe darf nicht beschönigt werden. Täglich sterben unzählige Menschen bei kriegerischen Auseinandersetzu¬gen. Was würde wohl ein junger Flüchtling, der gerade der Hölle im syrischen Aleppo entronnen ist, zu den Abenteuer-Camps der Bundeswehr sagen?

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  Die Rheinpfalz (Pfalz-Ticker)
1. August 2017

Lingenfeld/Germersheim:
Bürgerinitiative gegen Gefahrstofflager gegründet

Online lesen

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  Fränkische Landeszeitung (NEA)
28. Juli 2017

US Army übt im Landkreis
Streitkräfte fliegen Manöver

Im August werden die Soldaten der US Army wieder mit Hubschraubern in der Region unterwegs sein. Bei den Landeübungen, die auch in der Nacht stattfinden können, sollte sich die Bevölkerung von der übenden Truppe fernhalten, warnen die Verantwortlichen.

Beim Landratsamt Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim wurde angemeldet, dass Einheiten der amerikanischen Streitkräfte ein Manöver durchführen. Bei den betroffenen Gebieten handelt es sich um die Gemeinden Uffenheim, Markt Erlbach und Wilhermsdorf.

Vom 1. bis zum 31. August finden Hubschrauberlandeübungen, Nachtlandungen eingeschlossen, statt. Insgesamt 32 Soldaten mit vier Rad-fahrzeugen und zwölf Helikoptern nehmen daran teil. Die Bevölkerung wird darum gebeten, sich von den Einrichtungen der übenden Truppe fernzuhalten. Sollten Schäden an Flur und Forst, privaten Wegen oder sonstigen Objekten entstehen, müssen die Entschädigungsansprüche von den Betroffenen umgehend, jedoch spätestens innerhalb eines Monats nach Beendigung der Übung, schriftlich bei der jeweiligen Gemeinde gemeldet werden, hieß es in einer Pressemeldung.

Bei Beschwerden können betroffene Bürger sich an die Ansprechpartner bei den US-amerikanischen Streitkräften wenden: Torsten Lübke steht unter der Telefonnummer 09802/832634 zur Verfügung und Helga Moser unter der Telefonnummer 0152/091143 69.

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  Fränkische Landeszeitung
22. Juli 2017

Fluglärm: „Stadt hat keinen Einfluss"
Seidel: Internationale Verträge

„Es handelt sich um internationale Verträge zwischen Deutschland und den USA; Die Stadt hat da keinen Einfluss." Oberbürgermeisterin Carda Seidel machte den Eybern in der Stadtteilversammlung keine Hoffnung, dass der Lärm der US-Hubschrauber verschwinden könnte.

Angesichts der rechtlichen Situation könne man allenfalls versuchen, bei den Kommandeuren „ein bisschen was" zu erreichen. So hofft Seidel, dass es im August etwas ruhiger zugeht. Die Hubschrauberbesatzungen würden dann wohl mehr auf Truppenübungsplätzen fliegen. Inzwischen verzichte die US-Armee auf den Einsatz der Weißlichtscheinwerfer. Andererseits habe sie im Vertei-digungsministerium keinen Ansprechpartner mehr, sagte Seidel.

„Das weiß man vorher, dass es hier Hubschrauberlärm gibt. Dann zieht man halt nicht hin", griff ein Mann die Kritiker der US-Armee an. Er erntete sofort Widerspruch. „Das ist so laut, dass das Geschirr im Schrank klirrt."

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  Fränkische Landeszeitung
18. Juli 2017

Barton-Kaserne: Linken-Abgeordneter Weinberg drängt auf Informationen
Bundesregierung soll US-Armee verpflichten: Frühzeitige Altlastenuntersuchung - Kaufpreis: 350000 Euro pauschal und 25000 Euro pro Wohneinheit

Wie schnell lässt sich etwas über den Zustand der Barton-Kaserne in Erfahrung bringen? Der Ansbacher Bundestagsabgeordnete der Linken, Harald Weinberg, will in dieser Sache jetzt bei der Bundesregierung vorstellig werden. Zum Hintergrund: Die Hochschule und die Stadt Ansbach planen auf dem Gelände nach dem Abzug der US-Soldaten einen Campus. Das Konzept sieht für den neu¬en Stadtteil vieles vor: Studieren, Forschen, Wohnen, Arbeiten.

Für militärische Liegenschaften ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (kurz BIma) zuständig. Von eben dieser BIma hat Weinberg zuletzt „keine positive Nachricht" erhalten.

Es geht um die Altlastensituation auf dem Kasernengelände. Die US-Armee verweigere entsprechende Untersuchungen durch Bundesstellen, teilte Weinberg mit. „Erst nach dem Abzug können Böden und Gebäude auf Schadstoffe überprüft werden.

Zum Vergleich: Bei der Konversion von Bundeswehrstandorten beginnt die Altlastenuntersuchung drei Jahre vor ziviler Umnutzung." „Schädlich für das Projekt und sachlich nicht zu begründen" nannte der Bundestagsabgeordnete diese Verzögerung. Schließlich handle es sich bei der Barton-Kaserne um einen reinen Verwaltungsstandort ohne militärischen Ubungsbetrieb.

Weinberg will erreichen, „dass die Bundesregierung als Eigentümerin des Geländes das US-Militär verpflichtet, die Untersuchungen rechtzeitig durchführen zu lassen". Weinberg erinnerte an eine Zusammenkunft von Ansbacher Bürgern mit Verantwortlichen der BIma vergangenen November im Bundes-tag. „Bereits damals war klar, dass die Bundesstellen der Ansbacher Nutzungsidee keine Steine in den Weg legen werden. Vielmehr ist eine Förderung mittels Abschläge auf den Verkaufspreis in Aussicht gestellt: 350000 Euro pauschal für das Bildungsprojekt Hochschule sowie zu-sätzlich 25000 Euro pro neu entstehender Wohnungseinheit."

Die BIma warte auf ein gemeinsames Konzept von Freistaat, Stadt und Hochschule, um die Preisberechnungen starten zu können, sagte Weinberg. Überdies könnten mit Blick auf die in Ansbach geplanten Forschungsfelder Medien und Digitalisierung weitere Bundesmittel fließen.

„Die Staatsregierung sollte daher das frühzeitige Gespräch mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung suchen, anstatt zu bremsen." Der Linken-Politiker hat dazu eine klare Vorstellung: „Der Freistaat muss gemeinsam mit Stadt und Hochschule das Nutzungskonzept entwickeln und darf nicht nur passiv die Arbeit auf die kommunale Ebene abwälzen."

Immerhin wäre der Freistaat Nutzer des Geländes. „Ich habe selten so viel Einigkeit und Vorfreude auf ein Vorhaben ge-sehen wie bei der Nutzung des Ans-bacher Barton-Areals durch Hochschulerweiterung und Wohnen nach Abzug der US-Armee bis 2021", erklärte Weinberg. Umso unverständlicher sei ihm das defensive Verhalten der Staatsregierung und der CSU im Landtag, deren regionale Abgeordnete eingeschlossen.

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  Fränkische Landeszeitung
11. Juli 2017

Hubschrauberlärm: „So geht's nicht mehr weiter"
Obereichenbacher gegen Stadtverwaltung - Oberbürgermeisterin Seidel: Mit Beschwerden fluten - Keine Lösung in Sicht

Die Stimmung ist aufgeladen: Die US-amerikanischen Hubschrauber sind in der Stadtteilversammlung in Obereichenbach Thema. Oberbürgermeisterin Carda Seidel macht deutlich, dass Stadtverwaltung und Bürger die gleichen Interessen verfolgen. Was fehlt, ist der nötige Einfluss. „Wir haben keine Klagebefugnis, sonst hätten wir schon längst Klage gegen die Bundesrepublik Deutsch-land erhoben", betont Seidel.

Die Amerikaner hielten die rechtlichen Grundlagen ein - mehr noch: „Die Soldaten reizen den gesetzlichen Rahmen noch nicht mal voll aus." Die Stadtvertreter wirken ratlos, während über dem Vereinsheim die Hubschrauber rattern. Im Gegensatz zum Kampf gegen die Hubschrauber „ist Sisyphusarbeit Erholung", bilanziert die Oberbürgermeisterin.

Die betroffenen Bürger, die an diesem Abend zusammenkommen, machen deutlich, dass es „so nicht weitergehen kann". Einer fragt, wieso in Obereichenbach überhaupt weiterhin Grundstücke verkauft werden. Die Stadt locke mit günstigen Preisen sogar noch Familien in den Ortsteil. Bei den Grundstücksverhandlungen haben wir keinen einzigen Hubschrauber gesehen." Die böse Überraschung kam dann eines Nachts - durch das Knattern der Militärmaschinen sei an Schlaf nicht zu denken. „Das geht mindestens bis Mitternacht."

Obereichenbacher fordern von Seidel und dem Stadtrat mehr Engagement.

Die OB fragt offen nach Empfehlungen: Doch die haben die Bürger auch nicht. So schnell werde sich nichts ändern - „nicht unter diesem Verteidigungsministerium".

Seidel fehlten derzeit einfach die Ansprechpartner. Auf eine Anfrage der Stadt bezüglich des Lärms antwortete das Ministerium: „Die US-Streitkräfte planen gemeinsam mit dem Bundesministerium der Verteidigung den Flugbetrieb weiterhin so, dass Lärmbelästigungen durch den militärischen Übungsbetrieb in der Region Ansbach auf ein unvermeidbares Mindestmaß beschränkt werden."

Die Stadt veröffentlichte indes die Sommerpläne der Militärflüge. Unter der Woche enden sie nie vor Mitternacht, gehen teils sogar bis zwei Uhr morgens. Lediglich an den Freitagen, mit Ausnahme des 4. Augusts, stoppen die Flüge schon gegen 15 Uhr.

Rechtsreferent Kleinlein, fasst die Situation zusammen: „Die Amerikaner sind im gesetzlichen Rahmen. Das heißt nicht, dass es für Betroffene nicht belastend ist." Doch die „große Politik" wolle nicht auf die Forderungen - keine Überflüge über Wohngebiete, Nutzung anderer Übungsflugplätze, keine Wochenendflüge, Sommerzeiten nicht auszunutzen und kein Betanken bei laufenden Triebwerken - hören.

Bürger werfen Luftfahrtamt Vertuschung vor

Bereits kurz nach Beginn der Erläuterungen von Kleinlein bricht Gelächter aus. Bürger hatten Flüge an Sonntagen gemeldet. Auf Nachfrage der Stadt hat das Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln diese Flugbewegungen zivilen Maschinen zugeordnet. Die Anwesenden widersprechen: „Wir sind doch nicht blöd - wir können schon noch zwischen einem Rettungshubschrauber und einer Militärmaschine unterscheiden." Sie werfen dem Amt Vertuschung vor. Die Stadtverwaltung ist nach eigener Aussage jedoch auf die Daten aus Köln angewiesen. Seidel betont: „Die Stadt kann keine eigenen Flugaufzeichnungen machen." Die prompte Antwort aus dem Publikum: „Ich hoffe, dass die Hubschrauber auch mal über Ihr Haus fliegen."

Fluglärmbeschwerden kämen zudem immer von denselben drei Personen. Kleinlein: „Das haben Bundeswehr und Amerikaner registriert, das stärkt unsere Forderungen auch nicht gerade." Seidel appelliert, die Amerikaner und das Verteidigungs-ministerium mit Beschwerden zu fluten. „Das ist die einzige Möglich-kit, die uns noch bleibt."

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
11. Juli 2017

Bürger sind machtlos
Rechtlich nichts zu machen gegen Hubschrauberlärm

Es gibt keine rechtlichen Möglichkeiten, gegen den Fluglärm der US-Hubschrauber in Ansbach vorzugehen. Das erfuhren empörte Bürger in einer Stadtteilversammlung.

Ober-bürgermeisterin Carda Seidel rief dazu auf, US-Armee und Verteidigungsministerium mit Beschwerden zu fluten. „Das ist die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt."

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  Fränkische Landeszeitung
4. Juli 2017

„Abenteuerliches Amt"
Etz langt's!" zum Lärm der US-Hubschrauber

„Was hat die Staatsregierung zu verbergen?" Das fragt sich die Bürgerinitiative „Etz langt's!", weil das Landesamt für Umwelt die Schadstoffe in der Luft durch US-Hubschrauber nicht messen will.

Die Initiative fordert, belastbare Daten zu erheben. In einer Pressemitteilung bezeichnet die Bürgerinitiative die Einschätzung des Landesamtes als „abenteuerlich". Das Amt sehe nur „untergeordnete Immissionen" durch den Betrieb der US-Kampf-hubschrauberbasis Katterbach. Gleichzeitig weigere es sich, der Bitte der Stadt Ansbach nachzukommen und Schadstoffmessungen durchzuführen.

Laut der Initiative sei der Flugbetrieb der Kampfhubschrauber mit monatlich rund 1500 Flugstunden sowie Landeübungen auf über 200 Außenlandepunkten in der Region nur schwer mit dem zivilen Luftverkehr zu vergleichen. Vor allem der zivile Luftverkehr spiele sich mit schadstoffärmeren Maschinen meist in mehreren Tausend Metern Höhe ab.

Die Initiative stellt sich die Frage, warum das Landesamt nicht Zahlen vorlege, wenn es von der eigenen Einschätzung tatsächlich überzeugt sei. Laut Vorsitzendem Hansjörg Meyer bleibt der „fade Beigeschmack einer Gefälligkeits-Einschätzung für die Dienstherren in der Münchner Staatskanzlei kurz vor einer wichtigen Wahl".

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
1. Juli 2017

Wenn sie kommen: Obereichenbach bei Nacht
Die US-Hubschrauberbeenden bei ihren Flügen den Schlaf vieler Anwohner - Ein Betroffener spricht über seine Erfahrungen

Es ist fast 22.30 Uhr, eine klare, wolkenlose Nacht. Perfekte Bedingungen, um den Himmel zu beobachten. Auf der B14 von Ansbach kommend, ist die Abfahrt in die Wohnsiedlung Obereichenbach leicht zu verfehlen. Dort angekommen scheint alles ruhig zu sein. Niemand ist zu sehen. In einigen Häusern brennt noch Licht.

Nachdem der Motor des Autos verstummt, sind sie zu hören: die Hubschrauber. Zunächst nur ein leises Rattern. Doch kurz darauf nähern sich schnell Lichter am Himmel. Aus einigen hundert Metern Entfernung übertönen sie den Straßenverkehr. In einer Höhe von etwa 150 Metern fliegt ein Apache-Kampfhubschrauber an der Wohnsiedlung vorbei. Kurz darauf folgen weitere. Manche fliegen einen Bogen um die Häuser, andere schneiden die Ortsgrenze. Doch einer hält auf die Siedlung zu und überfliegt sie mit einem durchdringenden Rattern. Wenige Minuten später folgt der nächste. Ihre Bodenscheinwerfer beleuchten Dächer und Gärten. Neben den Apaches sind auch die größeren Chinooks unterwegs.

Transporthubschrauber mit zwei Propellern. Ihr Lärm ist wesentlich lauter und durchströmt den Körper, wie der Bass einer Musikanlage. Nach einer Stunde herrscht voller Betrieb um Obereichenbach. Es ist keine ohrenbetäubende Geräuschkulisse, aber eine konstante, die nicht aufhört.

Unter diesen Bedingungen müssen die Anwohner leben und schlafen. Einer von ihnen ist Andre Fitzthum. Der 33-Jährige wohnt dort seit zehn Jahren. Gewöhnen kann er sich jedoch nicht daran: Deswegen trat er im letzten Jahr der Bürgerinitiative „Etz Langt's" bei. „Ich bin durch den Flugbetrieb, obwohl ich einschlafe, in der Früh geräderter, als wenn ich auf Dienstreise im Hotel bin. Dort schläft man wesentlich entspannter als in seinen eigenen vier Wänden."

Trotzdem ist der Nachtbetrieb rechtlich erlaubt: Laut der Deutschen Luftwaffe „besteht für sämtliche militärische Luftfahrzeuge in Deutschland ein Nachttiefflugverbot" für Flüge unter 1500 Fuß (rund 457 Meter). Aber nur für Städte mit mehr als 100000 Einwohnern, Flugkorridoren von Flughäfen und für Lufträume über großen Industrieanlagen wie Kernkraftwerke. Westmittelfranken erfüllt keines der Kriterien.

Sobald Fitzthum von seiner Arbeit als Jurist heimkommt, beginnt für ihn das Spiel von Neuem: Wenn mehrere Hubschrauber hintereinander das Wohngebiet überfliegen, kann er sich draußen nicht mehr mit seinem Nachbarn unterhalten. Zum Telefonieren muss er in den Keller gehen. Besonders skurril wird es bei den Chinooks: „Wenn sie kommen, dann wackeln in der Küche die Schränke, die Tassen und am Gartenschuppen vibrieren die Holzpaneele mit."

Dabei stellt sich die Frage, ob sich die US-Basen lohnen. Sicherheit für Europa sollen sie bringen, so Jaymon Bell, Sprecher der US Army in Katterbach. Ein Gefühl der Sicherheit hat der Jurist nicht. Jedenfalls nicht, wenn ihn Hubschrauber als „ziviles Übungsziel" anpeilen und verfolgen. Beim Spazierengehen mit dem Hund soll es passiert sein. Ein vorbeifliegender Hubschrauber hätte über ihm gedreht, sei auf unter hun dert Meter runtergekommen und hätte ihn im Schritttempo verfolgt. Bekannten soll dasselbe widerfahren sein. Jaymon Bell sagte dazu, dass es ein Missverständnis sei. Die Piloten müssten Tiefflüge trainieren und übersähen dabei Zivilisten.

Trotz dem ist es eine schwierige Situation für Andre Fitzthum. Auf die Frage, ob er nicht schon über einen Umzug nachgedacht hätte, nickt er, meint aber: „Das Haus ist mittlerweile in dritter Generation. Es wäre ewig schade."

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
1. Juli 2017

Zufriedene Bäckerin - Ausspäh-Vorwurf
Am Stammtisch: Die Bürgerinitiative „Etz langt's" und einige Argumente der Gegenseite

Der Konflikt zwischen der Bürgerinitiative „Etz langt's" und ihren Gegenspielern ist ein Schlagabtausch mit verschiedenen Argumenten. Bei einem Treffen der Bürgerbewegung bezogen die Mitglieder Stellung. Einmal im Monat trifft sich „Etz langt's" zum Stammtisch. Bei Wurstplatten und Bier diskutieren die Aktivisten über das US-Militär. Eine gute Gelegenheit, um die Runde mit Gegenansichten zu konfrontieren.

Da wäre zu einem das Thema Arbeitsplätze. Insgesamt 650 deutsche Stellen hängen an den beiden Kasernen. Elisabeth Fischer etwa betreibt mit ihrem Mann eine kleine Bäckerei in Illesheim. Ein Großteil ihrer Einnahmen sichern sie sich schon seit den 90ern mit Lieferungen an die dortige Basis. Seit im März neue Soldaten nach Illesheim gekommen sind, läuft das Geschäft besonders gut. „Sie riefen mich sogar am Wochenende an und fragten mich, ob ich kommen könnte. Es seien so viele", erzählte Elisabeth Fischer strahlend. Auf die Frage, was sie von den Argumenten von „Etz langt's" halte, antwortete sie: „Die können sich über die Amerikaner beschweren. Sie verdienen nicht ihr Geld mit ihnen."

Allerdings schrumpft die Zahl der Leute, welche das tun. In Illesheim haben sich die deutschen Arbeitsplätze seit dem Jahr 2011 fast halbiert. Am Stammtisch heißt es: „Es geht um das Allgemeinwohl." Den Hunderten Stellen stünden 30000 Geschädigte gegenüber. Außerdem sei es nicht klug, sich von den Amerikanern abhängig zu machen. Ein Abzug sei jederzeit möglich.

Ein anderer Streitpunkt ist der Vorwurf der Überwachung von Katterbach aus. Auf einer Kundgebung im März sprach Boris-André Meyer, Pressesprecher von „Etz langt's", von einer „NSA-Spionage, die von dieser Kaserne betrieben wird". Er bezieht sich auf ein Schreiben von Frank-Walter Steinmeier, dem damaligen SPD-Fraktionschef, aus dem Jahr 2013. Darin steht, dass er eine Überwachung weder bestätigen noch dementieren könne.

Katterbach wäre nicht der erste Fall. Es ist bekannt, dass auf den US-Basen in Wiesbaden und Darmstadt Ausspähung stattfindet. Bei Armee-Sprecher Jaymon Bell löste die Verbindung zu seiner Kaserne einen verdutzten Gesichtsausdruck aus. „Nein, das ist nicht wahr", sagte er. „Wir sind eine Helikoptereinheit, wir fliegen. Ich weiß nicht, wo die Leute solche Geschichten herhaben."

Ein Dialog zwischen den amerikanischen Soldaten und den deutschen Aktivisten findet ohnehin nicht statt. Es geht so weit, dass Bell nicht einmal weiß, was die genauen Ziele von „Etz langt's" sind. „Würden Sie als Polizist mit den Leuten reden, die gegen die Polizei sind?", fragt Jaymon Bell. „Mit solchen Leuten ist Kommunikation schwer." An dieser Stelle räumt Meyer am Stammtisch ein: „Wir wissen, dass die Befehle woanders getroffen werden. Wir haben Verständnis für den Kommandeur, der seine Flugstunden erfüllen muss und die laschen Flugbestimmungen ausnutzt." Dennoch wollen die Mitglieder ihren Unmut vor Ort kundtun. Es stünden unter den Schildern immerhin Betroffene.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
1. Juli 2017

Gut von der Army gelebt
Interview mit Bürgermeister Heinrich Förster von lllesheim

Der Bürgermeister von lllesheim, Heinrich Förster, befürwortet die US-Basen. Er spricht von einem freundschaftlichen Miteinander zwischen der Gemeinde und den Amerikanern.

Herr Förster, Sie haben in der Vergangenheit immer wieder von den wirtschaftlichen Vorteilen der Kaserne gesprochen. Inwiefern profitieren Sie als Gemeinde davon?

Wir sind in diesem Jahr schuldenfrei. Es gilt nur noch einen Kredit von 18000 Euro zu tilgen. Wir haben 70 Jahre lang gut mit den Amerikanern gelebt und, wenn Sie durch llles¬heim fahren, auch gut von ihnen gelebt. Wir haben eine Gemeindehalle, vier Gemeindehäuser, ein Jugendhaus und ein gut saniertes Kanal-und Wasserleitungsnetz. Wir müssen jetzt wieder investieren, aber das ist einfach so. Das alles wäre ohne die Amerikaner nicht möglich gewesen. „Etz langt's" sagt: „Raus mit dem Militär, rein mit der Wirtschaft". Was kommt danach? Dann kommen die Firmen, welche andere größere Städte nicht haben wollen. Ganz egal, was wir in die Kaserne bekommen würden, es gäbe genauso Proteste dagegen.

Von wo genau kommt das Geld für Ihre Einrichtungen?

Die Gemeinde lllesheim betreibt mit der Stadt Bad Windsheim einen Zweckverband zur Fernwärmever-sorgung. Da wird die Kaserne mit Fernwärme versorgt. Da profitieren wir davon. Dann haben wir Einnahmen durch Gewerbesteuern von Fir-men, die in der Kaserne tätig sind. Hinzu kommen die Schlüsselzuweisungen, welche wir vom Staat wegen der Anwesenheit der Amerikaner bekommen. Die Höhe ist abhängig, wie bei jeder anderen Kommune auch, von der Anzahl Personen, die dort wohnen.

Nun ist es aber so, dass die US-Kasernen mehr kosten als sie einnehmen. Zwischen 2003 und 2012 haben alle in Deutschland stationierten US-Militärbasen insgesamt 995 Millionen Euro an Steuern beansprucht. Wie sehen Sie das?

Ich kenne diese Zahlen nicht. Wir als Gemeinde spüren solche Kosten jedenfalls nicht. Wie auch? Für uns fallen keine höheren Zahlungen an. Gut, das Kanalnetz ist wegen der Kaserne ausgebaut worden, aber das hat der Bund größtenteils bezahlt.

Sie haben Bad Windsheim angesprochen. Ein Heilbad in der Nähe einer Militärbasis, ist das sinnvoll?

Das habe ich nicht zu beurteilen. Bad Windsheim hat einfach in die Kur investiert. Ich denke, das wird nach dem Krieg gewesen sein, wobei die Kaserne schon 1936 gebaut worden ist. Sie haben gewusst, in was sie investieren. Dasselbe haben sie in einen Bereich gemacht, wo eine Gie-ßerei angesiedelt ist. Da gibt es auch Ärger und Feinstaub.

Was sagen Sie der Betreiberin einer Ferienwohnung, die wegen des Fluglärms Einbußen verzeichnet?

Das kann sein, muss aber nicht. Ich weiß es nicht.

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  Fränkische Landeszeitung
30. Juni 2017

Keine Schadstoffmessungen
US-Hubschrauber: Landesamt für Umwelt gibt Entwarnung - Kritik von Meyer

Das Bayerische Landesamt für Umwelt lehnt mobile Schadstoffmessungen in Ansbach ab. Rechtsreferent Udo Kleinlein informierte darüber die Stadträte. Die Stadt hatte bei dem Landesamt wegen möglicher Schadstoffe von US-Hubschraubern angefragt.

„Da sind Äpfel mit Birnen verglichen worden", kritisierte Boris-André Meyer (Offene Linke) das Nein aus Augsburg. Das Umweltamt der Stadt habe sich an die Experten in Schwaben gewandt, weil man selbst für solche Messungen nicht ausgerüstet sei, sagte Kleinlein. Die Antwort fiel jedoch anders aus, als sich mancher Ansbacher erhofft hatte. Schließlich kommt das Landesamt zu dem Schluss, „dass durch den Flugbetrieb des US-Hubschrauber-Flugfeldes Ans-bach-Katterbach Immissionen nur in sehr untergeordnetem Maß auftreten und verglichen mit den Immissionen durch Straßenverkehr, Industrie und Hausbrand vernachlässigbar sind. Eine messtechnische Unterscheidung der Quellen ist in der Praxis nicht möglich."

Unter anderem führt das Landesamt die Messungen am Flug-hafen München mit jährlich rund 400000 Flugbewegungen an. „Es zeigt sich, dass die einschlägigen Grenzwerte eingehalten werden."

Hinzu kommt für die Augsburger Fachleute noch ein Punkt: Jede Schadstoffquelle sorge in ihrer unmittelbaren Umgebung für die größte Belastung. Mit zunehmender Entfernung würden die Schadstoffe immer stärker mit der Umgebungsluft verdünnt. Das Landesamt folgert in seinem Schreiben: „Daher ist der Einfluss der Hubschrauberemis-sionen im Stadtgebiet von Ansbach messtechnisch nicht nachweisbar. Dort dominieren weit überwiegend die im Stadtbereich vorhandenen Schadstoffquellen, vor allem der Straßenverkehr."

Der Fraktionsvorsitzende der Offenen Linken, Boris-André Meyer, reagierte mit Kopfschütteln auf das Schreiben des Landesamtes. So werde überhaupt nicht berücksichtigt, dass die Militärhubschrauber oft stundenlang in niedriger Höhe über dem Boden schweben. Auch sei bekannt, dass ein Chinook-Hubschrauber mehr Kerosin verbrauche als ein Jumbojet. Für Meyer ist die Argumentation des Landesamtes „nicht ganz zulässig".

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  Fränkische Landeszeitung
27. Juni 2017

Wechsel bei Army
Neuer Kommandeur

Bei der 12. Kampffliegerbrigade der US-Armee gab es gestern einen Kommandowechsel. Bei einem feierlichen Appell in der Kaserne in Ansbach-Katterbach übergab Oberst Christopher W. Waters das Kommando an Oberst Kenneth C. Cole weiter.

An der Zeremonie nahm auch General Frederick Benjamin Hodges, der Kommandierende über die US-Streitkräfte in Europa, teil. Bei seinem Abschied nach zwei Jahren Amtszeit sagte Oberst Waters, er danke für die ihm und seiner Familie gewährte Gastfreundschaft in Deutschland. „Wir haben uns in Mittelfranken in das Land und vor allem die Menschen verliebt und uns unter ihnen sehr wohl gefühlt." Für die Zukunft wünsche er sich ein Wiedersehen in Franken, meinte der scheidende Kommandeur, der mit seiner Familie nach Fort Rucker im US Bundesstaat Alabama gehen wird.

Der neue Kommandeur der Kampffliegerbrigade Kenneth C. Cole sagte, seine Frau sei in Würzburg geboren. Und man habe sich schon lange gewünscht, nach Franken zu kommen. „Wir freuen uns auf eine gute Partnerschaft", erklärte der neue Kommandeur über die fest in Westmittelfranken stationierten Heeresflieger.

Vor seiner neuen Aufgabe mit dem Dienstsitz in der Katterbacher Kaserne war Cole unter anderem am Marshall European Center for Security Studies, einem Schulungszentrum für Nato-Offiziere in Garmisch-Patenkirchen stationiert.

Einen Wechsel gab es auch bei der Führung der Unteroffiziere in der Brigade. Oberstabsfeldwebel Osvaldo Martell übergab die Führung an Oberstabsfeldwebel Mark Smith.

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  Wochenzeitung (Ansbach)
3. Juni 2017

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet USA als unzuverlässig
BI: ""Konsequenzen für die Militärbasen in Mittelfranken ziehen"

Im Original lesen

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  Fränkische Landeszeitung
2. Juni 2017

Merkels Worte zur USA beflügeln „Etz langt's"
Kanzlerin hatte Amerikaner als „keinen zuverlässigen Partner mehr" bezeichnet - „US-Standorte zivil umnutzen"

Die Bürgerini¬tiative (BI) „Etz langt's" bekommt indirekt Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel. Sie hatte am Sonntag in München gesagt, dass die „USA kein zuverlässiger Partner mehr" sei.

Dem pflichtet die BI bei. „Etz langt's" fordert seit geraumer Zeit die zivile Umnutzung der US-Standorte in Katterbach und Illesheim. Die Amerikaner hätten zudem Transparenz-Forderungen der Regierung ignoriert. Merkel forderte Europa auf, sein „Schicksal selbst in die Hände zu nehmen", heißt es in einer Mittellung.

„Etz langt's" fordert Konsequenzen mit Blick auf die US-Stationierung in Ansbach und Illesheim: „Wir brauchen in der Tat mehr europäische Emanzipation von den USA. Es wird Zeit, dies durch die zivile Umnutzung der Kasernen in Katterbach und Illesheim umzusetzen."

Staatsminister Dr. Marcel Huber forderte bei seinem Besuch im März in Illesheim „Transparenz und nochmals Transparenz". „Etz langt's" macht deutlich, dass die US-Armee Forderungen von Dr. Huber einfach „ignoriert".

Vorstandsmitglieder der BI erklärten: „Fakt ist: Das US-Militär veröffentlicht auch auf mehrmalige Nachfrage der Ansbacher Stadtverwaltung die Flugpläne nicht."

Anne Ziegler von der Stadtverwaltung relativierte: „Der Stadt liegt eine Übersicht über die Flüge vor." Jedoch dürfe sie diese nicht veröffentlichen, da es sich um Unterlagen der US-Armee handle.

Minister Huber antwortete auf ein Schreiben des Bl-Vorsitzenden, Pfarrer i.R. Hansjörg Meyer. Darin „relativierte er die Belastungen für die Bevölkerung durch Lärm und Abgase". Meyer hatte für Wohngebiete ein Überflugverbot gefordert. Huber verwies auf den „begrenzten Handlungsspielraum der Staatsregierung". Meyer widerspricht: „Ohne das Placet aus München können die Übungsplätze nicht betrieben werden." Dr. Huber sagte weiter: „Die Soldaten der US-Streitkräfte haben anspruchsvolle und oft gefährliche Einsätze zu bewältigen. Für diese müssen sie angemessen vorbereitet sein." Die Aufrüstung mit Hubschraubern diene der „Sicherheit".

„Etz langt's" kommentiert das wie folgt: „Die Präsenz von Truppen un zuverlässiger Partner erhöht die Sicherheit eben nicht". Vielmehr würden die auch in Ansbach „trainierten US-Kriege in Afghanistan, Libyen oder dem Irak ganze Weltregionen destabilisieren". Millionen Menschen würden in die Flucht getrieben.

Abschließend heißt es: „Wir sind gespannt, wann der Umdenkprozess in der CSU für ein starkes soziales und demokratisches Europa anstatt blinder transatlantischer Gefolgschaft beginnt."

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  Fränkische Landeszeitung
19. Mai 2017

Ärger über Hubschrauber
Wilhermsdorfer beschwert sich über „Lärmterror"

Erneuter Hubschrauberärger in Wilhermsdorf: Zwei US-Kampfhubschrauber aus den Kasernen um Ansbach sollen am Donnerstag, 11. Mai, nach 20 Uhr etwa eine Viertelstunde lang knapp außerhalb des östlichen Ortsrands von Wilhermsdorf in der Luft gelärmt haben.

Was für einen Bürger „Lärmterror" war und Grund für eine Anfrage in der jüngsten Sprechstunde des Marktgemeinderats, ist laut Hauptmann Maik Bugenhagen vom Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln „Routinetrainingsflugbetrieb". Der müsse auch nicht eigens angekündigt werden, so Bugenhagen.

Anders als die ansonsten fast monatlich geplanten Manöver der US-Army: Für diesen Mai hatten die Amerikaner via Presseerklärung vorsorglich verkündet, im Landkreis Fürth sei lediglich die Gemeinde Großhabersdorf von „Übungen (auch Nachtübungen) mit Außenlandungen" betroffen, an denen „32 Soldaten mit vier Radfahrzeugen und zwölf Hubschraubern teilnehmen".

Und anders als am 12. Januar 2016, als ein US-Apache-Helikopter Angriffsübungen auf Häuser der Siedlung Sauweiher flog, hielten sich diesmal die Piloten peinlich genau an hiesige Fluggesetze: 150 Meter über Ortschaften und 150 Meter von Häusern entfernt gilt eine Flugverbots¬zone. Doch „die Luftfahrzeuge befanden sich 0,8 Nautische Meilen (1,5 Kilometer) östlich zur Ortsmitte über unbewohntem Gebiet in Höhen zwi-schen 518 Fuß und 755 Fuß über Grund (158 bis 230 Meter). Ein Verstoß gegen flugbetriebliche Vorschriften konnte nicht festgestellt werden", erläutert Hauptmann Bugenhagen schriftlich. Er bezieht sich dabei auf „zivile wie auch militärische Sensoren", welche „besagten militärischen Flugbetrieb aufgezeichnet" hätten.

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  Woche im Blick (Landkreis NEA)
17. Mai 2017

Hubschrauberbelastung ist "unerhört". Initiative sammelt Unterschriften

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  Fränkische Landeszeitung
26. April 2017

Amerikanische und deutsche Kinder packten an
US-Armee lud Schulklassen zum „Tag des Baumes und der Erde" an den Ansbacher Soldatenweiher

Zum „Tag des Baumes und der Erde" waren gestern rund 140 deutsche und amerikanische Schüler an den Soldatenweiher bei Ansbach-Katterbach am Urlas eingeladen.

Der „Earth Day", der seit zehn Jahren von der US-Armee mit ihren Standorten in Ansbach und Illesheim gefeiert wird, wurde erstmals verbunden mit dem Tag des Baumes begangen. Und erstmals wurde der „Earth-Day" nicht wie zumeist in den letzten zehn Jahren auf dem von der US-Armee genutzten militärischen Übungsgelände bei Marktbergel durchgeführt. Das hatte, wie Sprecher der amerikanischen Streitkräfte erklärten, hauptsächlich organisatorische Gründe.

Um die inhaltlichen Schwerpunkte beider Aktionen zu verbinden, habe sich eine Baumpflanzaktion angeboten. Seit Herbst letzten Jahres habe sich nämlich ein auf die Namen Klaus und Sabine getauftes Biberpaar am Soldatenweiher angesiedelt und dgm dortigen Baumbestand mit seinen Nagezähnen zugesetzt. Das Pflanzen von Bäumen, die mit Draht gegen den Zubiss der Biber geschützt werden, war gestern eine von sieben Projektstationen. An einer weiteren erklärten ein Biberberater und ein Mitarbeiter des Umweltamtes der Stadt Ansbach den Schulklassen von der Elementary School in Katterbach und der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule in der Rügländer Straße in Ansbach das Leben und die Verhaltensweisen von Bibern.

Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach zeigten den Kindern Zusammenhänge des Wasserkreislaufes auf. An einer weiteren Station erfuhren die Schüler von der Fischereiberatung des Bezirks Mittelfranken einiges über Fischarten. Jedes Kind durfte gestern eine an einem Bastelstand selbstgebastelte Bibermaske mit nach Hause nehmen und eine Station zum Testen der Sinne rundete das Angebot ab.

Trotz einiger Änderungen hatte der „Earth Day" auch diesmal das Ziel, Kindern Zusammenhänge in der Natur aufzuzeigen und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Na-tur zu vermitteln.

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  Woche im Blick
20. April 2017

Wieder Ostermarsch. Gegen Krieg und Waffengeschäfte.

>>> Im Original weiterlesen

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  Nürnberger Nachrichten
18. April 2017

Ein Auslandseinsatz ist kein Pfadfinderlager
400 Menschen protestierten beim Ostermarsch gegen steigende Militärausgaben und Kriege in aller Welt

Für Frieden, Solidarität und Freiheit sind gestern Hunderte Menschen beim Nürnberger Ostermarsch auf die Straße gegangen. Auf der Abschlusskundgebung vor der Lorenzkirche kritisierten die Redner steigende Rüstungsausgaben, die Bundeswehr und das Imponiergehabe der Nato an den Grenzen zu Russland. Die Kernbotschaft des 36. Nürnberger Ostermarsches formuliert Hauptredner Dieter Schlee: „Es gibt keine vernünftige Alternative zur Abrüstung." Der Forderung der USA, Deutschland solle seine Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen, müsse man mit allem Nachdruck entgegentreten. Statt in (Auf-)Rüstung solle das Geld in Bildung und friedensstiftende Maßnahmen fließen, fordert der Pfarrer, der früher in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche predigte: „Nur Idioten, die die Welt in Schwarz und Weiß und in Gut und Böse einteilen, fallen auf jede Parole herein." Immer wieder wird Schlee vom Beifall der laut Polizei 400 Teilnehmer unterbrochen. An der Bundeswehr lässt er kein gutes Haar. Mit dem Auslandseinsatz auf dem Balkan sei die Büchse der Pandora geöffnet worden, klagt der Pfarrer: „Wer hätte gedacht, dass wir wieder überall mitmischen?" Der Einsatz in Afghanistan sei der Bevölkerung als kleines Pfadfinderlager verkauft worden. Frei nach dem Motto „Rent a soldier" (dt.: Miete einen Soldaten) würden Bundeswehrsoldaten heute als Nato-Söldner in allen möglichen Ländern eingesetzt. Kein Werben fürs Sterben Unsäglich sei auch die Werbung der Bundeswehr. Es gehe nicht um ein bisschen Wandern, Fliegen und Schießen. Unmittelbare Folgen seien abgerissene Arme und Beine, zerfetzte Gesichter und entstellte Menschen. Wenn auf Zigarettenschachteln heute zu Recht die Warnung „Rauchen kann tödlich sein" stehe, müsse dies erst recht für die Bundeswehr gelten. Als Nächstes knöpft sich Schlee die Europäische Union und die Nato vor: Von einer „wertegeleiteten" EU könne angesichts der Versuche, sich Flüchtlinge vom Leib zu halten, längst keine Rede mehr sein. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist für Schlee eher Brandstifter als Feuerwehrmann. Mit der Osterweiterung habe das Bündnis Absprachen gebrochen. Das Imponiergehabe an den Grenzen zu Russland sei riskant. Um Solidarität zu Polen und den baltischen Staaten ginge es bei der Stationierung von 4000 Soldaten und schwerem Kriegsgerät dort jedenfalls nicht.

Auch Gina-Anjara Natzke vom Nürnberger Friedensforum und der DIDF-Jugend fordert ein Ende des Wettrüstens und der Provokationen. Nicht begreifen kann sie, wie US-Präsident Trump nach der Bombardierung Syriens plötzlich „wieder der gute Freund in Übersee" ist, nachdem ihn die deutsche Regierung zuvor wochenlang lautstark kritisiert hat.

Kerstin Mach, stellvertretende Vorsitzende der Ansbacher Bürgerinitiati¬ve „Etz langt's", prangert die unhaltbaren Zustände an, denen sich die Bevölkerung in Ansbach-Katterbäch und Illesheim ausgesetzt sieht. Die Aufstockung um 73 auf nun 136 Kampfhubschrauber an den dortigen US-Militärstandorten möchte die Initiative nicht hinnehmen. Täglich würden ab 7 Uhr morgens US-amerikanische Kämpfhubschrauber Trainingseinsätze fliegen, im Sommer sogar bis 2 Uhr nachts. „Der nächtliche Fluglärm macht krank. An Schlaf ist da nicht zu denken", schimpft Mach. Gesundheitliche Schäden drohen ihrer Meinung nach auch durch den immensen Kerosinverbrauch der Helikopter und die damit verbundene Luftverschmutzung. Während Kampfhubschrauber in den USA bei ihren Flügen einen Min-destabstand von 1,8 Kilometer zum nächsten Wohngebiet halten müssen, suche man derlei Schutzbestimmungen in Deutschland vergeblich. „Aufrüstung stoppen", lautet ihr Credo. „Wir wollen uns nicht länger mitschuldig machen", sagt Mach und fordert eine Rückgabe der Kasernen.

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  Fränkische Landeszeitung
18. April 2017

Mit bunten Fahnen und lauter Musik gegen Aufrüstung
Ein Ostermarsch mit zwei Kundgebungen - Unterschiedliche Teilnehmerzahlen - Hinweis auf Stadtratsbeschluss

Mit Fahnen, Pfeifen und Transparenten haben sich am Samstag viele Menschen versammelt, um beim Ostermarsch ein Zeichen gegen Krieg und für eine zivile Umnutzung der US-Militärstandorte in der Region zu setzen. Die Polizei zählte knapp 250 Teilnehmer; das Ansbacher Frie-densbündnis und die Bürgerinitia-tive „Etz langt's" sprachen von 500.

Der Ostermarsch stand unter dem Motto „Aufrüstung stoppen! Vernunft statt Krieg". Zum Auftakt hatten sich rund 100 Menschen vor den Kasernentoren der US-Armee in Katterbach eingefunden. „In unserer Stadtgesellschaft herrscht mit Blick auf die großen Chancen der zivilen Umnutzung Einigkeit. Zu Jahresanfang wurde die Konversionsplanung für die Barton-Kaserne angeschoben. Der gesamte Stadtrat ist vom Konzept begeistert", sagte Boris-Andre Meyer, Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's" und Stadtrat der Offenen Linken. „Die Hochschule soll erweitert, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und attraktive Gewerbeflächen angeboten werden."

Nach dem „Aufwärmen" in Katterbach traf man sich auf dem Martin-Luther-Platz. Der Ansbacher Bundestagsabgeordnete der Linken, Harald Weinberg, nannte den US-Luftangriff auf eine syrische Militärbasis einen „kompletten Verstoß gegen das Völkerrecht". Auch der Zeitpunkt sei eine „bemerkenswerte Geste an den Gast aus China gewesen". Schließlich habe US-Präsident Donald Trump das Willkommensdinner für Chinas Präsidenten Xi Jinping unterbrochen, um mitzuteilen, dass die US-Streitkräfte Marschflugkörper auf militärische Ziele in Syrien abgefeuert haben. Weinberg forderte für Deutschland ein Verbot von Rüstungsexporten, ein Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr, den Abzug aller Atomwaffen, die Schließung aller US-Militärstützpunkte und die Senkung des Bundeswehretats.

Hannes Hüttinger, der für das Bündnis Ansbacher Parteiloser (BAP) im Stadtrat sitzt, erinnerte an einen einstimmigen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2009. Danach soll es zum einen keine Hubschrauber-Überflüge über bebautes Gebiet mehr geben, zum anderen ein Wochenend- und ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr gelten. Doch der Stadt seien in Sachen Fluglärm die Hände gebunden, denn zuständig sei das Bundesverteidigungsministerium. Und das halte eine Einschränkung der gesetzlichen Bestimmungen für nicht möglich.

Nach den Reden zogen die Ostermarschierer mit bunten Fahnen durch die Innenstadt - angeführt von einer lautstarken Sambagruppe. Im Vorbeigehen legten die Demonstranten die Residenzstraße im österlichen Einkaufsverkehr lahm.

Die Bürgerinitiative „Etz langt's" gibt es seit Februar 2007, und genau so lange veranstaltet sie den Ostermarsch in Ansbach. Die Initiative stellt sich gegen den Fluglärm der US-Hubschrauber an den beiden US-Standorten in Katterbach und Illesheim.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
7. April 2017

Bürgerinitiative: Der Lärm der US-Hubschrauber ist „unerhört"
Bad Windsheimer Einwohner wollen den Stadtrat zu einer Resolution nötigen - Unterschriftensammlung

Sie empfinden die momentane Situation im doppelten Sinn als „unerhört" und wollen etwas dagegen tun: In Bad Windsheim formiert sich eine Bürgerinitiative, die Maßnahmen gegen den Lärm und die Luftverunreinigung durch die Hubschrauber-Flugbewegungen der US-Armee fordert.

„Unerhört" ist der Name der Bürgerinitiative, in der sich inzwischen knapp zwei Dutzend Windsheimer Bürger zusammengefunden haben. „Wir wollen in keine politische Enge gedrängt werden. Wir vertreten Windsheimer Belange", stellt Sabine Detsch klar.

„Unerhört" bezieht sich auf den Lärm, den die in jüngster Zeit gewachsene Zahl an US-Armeehubschraubern Tag und Nacht in der Region erzeugen - aber auch auf die Situation, dass die von den Hubschraubern ausgehenden Belastungen von der Kommunalpolitik offenbar einfach ignoriert würden. „Wir wollen, dass sich der Stadtrat konkret äußert", verlangt Ottmar Stender beim Pressegespräch.

Die Forderungen: Die Amerikaner sollen sämtliche Flugbewegungen nach 22 Uhr einstellen. Zwingend eingehalten werden soll der Abstand von mindestens 600 Metern zu überbauten Gebieten. Die Maximalforderung: Flugbewegungen sollten „soweit als möglich oder gar ganz eingestellt werden".

Zieladresse ist der Bad Winds-heimer Stadtrat. Ihm soll der Beschluss einer Resolution abverlangt weden. Darin soll zum Ausdruck kommen, dass die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger leidet, ihre Gesundheit beeinträchtigt wird und auch der Erholungswert der Region für Gäste und Besucher eingeschränkt wird.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, will die Bürgerinitiative in den kommenden Tagen Unterschriften sammeln. Ihre Mitglieder sprechen Bekannte und Verwandte an, in Geschäften sollen die Listen ausliegen. Unterschreiben können auch Bürger aus Nachbargemeinden, die vom Problem genauso betroffen sind, sowie Touristen oder Kurgäste, die in der Stadt Er-holung suchen. Ende Mai soll die Aktion abgeschlossen sein.

Die Vertreter der Bürgerinitiative hören im privaten Umfeld, dass über den Hubschrauberlärm - vor allem, seit die Zahl der in IIlesheim stationierten Hubschrauber wieder deutlich erhöht wurde - häufig geschimpft werde. Doch dabei bleibt es meist. Detsch: „Wir wollen die Leute aus ihrer Erstarrung herausholen. Denn nur wer sich engagiert, verteidigt seine Werte am besten."

Ähnlich sieht es Ottmar Stenden „Ich verstehe die Ignoranz in weiten Teilen der Bevölkerung nicht. Dabei geht es doch darum, unseren Kurort und unsere Heimat zu schützen."

Klar machen die Initiatoren von „Unerhört", dass ihre Aktion nicht gegen die Amerikaner gerichtet ist. Dieter Stierhof: „Es geht uns nicht um die große Politik, sondern nur um den Hubschrauberlärm und die Abgase." Dies passe nicht in eine Gesundheitsregion, in der das einzige Heilbad Mittelfrankens liege. Ändere sich die Situation nicht, befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative langfristig einen wirtschaftlichen Schaden (Kontakt: info@unerhört-bw.de).

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  Fränkische Landeszeitung
10. März 2017

Streit wegen Hubschrauberlärm: Minister will vermitteln
Zeremonie in lllesheim: Kommandoübergabe an die 10. Kampffliegerbrigade - Circa 2200 Soldaten und rund 80 Helikopter

In der US-Kaserne in lllesheim wurde gestern das Kommando an die 10. Kampffliegerbrigade unter Oberst Clair A. Gill übergeben. Mit circa 2200 Soldaten und rund 80 Hubschraubern ist die 10. Brigade die größte bisher an den US-Standorten Ansbach-Katterbach und lllesheim stationierte Rotationseinheit, die in Europa etwa bei der Operation Atlantic Resolve für neun Monate in Osteuropa eingesetzt werden soll.

Bisherige, kleinere Rotationseinheiten waren dem Kommando der in Ansbach-Katterbach stationierten 12. Kampffliegerbrigade unterstanden.

Mit Rotationseinheiten wie der 10. Kampffliegerbrigade will die US-Armee ein Signal gegen Russland setzen und neue Nato-Staaten wie etwa Estland, Litauen, Bulgarien und Rumänien unterstützen. Zum fliegenden Material der Rotationseinheit zählen Hubschrauber der Typen Black Hawk, Apache und Chinook.

Der kommandierende General der US-Army in Europa, Frederick (Ben) Hodges, sagte am Nachmittag bei der Zeremonie zur Kommandoübergabe, er sei dankbar für das Vertrauen, das es der Army ermögliche, hier in Bayern sein zu können, und er danke für die Gastfreundschaft.

Hodges: „Wir versprechen, gute Nachbarn zu sein. Ich kann aber nicht versprechen, dass es durch unsere Anwesenheit nicht zu Fluglärm und zusätzlichen Verkehrsaufkommen kommt. Was ich aber versprechen kann, ist, dass wir uns an die Regeln zum Flugbetrieb halten werden."

Der gestern ebenfalls in lllesheim anwesende Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Marcel Huber, erklärte gegenüber der FLZ, die globale politische Situation erfordere es, dass die Nato-Partner in Europa militärische Präsenz zeigten. Dem stünden Bedenken der Bürger entgegen. Es sei nachvollziehbar, dass sich die Menschen Sorgen über die Lärmbelastung machten. „Deswegen bin ich auch hier, um zu vermitteln."

Die Amerikaner sagten natürlich, so Huber, wenn ihre Präsenz hier erwünscht sei, müssten sie auch üben dürfen, um militärisch einsatzbereit zu sein. „Auf der anderen Seite stelle ich die Forderung, dass man alles, was nicht unbedingt erforderlich ist, vermeidet. Deswegen setze ich auf Transparenz und noch mal Transparenz." Die Lärmschutzkonferenz habe hier schon viel erreicht.

Zu dieser Transparenz gehörten aber nicht überschießende Erwartungen, die Dinge verschärften. Man müsse erst einmal sehen, wie viele Hubschrauber kämen, beziehungs-weise wie viele verlegt würden. Ihm sei gesagt worden, die Zahl der Fluggeräte sei vergleichbar mit dem entsprechenden Stand des Jahres 2015. Und in der jetzigen Situation würden viele Hubschrauber, die hierher kommen, bald in das Baltikum verlegt. Wenn im Lauf des Jahres Hubschrauber in die Region gelangten, andere aber abzögen, werde es unter dem Strich zu ein bisschen mehr Übungsbetrieb kommen.

Huber ergänzte: „Später, wenn die Hubschrauber im Einsatz sind, wird es wesentlich weniger Flugbetrieb geben als jetzt. Aber das muss man den Bürgern auch sagen, um ihnen Ängste zu nehmen. Dafür bin ich auch da, um zu vermitteln", meinte der Leiter der Staatskanzlei.

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  Nordbayern-Online
4. März 2017

Ansbach: US-Kampfhelikopter als Dreckschleudern
Linken-Abgeordneter Weinberg schaltet Umweltbundesamt ein ten

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  Fränkische Landeszeitung
3. März 2017

US-Hubschrauber: Weinberg sieht die Gesundheit gefährdet
„Aufrüstung": Linken-Abgeordneter kritisiert - „Gravierende Folgen für Luftqualität" - Umweltbundesamt eingeschaltet

Die Streitkräfte setzen im Ansbacher Ortsteil Katterbach und in Illesheim auf mehr Soldaten und mehr Hubschrauber: „Die US-Aufrüstung hat gravierende Auswirkungen auf die Luftqualität und damit die Gesundheit der Menschen im Raum Ansbach", erklärt dazu der krankenhauspolitische Sprecher der Linken-Fraktion im Bundestag, Harald Weinberg.

„Unter den 86 Kampfhubschraubern, die derzeit zusätzlich nach Katterbach und Illesheim verlegt werden, befinden sich laut Bundesregierung auch 24 Maschinen vom Typ "Chinook CH-47'", betont der Ansbacher. Diese wiesen gemäß dem technischen Datenblatt einen Verbrauch von 1840 Litern JP8-Kerosin pro 100 Kilometer im Normalflug auf. Das sei mehr Kraftstoff, als ein Jumbo-Jet auf gleicher Strecke benötige, nämlich 1300 Liter. Im Normalflug, also bei Tempo 265, verbrennt ein Chinook 4875 Liter pro Stunde, etwa so viel wie ein neuwertiger Kleinwagen auf 100000 Kilometern, wie der Abgeordnete darlegt. An Feinstaub falle durch gifthaltige Zusatzstoffe im Kraftstoff und fehlende Katalysatoren freilich noch viel mehr an.

Angesichts dessen, dass die Armee „2017 monatlich rund 2000 Flugstunden in der Region durchführen will", dürfte die Luftverschmutzung größer sein als die aller in der Stadt zugelassener Pkw. In diesem Zusammenhang müsse man „von einer Gesundheitsgefährdung der hier lebenden Menschen durch die Aufrüstung" ausgehen. Der Abgeordnete der Linken schaltete daher nach eigenen Angaben jetzt das Umweltbundesamt ein, das für Lufthygiene zuständig ist.

Was gesundheitliche Folgen des Fluglärms betrifft, verweist er auf eine aktuelle Studie der Universitätsklinik Mainz. Harald Weinberg teilt mit: „Forscher hatten dort jüngst belegt, dass gerade nächtlicher Fluglärm Herz- und Kreislauferkrankungen hervorrufen und verstärken kann." In der Studie heiße es, „Fluglärm verursacht Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall".

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  Woche im Blick
2. März 2017

Aktion in Katterbach. Protest gegen mehr Hubschrauber und Soldaten

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
27. Februar 2017

Vorschriften werden eingehalten
Amerikanische Gäste erklären lllesheimer Pläne

Die verstärkte Präsenz von US-Militär im östlichen NATO-Bereich wird im Landkreis spürbar: Zwei Bataillone der 10. Brigade der US-Heeresflieger ziehen in den Storcks-Barracks ein und nutzen mit ihren Hubschraubern das Flugfeld in Illesheim. Oberst Christopher Waters, Kommandeur der bisher schon in Illesheim und Katterbach stationierten 12. Heeresfliegerbrigade, stand am Freitag dem Kreistag in Neustadt Rede und Antwort.

Aus der Bevölkerung waren Sorgen wegen wachsender Lärmbelästi-gung und Belastung durch Abgase laut geworden. Waters berichtete, dass die Militärpräsenz nach der Stationierung der Rotationseinheiten -alle neun Monate kommt neues Personal nach Illesheim - auch nicht höher seih werde als etwa vor zwei Jahren. Danach waren Truppenteile abgezogen worden.

Die Zahl der stationierten Fluggeräte gab er mit 41 an. Das sei etwa 50 Prozent mehr als in den vergangenen Monaten. Als Anlass für die Verlagerung der Einsatzkräfte bezeichnete Waters „bestimmte Entwicklungen im Osten". Im Kreistag versicherte er, man wolle die Flugbewegungen zahlenmäßig so gering wie möglich halten. Es würden die geltenden Vorschriften eingehalten (Militärisches Lufthandbuch Deutschland, ENR 5.2). Die amerikanische Seite werde auch weiterhin die Lärmschutzkommission, der der Landrat und die Bürger-meister der betroffenen Gemeinden angehören, informieren.

Sind Nachtflugübungen wirklich notwendig? In der anschließenden Diskussion ging es um die Notwendigkeit von Nachtflügen (Kreisrat Jürgen Osterlänger). Dazu hatte Oberst Waters eine lapidare Antwort parate „Es ist von Vorteil, wenn man weiß, wie man nachts fliegt. Das muss man ständig üben."

Wie lange die Rotationskräfte hier sein würden, wollte Walter Billmann wissen. Der Kommandeur ging davon aus, dass dies dauerhaft der Fall sei. Ob die Amerikaner (Piloten, Wartungspersonal) am gesellschaftlichen Leben im Raum Illesheim/Bad Windsheim teilnehmen würden, fragte der Windsheimer Kreisrat Matthias Helm nach. Waters: Es sei nicht geplant, die Soldaten in der Kaserne zu halten.

Die Frage Werner Zurwestens, ob die Helikopter auch als Rettungs-Einsatzkräfte im Katastrophenfall zur Verfügung stehen würden, verneinte der Oberst nicht: Falls eine Anfrage komme, werde es möglich sein, auszuhelfen.

Dem Hinweis von Gabi Schmidt, dass „Druck" nicht nur aus dem Osten komme - kurz zuvor hatte Präsident Donald Trump angekündigt, das Atomwaffen-Arsenal der US-Armee aufzurüsten - entzog sich der Militäroberst mit einer diplomatischen Antwort. Grundsätzlich werde die militärische Kapazität bereitgestellt, die gebraucht werde. Er sei ein taktischer Kommandeur und müsse die Einsätzfähigkeit hochhalten.

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  Windsheimer Zeitung
25. Februar 2017

41 Hubschrauber in den Storck Barracks
Oberst Christopher Waters informiert den Kreistag über aktuelle Truppenveränderungen

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  Windsheimer Zeitung
24. Februar 2017

Sensenmann protestiert vor der Kaserne
Bürgerinitiative Etz langt's macht bei US-Stützpunkt in Katterbach auf sich aufmerksam

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  Fränkische Landeszeitung
23. Februar 2017

„Größte Aufrüstung seit dem Kalten Krieg"
Rund 30 Menschen demonstrierten gestern vor der Kaserne der US-Armee in Katterbach

Mehr Soldaten, mehr Hubschrauber: Die US-Streilkräfte stocken an ihren Standorten im Ansbacher Ortsteil Katterbach und in Ulesheim bei Bad Windsheim auf. Dagegen protestierten gestern vor der Kaserne in Katterbach ungefähr 30 Personen.

Das Motto dafür lautete „Närrische Zeit in Ansbach-K(n)atter-bach". Dazu eingeladen hatte die Bürgerinitiative "Etz langt's!"

„Die beiden US-Militärbasen werden derzeit massiv aufgestockt. Es sollen 73 zusätzliche Kampfhubschrauber kommen", stellte Boris-Andre Meyer. Pressesprecher der Bürgerinitiative und Fraktionschef der Offenen Linken im Stadtrat, fest, „die Truppen werden verdreifacht." Meyer spricht von der „größten Aufrüstung seit Ende des Kalten Krieges". Die „laxen Flugbestimmungen" der Region seien zudem eine Katastrophe für die Anwohner.

So beschwerte sich auch Werner Kopper aus Wicklesgreuth über den Lärm. „Die Helikopter fliegen regelmäßig über unser Haus - oft im Sinkflug und auch zu den unmöglichsten Zeiten." Seine Beschwerden verhallten ungehört. „Am Telefon heißt es dann: Die Flugbestimmungen werden eingehalten, und das war's", beklagte sich der Rentner.

Diese Problematik kennt nach eigenen Angaben Stadtrat Uwe Schildbach (Offene Linke), der auch dem Bezirkstag angehört. Ein bindendes Nachtflugverbot sei Dauerthema. Schon vor Jahren habe der Stadtrat einstimmig ein Flugverbot zwischen 22 und 8 Uhr beschlossen. Diese Regelung sei jedoch nicht bindend. ..Die Amis juckt das natürlich nicht".

Neben dem Lärm stelle die Luftverschmutzung eine starke Belastung für die Anwohner dar. Die gesundheitlichen Schäden seien enorm. „Durch den Flugbetrieb wird mehr Feinstaub produziert als von allen Pkw im Kreis Ansbach zusammen", betonte Boris-Andre Meyer. Das Kerosin der Helikopter sei viel schädlicher als gewöhnliches Ben-zin. Er wünsche sich eine zivile Nutzung des Kasernengeländes, nach dem Vorbild der Barton Barracks. Schaden würde das der Region nicht, so der Pressesprecher. Wirtschaftlich seien die Kasernen nur wenig profitabel. Im Gegenteil: Der Steuerzahler müsse jährlich rund 100 Millionen Euro für die Stationierung der Soldaten bezahlen. Viele der Demonstranten äußerten sich kritisch über die neue US-amerikanische Regierung.

Einige der Protestierenden trugen etwa Masken mit dem Konterfei des Präsidenten Donald Trump oder hielten Banner mit der Aufschrift „Peace" (Frieden). Auch Uwe Schildbach zeigte sich besorgt: „Mit Präsident Trump ist die Situation nicht, mehr klar einzuschätzen. Niemand weiß, wie viele Hubschrauber und Truppen noch kommen werden." In seinen Augen werde „Ansbach zum Spielball der US-amerikanischen Diplomatie".

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  Windsheimer Zeitung
18. Februar 2017

Hubschrauber sind längst in Illesheim angekommen
Kevin Scherrer berichtet im Ansbacher Stadtrat über die Truppen-Aufstockung - Erste Flüge bereits absolviert

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  Fränkische Landeszeitung (Westmittelfranken)
4. Februar 2017

US-Armee wird Gastgeber für Brigade aus New York
Neues Konzept: Rund 2000 Soldaten und 70 Hubschrauber werden für neun Monate aus Amerika nach Europa verlegt

Die Kasernen der US-Armee in Ansbach und Illesheim werden für neun Monate zur Heimat einer Brigade, die aus dem Bundesstaat New York über den Atlantik kommt. Wie viel Zeit die Einheit mit 3000 Soldaten und rund 70 Hubschraubern in Westmittelfranken oder in Osteuropa verbringt, ist noch unklar.

Der regionale Standortkommandeur Oberst Benjamin C. Jones erklärte gegenüber der FLZ, dass die 10. Kampffliegerbrigade die erste Rotationseinheit dieser Größe sei, die nach einem im März 2015 vorgestellten Konzept in Ansbach und Illesheim ihren vorübergehenden Stützpunkt findet. „Ihre Soldatenanzahl und die Tatsache, dass sie ihr Hauptquartier mitbringen, macht diese Rotation bisher einzigartig", ergänzte Oberstabsfeldwebel Derek R. Cuvellier. Vorherige Rotationseinheiten waren der 12. Kampffliegerbrigade mit Hauptquartier in Ansbach-Katterbach unterstellt. „Die 10. Brigade hingegen wird eine eigenständige Einheit sein."

In Westmittelfranken stehen die früher getrennt organisierten Kasernen in den rund 30 Kilometer entfernten Orten Ansbach-Katterbach und Illesheim seit einigen Jahren unter einer gemeinsamen Verwaltung. Sie werden intern nur noch als „Standort Ansbach" bezeichnet, was häufig zu Missverständnissen führt.

Auch in den kommenden Monaten wirken sich die Veränderungen am „Standort Ansbach" zum allergrößten Teil vor den Toren von Bad Windsheim aus. Denn in der llles-heimer Storck-Kaserne werden rund drei Viertel der Soldaten aus Fort Drum im Bundesstaat New York untergebracht. „Erwartet werden rund 2000 Soldaten", erklärte Cornelia Summers, Sprecherin der Standortverwaltung. Sie bezifferte die Zahl der Hubschrauber auf rund 70 der Typen Black Hawk, Apache und Chinook. Wie viele von welchem Typ dabei sind, sei der Standortverwaltung noch nicht bekannt. Dies liege an der Selbstständigkeit der nun erwarteten Einheit.

Drehscheibe nach Osteuropa

Nach dem Ende des Karten Kriegs hatte die Army ihre Kasernen in Mitteleuropa weitgehend aufgegeben. Als Signal gegen Russland und demonstrative Unterstützung für neue Nato-Staaten wie Bulgarien, Rumä¬nien, Estland, Lettland und Litauen will sie dort Präsenz zeigen, ohne neue Kasernen zu bauen. Gleichzeitig baten die Bundesrepublik und Bayern in Washington dringend darum, vor allem in strukturschwachen Regionen wie Westmitfelfranken Standorte nicht völlig aufzugeben. Zentral gelegene Kasernen wie in Bamberg und Schweinfurt wurden geräumt, um diesen Städten neue Entwicklungschancen zu geben.

Die Flugfelder in Ansbach-Katterbach und Illesheim dienen als Drehschei-ben. Ihre Besatzungen wurden drastisch gekürzt. Nach unbestätigten FLZ-Informationen sank die Zahl der Soldaten in knapp zwei Jahren von 3000 auf rund 1000. Darunter sind, wegen kürzerer Stationierungszeiten, mehr Singles und weniger Väter oder Mütter. Mit Ehepartnern, Kindern und Zivilbeschäftigten zählte die amerikanische Gemeinde rund 10000 Menschen. Ihre Größe dürfte auf rund 2000 geschrumpft sein. Die Zahl der Hubschrauber ging von 130 bis 140 auf zuletzt 40 bis 60 zurück.

Wie viel von März bis Dezember in der Region nun tatsächlich geflogen wird, ist noch offen. Denn ein Teil der Soldaten werde samt ihrer Hubschrauber nach Osteuropa weiterverlegt, um an der laufenden Übung „Operation Atlantic Resolve" teilzu-nehmen sowie andere Einsätze in Europa zu unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die nun erwarteten Soldaten treffen ohne jeden Anhang ein. „Es werden keine Familien mitkommen", sagte Walter Mattil, Direktor der regionalen Abteilung für Bauwesen-und Wartungsaufgaben.

In Ansbach sollen nur knapp 500, in Illesheim die restlichen 1500 Soldaten wohnen. Eine eigene Stelle werde sich hauptsächlich um ihre Lebensqualität kümmern, kündigte John Strader, Standortmanager der Storck Barracks, an. „Während meiner 17 Jahre, die ich als Soldat und später als Armee-Zivilist gedient habe, waren noch nie so viele Soldaten in den Storck Barracks untergebracht oder mussten hier versorgt werden."

Freizeitzentrum für Soldaten

„Die ehemalige Bibliothek wurde in ein Freizeitzentrum umgewandelt, komplett mit Billardtischen, einer TV-Ecke und anderen Aktivitäten", hob Richard Martin, Leiter der Abteilung für Freizeitgestaltung, hervor. „Es gibt eine Computerzone mit Internetzugang, wo die Soldaten mit ihren Freunden und Familien kommunizieren können". Soldaten könnten sich für eintägige Ausflugsziele zum Beispiel nach Würzburg, Nürnberg oder Rothenburg anmelden. Sie können aber auch an Wochenendtrips ins Ausland, etwa nach Prag teilnehmen. „Damit geben wir den Soldaten, falls sie nicht gerade anderswo in Europa im Einsatz sind, hier vor Ort die Ge¬legenheit, ihr neues Umfeld kennenzulernen."

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  Neues Deutschland (Berlin)
23. Januar 2017

Närrische Zeit in Ansbach-K(n)atterbach
Die US Army verlegt zusätzliche Hubschrauber in die Franken-Region – eine Bürgerinitiative ist empört
Ab März sollen auf den US-Militärstandorten Ansbach-Katterbach und Illesheim insgesamt 136 Kampfhubschrauber stationiert sein. Das wären 73 Maschinen zusätzlich ...

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
16. Januar 2017

73 neue Hubschrauber sorgen für Wirbel in Ansbach
An die US-Basen in Katterbach und lllesheim werden 2000 weitere Soldaten verlegt — Bürgerinitiative protestiert
Der Fluglärm, den die Kampfhubschrauber in Katterbach und lllesheim verursachen, sorgt im Raum Ansbach immer wieder für erhitzte Gemüter. Nun droht neuer Ärger: Ab März werden 2000 zusätzliche Soldaten an den Standorten erwartet, zusammen mit 73 neuen Hub-schraubern.

Im September vergangenen Jahres gab die US-Armee bekannt, dass die Armeebasen in Ansbach ihre Truppenstärke dort verdreifachen werden. Nun gibt es konkrete Zahlen bezüglich des Plans, der nicht nur bei der Bürgerinitiative „Etz langt's" für Aufregung sorgt.

Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, beantwortete dem Linken-Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg aus Ansbach schriftlich einige Fragen zu der Aufrüstung: Nach Angaben der US-Regierung werden von März bis November 2017 2000 zusätzliche Soldaten sowie 73 neue Hubschrauber an die Standorte in Katterbach und lllesheim verlegt. Die Gesamtzahl der US-Truppen an den beiden Standorten soll dennoch variieren, denn die Rotationskräfte, aber auch die Flugmaschinen, sollen in den neun Monaten Ausbildungs¬und Übungsvorhaben in Mittel- und Osteuropa unterstützen.

24 Helikopter vom Typ Boeing CH-4 7 Chinook sollen demnach nach Ansbach verlegt werden. Dieser zweimotorige Transport-hubschrauber mit einem maximalen Startgewicht von über 22 Tonnen weist laut der Informationen von Ralf Brauksiepe besonders starke Lärm- und Feinstaubemissionen auf. Mit einer neuen Gesamtzahl von 136 Helikoptern ergebe sich für Westmittel-franken ein „historischer Höchststand", heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Die zusätzlichen Kampfbrigaden machen Ansbach nicht nur zur Drehscheibe für Kriegsgerät in Richtung russischer Grenze", erklärt die Bürgerinitiative weiterhin und spricht auch die Lärmbelästigung für die Anwohner an: Die US-Armee wolle verstärkt von den laxen Flugbestimmungen vor Ort mit Überflugrechten bis 2 Uhr nachts profitieren, die in den USA im Umfeld bewohnter Gebiete unmöglich wären.

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  nordbayern.de
14. Januar 2017

US-Armee in Ansbach rüstet auf: 73 neue Hubschrauber
Zusätzlich sollen 2000 Soldaten das neunmonatige Rotationssystem durchlaufen...

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  BR24 - Mittelfranken
13. Januar 2017

US-Armee plant mehr Kampfhubschrauber
Ab März sollen an den US-Militärstandorten Ansbach-Katterbach und Illesheim nach Informationen der Bürgerinitiative "Etz langt's" insgesamt 136 Kampfhubschrauber stationiert sein. Das wären 73 Hubschrauber zusätzlich...

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  Fränkische Landeszeitung
2. Dezember 2016

Der Armee heimgeleuchtet

Bereits zum fünften Mal hat die Bürgerinitiative „Etz langt's" mit einem „politischen Adventsspaziergang" mit einer Lichterdemonstration gegen die Präsenz von US-Kampfhubschraubem im Stadtteil Katterbach demonstriert. Mit Taschenlampen, Fackeln und Lampions wollten die rund 50 Teil-nehmer symbolisch der US-Armee den Heimweg zurück in die USA ausleuchten.

Es sei mittlerweile feste Tradition, so Stadtrat Boris-André Meyer, dass am Freitag vor dem ersten Advent die vom Fluglärm betroffenen Bürger im Stadtteil Obereichenbach Front gegen die Militärpräsenz machten. Die Folgen der Mi-litärpräsenz vor ihrer Haustüre, so Meyer, mache die Bürger wütend. Sie fühlten sich nicht nur durch den Fluglärm terrorisiert, sondern auch durch die Abgase der US-Kampfhubschrauber Mit Lichter und Laternen sollte auch an „die drohende Aufrüstung, die ausufernde Verseuchung von Gewässern und Böden im Umfeld des Flugfeldes von Katter-bach und die Spionage der US-Geheimdienste von den US-Kasernen aus" erinnert werden.

Die Demonstration „Heimleuchten" hatte die Bürgerinitiative „Etz langt's" zusammen mit der Unterschriftenkampagne ,Aufrüstung stoppen" organisiert.

Derzeit, so machte Meyer deutlich, seien 38 Hubschrauber in Katterbach stationiert; in Zukunft körmten es bis zu 130 Maschinen sein. Unklar sei derzeit noch, wie lange diese in dem Ansbacher Stadtteil bleiben und wie schnell sie in Richtung der NATO-Ostgrenze nach Polen verlegt würden. Es sei noch unklar, welche Auswirkungen auf die Lärmbelastung die vergrößerte Anzahl der Helikopter für die Bevölkerung mit sich bringen werde.

Nach ihrem Rundgang durch Obereichenbach haben die Demonstranten ihre Aktion bei Glühwein, Punsch und weihnachtlichem Gebäck im Strutfeld ausklingen lassen.

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  Neues Deutschland
24. November 2016

Helikopter-Attacken auf Ansbach
US-Militär will noch mehr Soldaten und Fluggerät in Mittelfranken stationieren — noch mehr Lärm?

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  Fränkische Landeszeitung
21. November 2016

Hansjörg Meyer: „Neutral im Spiel der Machtblöcke"
Hauptversammlung der Bürgerinitiative „Etz langt's" - Mitglieder verbuchen Verlegung von Flugrouten als Erfolg"

„Wir wussten schon lange: Das wird was Längeres", stellte Vorsitzender Hansjörg Meyer bei der Hauptversammlung der Bürgerinitiative (BI) „Ktz langt's" fest. Seit nunmehr zehn Jahren setzen sich die Mitglieder - aktuell sind es 275 - gegen militärischen Fluglärm ein. Als Erfolg verbuchen sie für sich eine Änderung der Flugrouten.

„Der Krieg vor unserer Haustür muss ein Ende haben", konstatierte Meyer. „Wir fordern die Regierung auf, für die Schließung von Katterbach einzutreten." Er verlangte Soli-darität mit Menschen, „denen das Leben militärisch vermiest wird". Stellvertreter Norbert Müller wies darauf hin, dass die BI bereits im August erfahren habe, dass die Zahl der US-Hubschrauber um deutlich mehr als 150 erhöht werden solle. „Der Schock, der mit der Aufrüstung gekommen ist, sitzt tief."

Kerstin Mach blickte als Schrift-führerin auf das vergangene Jahr zu-rück. Bei einer Lichter-Demonstration hatte die BI der US-Armee symbolisch heimgeleuchtet. Die Aktion soll auch am kommenden Freitag, 25. November, wieder stattfinden. Beim Ostermarsch hatte die BI ebenso den Abzug der US-Armee gefordert wie bei einer Demonstration vor den To-ren der Kaserne in Katterbach am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhän-gigkeitstag. In Berlin hatten die Mit¬glieder die US-Botschaft mit Flug¬lärm aus Obereichenbach beschallt. Walter Gronauer trug den Kassen-bericht vor. Einnahmen in der Bar-kasse von knapp 259 Euro stehen Ausgaben von 317 Euro gegenüber.

Auf dem Konto werden Einnahmen von rund 8922 Euro - davon 6726 Euro an Spendengeldern - verzeichnet sowie 4839 Euro an Ausgaben. Der aktuelle Stand des Guthabens liegt bei rund 4164 Euro.

Bei den Neuwahlen wurden Vorsitzender Hansjörg Meyer ebenso wie Stellvertreterin Tanja Schwarz im Amt bestätigt. Zu einer weiteren Stellvertreterin wählten die Mitglieder die bisherige Schriftführerin Kerstin Mach. Ihr früheres Amt übernimmt Doris Carl-Gramm, die zuvor als Beisitzerin tätig war. Das Amt des Kassiers gibt Walter Gronauer zum Jahresende ab, es übernimmt der bisherige Beisitzer Wilhelm Pfänder, der in Abwesenheit gewählt wurde. Neu in den Reihen der Beisitzer sind Andre Fitzthum sowie der bisherige stellvertretende Vorsitzende Norbert Müller. Weiterhin als Beisitzer tätig: Petra Negen-dank, Erna Hertwig, Bernd Horbaschek und Hans-Joachim Hofmann.

Pressesprecher Boris-Andre Meyer kritisierte die Kontaminierung von Gewässern und Böden im weiteren Umfeld der Kaserne. „Es kommt scheibchenweise immer mehr Verseuchung ans Tageslicht." Die BI befürchtet, dass die Beseitigung der Schäden vom Steuerzahler finanziert werden muss. Norbert Müller bilanzierte über die Erfolge der BI. Zwar seien die Amerikaner immer noch da. aber man habe mit Hilfe eines Lärmprotokolls feststellt, dass Flugrouten verlegt worden seien. Zudem hat die Stadt Ansbach laut Boris-Andre Meyer im Haushalt 2017 bereits Mittel für die Konversion des Kasernengeländes eingestellt. „Diese Stadt sehnt den Abzug herbei."

Zuletzt forderte der alte und neue Vorsitzende Hansjörg Meyer auf, sich nicht entmutigen zu lassen und sich weiter für die Friedensbewegung einzusetzen. „Bleiben wir neutral im Spiel der Machtblöcke."

 

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  Ansbacher Friedensbündnis (AFB)
November 2016

Neue Details zu einem Tabubruch: Steht Ansbach weiterhin zur Verfügung, wenn Völkerrecht gebrochen wird ...
... und die doppelbödige Moral hochmütiger deutscher Bundespolitiker es ermöglicht, dass in Franken mit seinen US-Militärbasen das deutsche Grundgesetz missachtet wird?

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
18. November 2016

Gewissensgründe zählten nicht
Verwaltungsgericht München wies die Asyl-Klage von Andre Shepherd ab

Durfte der US-Soldat Andre Shepherd 2007 aus Gewis¬sensgründen desertieren und in Deutschland Asyl beantragen? Nein, sagt das Verwaltungsgericht München und wies seine Klage ab. Sein Anwalt kündigte Berufung an.

Das Gericht kam zu dem Ergebnis, dass der Gl vor seiner Fahnenflucht andere Mittel gehabt hätte, um einer Beteiligung an von ihm befürchteten Kriegsverbrechen zu entgehen. She-pherd habe sich trotz seiner morali¬schen Zweifel nicht mit der Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung beschäftigt und auch sonst keine Versuche unternommen, eine Versetzung oder eine Entlassung zu bewirken. Shepherd, als Mechaniker mit der Wartung von Apache-Kampfhubschraubem betraut, war im April 2007 aus seinem US-Stützpunkt in Ansbach Katterbach geflohen, um einem weiteren Einsatz im Irak-Krieg zu entgehen. Der heute 39-Jährige beantragte Asyl in Deutschland, die Behörden lehnten den Antrag jedoch ab.

Mit der Zuversicht, „zu 100 Prozent im Recht zu sein", zog Shepherd vor das Verwaltungsgericht München. Das Gericht hatte das Verfahren im Jahr 2013 ausgesetzt und dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) Fragen zur Auslegung von Vorschriften im EU-FlüchUingsrecht vorgelegt. Nach dem EuGH-Urteil aus dem Februar 2015 gab es nur noch wenig Hoffnung für den 39-Jährigen. Nach Ansicht des Gerichts kormte der Kläger nicht glaubhaft machen, dass er bei seinem konkreten weiteren Einsatz im Irak mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit in Kriegsverbrechen verwickelt worden wäre.

Im übrigen sei es nicht Aufgabe des Gerichts gewesen, zu klären, ob der militärische Einmarsch in den Irak völker-rechtswidrig gewesen sei oder die US-Armee Kriegsverbrechen begangen habe. Die Evangelische Arbeitsgemein-schaft für I&iegsdienstverweigerung und Frieden kritisierte das Urteil-Kriegsdienstverweigerung sei ein Menschenrecht, eine Desertion als letztes Mittel ein mutiger persönlicher Schritt aus Gewissensnot, die es zu achten gelte.

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl erklärte, dass sie den Ex-GI auch weiterhin unterstützen werde. Das Gericht sei „vorfestgelegt" gewesen und habe die Aussagen Shepherds nicht angemessen in den Kontext des Irakkriegs eingebettet.

„Ich habe seit langem nicht mehr so ein einseitiges Spiel in einem deutschen Verwaltungs-gericht erlebt", sagte Pro-Asyl-Vertreter Bernd Mesovic. Gemeinsam mit Anwalt Marx werde eine Berufimgs-klage vorbereitet. Shepherd kann unabhängig von seinem Asylersuchen in Deutschland bleiben, denn er besitzt bereits eine Niederlassungserlaubnis.

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  Connection e.V.
17. November 2016

Klage des US-Deserteurs André Shepherd vom VG München abgewiesen
Eindruck der Voreingenommenheit im Asylverfahren

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
17. November 2016

Deserteur bangt
Ex-US-Soldat Shepherd hofft weiter auf Asyl

Der desertierte US-Soldat Andre Shepherd (39) hofft trotz eines für ihn ungünstigen Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) weiter auf Asyl in Deutschland. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich recht habe", sagte Shepherd kurz vor dem Beginn der Verhandlung am Verwaltungsgericht in München.

Das Gericht hatte das Verfahren im Jahr 2013 ausgesetzt und dem EuGH Fragen zur Auslegung von Vorschriften im EU-Flüchtlingsrecht vorgelegt. Nach dem EuGH-Urteil aus dem Februar 2015 darf sich Shepherd aber nur wenig Hoffnung auf Asyl in Deutschland machen: Eine drohende Freiheitsstrafe oder die Entlassung aus der Armee könnten nicht als Asylgründe im Sinne des europäischen Rechts gelten.

Der Wartungstechniker für Apache-Kampfhubschrauber war 2007 von seinem US-Stützpunkt in Ansbach-Katterbach geflohen, um einem weiteren Einsatz im Irak-Krieg zu entgehen. Er berief sich auf Gewissensgründe und beantragte Asyl. Die Behörden lehnten den Antrag jedoch ab.

Vor dem Münchner Verwaltungsgericht musste der 39-Jährige seine Gedanken und Motivationen vom Eintritt in die Armee bis zu seiner Fahnenflucht erläutern. Shepherd gab an, von Misshandlungen irakischer Zivilisten durch amerikanische Soldaten gehört zu haben; er bezeichnete die Kämpfe als Kriegsverbrechen.

Das Gericht befragte Shepherd vor allem zu einer Vertragsverlängerung bei der Armee im Dezember 2004 - und damit während eines Einsatzes im Irak. Shepherd hielt dagegen, dass er dadurch eine erneute Stationierung im Irak hatte vermeiden wollen. Auch im November 2005 verlängerte er seinen Vertrag ein weiteres Mal, nachdem ihm sein Rekrutierungsoffizier damals garantiert habe, dass er nicht erneut in den Irak müsse.

Eine Entscheidung des Gerichts wird für heute erwartet. Rechtsan walt Reinhard Marx stellt sich auf einen langen Verfahrensweg ein: „Wenn die Gegenseite gewinnt, gehen wir in Berufung". Unabhängig davon darf Shepherd aber in Deutschland bleiben. Er ist mit einer Deutschen ver¬heiratet und besitzt daher eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis.

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  Fränkische Landeszeitung
16. November 2016

Riexinger unterstützt Protest: „Bleiben Sie dran" Bundesvorsitzender der Partei „Die Linke" schließt sich Widerstand gegen US-Armee an - Kritik an Regierung in Berlin: „Willfährig"

„Lärm ist mit das Schlimmste, was es gibt. Was hier passiert, ist schon fast Körperverletzung." Das sagte gestern der Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Bernd Riexinger, der auf Einladung des Bundestagsabgeordneten seiner Partei Harald Weinberg am Zaun des Flugfeldes der US-Armee in Ansbach-Katterbach mit vom Fluglärm betroffenen Bürgern sprach.

Der Zufall wollte es, dass Riexinger selbst einen Eindruck davon bekam, von welchem Lärm die Bürger aus Orten rund um die amerikanische Militärbasis sprachen. Just zum Zeitpunkt des Eintreffens des Politikers in Katterbach befand sich ein Kampfhubschrauber im Schwebeflug über dem Flugfeld.

Der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's", Boris-Andre Meyer, infor-mierte Riexinger über in Ansbach kolportierte Pläne der US-Armee, ab Frühjahr 2017 zusätzliche Soldaten und Hubschrauber in Katterbach zu stationieren und den Standort zur militärischen Drehscheibe für Osteuropa zu machen.

Ein Bürger aus Oberreichenbach ergänzte, dass schon die Lärmbelastung durch Hubschrauberüberflüge bis spät in die Nacht und nicht zuletzt die vielen Platzrunden, die gedreht würden, unerträglich hoch sei. Das Problem sei, dass die Regierung in Berlin alles absegne, was das US-Militär wolle, hieß es seitens der Bürger. Mit dieser Regierung würden die protestierenden Bürger in Ansbach ihre großen Probleme haben, denn sie sei willfährig gegenüber der US-Politik, meinte Bernd Riexinger.

„Bleiben Sie dran, haben Sie einen langen Atem", riet der Politiker, nicht im Protest nachzulassen. „Ich kann ihn nachvollziehen." Es sei ihm völlig unverständlich, dass in einem so dicht besiedelten Gebiet wie rund um Ansbach zu Übungszwecken so herumgeflogen werden dürfe. Eine andere Außenpolitik wäre nötig, die den Amerikanern keine militärischen Basen wie Katterbach mehr zur Verfügung stelle, meinte Bernd Riexinger, und trug sich in eine von Bürgern an die Bundeskanzlerin gerichtete Protestliste .Aufrüstung stoppen" ein.

Um die Finanzierung des Gesundheitssystems ging es bei einem Gespräch, das Riexinger im Bezirksklinikum Ansbach vor seinem Besuch in Katterbach unter anderem mit Klinik-Vorstand Helmut Nawratil führte.

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  Fränkische Landeszeitung
12. November 2016

Umweltgift in Milmersbach
PFOS-Belastung im Kasemenboden erreicht die Rezat

Die giftigen Substanzen Im Boden der US-Kaserne in Katterbach belasten jetzt auch Gewässer im Bereich der Gemeinden Sachsen und Lichtenau.

Eine aktuelle Untersuchung habe eine „Verunreinigung des Milmersbachs“ ergeben, berichtete das Landratsamt Ansbach auf FLZ-Anfrage.

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  Fränkische Landeszeitung
11. November 2016

US-Deserteur ringt um Asyl
Shepherd setzte sich 2007 in Ansbach von der Army ab

Der früher bei den amerikanischen Streitkräften in Arn¬bach-Katterbach stationierte Andre Shepherd (39) kämpft als US-Deser¬teur vor dem Verwaltungsgericht München um Asyl in Deutschland.

Der Fall des ersten Deserteurs der US-Army in Deutschland sorgt seit Jahren bundesweit für Aufsehen Shepherd war nach seinem Einsatz im Irak-Krieg 2004/2005 mit seiner Einheit nach Katterbach verlegt worden. Erst dort will der Gl von den teils entsetzlichen Kampfeinsätzen mit Apache-Hubschraubern erfahren haben - Kriegsgerät, für das er als Mechaniker verantwortlich war.

Als er 2007 einen neuen Einsatzbefehl erhielt, floh der US-Soldat aus der Armee, weil er sich nicht an „Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und einen „völkerrechtswidrigen Krieg" beteiligen wollte. Im November 2008 beantragte er Asyl. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte Shepherds Antrag ab.

Der Amerikaner, der heute mit seiner deutschen Ehefrau am Chiemsee lebt, wandte sich daraufhin an das Verwaltungsgericht in München, das wiederum den Europäischen Gerichtshof um eine Auslegung der europäi- schen Flüchtlingsrichtlinie bat. Die Luxemburger Richter bauten hohe Hürden für eine Asylgewährung auf und bemängelten 2015 unter anderem, dass der Gl vor seiner Desertion im April 2007 nicht versucht habe, den Kriegsdienst zu verweigern. Nun liegt die Entscheidung beim Münchner Verwaltungsgericht, das sich am 16. November mit dem Fall Shepherd befasst.

Für Rudi Friedrich vom Unterstützerkreis des 39-Jährigen handelt es sich um einen Präzedenzfall. Es gehe um viele Dinge, sagte Friedrich, etwa „um die Rechtmäßigkeit der Kriegsführung der USA im Irak und den Schutz einer Gewissensentscheidung".

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  Fränkische Landeszeitung
11. November 2016

Seidel schreibt von der Leyen
„Bisher ist wenig bekannt“

Oberbürgermeisterin Carda Seidel hat wegen der angekündigten Aufstockung der US-Hubschrauber an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geschrieben.

In dem Brief bittet Seidel um Auskunft, wie das Ministerium die Folgen der Aufstockung bewertet und welche Maßnahmen angedacht sind, um die Belastungen der Bürger „nicht noch weiter zu erhöhen“.

„Bisher ist von amerikanischer Seite wenig bekannt“, sagte Seidel jüngst in der Bürgerversammlung. Man bitte stetig, vermehrt Truppenübungsplätze zu nutzen.

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  Fränkische Landeszeitung
11. November 2016

„Etz langt's!" mit Fluglärm
Bürgerinitiative protestierte auf dem Pariser Platz in Berlin

Viel Lärm gab es gestern vor der amerikanischen Botschaft in Berlin. Aus Protest beschallten 40 Anhänger der Bürgerinitiative „Etz langt's" diese mit Fluglärm aus Obereichenbach. Sie nutzten die Reise, um Gespräche über die Konversion des Barton-Areals zu führen.

Die Aufstockung um 2100 Soldaten und auf 130 bis 135 Maschinen an den Standorten Katterbach und IIlesheim bestätigte Oberst Andreas Hoppe vom Verteidigungsministerium, informierte Boris-Andre Meyer, Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt's!".

Um auf die Lärmbelastung durch die Hubschrauberüberflüge aufmerksam zu machen, organisierte die Initiative eine Kundgebung in der Hauptstadt. „Wir haben die amerikanische Botschaft in Berlin mit Fluglärm aus Obereichenbach beschallt", sagte der Sprecher. Teilgenommen haben demnach 40 Mitglieder der Bürgerinitiative. „Viele Interessierte sind stehengeblieben."

Beim Besuch in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sprachen Jörg Musial, Spartenleiter Verkauf, und Larissa Komnick, Bereichsleiterin für Franken, über die Konversion des Barton-Areals in Meinhardswinden. Alle Beteiligten sähen in der zivilen Umnutzung „viele Chancen". Meyer selbst favorisiert eine Mischnutzung: Er könne sich eine Kombination aus Sozialwohnungen und einem Hochschulstandort vorstellen. Als wichtiges Signal wertet er die geplanten Mittel für die Konversion von 60000 Euro im Haushalt 2017 der Stadt Ansbach. Die Zeit bis zur Umnutzung schätze er auf etwa drei Jahre. Doch zunächst müsse die US-Armee einen verbindlichen Zeitpunkt für den Abzug aus der Barton-Kaserne nennen, so Meyer .

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
11. November 2016

Lautstarker Protest gegen Helikopter-Lärm
Betroffene aus Westmittelfranken beschallten die US-Botschaft in Berlin — Ärger um nächtliche Übungen

Mit Hubschrauberlärm haben Westmittelfranken vor der US-Botschaft in Berlin gegen die Übungsflüge über ihren Häusern protestiert. Es ist eine feine Adresse: Pariser Platz 2, gleich neben dem Brandenburger Tor ist die Einfahrt zur Botschaft der Vereinigten Staaten.

Dort bauten die Demonstranten aus den Landkreisen Ansbach und Neustadt/Aisch ihre Lautsprecher auf, aus denen entsetzlicher Krach tönte. Anwohner hatten einfach das Mikrofon aus dem Fenster gehalten, als die US-Armee wieder einmal mit ihren Kampfhubschraubern im Anflug war. Etliche Passanten hielten sich demonstrativ die Ohren zu. „Stopp US-Air-Terror" und „Bad Windsheim, einziges Heilbad mit garantiertem US-Fluglärm", so stand es auf den Transparenten.

Was die Demonstranten und etliche weitere Anwohner in den betroffenen Landkreisen umtreibt: Die US-Armee wiH"ihre Truppen in Katterbach und Illesheim auf 3000 Soldaten verdreifchen. Die Zahl der Hubschrauber soll von 60 auf immerhin 150 wachsen.

Eigentlich ist mit den Standortkom-mandeuren vereinbart, dass Übungs¬flüge nicht über bewohntem Gebiet stattfinden sollen. Aber daran halten sich die Piloten nicht, sagt Boris-Andre Meyer von der Initiative „Etz langt's", die das lautstarke Spektakel vor der US-Botschaft bei den Berliner Behörden angemeldet hatte. Neben Abgeordneten und lokalen Politikern sammelt derweil auch eine Ansbacher Initiative Unterschriften, um Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Anliegen deutlich zu machen. „Aufrüstung stoppen", so heißt das Ziel.

Dabei geht es den Initiatoren vor allem darum, dass die Zahl der Flüge begrenzt wird - auch zeitlich: Denn die Soldaten üben auch nachts nach 22 Uhr noch mit ihren Kampfhub-schraubem über den Ortschaften. Am liebsten wäre den Betroffenen der Abzug der Truppen, weil die Region nur Nachteile durch die Soldaten habe, nicht einmal der Einzelhandel profitiere.

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  Fränkische Landeszeitung
3. November 2016

Geplagte Bürger gegen die US-Hubschrauber Unterschriftenliste aus Ansbach soll direkt an Bundeskanzlerin Merkel gehen

Die "Aufrüstung stoppen": Das haben sich drei Ansbacher zum Ziel gemacht. Sie haben genug vom Lärm und Feinstaub, verursacht von den Hubschraubern der US-Garnison aus Katterbach und Illesheim. An Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen sie eine Unterschriftenliste übergeben - „vierstellig oder fünfstellig", hoffen sie.

Die drei Ansbacher André Fitzthum, Thomas Frank und Jürgen Strauß eint eines: die Abneigung gegen die US-amerikanischen Hubschrauber. Sie leben in den Ortsteilen Obereichenbach, Hennenbach sowie Kammerforst und erzählen von zahlreichen Übungsflügen der US-Amerikaner nach 22 Uhr und über bewohntem Gebiet.

„Eine Situation wie 2011 wollen wir auf keinen Fall mehr", sagt etwa Fitzthum. „Das war keine Lebensqualität." Sein Mitstreiter Frank meint: „Die US-Armee hält sich nicht an Grenzen. Die fliegen auch über Hennenbach, obwohl sie nicht über bewohntes Gebiet sollten." Damals sei es besonders schlimm gewesen. Der Kammerforster Strauß beklagt „Platzrunden" im Zwei-Minuten-Abstand.

Die angekündigte Aufstockung der US-Truppen in Katterbach und Illesheim sehen die drei deshalb mit Sorge. So solle die Zahl der stationierten Hubschrauber von 60 auf bis zu 150 ansteigen, rund 3000 rotierende Soldaten sollen kommen.

Mehr Lärm und mehr Schadstoffe Das bedeutet für Strauß, Frank und Fitzthum unter anderem „wesentlich mehr gesundheitsschädlichen Lärm" und ein Vielfaches an „krankmachenden Schadstoffen und Feinstaub".

Auch die wirtschaftliche Seite stellen sie heraus: „Durch den Rotationsbetrieb kommen nur Soldaten ohne Familien in die Region", sagt Frank. Diese lebten in den Kasernen und versorgten sich dort. Es gebe alles „on base", also auf der Basis. Die Soldaten brauchten Ansbach nicht. Es gebe alles, „bis hin zum Hundesalon", sagt Frank. Jeder Tourist bringe mehr an Wirtschaftskraft als ein Soldat, der über neun Monate in der Region lebe.

Das Ziel der Initiative: Sie will „abholen". Bürger, die sich mit dem Thema US-Hubschrauber sonst nicht beschäftigten, sollen sensibilisiert werden und möglichst auf der Liste unterschreiben. Von weiteren Akteuren wie der Bürgerinitiative „Etz langt's!" und dem Ansbacher Friedensbündnis sehen sich Strauß, Frank und Fitzthum losgelöst. „Wir wollen als normale Bürger etwas dagegen tun."

Mit „Etz langt's!" habe die Gruppe „keine Differenzen". Doch mit der Aktion sollen Menschen angesprochen werden, die „Probleme haben, sich einer Organisation oder Partei anzu-schließen", betont Strauß. Am 5. und 19. November (jeweils Samstag) können Interessierte zum Infostand an der Riviera kommen (10 bis 13 Uhr). Unter anderem liegen da Listen aus.

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  Fränkische Landeszeitung
29. Oktober 2016

Ohne Mitspracherecht.
Dr. Peter Bauer (Freie Wähler) zum US-Armee-Standort

Die bayerische Staatsregierung hat für Dr. Peter Bauer "in jeglicher Hinsicht keinerlei Einfluss auf die Aktivitäten des Hubschrauber-Standortes Katterbach/ Illesheim". Dies erklärte der Freie-Wähler-Landtagsabgeordnete aus Sachsen bei Ansbach mit Blick auf die Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage, die er gestellt hat.

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  BR24.de
28. Oktober 2016

Ansbacher Abgeordneter zu Truppenaufstockung:
"Keinerlei Mitspracherecht" für die Bürger

Die Bayerische Staatskanzlei hat sich dazu geäußert, seit wann ihr die Aufstockung der US-Truppen in Ansbach und Katterbach bekannt ist. Der Landtagsabgeordnete Bauer ist mit der Antwort unzufrieden..

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  Fränkische Landeszeitung
20. Oktober 2016

Belastungen durch Armee als Thema

Dass die US-Streitkräfte planen, am Standort Katterbach aufzustocken, beschäftigt die Arbeitsgruppe (AG) Gesundheit des Ansbacher Stadtrats. Diese regt an, dass die Mehrbelastungen der Menschen durch Abgase und Schall in den Arbeitsgruppen der Gesundheitsregion plus zum Thema werden.

So steht es in einer Pressemitteilung der Stadt nach einer Sitzung der AG Gesundheit. Diese Gesundheitsregion plus bilden die Stadt und der Landkreis Ansbach seit April. Vorgesehen ist außerdem, dass wegen des demografischen Wandels das Thema Pflege ein Schwerpunkt der Gesundheitsregion plus wird.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
18. Oktober 2016

Aufnahmen aus dem Inneren der Soldaten-Seele
Lila Hartig zeigt in Nürnberg Fotografien aus den US-Stützpunkten in Grafenwöhr und Katterbach

Hartig durfte in den US-Stütz¬punkten Grafenwöhr in der Oberpfalz und im mittelfränkischen Katterbach fotografieren. Ihre Werke sind derzeit im Deutsch-Amerikanischen Institut in Nürnberg zu sehen.

Fluglärm und Manöver - an den großen Standorten der US-Armee in Bayern gab und gibt es immer wieder Konflikte. Auch, weil die amerikanischen Militärbasen bis heute ein Staat im Staate sind. Heute macht sich Amerika in Deutschland fit für Afghanistan und den Krieg gegen den globalen Terror. Auch das findet nicht jeder gut.

Lila Hartig hat das Politische in ihrer Arbeit allerdings bewusst ausgespart. Die Aufnahmen der 27-Jährigen zeigen vielmehr den Alltag und das Privatleben der amerikanischen Soldaten in Deutschland, eine Heimat fern der Heimat.

Mehrere Wochen lang hat sie im Herbst 2014 die militäri¬schen US-Stützpunkte Katterbach bei Ansbach und Grafenwöhr in der Oberpfalz besucht. Immer war ein Beauftragter für Public Affairs dabei, aber sie durfte Familien, Rekruten und Kriegsveteranen fotografieren und befragen. Monate und viele Anfragen brauchte es, bis sich die Tore der Kasernen öffneten. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Die Fotografien sind Nahaufnahmen aus dem Inneren der amerikanischen Seele: Kinder in der High-School beim Fahnen-schwur, Cheerleader beim Trai¬ning, GIs im „Contact-Club", Mütter beim Wocheneinkauf in der PX. Entspannte Alltagsszenen.

„Doch leicht ist das Leben der amerikanischen Familien nicht", hat Lila Hartig festgestellt. Insbesondere für die Frauen nicht: „Wenn die Männer im Einsatz sind, bleiben sie zurück in der deutschen Blase." Die wenigsten sprächen Deutsch. „Natürlich können sie Kurse belegen. Aber ansonsten gibt es nur wenige Optionen. Sie leiben deshalb unter sich. Es ist ein eher traditionelles Leben."

Oft bleiben amerikanische Familien nur ein oder zwei Jahre an einem Standort, dann ziehen sie weiter. „Wenn man länger mit ihnen spricht, merkt man, die tragen alle ihr Paket", meint die Fotografin.

Lila Hartig weiß es aus eigener Erfahrung, wie sich das Leben in einem fremden Land anfühlt. Nach dem Abitur verbrachte die gebürtige Niederbayerin ein Jahr in Disneyworld in den USA, jobbte als Bedienung im Dirndl im bayerischen Themenpark - Klischeebayern in Amerika. „Es ist unglaublich, was man dort als unsere Kultur verkauft." Schon nach wenigen Monaten vermisst sie die Heimat. „Irgendwann habe ich angefangen, Schnitzel zu essen und bayerisches Bier zu trinken".

Die Idee, das Amerikanische in Deutschland zu suchen, trieb sie seither um. Die Momentaufnahmen aus den Housing-Areas mit ihren endlosen Reihenhaussiedlungen und monotonen Wohnblocks, die sie in mehr als 150 Bildern festgehalten hat und in Nürnberg in einer Auswahl zeigt, dokumentieren die amerikanische Wirklichkeit in Deutschland. Eine unwirkliche Realität, denn die Streitkräfte bieten ihren Soldaten im Exil alles, was es zu Hause auch gibt: Mega-Stores, eigene Autohändler, Tankstellen, Fast-Food-Restaurants, Drive-In-BankautOmaten. Und Straßen wie den Rocky-Mountain-Way, der nur ein paar Meter von der Bundesstraße nach Grafenwöhr entfernt liegt.

„Man hat auf den Militärbasen Klein-Amerika aufgebaut", sagt Hartig. Zur Not könnten die Areas auch unabhängig von Deutschland überleben. Ungeachtet dieser „Heimat auf Zeit" hinter Stacheldraht hätten die amerikanischen Soldaten alle ein gutes Gefühl zu Deutschland. „Sie fühlen sich fast ein bisschen privilegiert, dass sie hier sein dürfen." Zwar sei den meisten Soldaten kaum mehr der historische Hintergrund der Stationierung bekannt, „aber alle, die ich getroffen haben, waren sehr interessiert in deutscher Kultur".

„51 st State - Leben in einer U.S. Army Kaserne in Bayern" im Amerikahaus in Nürnberg, Gleißbühlstraße 9. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis 21. Dezember zu sehen. Öff-nungszeiten: Mo., Mi. und Do. 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr; Di. 12.30 Uhr bis 1ß.30Uhr;Fr. 10 Uhr bis 14 Uhr.

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  Wochenzeitung, Ansbach
15. Oktober 2016

Aufrüstung in Ansbach: Zahl der Kampfhubschrauber soll von 60 auf 150 Maschinen steigen
Bl: „Militärpräsenz nimmt unverantwortliches Ausmaß an - Bundesregierung muss Genehmigung verweigern"

Online weiterlesen

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  Radio Gong, Nürnberg
14. Oktober 2016

Spaß beiseite:
Interview mit Norbert Müller (ETZ LANGTS)

Audiodatei (mp3/ 6 MB)

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  Fränkische Landeszeitung
14. Oktober 2016

Warnstreik in Katterbach

80 Zivilbeschäftigte der Stationierungsstreitkräfte haben sich am Mittwoch um 7.30 Uhr vor der Kaserne in Katterbach zum Warnstreik versammelt. Sie wollten nachdrücklich ihre Forderung von 4.8 Prozent vor der dritten Verhandlungsrunde untermauern.

Die Arbeitgeber bieten den Local Nationals nur 1.2 Prozent. Das bedeute, so die Gewerkschaft verdi. eine Abkoppelung von der Lohnentwicklung trotz Mehrbelastung an vielen Arbeitsplätzen. Es habe für die Zivilbeschäftigten der US- Armee und anderer in Deutschland stationierter Streitkräfte Nullrunden in den Jahren 2010 und 2011 gegeben, kritisierte die Betriebsvertretungsvorsitzende Suzie Pabler.

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  Woche im Blick, Ansbach
13. Oktober 2016

Aufstockung US-Militär

Im Original weiterlesen

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  Bayerischer Rundfunk/ Frankenschau
11. Oktober 2016

Streit um Hubschrauber
Lärm-Belastung in Ansbach-Katterbach steigt

Online hören

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  Fränkische Landeszeitung
8. Oktober 2016

"Davon wissen wir nichts"
Aufstockung auf 150 Helikopter "nicht bestätigt"

„Davon wissen wir definitiv nichts“: Mit diesen Worten wies Cornelia Summers, Sprecherin der US-Armee In Ansbach, Gerüchte zurück, wonach ab dem Frühjahr Insgesamt 150 Helikopter an den Standorten Katterbach und Illesheim stationiert sein sollen. Eine solche Zahl sei „nicht bestätigt‘, erklärte Summers gestern auf FLZ-Anfrage.

„Bestätigt ist, dass zusätzliche Truppen angefordert sind‘, so die Standort-Sprecherin: „Es stehen Zahlen im Raum. aber es gibt noch keine genauen Informationen Sobald wir mehr Informationen bekommen, werden wir diese an die Öffentlichkeit weitergeben.“

Die ".Militärpräsenz“ nehme “unverantwortliche Ausmaße“ an, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Etz langt‘s!“ zu der vermuteten höheren Anzahl an Hubschraubern. Der „Schutz der Gesundheit der Menschen“ sei „unvereinbar mit der geplanten Aufrüstung“. Daher müsse „die Bundesregierung als Genehmigungsbehörde der Aufrüstung eine klare Absage erteilen“, so der Pressetext weiter.

In einer Stadtratssitzung im September hatte Oberbürgermeisterin Carda Seidel erklärt, dass an den Standorten Katterbach und Illesheim derzeit 32 Hubschrauber stationiert seien. Sie rechne damit, dass dort künftig „etwas über 60“ Helikopter eingesetzt würden.

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  Wochenzeitung, Ansbach
8. Oktober 2016

Aufstockung der US-Einheiten ist abzulehnen
US-Armee nimmt Stationierungsbefürwortern alle Argumente

Online weiterlesen

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  Wochenzeitung, Ansbach
8. Oktober 2016

Antrag im Stadtrat.
Informationen über die Pläne der amerikanischen Streitkräfte für Ansbach

Online weiterlesen

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  nordbayern.de
7. Oktober 2016

Tor zum Osten: 1000 US-Soldaten mehr für Illesheim

Hälfte der Truppen neuen Truppen wird dort stationiert

Online weiterlesen

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  Radio 8
7. Oktober 2016

Katterbach/Illesheim
Trotz US-Aufstockung nicht mehr Fluglärm

Online weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung
6. Oktober 2016

Bürger sind sauer: Noch mehr Hubschrauber
Aufstockung auf 150 Helikopter "nicht bestätigt"

Angekündigte Aufstockung der US-Truppen löst große Betroffenheit bei Anwohnern im Katterbacher Umfeld aus.

Wut, Verzweiflung, Sorge, aber auch Resignation: Die Ankündigung, dass weitere US-Soldaten in die Garnison Ansbach kommen soll en, löst hei Bürgern im Umfeld von Katterbach eine Palette von Gefühlen aus. Sie fürchten, dass die Belastungen durch Hubschrauberüberflüge noch stärker werden.

„Und wir haben gedacht, die ziehen ab und es wird ruhiger. Aber jetzt diese schockierende Nachricht.“ Es ist die Ankündigung, dass vermutlich ab Frühjahr 2017 weitere 2000 US-Soldaten nach Katterbach und Illesheim kommen, die Norbert Müller fassungslos macht. Der Obereichenbacher Bürger und stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ ist sauer. Er habe unter der Hand erfahren dass bereits 841 Hubschrauber in Bremerhaven stünden und nach Katterbach geholt werden sollten. „Es ist eine bodenlose Frechheit, dass die US-Armee ihre Pläne nicht transparent macht. Doch nicht nur Müller ärgert sich.

Rund 30 Bürger haben sich kürzlich in Obereichenbach getroffen, um ihre Betroffenheit deutlich zu machen. Denn schon jetzt leiden viele von ihnen unter den Belastungen. Die Hubschrauber würden im Tiefflug genau über sein Haus und die Terrasse donnern, sagte ein 63-jähriger Obereichenbacher. Gespräche seien dann nicht mehr möglich. Dabei sei es nicht nur der Lärm. „Es ist das Wummern und Schlagen der Rotorblätter. Das spürt man am ganzen Körper.“ Er selbst müsse Beruhigungsmittel nehmen, seinem elfmonatigen Enkel setze man einen Gehörschutz auf, wem die Flieger anrückten. Die Fenster in Haus zu schließen, bringe ebenfalls keine wirkliche Erleichterung, hieß es. „Die Scheiben vibrieren. Und selbst in den Räumen vibriert auch der ganzze Körper, berichtete eine 50-jährige Frau aus Obereichenbach.

Doch es trifft auch andere Orte. Schon jetzt flögen die Hubschrauber ‚‚ morgens ab sieben bis mindestens nachts um eins, sagte zum Beispiel ein 81-Jähriger, der in der Nähe von Hennenbach wohnt. „Fleißig geflogen werde auch aber über Nieder- und Burgoberbach, ergänzte eine dortige Anwohnerin: „auch über die Schule“. Insgesamt wurde bei dem Treffen der Bürger immer wieder, deutlich, wie besorgt die Betroffenen sind, denn sie fürchten um die eigene Gesundheit und um die ihrer Angehörigen. Auch die Kinder würden die nahen Hubschrauberflüge als sehr schlimm empfinden, betonte etwa Kerstin Mach. „Das macht ihnen Angst. Die können nicht einschlafen.“ Die Mutter hat — ebenso wie viele andere deshalb klare Forderungen: keine Flüge über bewohntem Gebiet, keine Flüge an Wochenenden. Flugverbot nach 22 Uhr.

Diese Forderungen sind nicht neu – und daher mit einem weiteren großen Ärgernis verbunden: Die Bürger fühlen sich übergangen und nicht ernst genommen. Anrufe an Beschwerdetelefonen, schriftliche Eingaben oder Bitten um politische Unterstützung seien erfolglos geblieben. Etliche Betroffene hätten deshalb resigniert. Und den oft gehörten Hinweis, dass doch alles legal sei, empfinden viele von ihnen angesichts der Belastungen als puren Hohn.

Was die Bürger im kommenden Jahr nun mit Blick auf die angekündigte Truppenaufstockung erwartet, ist weiterhin nicht klar. So gab es nach Auskunft von Stadtsprecherin Anne Ziegler auch bei dder Lärmschutzkommission am Dienstag keine neuen Fakten. Die US-Armee werde informieren, sobald sie über konkrete Zahlen verfüge, habe es lediglich geheißen, so Ziegler.

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  Bayerischer Rundfunk
6. Oktober 2016

Zurück in die Zukunft
Kalter Krieg in Ansbach

Online hören

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  BR24.de
5. Oktober 2016

US-Armee in Ansbach-Katterbach:
Bürgerinitiative befürchtet mehr Flugbelastung

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  Fränkische Landeszeitung
1. Oktober 2016

Forderung nach Transparenz "um Jahre zu spät"

Thema US-Garnsison: Offene-Linke-Fraktion übt Kritik an Aussagen von Minister Schmidt (CSU)

 

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  Fränkische Landeszeitung
30. September 2016

Minister Schmidt: Aufstockung vor Jahren angekündigt

Diskussion über die US-Garnision verwundert CSU-Politiker - Aber: "Transparenz ist das Gebot der Stunde"

Verwundert angesichts der Diskussion um „die geplanten Veränderungen der US-Truppenstärke in IIlesheim und Katterbach, zeigt sich Bundesminister Christian Schmidt (CSU). Die Informationen über eine verstärkte Rotation und eine nur zeitweilige „Aufstockung der Truppe und Hubschrauberanzahl" seien schon vor Jahren angekündigt worden. Dies sei geschehen, als man die dauerhaft in IIlesheim und Katterbach stationierten Kräfte deutlich reduziert habe, erklärt der Landwirtschaftsminister, der früher Verteidigungsstaatssekretär war.

Als Bundestagsabgeordneter gehört IIlesheim (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) zu seinem Wahlkreis. „So werden nach meiner aktuellen Information ab Frühjahr 2017 in IIlesheim zusätzlich circa 1700 Soldaten mit Fluggerät und in Katterbach etwa zusätzlich 100 Soldaten mit Fluggerät mehr stationiert sein, um von dort aus auf Osteuropa verteilt zu werden", erläutert Schmidt. IIlesheim und Katterbach, als Teile der Garnison Ansbach, fungierten dann sozusagen als „Relaisstationen". Dies unterstreiche, dass beide Standorte erhalten blieben.

„Die Verstärkung ist nicht dauerhaft, sondern nur zeitweise geplant." Dies sei eine militärisch nachvollziehbare Artl und Weise der Operation. Auch die Bundeswehr verlege Einheilen in die baltischen Staaten und tausche sie nach einer gewissen Zeit wieder aus. Aber: „Ich fordere die zuständigen amerikanischen und deutschen Stellen auf, dass sie die Bevölkerung im Vorfeld der zunehmenden Flugtätigkeiten ausreichend informieren und die Lärmbeeinträchtigungen auf das Notwendigste minimieren." Transparenz sei das Gebot der Stunde. Über diese Fragen werde er auch mit den US-Streitkräften sprechen.

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  Windsheimer Zeitung
30. September 2016

1000 Soldaten mehr

Hälfte der neuen Truppen wird in Illesheim stationiert

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  Fränkische Landeszeitung
26. September 2016

Training für Katastrophenfälle

Bei Feuerwehr-Großübung Helikopter-Absturz auf dem Urlas simuliert

Ein brennender Helikopter, Tote und Schwerverletzte, die in Fahrzeugen eingeklemmt sind: Zum Glück kein Ernstfall, sondern nur eine Großübung zum Auftakt der Brandschutzwoche. Die Feuerwehr der US-Armee trainierte am Samstag gemeinsam mit den Wehren aus Ansbach, Hennenbach und Brodswinden sowie dem Bayerschen Rot en Kreuz (BRK) auf dem Übungsgelände am Urlas.

Kurz vor 9 Uhr. Ein US-Amerikaner hat einen Feuerball über dem Trainings-Zentrum gesichtet und setzt einen Notruf ab: „Kommt schnell her, beeilt euch.“ Sirenen heulen, Verletzte schreien. Das Szenario, das Emergency Management Officer James S. Dill und seine Kollegen über Monate hinweg für die Großübung geplant haben, hört sich an wie die Inhaltsangabe eines Katastrophenfilms: Ein Hubschrauber stürzt in ein Einkaufszentrum, zerbricht in zwei Teile, die über einen Parkplatz mit Kundenverkehr schlittern, zehn bis 15 Pkw werden in den Unfall verwickelt. 9.05 Uhr. Ein Knall ertönt aus Richtung der Helikopter-Attrappe, Menschen rennen durcheinander, Minuten später eine zweite Explosion. Aus dem Fluggerät dringen Rauchschwaden, auf dem Flugfeld bricht ein Flächenbrand aus, auch eine Turbine steht in Flammen.

Entfacht worden ist die Feuersbrunst mit Hilfe von Propangas - eine umwelt- freundliche Lösung, wie eine Armee-Sprecherin versichert. Die US-Feuerwehr rückt mit zwei Löschfahrzeugen an, die sonst gegenüber dem Flugfeld in Katterbach stationiert sind. 12000 Liter Wasser fassten die und könnten dank einer Motorvorwärmung innerhalb von 30 Sekunden ausrücken, erklärt Stefan Grötschel, Kommandeur der US-Feuerwehr. Bei einem Auswurf von 6200 Litern pro Minute ist der Tank innerhalb von zwei Minuten leer. 9.10 Uhr. Auch aus dem Brand haus qualmt es mittlerweile gewaltig. Nun rücken die deutschen Feuerwehren an, ebenso das BRK, das im Geräteschuppen ein Lager für die Verletzten einrichtet. Die nächsten Stunden wird Hand in Hand gearbeitet, Eingeklemmte müssen befreit. Verletzte geborgen werden.

Gegen 11.15 Uhr ist es geschafft. Nun folgen Schlussbesprechung und Aufräumarbeiten. Rund 250 Personen waren nach Information der Verantwortlichen an der Großübung beteiligt, davon etwa 80 Mitglieder des BRK, drei Notärzte, rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 54 Opfer-Darsteller sowie weitere Personen, die mit der Vorbereitung und Dokumentation der Ubung befasst waren. Stadtbrandrat Horst Settler ist zufrieden. Es sei die erste Übung dieser Größenordnung gewesen, meint er.

Die Abläufe im Katastrophenfall seien letztendlich immer die gleichen - egal ob es sich um ein Unwetter wie im vergangenen Frühjahr, ein Zugunglück oder eben einen Hubschrauberabsturz handele.

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  Deutsche Wirtschafts Nachrichten
25. September 2016

US-Armee rüstet massiv in Ansbach auf

Die US-Streitkräfte planen, ihre in Ansbach stationierten Truppen ab 2017 zu verdreifachen. Offenbar soll die Region zum Drehkreuz für Einheiten werden, die nach Osteuropa verlegt werden.

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  Fränkische Landeszeitung
24. September 2016

"Schockiert" über Pläne der Amerikaner
Grüne und Offene Linke gegen mehr Soldaten - "Nicht länger Marionette"

Mit deutlichen Worten wenden sich die Stadtratsfraktionen der Grünen und der Offenen Linken gegen die aktuellen Pläne für die US-Garnison Ansbach, also für Katterbach und IIlesheim. Wie berichtet, sollen 2017 weitere 2000 Soldaten kommen. „Eine weitere Ausweitung und damit Belastung der Bevölkerung ist für uns nicht akzeptabel", erklären die Grünen. „Nach Anzeichen für eine Reduzierung der Militärpräsenz und der Belastung durch die Übungsflüge in den vergangenen Jahren" seien die Fraktionsmitglieder nun „schockiert", dass man die Truppen in Ansbach aufstocke. Ohne Zweifel bedeute dies „eine deutliche zusätzliche Lärm- und Schadstoffbelastung durch intensivierten Flugverkehr". Die sehr ungenauen Informationen, die sie teilweise auch nur „der Presse" hätten entnehmen können, reichten nicht aus „und irritieren nicht nur uns". Daher beantragt die Grünen-Fraktion, den amtierenden Kommandanten der US-Amerikaner, Oberst Benjamin C. Jones, zur nächsten Sitzung des Stadtrates einzuladen. Das Ziel sei, „uns und damit die Öffentlichkeit über die konkret geplanten Stationierungen und die zukünftigen Flugplane und -routen zu informieren".

Truppen und Hubschrauber zu verdreifachen, bedeute für die Stadt ausschließlich Nachteile, stellt die Offene Linke Ansbach (OLA) fest. Sie „lehnt die geplante Aufrüstung an der Militärbasis Katterbach ab". „Mehr Fluglärm und Abgase". Nicht nur die Bewohner der östlichen Stadtteile würden durch mehr Fluglärm und Abgase betroffen. „Die Rotationsstrategie, wonach innerhalb kürzerer Stationierungszeit mehr Flugstunden absolviert werden sollen, zieht eine erhebliche räumliche Ausdehnung der Überflüge mit sich." Dass man plane, die 2000 Soldaten in IIlesheim unterzubringen („bei Einsatz an der Basis Katterbach"), bringe als Folge eine steigende Verkehrsbelastung der Ansbacher Ortsdurchfahrt der Bundesstraßen 13 und 14. Diese sei schon jetzt zu Stoßzeiten überlastet.

„Die Aufrüstungspläne nimmt den Stationierungsbefürwortern alle Argumente: Der wegfallende Familiennachzug und die Kasernierung in IIlesheim beraubt auch die Einrede positiver Effekte wie angeblicher Kaufkraft oder Schlüsselzuweisungen, die in Ansbach verbleiben würden", erklärt die Ratsfraktion. Fakt ist: Mit den sich in den vergangenen Jahren ständig widersprechenden Stationierungsvorhaben wird die Planungssicherheit der Kommune beschädigt"

Die Bundesregierung als Genehmigungsbehörde der Militärpräsenz müsse der Stadt verbindliche Zusagen machen - zum Beispiel über die Perspektiven ziviler Umnutzung. Es dürfe nicht länger sein, dass Ansbach Marionette von US-Haushaltsposten oder dortiger Wahlkampfauseinandersetzungen sei. „Die Rückgewinnung der Gestaltungshoheit für die Kommune beinhaltet ein klares Bekenntnis für eine zivile Zukunft unserer Stadt: Abzug statt Aufrüstung."

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  Nürnberger Nachrichten/ FLZ
23. September 2016

US-Armee rüstet in Franken auf

Spielball von Militärinteressen

Weil das US-Militär seine Präsenz an der Nato-Ostflanke verstärken will, werden wohl Rotationseinheiten“ aus den USA nach Ansbach verlegt. Bei der dortigen 12. Heeresflieger-Kampfbrigade soll sich die Zahl der Soldaten ab 2017 verdreifachen.

Fränkische Städte bekamen in den vergangenen Jahren die bei den amerikanischen Streitkräften angelaufenen Umstrukturierungen deutlich zu spüren: In Schweinfurt und Bamberg räumte das US-Militär große Kasernen, und auch Ansbach blieb vom selbst auferlegten Spardiktat nicht verschont. In Ansbach-Katterbach und in einem weiteren Stützpunkt in Illesheim bei Bad Windsheim ist die 12. Heeresflieger-Kampfbrigade zu Hause. Zusammengenommen sind in beiden Orten zurzeit noch 1000 Soldaten stationiert, mit 24 Apache-Kampfhubschraubern und neun Chinook-Transporthelikoptern in Ansbach sowie 25 Maschinen vom Typ Black Hawk in Illesheim.

Mit den Hawks waren im Frühjahr 2015 rund 450 Soldaten aus dem US- Bundesstaat Georgia nach Illesheim verlegt worden. Und zwar im Rahmen einer 2012 bei den amerikanischen Streitkräften in Europa eingeleiteten Umstrukturierung. Diese kann in einigen Monaten die Region merklich treffen: Geht es nach Plänen des Pentagon, wird sich die Zahl der US-Soldat en in Westmittelfranken verdreifachen — zumindest vorübergehend.

Hintergrund ist die militärische Strategie, trotz aller Sparzwänge mit „Rotationseinheiten“ weiterhin Präsenz zu zeigen: Einheiten, die ohne familiären Anhang für jeweils neun Monate aus den USA nach Europa verlegt werden, sollen die zuvor dort abgezogen en Brigaden ersetzen. „Es läuft ein Antrag für 2000 Soldaten, die im nächsten Jahr kommen sollen, aber es ist noch nichts entschieden“, sagte Captain Jaymon Bell, Sprecher der 12. Heeresflieger-Kampfbrigade. Aus den USA soll dann auch eine entsprechende Anzahl an Hubschraubern nach Ansbach verlegt werden. Auftrag sei es, die Nato-Truppen zu unterstützen und mit den Verbündeten gemeinsame Manöver etwa im Baltikum oder in Bulgarien und Rumänien abzuhalten.

Kritiker befürchten aber auch wieder mehr Flugübungen in Westmittelfranken. „Wie Besatzer“ Die Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ rechnet mit „massiver Mehrbelastung durch Fluglärm und Abgase“. Die Zahl von 60 Maschinen für die Region werde wohl erheblich übertroffen. Ansbach dürfe nicht zum Spielball von Militärinteressen werden. Langjährig e Bemühungen um ein gedeihliches Nebeneinander von Hubschrauberbasis und Wohnorten würden „angesichts des projektierten rotierenden Lärmghettos“ lächerlich gemacht. Der erneute Vertrauensbruch zeuge „von tradierter Besatzer-Mentalität“.

Ähnlich äußerte sich der Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg (Die Linke). Bürger kämpften seit Jahren für ein Nachtflugverbot und ein Überflugverbot für Wohngebiete. Durch die „Rotation“ von Truppen zwischen Bayern und im Aufbau befindlichen Basen etwa am Schwarz en Meer werde „Ansbach zur zentral en Drehscheibe des auf europäischem Boden ausgetragenen russisch-amerikanischen Konflikts“.

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  Nordbayern.de
23. September 2016

US-Armee rüstet Kampfbrigade in Franken massiv auf

Gegner sprechen von einer "tradierten Besatzer-Mentalität".

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  Fränkische Landeszeitung
23. September 2016

"Eine überkommene Besatzermentalität"

Bürgerinitiative und Linken-Abgeordneter Weinberg kritisieren US-"Aufrüstung"

Dass 2017 in die US-Garnison Ansbach, nach Katterbach und Illesheim, 2000 neue Soldaten kommen sollen, erregt bei der Bürgerinitiative ‚Etz langt‘s scharfe Kritik. „Die US-Pläne bedeuten eine massive Mehrbelastung für die Bevölkerung durch Flug lärm und Abgase in Ansbach und den angrenzenden Landkreiskommunen“, legt deren Vorstand dar. Die „Rotationsstrategie“, wonach man die Zahl der Familienangehörigen durch Soldaten ersetze. „zielt auf mehr Kampfhubschrauber“, Flugstunden und Soldaten „bei gleichzeitiger Kosteneinsparung ab, da die Familienangehörigen wegfielen, erklärt die Initiative.

Die von OB Carda Seidel angenommene Zahl von dann etwas über 60 Hubschraubern an beiden Standorten werde nach Informationen aus Kreisen der US-Zivilbeschäftigten stark übertroffen. Dass sich die Stadtspitze lange Jahre um ein Nebeneinander von Hubschrauberbasis und Wohnbevölkerung bemüht habe, sei „angesichts des projektierten rotierenden Lärmghettos völlig desavouiert, also unmöglich gemacht. Dieser erneute Vertrauensbruch zeuge von überkommener Besatzermentalität. Die Region dürfe nicht zum Versuchslabor dafür verkommen, die Häufigkeit von Kriegsübungen zu steigern.

Seit Jahren kämpften Betroffene sowie die Kommunalpolitik „für die Entlastung von Fluglärm und Abgasen“, betont überdies der Linken-Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg. Die CSU in Bundes- und Staatsregierung indes habe nichts im Sinne Ansbachs und der Region getan, sondern stattdessen ihr Plazet für eine weitere, unverantwortliche „Aufrüstung“ in der Stadt gegeben.

„Besonders beschämend“ findet er den „Auftritt des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann im US- Hauptquartier in Wiesbaden“. Dort habe dieser sich - in Uniform posierend - die „Aufrüstungsorder“ für Ansbach abgeholt, meint Weinberg. Die CSU setze die Menschen in Westmittelfranken „wissentlich und willentlich unerträglichen Belastungen durch Fluglärm und Abgase“ einer ab 2017 deutlich steigenden Zahl von US-Kampfhubschraubern aus.

Ziel der „Aufrüstung“ sei die „Rotation“ der Truppen zwischen Bayern und den US-Basen am Schwarzen Meer in Rumänien und Bulgarien, die im Aufbau seien. Damit werde Ansbach zur zentralen Drehscheibe des in Europa ausgetragenen russisch-amerikanischen Konflikts.

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  Fränkische Landeszeitung
22. September 2016

Weitere 2000 US-Soldaten sollen 2017 kommen Eventuell im kommenden Frühjahr Ankunft - Auf Katterbach und lllesheim verteilt - Mehr Training und mehr Hubschrauber

Im Moment leben und arbeiten ungefähr tausend US-amerikanische Soldaten in der Garnison Ansbach, also in Katterbach und in lllesheim bei Bad Windsheim. Im nächsten Jahr sollen 2000 dazukommen. Neun Monate lang sollen die Rotationseinheiten bleiben, verkündete OB Carda Seidel im Stadtrat.

Die Neuigkeiten der Amerikaner erfuhr das Sladtoberhaupt bei einem Informalionstreffen für Bürgermeister in der Katterbacher Kaserne vor etwa zwei Wochen. Jeweils neun Monate sollen die Einheiten in der Garnison ihr Flugtraining absolvieren. Damit einher geht wohl auch wieder verstärkter Fluglärm, meinte Seidel. „Die Hubsehrauber werden wieder zunehmen. Ich habe das so verstanden, dass sie intensiv trainieren müssen."

Im Moment stünden den Soldaten an den Standorten Katterbach und lllesheim 32 Hubschrauber zur Verfügung- Seidel im Stadtrat: „Ich denke, die Zahl wird wieder so hoch wie früher werden, also etwas über 60." Welche direkte Auswirkung dies auf die Ansbacher Bevölkerung in Bezug auf Lärm hat, konnte laut Seidel von den Amerikanern ..nicht beantwortet werden". Sie habe aber „explizit" gebeten, den Anwohnern entgegenzukommen. So sollten die US-Soldaten „mehr darauf achten, dass sie andere Truppenplätze zum Üben nutzen". Wenn sie unterwegs seien, sollten um Ansbach keine Flüge durchgeführt werden, um Ruhepausen möglich zu machen. Am 4. Oktober steht Seidel zufolge ein Treffen der Lärmschutzkommission an. Dort will die Oberbürgermeisterin die Bedenken seitens der Stadt klar äußern und um mehr Informationen bitten.

Nachgefragt bei der US-Garnison, bestätigt eine Sprecherin, dass 2000 zusätzliche Soldaten nach Katterbach und lllesheim kommen werden. Lau: den aktuellen Planungen sei es bereits im Frühjahr 2017 so weit - doch fest stehe es noch nicht. Rotationseinheiten, so erklärt sie, kämen meist direkt aus Amerika. Sie seien dort fest stationiert. „Sie kommen für kurze Zeil, um zu unterstützen."

Ob die zusätzlichen Soldaten die Garnison Ansbach als Basis nutzen, um zu Einsatzorten zu fliegen oder hauptsächlich, um zu trainieren, ist noch unklar. Die Sorge, „dass mehr trainiert wird und die Hubschrauberanzahl steigen wird", bestätigt die US-Sprecherin nicht. Auch nicht die Frage, ob in Zukunft vermehrt Rotationseinheiten in die US-Garnison Ansbach kommen werden oder ob dies einmalig sei. Dies hänge jeweils von der „aktuellen Situation" ab. Auch ob die angekündigten 2000 Soldaten zeitversetzt oder auf einmal kommen, bleibt für die Standortverwaltung der US-Garnison Ansbach erst einmal unklar. Die US-Sprecherin: „Die Planungen sind noch nicht so weit. Wir erfahren das oft erst kurzfristig." Was bisher feststeht: Wohnen werden die US-Soldaten „hauptsächlich" auf dem US-amerikanischen Gelände in lllesheim und nicht in Katterbach.

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  Fränkische Landeszeitung
22. September 2016

2000 neue US-Soldaten in Katterbach und lllesheim

Rund 2000 US-Soldaten aus sogenannten Rotationseinheiten sollen in die US-Garnison Ansbach kom-men. Sie werden nach Informationen der Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel auf Katterbach und lllesheim bei Bad Windsheim verteilt und sollen neun Monate bleiben. Das berichtete Seidel im Ansbacher Stadtrat.

Laut einer Sprecherin der US-Amerikaner kann es bereits im Frühjahr 2017 so weit sein. Inwieweit sich die Aufstockung der Truppe auf möglichen Fluglärm auswirkt, ist noch unklar. Aktuell sind nach Angaben der US-Armee etwa eintausend Soldaten plus deren Familien in Katterbach und lllesheim stationiert.

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  BR.de
22. September 2016

Ansbach-Katterbach und Illesheim:
US-Army stockt Personal auf

An die US-Standorte Ansbach-Katterbach und Illesheim sollen im nächsten Jahr voraussichtlich 2.000 weitere US-Soldaten kommen. Das hat die Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) erfahren.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
1. September 2016

Kinder im Cockpit. Wilhermsdorfer Jugend
besuchte US-Kaserne

Viel Abwechslung bietet derzeit das Ferienprogramm der Gemeinde Wilhelmsdorf. Beim Tagesausflug unter Leitung von Gemeinderätin Andrea Rabert zur amerikanischen Kaserne in Ansbach-Katterbach musste das Teilnehmerkontingent sogar aufgestockt werden.

Es war ein aufregender Tag für die, vielen Kinder und Jugendlichen, an dem sie ein Stück „american way of life“ miterleben durften, wie es Helga Moser, eine Offizierin vom Verbindungskommando, formulierte. Alle Mädchen und Jungen waren von der Technik angetan, fanden sie „super-toll“, und die älteren der Besuchergruppe im Alter von sechs bis 16 Jahren diskutierten mit den Soldaten auch sehr angeregt über den militärischen Auftrag und die Friedensmissionen.

„Zivilisten“ kommen normalerweise nicht so leicht in militärisches Sperrgebiet, und so war es für die jungen Leute natürlich sehr aufregend, als sie strenge Kontrollen passieren und zum namentlichen Aufruf sogar den Bus verlassen mussten, bevor sie das Kasernengelände mit amerikanischer Schule und Kirche besichtigten. Im Hangar durfte dann jedes Kind einmal kurz „Hubschrauberpilot“ spielen und sich unter Anleitung eines amerikanischen Flugkapitäns ins Cockpit eines Helikopters vom Typ „Apache“ setzen. Auf dem weitläufigen Flugfeld ging es dann zum „Chinook“, einem zweimotorigen Transporthubschrauber. In bestem Schwäbisch erläuterte dort ein US- Soldat die Einsatzmöglichkeiten.

In der Kantine gab es — wie sollte es anders sein — frisch zubereitete „echte amerikanische Burger“, bevor die teils riesigen Feuerwehrfahrzeuge besichtigt wurden. Die Kinder durften sogar auf sie hinaufklettern. Weitere Stationen waren die Atemschutzabteilung, das Inspizieren der wasserdichten Anzüge und der Rettungsspreizscheren. In der Leitzentrale konnten die Besucher erfahren, dass auch deutsche Feuerwehrler hauptberuflich bei der US-Army tätig sind und sich in der Freizeit ehrenamtlich bei den Freiwilligen Feuerwehren in der Umgebung engagieren.

Letztlich konnten die jungen Besucher ihren englischen Sprachschatz beim gemeinsamen Bowlen mit amerikanischen Soldaten testen — die Kinder und Jugendlichen waren regelrecht begeistert von der Kombination Sport, Fortbildung und Spaß. Das Ferienprogramm der Gemeinde Wilhelmsdorf läuft noch bis zum 12. September. Informationen gibt es in der Gemeindeverwaltung unter der Telefonnummer 09 104/86290.

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  BR 24
30. August 2016

Klinikum Amberg
US-Piloten üben das Landen

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  Bayerischer Rundfunk/ Abendschau
25. August 2016

Rechtsfreie Kommune?
Wenn die Allierten noch immer den Daumen drauf haben

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  Fränkische Landeszeitung
4. August 2016

"Ein Armutszeugnis für die Ansbacher Stadtspitze"

Der von der US-Kaserne in Katterbach ausgehende Fluglärm war das Hauptthema der jüngsten Ortsteilversammlung in Obereichenbach. Einer Gruppe von Einwohnern waren die Aussagen von Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) aber offensichtlich zu dürftig: „Man kann ja eh nichts machen“ - so lasse sich ihre Antwort zusammenfassen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Das Stadtoberhaupt versuchte in der Versammlung. die zahlreichen Fragen zu beantworten und auf die Probleme rund um diese Thematik hinzuweisen. So sei die Änderung der Flugbestimmungen eine Lösung. Selbst könne man aber keine Gesetzesänderung herbeiführen, und die Bundesebene wolle es nicht, hielt sie fest.

Mit ihren Aussagen habe die Rathauschefin offenbart, dass es in den sieben Jahren seit dem einstimmigen Stadtratsbeschluss für ein Nachtflugverbot und ein Überflugverbot nicht im Ansatz gelungen ist, Verbesserungen für die Anwohner in diese Richtung zu erreichen“. Immer mehr Bürger würden aus Verzweiflung den Ansbacher Ortsteil verlassen, merkten die Verfasser an. Dass diese Tatsache „schulterzuckend“ hingenommen werde und die Verursacher des Fluglärms in Stadtratssitzungen hofiert würden, sei „ein Armutszeugnis für die Stadtspitze“.

Die Bürger wünschen sich, dass Druck auf die Gesetzgeber ausgeübt und sich nicht weggeduckt werde. Die Verfasser der Mitteilung fordern die Oberbürgermeisterin und den Stadtrat dazu auf, „endlich offensiv für die Umsetzung ihrer eigenen Beschlüsse zu arbeiten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“

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  RT DEUTSCH
2. August 2016

"Etz langts!" - Fluglärm-Belästigung durch US-Stützpunkt mobilisiert die Anwohner in Katterbach

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  Fränkische Landeszeitung
14. Juli 2016

Hubschrauber war von US-Armee

Dies bestätigte eine Sprecherin des Luftfahrtamts der Bundeswehr

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  Fränkische Landeszeitung
13. Juli 2016

Hubschrauber im Tiefflug

Äste beschädigen Fahrzeuge

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  nordbayern - online
12. Juli 2016

Hubschrauber im Tiefflug beschädigt mehrere Fahrzeuge

Durch den Luftstrom wurden zahlreiche Äste abgerissen - Keine Verletzten

Im Original weiterlesen

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  HWZ
6. Juli 2016

Protest statt Feier am Unabhängigkeitstag

Bürgerinitiative Etz langt's zeigte Präsenz vor Kaserne der US-Streitkräfte in Katterbach

Im Original weiterlesen

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  Nürnberger Zeitung
5. Juli 2016

Protest zum Unabhängigkeitstag

Fluglärm: Ansbacher Bürgerinitiative fordert klare Regeln

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung
28. Juni 2016

Ein möglicher "US-Abzug auf Raten"

Offene Linke sieht geänderte Stationierungsstrategie

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  Fränkische Landeszeitung
25. Juni 2016

"Planungssicherheit nötig"

Offene Linke nimmt Bezug auf US-Standort Ansbach

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  Fränkische Landeszeitung
23. Juni 2016

Keine Umgehung für Katterbach

Dobrindt: Nochmals überprüfen

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  Fränkische Landeszeitung
21. Juni 2016

Kein Kuschelkurs mit Militärs

Offene Linke: Verursacher müssen Sanierung bezahlen

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
21. Juni 2016

Gift im Boden der Kaserne

Für US-Militärgelände in Ansbach lief PFC-Sanierung an

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  Facebook
18. Juni 2016

Auf dem Weg von der Übung "Anakonda 2016" zurück zu ihren Basen bei Ansbach

Mit dieser Familie hat am stattfindenen "Kids und Family Day" wohl niemand am Flughafen Leipzig-Halle gerechnet.

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  Fränkische Landeszeitung
17. Juni 2016

"Diskussion fehl am Platze"

ÖDP kritisiert Offene Linke. Die ÖDP widerspricht der Offenen Linken, die ihrerseits Kritik am Auftritt von Oberst Christopher M. Benson unlängst im Stadtrat geübt hatte.

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  Fränkische Landeszeitung
15. Juni 2016

Böse Überraschungen aus dem Untergrund

Mehr Schadstoffe aus Löschschaum im Boden der Katterbacher Kaserne als bisher bekannt - Reinigung am Flugfeld gestartet

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  Fränkische Landeszeitung
9. Juni 2016

Standortkommandeur Benson sagt Bye, bye"

Standortchef der US-Armee Garrison Ansbach verabschiedet sich nach drei Jahren - Familie will in der Region bleiben

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  Fränkische Landeszeitung
14. April 2016

Stadtrat ist für A6 und B13, aber gegen Katterbach

Die Ansbacher Stadträte wollen mehrheitlich keine Ortsumgehung für Katterbach. Sie sprechen sich allerdings dafür aus, dass der sechsspurige Ausbau der AG sowie der vierstreifige Ausbau der B13 zwischen Claffheim und der Stadtgrenze als „vordringlicher Bedarf‘ in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Einstimmig machten sie einen Antrag der Offenen Linken zum Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg- Ansbach-Stuttgart zur Resolution. Außerdem schlossen sie sich der AG-Resolution des Kreisausschuss es an. Das einstimmige Ergebnis sorgte für ein „Wow“ bei Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos).

Dr. Christian Schoen (Grüne) etwa bezeichnete eine Umgehung Katterbachs als „weder sinnvoll noch notwendig“. Intakte Natur und Landwirtschaft werde vernichtet, weiter sei der Bau einer Umfahrung eine „leichtsinnige Flächenversiegelung“ mit Blick auf eine mögliche Konversionsfläche auf dem Gelände der US-Armee.

Werner Forstmeier von der ÖDP meinte, der Ausbau der A6 sei „dringend notwendig“, auch wegen des Lärmschutzes. CSU-Fraktionssprecher Andreas Schalk brachte als Argument für den Ausbau von A6 und B 13 junge Menschen in der Region ins Spiel. Viele pendelten aus der Umgebung nach Ansbach, eventuell sogar weiter nach Nürnberg... Während es also richtig sei, die Umgehung Katterbach abzulehnen, sei der Ausbau der A6 und der B 13 eine „durchaus existenzielle Frage für die Region“.

Im Rahmen der Abstimmungen sprachen sich die Räte gegen die Umgehung in Katterbach aus (gegen neun Stimmen). Für den Ausbau der A6 sprachen sie sich gegen die Stimmen von drei Grünen-Stadträten aus; für den B 13-Ausbau bis Claffheirn gab es ebenfalls eine Mehrheit (bei 13 Gegenstimmen). OB Seidel: „Man hätte das auch von der Verwaltung verabschieden lassen können. Wenn das aber direkt vom Stadtrat kommt, hat es mehr Nachdruck.“

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  Fränkische Landeszeitung
9. April 2016

Teilfreigabe der Barton Barracks "unatraktiv"

Die Stadtverwaltung hat sch erkundigt, ob Teile der zu den Barton Baracks gehörenden Liegenschaften bereits jetzt freigegeben werden könnten, um von der Stadt genutzt zu werden. Von Seiten der US-Amerikaner wurde mitgeteilt, dass dies grundsätzlich möglich sei. Allerdings dienten die Räumlichkeiten in der Rainbow-School, die in Frage gekommen wären, aktuell als Lagerräume. Die Stadt hätte dafür „geeignete Ersatzflächen“ bereitstellen müssen, so Baureferent Jochen Büschl. „Das macht das Angebot unattraktiv.“

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  Fränkische Landeszeitung
7. April 2016

Zweifel an Umgehung für Katterbach. Staunen im Stadthaus über Votum der Verkehrsexperten.
Offene Linke: "Gefälligkeitsplanung für Armee"

Die Umfahrung der B 14 in Katterbach ist Im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans als „vordringlich“ eingestuft worden, was bei der Stadt Befremden ausgelöst hat. Doch macht Heinrich Schmidt, Leiter des Staatlichen Bauamts deutlich, dass seine Behörde die Planungen nicht forcieren wird - und schon gar nicht gegen den Willen der Stadt. „Da gibt es andere und wichtigere Projekte, die von den Gemeinden händeringend erwartet werden“, sagte Schmidt jetzt im Gesprich mitder FLZ ...

Mit Nachdruck tritt der Behördenleiter dem Vorwurf entgegen, man habe in Katterbach eine „Gefälligkeitsplanung für die US-Armee“ betrieben. Zum einen sei der Gedanke einer Umfahrung bereits „uralt“ und von den Amerikanern lediglich aufgegriffen worden. Zum anderen habe das Bundesverkehrsministerium nach der Meldung aller Maßnahmen im Juli 2013 die Einstufung der Projekte nach streng formalen Kriterien vorgenommen. Dies sei allerdings ohne die früher übliche Rücksprache mit den Behörden vor Ort geschehen...

Die Baukosten werden im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans mit knapp elf Millionen Euro angegeben: der Landverbrauch beträgt etwa elf Hektar. …

Die Stadtverwaltung gehört nicht gerade zu der Befürwortern der B 14Umfahrun von Katterbach. Das wurde an Rande der jüngsten Sitzung de Bauausschusses deutlich…. Auch Oberbürgermeisterin Carda Seidel meinte, dass die hohe Einstufung des Projekts nach der jahrelangen Planungspause „nicht nachvollziehbar“ sei. Sie erinnerte an die jüngsten Abzugspläne der Armee und stellte die Frage in den Raum, ob man dann trotzdem diesen Ausbau planen solle…

Uwe Schildbach (Offene Linke) wiederholte den Vorwurf einer „Gefälligkeitsplanung für die US-Armee“. Schließlich habe die Stadt selbst keinen Nutzen von einer Umgehung Katterbachs. Angesichts der Kosten und des zu erwartenden Flächenverbrauchs im Norden des Ortsteils bat er „um ein klares Nein“ zu dem geplanten Ausbau.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe Rothenburg)
6. April 2016

Bündnisfrage: Kriegstreiberei

Im Original weiterlesen

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  Fränkische Landeszeitung
6. April 2016

Arbeitskreis wegen US-Abzug. Gremium soll Konzepte für die Zeit danach durchspielen

Im Jahr 2021 wollen die US-Streitkräfte die Ansbacher Barton-Kaserne verlassen. Und was kommt danach? Damit soll sich ein neuer Arbeitskreis Konversion des Stadtrats befassen. So fordert es die Fraktionschefin der Freien Wähler, Elke Homm-Vogel. Der Arbeitskreis solle zum Beispiel „im Vorfeld und mit genug Zeit verschiedene Konzepte durchspielen und Fördermöglichkeiten prüfen“.

Konversion bedeutet es, wenn man militärische Objekte zivil umnutzt. Der Arbeitskreis soll gemäß den Worten der Stadträtin ähnlich wie der Arbeitskreis Gesundheit zusammengesetzt sein: mit jeweils einem Stadtratsmitglied pro Gruppierung. Der Landtagsabgeordnete Dr. Peter Bauer (Freie Wähler) „hatte uns vor Monaten schon darauf angesprochen“, was die Stadt mit den Barton-F lächen unternehmen wolle, blickt Elke Homm-Vogel zurück. Die Freie-Wähler-Ratsfraktion habe deshalb einen Antrag gestellt, mit der Bitte, so einen Arbeitskreis zu gründen. Oberbürgermeisterin Carda Seidel (parteilos) habe zweimal abgelehnt über den Antrag abstimmen zu lassen, so sagt Elke Homm-Vogel - mit dem Hinweis, es sei zu früh, einen Arbeitskreis zu gründen, und die Verwaltung werde ein Konzept erstellen. Im Stadtrat am Dienstag, 12. April, will die Rätin erneut darum bitten, darüber abstimmen zu lassen.

Auf seine Anfrage hin, was mit den Konversionsflächen passieren solle, habe Bayerns Staatsregierung geantwortet, dass die Stadt noch keine Anträge gestellt habe, legt Dr. Bauer dar. „Das ist der klare Hinweis: Jetzt stellt halt einen Antrag“, findet der Abgeordnete. Zu früh könne man bei „diesem für die Stadt Ansbach für die nächsten Jahrzehnte prägenden Gelände“ überhaupt nicht überlegen. Schade fände Elke Homm-Vogel, wenn die Stadtverwaltung „wieder einfach ein fertiges Konzept vorlegen würde“. Den Stadtrat in seiner Gesamtheit sollte man vielmehr so ernst nehmen, dass er daran mitwirke, die Konzepte zu entwickeln. Dr. Peter Bauer schlägt vier Möglichkeiten für das Barton-Areal vor: die Hochschule Ansbach zu erweitern, etwa mit Labors, eine weitere Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Flächen für ein Gründerzentrum und die Idee, es Start-up-Firmen, also neu gegründeten Unternehmen, zu ermöglichen, sich hier niederzulassen.

„Das Thema Gründerzentrum und Start-ups wäre für den ländlichen Raum ein enormer Wirtschaftsschub“, betont Elke Homm-Vogel. Viele Hochschulabsolventen möchten gewiss forschen oder etwas entwickeln, und „die Lebenshaltungskosten für junge Menschen sind hier wirklich noch überschaubar. In Sachen Hochschule Ansbach sieht die weitere OB-Stellvertreterin ein großes Entwicklungspotenzial.

Der mögliche Arbeitskreis könnte klären, ob man diese auf dem Barton-Gelände oder auf dem des früheren Tenniscenters erweitere. Dazu müsse man die Einrichtung fragen, welchen Standort sie bevorzuge. Außerdem sei das Thema Wohnen bedeutsam. „Es geht darum, dass man über jeden frei werdenden Standort in Ansbach nachdenken muss, um Wohnungsbau zu fördern.“ Vorstellbar sei dies etwa auf dem Barton-Areal. Allerdings: „Das Wohnen im Tenniscenter ist sicherlich auch ein Thema.“ Ein dritter Standort dafür wäre das derzeitige Betriebsamt in der Hospitalstraße.

Zu dem neuen Wohnprojekt für anerkannte Flüchtlinge auf dem ehemaligen Gelände der Bleidorn-Kaserne gibt Elke Homm-Vogel zu bedenken: „Auf demselben Gelände steht noch ein ganz großes ungenutztes Gebäude.“ Für eine Landesgartenschau findet die Stadträtin das Barton-Gelände übrigens nicht geeignet. Eine solche „gehört nach Möglichkeit so nahe wie möglich ans Stadtzentrum“.

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  Woche im Blick
1. April 2016

Thema Truppenabzug. Ostermarschierer fordern "Abzug jetzt"

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  Windsheimer Zeitung
29. März 2016

Gegen schmutziges Geschäft mit Despoten. Bürgerinitiative Etz langt's! fordert zivile Umnutzung der Kasernen beispielsweise als Wohnraum

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  Fränkische Landeszeitung
29. März 2016

Gleich zwei Kundgebungen. Ostermarsch" in Katterbach und am Martin-Luther-Platz

In zahlreichen größeren Städten gingen am Wochenende Menschen bei den traditionellen ‚Ostermärschen“ auf die Straße, um für Frieden in der Welt zu werben. In Ansbach gab es gleich zwei Kundgebungen. 250 bis 300 Teilnehmer versammelten sich dazu auf Einladung des Ansbacher Friedensbündnisses und der Bürgerinitiative „Etz langt‘s!“. Der ersten Kundgebung vor der Kaserne der US-Armee in Katterbach - mit dem ehemaligen evangelischen Pfarrer von Sommersdorf, Hans Löhr, als Redner - wohnten laut dem Sprecher der Organisatoren, Boris-André Meyer am Samstagmittag rund 100 Menschen bei. Anschließend trafen sich die Teilnehmer am Martin-Luther-Platz, wo laut Polizei 150 bis 200 Menschen zu der Kundgebung kamen.

Der Ansbacher Ostermarsch wurde heuer zum zehnten Mal von der Bürgerinitiative und dem Friedensbündnis organisiert. Er stand unter dem Motto „Abzug jetzt! - Wir wollen uns nicht länger mitschuldig machen“. Der stellvertretende Vorsitz ende der Bürgerinitiative, Norbert Müller, betonte, dass auch „Ansbach sich schuldig mache“ an den Kriegen in dieser Welt. Immerhin habe man hier und in Illesheim die größte Kampfhubschrauberbasis der US Armee außerhalb der USA. Die so unterstützten Angriffe etwa im Irak oder in Afghanistan dienten „in keinster Weise der Landesverteidigung“, hob er hervor.

Müller kritisierte auch dies Praxis der Kampfeinsätze mittels bewaffneter Drohnen, die ebenfalls von deutschem Boden aus geführt würden. Hier plane man seitens der Bürgerinitiative im Herbst eine Veranstaltung, bei der ein ehemaliger „Pilot“ solcher Drohnen als „Aussteiger“ bei der US-Armee von seinen Erfahrungen berichten werde. Müller appellierte an Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel und den CSU- Bundestagsabgeordneten Josef Göppel, sich „an die Spitze unserer Bürgerbewegung‘ zu setzen.

Auch der Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg (Die Linke) wandte sich in seinen Ausführungen gegen den Krieg mit Drohnen. Hierbei seien in der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama - mit Unterstützung von deutschem Boden aus - 3000 bis 5000 unbeteiligte Zivilisten ums Leben gekommen. Zudem betonte der Bundestagsabgeordnete angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise, dass Menschen nicht nur vor Terror, sondern auch vor den so geführten Kriegen flüchteten. Hier müsse sich der Blick der Menschen in Deutschland ändern, sei seine Forderung.

Dritter Redner der Kundgebung in der Stadtmitte war Pfarrer Günther Brendle-Behnisch. Er machte auf Gefahren durch die geplanten Freihandelsabkommen „TTIP, CETA und Co.“ aufmerksam. Derartige Abkommen würden letztlich im Rahmen eines „Wirtschaftskrieges“ die wirtschaftlich starken Länder und deren Konzerne bevorzugen und so den sozialen Frieden gefährden.

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  Fränkische Landeszeitung
23. März 2016

"Ein schlechter Witz". Offene Linke gegen Katterbacher B14-Umfahrung.

Die vordringliche Einstufung der B 14-Umgehung der Katterbacher Kaserne im Bundesverkehrswegeplan bezeichnet die Offene Linke als „schlechten Witz“. Flächenfraß, drohende Enteignungsverfahren und „Steuergeldverschwendung“ für das US- Militär sei nicht im Sinne der Stadt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Es sei „unfassbar“: Während Bürger in Ansbacher Ortsteilen und in Gemeinden des Landkreises oft vergeblich für Verkehrsentlastung kämpften, habe die Bundesregierung auf Antrag der CSU-Staatsregierung „nichts Besseres im Sinn“, als der US-Armee den Wunsch nach Vereinigung der Kasernenhälften in Katterbach zu erfüllen. Dabei habe Ansbach deutlich gemacht, dass es für Stadt und Region wichtigere Projekte für die Verkehrsinfrastruktur gebe. „Fakt ist: Die Priorisierung der Katterbach-Umgehung liegt nicht im Interesse der Stadt, sondern ist allein von Nutzen für das US-Militär“, betont die OLA-Fraktion. Die Stadträte erinnern an den „immensen Flächenfraß“ und drohende Landbeschaffungsmaßnahmen, die gegen Grundstückseigner in Enteignungsverfahren münden könnten. Zudem würde der Bau eine immense Steuergeldverschwendung in zweistellig er Millionenhöhe bedeuten.

„Diese Gefälligkeits-Priosierung für die US-Armee ist inakzeptabel.“ Das sollte Oberbürgermeisterin Carda Seidel deutlich gegenüber dem Ministerium artikulieren. Es dürfe nicht sein, dass „solch überflüssige Maßnahmen wie die Katterbach-Umgehung“ Gelder für dringend notwendige Verkehrsprojekte für die Region blockierten. Stattdessen seien Investitionen für Umfahrungen von Orten, in denen zahlreiche Bürg er vom Durchgangsverkehr belastet seien, oder die immer wieder auf die lange Bank geschobene Reaktivierung von Bahnstrecken im Landkreis „rascher umzusetzen“.

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  Windsheimer Zeitung
15. Februar 2016

US-Kampfjets überm Aischgrund.

Ohrenbetäubender Lärm brach am Montag dieser Woche über die Bewohner des Oberen Aischgrundes herein: Kampfjets donnerten am frühen Abend über Bad Windsheim, Burgbernheim und andere Orte der Region. Eine Nachfrage der Windsheimer Zeitung ergab, dass es sich bei den Flugzeugen um sechs Kampfjets der US-amerikanischen Streitkräfte handelte.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
19. Februar 2016

Konzept zur Konversion der US-Kasernen.

Oberbürgermeisterin Carda Seidel zitierte jetzt im Stadtrat aus einem Schreiben von Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes. Demnach sind keine weiteren Flüchtlingsunterkünfte in US-Kasernen absehbar. Doch prüfe man. wie berichtet, eine Teilfreigabe, so Seidel.

Man werde aber auf jeden Fall eine Konzeption zur bevorsteh enden Konversion der Flächen in Meinhardswinden erarbeiten und diese bald vorstellen, sagte die OB.

Die Freien Wähler hatten parallel dazu beantragt, einen Arbeitskreis zum Thema einzurichten und „rechtzeitig“ Mittel aus dem Sonderprogramm „Militärkonversion“ zu beantragen.

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  Windsheimer Zeitung
18. Februar 2016

Mehr Soldaten. Weitere Einheiten beantragt.

Möglicherweise werden zusätzliche Rotationseinheiten in die Illesheimer Kaserne verlegt. Wie eine Pressesprecherin der US-Army bestätigte, wurde dies beantragt und wohl auch befürwortet. Eine offizielle Bestätigung, wann und ob weitere Einheiten nach Illesheim verlegt werden, gebe es aber noch nicht.

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  Fränkische Landeszeitung
16. Februar 2016

Auch "Teilfreigabe" der Barton-Kaserne wird geprüft. Bundesanstalt untersucht Gebäude für Geflüchtete.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg (Die Linke) zum Anlass genommen, bei den amerikanischen Streitkräften in Ansbach die Frage einer „Teilfreigabe“ der Barton-Kaserne zu klären. Ziel sei eine Entlastung städtischer Liegenschaften.

Die Bundesanstalt werde „unverzüglich an die US-Streitkräfte her antreten“ und Möglichkeiten der Flüchtlingsunterbringung in der Ansbacher Barton-Kaserne prüfen, schreibt eine Mitarbeiterin der „Facility Management“-Sparte der BImA in ihrer Antwort an MdB Harald Weinberg auf seine diesbezügliche Anfrage vom Dezember 2015.

Unverständlich sind für den Abgeordneten Aussagen von Militärstellen gegenüber der Fränkischen Landeszeitung, wonach „Sicherheitsbedenken“ und die „Einzellage“ leer stehender Gebäude eine Unterbringung angeblich unmöglich mache. „Die US-Armee muss mehr Flexibilität zeigen“, fordert Weinberg: „Schließlich gibt es auch in der Shipton-Kaserne bei Obereichenbach viel Leerstand. Mittels einer Umstrukturierung können durchaus Gebäude innerhalb der Barton-Kaserne vom militärischen Betrieb separiert werden.“ Ziel sei die Entlastung städtischer Liegenschaften wie Turnhallen, wo eine Unterbringung auf engstem Raum auf Dauer eine große Belastung der Menschen darstellt.

Weinberg erinnert auch an die, wie er meint, „besondere Verantwortung“ der USA bei der Aufnahme Geflüchteter: „Die US-Kriege im Irak, in Afghanistan und anderen Ländern sind immerhin mit ursächlich für die derzeitigen Flüchtlingsbewegungen. Wenn schon keine Bereitschaft vorhanden ist, vor Krieg und Elend Flüchtende in den USA aufzunehmen, so müssen zumindest die deren Truppen zur Verfügung gestellten Einrichtungen verstärkt herangezogen werden.“

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  Fränkische Landeszeitung
8. Februar 2016

Manipulation und Propaganda auf der Spur. Die Medienforscherin Dr. Sabine Schiffer fordert seriöse Kritik statt Beschuldigungen - Rundfunk Publikumsrat gefordert.

„Lügenpresse“: ein viel diskutiertes Unwort. Zahlreiche Menschen scheinen den Glauben an wahrheitsgetreuen Journalismus verloren zu haben. Wie Mediennutzer selbst Manipulationen enttarnen können, erklärte Dr. Sabine Schiffer, Leiterin des Instituts für Medienverantwortung (IMV), in ihrem Vortrag „Wenn Informationen zu Waffen werden“.

Organisiert wurde der Abend vom Ansbacher Friedensbündnis und dem Kreisverband Ansbach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Referentin zeigte den Besuchern im Kunsthaus Reitbahn 3 an zahlreichen Beispielen, wie man als Nutzer Fälschungen und Propaganda erkennen kann. Gehäufte negative Nachrichten aus dem eigenen Land können die Nutzer als kleinen Teil des großen Ganzen erkennen, doch mit negativen Nachrichten aus dem Ausland falle das vielen Menschen schwer, so Schiffer.

Hinter medial verbreiteten Desinformationen steckten oft große PR-Firmen, die von Unternehmen beauftragt würden. Ein Beispiel dafür seien aber auch bundeswehreigene Journalisten, die Bilder von deutschen Soldaten, die Schokolade an Kinder in Krisenregionen verteilen, an die Medien liefern. Ein anderes Problem sei, dass Korrespondenten ihre Themen nicht in den Medien unterbringen, weil die Redaktionen sie für nicht wichtig erachten, andere dafür umso mehr - wie momentan den Syrien-Konflikt, obwohl auf der Welt auch andere Krisengebiete existieren.

Ganz entscheidend sei auch die Sprache in den Medien. Die Begriffswahl, ebenso wie die Bilder, enthielten der Medienforscherin zufolge bereits eine Beurteilung der Autoren. Die sei aber oft erst auf den zweiten Blick sichtbar. Beispiel: „Wie gefährlich ist der Islam?“, titelte eine Zeitschrift. Dies suggeriere, dass der Islam auf jeden Fall gefährlich sei. Um eine Wertung zu entlarven, helfe es, den Kontext zu wechseln - zum Beispiel Begriffe, die mit dem russischen Präsidenten Putin in Verbindung gebracht werden, einfach mit denen von US-Präsident Obama zu tauschen. Unentbehrlich sei stets die doppelte Quellenprüfung.

Ziel ihrer Arbeit sei es, ein Bewusstsein für die Medien in der Bevölkerung zu schaffen, sagte Schiffer. Die Menschen sollten nicht alles glauben, was sie sehen, aber auch nicht sofort Manipulation unterstellen. Eine „seriöse Medienkritik“ sei notwendig, keine unseriösen Beschuldigungen.

Journalisten kämen aus unterschiedlichen Gründen ihrer Sorgfaltspflicht nicht nach. Ein Problem sei die starke personelle Ausdünnung in den Redaktionen und der damit steigende Druck auf die Journalisten, erklärte Wolfgang Grebenhof, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes. Deswegen müssten „Modelle für einen nachhaltig finanzierten Journalismus“ gefunden werden, bestätigte Schiffer.

In der Diskussion äußerten Besucher Kritik und Zweifel am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es gebe viele unqualifizierte Formate und nur wenige kompetente Beiträge, hieß es. Schiffer steht hingegen hinter dem System, doch müssten diese Sender ganz andere Ansprüche erfüllen als derzeit. Mehr Transparenz und Qualitätssicherung seien nur einige Punkte. Die Menschen sollten nicht gegen die Gebühren kämpfen, sondern für mehr Mitspracherecht, lautete der Appell der Autorin zahlreicher Bücher. Sie wies auf die Initiative des IMV für einen Publikumsrat hin, bei der sich jeder engagieren könne, so die Referentin.

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  Fränkische Landeszeitung
4. Februar 2016

Barton-Barracks wertvoller Standort als Gewerbegebiet.

Auch die Wirtschaft würde von einer Konversion der Barton-Barracks in Meinhardswinden profitieren. Davon ist Wirtschaftsförderer Christoph Albrecht überzeugt. Denn neben der Nachfrage nach Flächen etwa in Nähe der Autobahn gebe es auch einen anhaltend starken Trend in die Innenstädte. „Hier könnten wir unsere Flächen mehrfach verkaufen“, sagte er unlängst der FLZ.

Insbesondere Firmen, die sich an Endkunden richteten, suchten ständig stark frequentierte Quartiere, beispielsweise längs der Ausfallstraßen. Das Problem sei aber, dass es kaum mehr freie Flächen gebe. Deshalb sollte man bei den Planungen nach Abzug der US-Armee in Meinhardswinden auch Gewerbeflächen vorsehen, so der Appell des Ansbacher Wirtschaftförderers.

Wie berichtet, hatte Oberbürgermeisterin Carda Seidel in ihrer Red e zum Neujahrsempfang der Stadt auf dem Meinhardswindener Areal einen „Wissenschaftspark Franken“ ins Gespräch gebracht. Die US-Arm ee wolle die Liegenschaft bis spätestens 2021 räumen. Hier könnten neben Vorlesungsräumen für die aus allen Nähten platzende Ansbacher Hochschule, einem „interdisziplinären Applikationszentrum“ sowie Wohnraum durchaus auch attraktive Gewerbeflächen entstehen. Seidel bekräftigte die Absicht von Stadt und Hochschule, in diesem Jahr gemeinsam „offensiv“ an die zuständigen Ministerien herantreten zu wollen.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
30. Januar 2016

Erlaubter Apache-Angriff? US-Helikopter übte direkt über der Wilhermsdorfer Siedlung "Sauweiher".

Es war einmal... - viele Märchen fangen so an. Wer die Reaktionen der Behörden nach simulierten Angriffen ein es US-Kampfhubschraubers auf eine Siedlung der Marktgemeinde Wilhermsdorf betrachtet, kann das Gefühl bekommen: Auch dieses Manöver war nur ein Märchen. Dabei gibt es Fotos und Videoaufnahmen von dem Flug.

Er kam aus dem Nichts, flog mehrere Scheinangriffe auf Häuser der Siedlung „Sauweiher“ und verschwand nach einer dreiviertel Stunde wieder Richtung Süden: Ein Kampfhubschrauber der US-Armee - wohl vom Typ Apache - übte am 12. Januar auch direkt über einem Wohngebiet am Südrand der Marktgemeinde Wilhermsdorf. Teilweise stand die Kampfmaschine senkrecht in der Luft, so beschreiben es Bewohner gegenüber der FLZ.

Das Landratsamt in Fürth war nicht über Angriffstests informiert: Lediglich „Außenlande-Übungen mit 16 Soldaten mit zwei Radfahrzeugen und sechs Hubschraubern“ waren der Behörde angekündigt gewesen. Doch wo beklagt man sich über Lärm und Bedrohung durch einen US-Hubschrauber? Jedenfalls nicht beim zuständigen Luftamt Nordbayern. Die dafür zuständige Bezirksregierung Mittelfranken erklärt: „Wenden Sie sich wegen Ihr em Anliegen bitte direkt an das US- Militär in Ansbach.“ „Direkt zu den Amerikanern“ verweist auch das Landratsamt.

Nur leider sei jener konkrete „Ansprechpartner bei den US-Streitkräften“, den das Amt bislang in Presseinfos nannte, „lediglich für Manöverschäden zuständig“, klärt die Pressereferentin der US-Army Ansbach auf. Die in Katterbach stationierte Hubschraubereinheit stellt die Scheinangriffe auf Wilhermsdorf ohnehin gänzlich in Abrede. Auf Fragen zu Zweck und Gefahren der Übung über bewohnten Häusern antwortet Captain Jaymon Bell, der Pressesprecher: „Die 12. Kampffliegerbrigade der US Army aus Katterbach führt keine Zielmanöver außerhalb der US-Übungsgebiete in Hohenfels oder Grafenwöhr durch.“ Bell gibt zudem einen guten Rat, wohin sich Betroffene wenden sollten: „An das Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe in Köln“, der Captain nennt sogar Telefonnummern und E-Mail-Adresse.

Diese Einrichtung, momentan heißt sie „Luftfahrtamt der Bundeswehr“, firmiert militärintern unter dem Kürzel „FLIZ“ (Flugbetriebs- und Informationszentrale. Sie hat sowohl Ansprechpartner für Privatleute wie für die Presse. Auf die Anfrage, welche Vorschriften US-Hubschrauber einzuhalten hätten, schreibt ein FLIZ-Off izier „Beim Überflug von besiedeltem Gebiet (Städte mit weniger als 100000 Einwohnern) gilt für Hubschrauber eine Mindesthöhe von 500 Fuß (etwa 150 Meter über Grund). Ebenso beträgt der Mindestabstand zu Hindernissen wie Gebäuden, Schornsteinen oder Windrädern grundsätzlich 150 Meter. Folglich kann auch die Mindesthöhe in einem Hubschrauberkoordinierungsgebiet auf 10 Fuß (rund 3 Meter über Grund) nur herabgesetzt werden, wenn keine Bebauung in der Nähe ist. Zu Hindernissen / Gebäuden sind also 150 Meter Abstand und eine Mindesthöhe von 150 Meter über dem Hindernis einzuhalten.“

Dasselbe FLIZ beschreibt auch den Flug über Wilhermsdorf konkret: .‚Die Auswertung der Radardaten vom 12.01.2016 zeigt im Zeitraum 16:00 Uhr bis 16:43 Uhr Ortszeit einen Hubschrauber der amerikanischen Streitkräfte, welcher im Rahmen des Routineflugbetriebes auch im Bereich Wilhermsdorf geflogen ist. Der Flugweg führte mehrmals an beziehungsweise über den südlichen Rand von Wilhermsdorf. Die Flughöhe des Hubschraubers betrug zu dieser Zeit 100 Fuß (ca. 30 m über Grund) bis 450 Fuß (ca. 140 m über Grund). Genau das haben Wilhermsdorfer erlebt.

Vorschriften nicht eingehalten

Obwohl der US-Pilot offensichtlich die Vorschriften auf Abstand und Flughöhe nicht immer eingehalten hat, ist das für FLIZ kein Grund, daran Kritik zu üben oder Ermittlungen einzuleiten: „Nach den uns vorliegenden Daten, fand der Einsatz unter Beachtung der flu betrieblichen Bestimmungen statt“ Wie es sein kann, dass der Pilot gleichzeitig Vorschriften verletzt und eingehalten hat, darauf gibt FLIZ aber keine Antwort mehr. Genauso wenig wie das für die Militärdienststellen zuständige Bundesverteidigungsministerium. Das hat „das Luftfahrtamt der Bundeswehr zuständigkeitshalber um Beantwortung Ihrer Anfragen gebeten. Ihnen ist die Antwort auf Ihre Fragen bereits am 18. Januar 2016 zugegangen. Ich betrachte Ihre Anfrage deshalb als erledigt“, schreibt eine Sprecherin.

Dieses Hin- und Hergeschiebe von Zuständigkeiten erleben Betroffene rund um die Ansbacher US-Basen seit Jahren. Hansjörg Meyer, Pfarrer i. R. und Vorsitzender des Vereins „Etz langt‘s!“, meint dazu lakonisch: „Die Amis haben dank geschlossener Verträge mit der Bundesrepublik wohl immer recht.“ Auch Uwe Emmert, CSU-Bürgermeister von Wilhermsdorf, ist unsicher, ob nicht für die US-Hubschrauber Ausnahmegenehmigungen gelten. Doch für den Wilhermsd orfer SPD- Landtagsabgeordneten Harry Scheuenstuhl ist es „überflüssig, die Bevölkerung zu erschrecken und zu verunsichern. Ich erwarte, dass solche Manöver auf Truppenübungsplätzen durchgeführt werden.“

Von FLIZ gibt es übrigens noch einen Tipp: „Hinsichtlich der beobachteten Übungstätigkeit der Hubschrauber bitten wir, sich mit den amerikanischen Streitkräften in Verbindung zu setzen.“

Dass dies eine klare Fehleinschätzung ist, bestätigt Elmar Giemulla, anerkannter Experte und mehrfacher Professor für Luftrecht und Luftsicherheitsrecht : „Die Verwaltungszuständigkeit für deutsche und ausländische Truppen in Deutschland liegt bei der Bundeswehr.“

Befürchtet wird, dass die US-Kampfhubschrauber noch lange ungestört weiterüben - außer, Betroffene zeigen bei Polizei oder Staatsanwaltschaft derlei Verstöße unmissverständlich an. „Körperverletzung“ könnte ein Anzeigegrund sein, wenn man sich geängstigt habe, rät eine Oberstaatsanwältin. Die Behörde werde dann auf jeden Fall ermitteln — „kostenlos“.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
22. Dezember 2015

Soldaten als Kunden. Militärs nutzen Airport Nürnberg 2015 häufiger.

Im Vergleich zum Vorjahr sind heuer mehr militärische Luftfahrzeuge am Airport Nürnberg gelandet. 2014 gab es 188 Landungen und Starts, die sich einem militärischen Hintergrund zuordnen lassen. In diesem Jahr waren es bis 30. November bereits 207, so die Airport-Pressesprecherin Stefanie Schmidts.

Am vergangenen Mittwoch etwa hat ein Leser einen Delta-Airlineflieger beobachtet, der von Detroit nach Nürnberg geflogen ist und anschließend einen militärischen Flughafen im Bundesstaat Georgia angesteuert hat. Nach Informationen unserer Zeitung befanden sich an Bord Soldaten, die zum US-Militärstützpunkt Grafenwöhr gebracht wurden. Sprecherin Schmidts bestätigt den Flug, kann aber keine Angaben zu den Hintergründen machen. Sie betont, dass der militärische Flugverkehr nur 0,7 Prozent des Gesamtvolumens ausmache.

Doch das kann durchaus eine Rolle spielen, etwa im Jahr 2014. Da hat laut Geschäftsbericht das „deutlich erhöhte Militäraufkommen“ dazu beigetragen, den Rückgang bei den Flugzeugabfertigungen zu kompensieren. Grundsätzlich ist der Airport gesetzlich dazu verpflichtet, jedem, der zur Luftfahrt berechtigt ist, die Infrastruktur anzubieten. Dazu gehören auch militärische Flieger, so Schmidts. Am häufigsten nutzen ihr zufolge die US-amerikanische, deutsche und britische Luftwaffe den Nürnberger Airport. Wie viel Umsatz der Flughafen mit diesen Kunden macht, will sie nicht beantworten. Bei den Fliegern handele es sich hauptsächlich um militärische Transportflugzeuge.

Oberbürgermeister und Airport-Aufsichtsratsmitglied Ulrich Maly erklärt sich die Zunahme mit dem gestiegenen Engagement der Amerikaner in den Krisenherden dieser Welt. „Aber es gab in Nürnberg noch nie Verkehr zu völkerrechtswidrigen Auslandseinsätzen“, sagt der Sozialdemokrat.

Dem kann Ewald Ziegler nicht zustimmen. Der Sprecher des Nürnberger Friedensforums verweist auf das Jahr 2004, in dem 13000 Soldaten von Nürnberg in den Irak-Krieg gestartet sind. Aus seiner Sicht war das durchaus ein völkerrechtswidriger Kriegseinsatz. Der Aktivist erwartet von einer Stadt, die sich Menschenrechte auf die Fahnen schreibt und finanziell am Flughafen beteiligt ist, zumindest politische Kritik an den gestiegenen Zahlen. Das gelte auch, wenn die Flüge rechtlich in Ordnung seien.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
14. Dezember 2015

US-Army soll zahlen.

Nach dem Absturz eines US-Kampfjets im Grenzgebiet zwischen Oberfranken und der Oberpfalz im August, wollen 75 Antragsteller eine Entschädigung haben. Wie ein Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mitteilte, haben private und öffentliche Grundstückseigentümer „Anträge zur Schadensregulierung“ gestellt, ebenso aber auch Rettungskräfte der Feuerwehren, der Rettungsdienste und des Technischen Hilfswerks (THW). Die Anträge sind derzeit noch In Bearbeitung. Deshalb könne man zur Höhe der möglichen Ansprüche noch keine Angaben machen. Bei dem Absturz in einem Waldgelände war der Boden durch mehrere Tausend Liter Kerosin und durch wenige Liter des Raketentreibstoffs Hydrazin verunreinigt worden. Hydrazin gilt als Gefahrenstoff und kann zu Nieren- oder Leberschäden führen. Der Boden wurde inzwischen saniert 4400 Tonnen verunreinigtes Erdreich wurden dabei entfernt und entsorgt. Aktuell wird das Grundwasser analysiert.

Der Kampfjet war bei einem Übungsflug zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr abgestürzt. Der Pilot konnte sich per Fallschirm retten. Für Schäden an der Umwelt muss die Army laut internationalen Verträgen zu 75 Prozent aufkommen.

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  Fränkische Landeszeitung
30. November 2015

Der US-Armee symbolisch heimgeleuchtet.

Die Shipton-Kaserne mit einer Fläche von 10,5 Hektar stand Im Mittelpunkt des dritten Adventsspaziergangs „Heimleuchten“ der Bürgerinitiative „Etz langt’s“ im Stadtteil Obereichenbach haben sich am Vorabend des ersten Adventssonntags knapp 40 Bürger versammelt, um mit Laternen, Fackeln und anderen Leuchten der in Ansbach stationierten US-Armee symbolisch heimzuleuchten.

Boris André Meyer wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, dass die Shipton-Kaserne im Wesentlichen leer stehe und die dort befindlichen Gebäude dringend für die Unterbringung von Asylbewerber gebraucht würden. Es könne nicht angehen, dass die Stadt Ansbach händeringend Unterkünfte suchen müsse und sogar Sporthallen für die Unterbringung zweckentfremdet w(irden und gleichzeitig bestens geeignete Gebäude ungenutzt seien. In der Shipton-Kaserne war viele Jahre ein e Patriot-Einheit stationiert und zuletzt eine Versorgungseinheit.

Norbert Müller und andere Obereichenbacher Bürger berichteten, dass die Kaserne augenscheinlich leer stehe, weil es kaum Bewegung auf dem Gelände gebe und auch die Gebäude weitgehend unbeleuchtet seien.

Die Belastungen durch die Hubschrauberflüge seien ein wenig geringer geworden, so Müller, doch die Flugplatzrunden der Kampfhubschrauber seien immer noch sehr belastend für die Anwohner. Der Abendspaziergang „Heimleuchten“ endete schließlich beim Anwesen von Norbert Müller, wo bei Glühwein, Punsch und Plätzchen die Demonstration vorweihnachtlich gemütlich ausklang.

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  Fränkische Landeszeitung
28. November 2015

Das Tor nach Osteuropa. Flugfelder in Ansbach und Illesheim sichern die Präsenz der US-Armee.

Die strategische Rolle von Westmittelfranken mit seinen beiden US-Militärstützpunkten in Ansbach und Illesheim bekräftigte der Standortkommandeur Oberst Christopher Benson im Interview mit der Fränkischen Landeszeitung.

"Wir haben keine anderen Flugfelder mit dieser Kapazität, die das Tor nach Osteuropa sein könnten", so der Oberst. Dabei sei die strategische Bedeutung von Katterbach und Illesheim gleich, wobei Illesheim eine wichtigere Rolle spiele, als es von außen scheint: "Wenn wir zusätzliche Hubschrauber in Europa brauchen, können wir diese nur in Illesheim unterbringen. So viel Platz haben wir sonst nirgends mehr in Europa, auch in Ramstein nicht."

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  Fränkische Landeszeitung
28. November 2015

Army: "Viele Freundschaften". Froh über Gastfreundschaft.

Die Kommandeure für die US-Kasernen in Ansbach und Illesheim haben der Bevölkerung für ihre Gastfreundschaft gedankt.

Wir haben in den 70 Jahren seit dem Kriegsende sehr viel Gastfreundschaft genossen. Viele Freundschaften sind entstanden“, sagte Oberst Christoph Benson in einem FLZ-Interview. Für die Soldaten seien die persönlichen Beziehungen zu Nachbarn und Freunden sehr wichtig. „Dafür wollen wir den Leuten hier in Westmittelfranken ganz herzlich Dank sagen: Dies geschehe völlig ungeachtet der Punkte, zu denen es wie etwa beim Fluglärm unterschiedliche Meinungen gibt. „Das gehört dazu, wird aber unser grundsätzlich sehr gutes Verhältnis nicht beeinflussen, so Benson.

Sein Kollege Oberst Christopher Waters ist seit dem Sommer mit seiner Frau und den fünf und zehn Jahre alten Kindern zum ersten Mal in Europa stationiert. „Ich muss sagen, wir finden es hier einfach wunderbar.“

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  ZEIT ONLINE
20. November 2015

In einem offenen Brief an die US-Regierung, der ZEIT ONLINE vorliegt, haben vier Piloten den Drohnenkrieg kritisiert. Er sei ein Terroristen-Rekrutierungsprogramm.

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  Fränkische Landeszeitung
20. November 2015

Spielgeräte ersetzt. US-Soldaten halfen mit.

Die Mitarbeiter des Wolframs-Eschenbacher Bauhofes freuten sich über die ehrenamtliche Unterstützung von zehn US-Soldaten, die auf dem Gelände des St.-Stilla-Kindergartens mitgeholfen haben, Spielgeräte zu ersetzen. Die neuen Geräte waren vom Elternbeirat der Kindertageseinrichtung angeschafft worden.

Fundamente freilegen und alte Geräte abbauen, dann ein neues Reck und eine neue Kletternetzpyramide sauber und fest verankern: Bei dieser Aktion am St.-Stilla-Kindergarten beteiligten sich ehren amtlich mehrere Soldaten von der US-Army aus Ansbach. Der Kontakt kam über das Deutsch-Amerikanische Verbindungsbüro mit Bürgermeister Michael Dörr zustande, der Präsident der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Westmittelfranken ist.

„Unsere Soldaten haben großes Interesse, das Kindergartenprojekt zu übernehmen. Sie sind sehr verlässlich und immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sich einzubringen“, hieß es im Vorfeld von Seiten des Verbindungsbüros. Dass das keine leeren Versprechungen waren, zeigte sich schnell. Am Ende des Tages war das Projekt fertig.

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  Fränkische Landeszeitung
19. November 2015

450 US-Soldaten neu in Illesheimer Kaserne. Frische Kräfte lösen eine seit März in den Raum Ansbach verlegte Einheit ab - Europa soll Einsatzgebiet sein.

Mit einer militärischen Zeremonie erfolgte gestern in den Storck Barracks in Illesheim ein offizieller Wechsel in den so genannten Rotationseinheiten der US-Army Air Cavalry.

Rund 450 US-Soldaten des 3. Bataillons vom 227 Flugregiment der 3. Luft-Kavallerie Brigade aus Ford Hood in Texas lösten gestern die seit März dieses Jahres in den Raum Ansbach verlegte Rotationseinheit ab. Die Rotationseinheiten sind mit rund 25 Hubschraubern vom Typ „Blackhawk“ ausgestattet. Mit der Aufstellung der Einheiten im Wechsel will die US-Armee unterstreichen, dass die US-Heeresverbände jederzeit die Fähigkeit haben, ihre Übungs- und Einsatzanforderungen im europäischen Raum zu erfüllen.

Mit ihrem neuen Konzept wollen die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben zudem zeigen, dass sie in der Lage seien, erfolgreich auf die Herausforderungen in einer immer komplexeren Welt flexibel zu reagieren.

Die neue Rotationseinheit unter dem Kommando von Oberstleutnant Anthony Asborno wird für voraussichtlich neun Monate in Westmittelfranken stationiert bleiben, wie es auch die Vorgängereinheiten waren.

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  Fränkische Landeszeitung
18. November 2015

Kriegspolitik als Fluchtursache. "Heimleuchten" am 28. November - Ansbacher Ostermarsch.

Die Hauptversammlung der Bürgerinitiative (Bl) „Etz langt‘s!“ hat einstimmig einen Leitantrag des Vorstands verabschiedet, in dem die rasche zivile Umnutzung der US-Militärbasen angestrebt wird. Darin wird die Bundesimmobilienverwaltung (BIMA) aufgefordert, ein konkretes Rückgabedatum der Barton-Kaserne bekannt zu geben, denn „Konversion braucht Planungssicherheit“.

Darüber hinaus werden Mitglieder der BI auf Einladung des Ansbacher Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg vom 8. bis 10. November 2016 nach Berlin reisen. Dort sind Gespräche unter anderem im Verteidigungsministerium, zur Zukunft der Stationierung und zur Umnutzung der Kasernenareale vorgesehen.

Der Leitantrag erkennt zudem in der US-Kriegspolitik der vergangenen Jahre eine zentrale Fluchtursache. Die Kriege gegen Afghanistan, Irak und andere Länder seien mit ursächlich für das Entstehen des „Islamischen Staates“ (IS). Daher fordert die BI von der US-Armee, Verantwortung vor Ort bei der Flüchtlingsunterbringung zu übernehmen, statt medienwirksam Geschenke an Kriegsflüchtlinge in Ansbach zu verteilen. „Die temporäre Unterbringung in bereits leer stehenden Gebäuden der Barton- und Shipton-Kaserne ist menschenwürdiger als in Turnhallen.“

Nach der Rückschau der beiden stellvertretenden Vorsitzenden Tanja Schwarz (Bad Windsheim-Ickelheim) und Norbert Müller (Ansbach-Obereichenbach) auf zahlreiche Veranstaltungen der BI in Westmittelfranken fasste die Hauptversammlung zudem weitere Aktionen ins Auge: Am Samstag, 28. November, findet wieder der Adventsspaziergang „Heimleuchten“ in Obereichenbach statt. Ziel wird in diesem Jahr die Shipton-Kaserne sein, um Kasernenleerstände deutlich zu machen und die Forderung nach einer Rückgabe zu unterstreichen.

Im Anschluss sollen die Vorbereitungen für den Ansbacher Ostermarsch am 26. März 2016 beginnen.

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  Fränkische Landeszeitung
18. November 2015

"Mühsames Geschäft" mit dem Fluglärm. Klagen der Ansbacher Bürgerversammlung über anhaltenden Fluglärm.

Der Lärm der US- Hubschrauber belastet die Anwohner stark: In der Bürgerversammlung fürs Stadtgebiet machten Bürger ihren Unmut über die Lärmbelastung, die zum Teil weit über Mitternacht hinaus gehe, Luft. Sie appellierten an OB Carda Seidel, für Abhilfe zu sorgen.

Seidel sagte, dass die gesetzlichen Vorgaben von der Armee eingehalten würden und nur im persönlichen Gespräch mit den jeweiligen Kommandeuren der Lärm verringert werden könne. Sie machte deutlich, dass sie eine Gesetzesänderung angeregt habe, die aber von den Abgeordneten des Bundestages nicht verwirklicht wurde. In der Fluglärmkommission sei erläutert worden, so die Oberbürgermeisterin, dass sich die Flugbewegungen in diesem Jahr stark verringert hätten.

Anwohner erhoben den Vorwurf, es würden „geschönte Zahlen“ vorgelegt und wiesen darauf hin, dass die Piloten zum Teil die sogenannten Transponder, mit Hilfe deren Signale die Flugbewegungen dokumentiert werden können, ausschalten würden. Dies führe dazu, dass die Anwohner drei oder vier Hubschrauber über ihren Häusern sehen, aber gleichzeitig bei einem Anruf bei der Beschwerde-Hotline nur ein Hubschrauber auf dem Radar des Bundesluftwaffenamtes zu sehen sei.

Seidel unterstrich, dass sie die OB sei, die bisher am meisten gegen den Fluglärm unternommen habe. Es sei ein „supermühsames Geschäft“, weil bei jedem Kommandeurswechsel „wieder bei Null“ angefangen werden müsse. Sie müsse einen persönlichen Kontakt herstellen und versuchen, Verständnis für die Probleme der Anwohner zu wecken. „Wir bleiben an der Thematik dran“, so Seidel.

Den vom Fluglärm betroffenen Bürgern reichten diese Aussagen Seidels nicht. Sie wiesen auf die zum Teil gesundheitlichen Probleme durch den Fluglärm hin und bezeichneten die Überflüge von bewohntem Gebiet durch die Hubschrauber als „sehr großes Problem“.

Baureferent Jochen Büschl berichtete von den Bodenverunreinigungen durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), die im eingesetzten Löschschaum auf dem Katterbacher Flugfeld entstanden sind. Bis vor wenigen Jahren, so Büschl, seien diese Stoffe in den Löschmitteln enthalten gewesen. Im südlichen Bereich des Flugfeldes, auf ein em Übungsbereich der Flugplatzfeuerwehr, seien Verunreinigungen im Boden innerhalb und außerhalb des Militärgeländes nachgewiesen worden. Durch das städtische Umweltamt und das Wasserwirtschaftsamt wurden diese Verunreinigungen analysiert und die US-Armee aufgefordert, auch auf dem Kasernenareal detaillierte Untersuchungen vorzunehmen. Bis Ende des Jahres solle eine Machbarkeitsstudie vorliegen, wie die Verunreinigungen im Boden beseitigt werden können. An einigen Stellen seien bis zu sechsfache Überschreitungen der Grenzwerte im Boden festgestellt worden. PFC stehe im Verdacht, so Büschl. krebserregend zu sein und die Fruchtbarkeit einzuschränken.

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  nordbayern.de
16. November 2015

Fluglärm bei Auerbach laut „wie im Kriegsgebiet“ Übung der Nato-Streitkräfte polarisiert: Kinder sind begeistert, Erwachsene verängstigt

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  Fränkische Landeszeitung
12. November 2015

Flüchtlinge in US-Kaserne?. Grüne wollen Leerstände prüfen.

Die Fraktion der Grünen Im Asbacher Stadtrat will die Leerstände für den gesamten Zuständigkeitsbereich der US-Armee erfassen.

Zur Begründung führen die Stadträte an, dass die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden „eine zunehmende Herausforderung für die Bevölkerung“ sei und insbesondere die Verwaltung vor immer neue Probleme stelle. Vor diesem Hintergrund seien Leerstände, wie etwa der „Rainbow-School“ in Meinhardswinden, nicht hinnehmbar.

Da Anfragen von Dr. Christian Schoen bei der US-Army unbeantwortet geb lieben seien, bittet die Fraktion Oberbürgermeisterin Carda Seidel, diese Informationen einzuholen und dem Stadtrat in der kommenden Sitzung darüber zu berichten.

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  Fränkische Landeszeitung
11. November 2015

Gegen "Krieg und Elend". Offene Linke fordert Schließung des US-Standortes.

Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA) würdigt in einer Pressemitteilung die Arbeit der Stadtverwaltung bei der Unterbringung der Flüchtenden „und das herausragende Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für die Integration der aus Krisen- und Kriegsgebieten neu ankommenden Menschen“. Gleichzeitig fordert die Fraktion die Schließung des US-Standortes.

Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass die Stadtgesellschaft organisations- und auch parteiübergreifend die Integrationsherausforderungen anpacken könne. Gleichwohl bedürfe es einer stärkeren Unterstützung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Doch gerade in Ansbach und der Region müsse die Frage der Fluchtursachen diskutiert werden

„Die Kriege im Irak und in Afghanistan, der Zerfall von Staaten wie Syrien oder Libyen sind Produkte verfehlter Außenpolitik der vergangenen 15 Jahre“, urteilt Fraktionssprecher Boris-André Meyer. Jetzt habe sogar einer der Protagonisten, der britische Ex-Premier Tony Blair, aktuell eingeräumt, dass die Interventionspolitik Ursache der derzeitigen Fluchtbewegungen sei: „Auch die US-Militärbasis Katterbach dient demzufolge der Vorbereitung von Kriegen, die Menschen in die Flucht schlagen.“

Verantwortungsvolles Handeln bedeute daher nicht nur, Menschlichkeit gegenüber Flüchtenden zu zeigen, sondern die Ursachen von Flucht und Vertreibung wie Krieg und Verelendung zu beheben, betont die OLA: „Vor Ort in Ansbach heißt das konkret, die US-Kriegsbasis vor unserer Haustüre zu schließen.“ Die „immensen Stationierungskosten“, die die Steuerzahler zu tragen hätten, wären für Entwicklungshilfe in Afrika und in Nahost weitaus besser angelegtes Geld.

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  Fränkische Landeszeitung
10. Oktober 2015

US-Armee soll die Flächen schon ab 2016 freigeben. Bürgerinitiative für zügige Rückgabe der Barton-Kaserne.

Die „US-Armee baut von Ansbach aus Militärbasen In Rumänien und Bulgarien auf.“ Dies wirft die Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ den Streitkräften der Vereinigten Staaten in einer Pressemitteilung vor. Die Vermutung vieler Bürger, dass die US-Armee die geopolitische Lage dazu nutze, um kostengünstigere Militärbasen nahe der russischen Grenze aufzubauen, bewahrheite sich jetzt.

„Wie das Katterbacher Soldatenblatt ‚Ansbach Hometown Herald‘ aktuell mitteilt, ist die Ansbacher US-Kampfhubschrauber-Garnison damit betraut worden, Stützpunkte im rumänischen Kogalniceanu sowie in Novo SeIo (Bulgarien) aufzubauen“, stellt die Bürgerinitiative fest.

Der Vorstand von „Etz langt‘s“ erklärt: „Die US-Kriege der vergangen en Jahre im Nahen Osten sind unstrittig mit ursächlich für die Destabilisierung dortiger Staaten und für den derzeitigen Flüchtlingsstrom“. Diese Kriegseinsätze habe man auch von Ansbach aus organisiert und ausgeführt. „Konsequenz darf nicht die Ausweitung der Rolle unserer Region als Kriegsdrehscheibe der USA zwischen Mittel- und Osteuropa sein, sondern die Beschleunigung der zivilen Umnutzung durch eine raschere Umsetzung der im April 2015 angekündigten Abzugspläne der US-Armee“, erklärt die Initiative.

Dies beinhalte als ersten konkreten Schritt die zügige Rückgabe der Barton-Kaserne: „Es kann nicht sein, dass es in Ansbach an bezahlbarem Wohnraum und Bauplätzen mangelt, während das US-Militär am Triesdorfer Berg riesige Leerstände als Rückhalteflächen für den Fall des Scheiterns seiner rumänischen und bulgarischen Abenteuer bereithält.“

Die Bürgerinitiative fordert, die Kasernenflächen ab dem Jahr 2016 freizugeben. Die Rezatstadt brauche jetzt Flächen für sozialen Wohnbau und weitere Stadtentwicklungsmaßnahmen — und nicht erst 2021.

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  Fränkische Landeszeitung
8. Oktober 2015

"Hubschrauber plagen die Bewohner sehr". Die Geräuschkulisse durch die zweirotorigen Chinook-Hubschrauber war Thema in der Obereichenbacher Stadteilversammlung.

Beklagt haben sich die Obereichenbacher Bürger über die geplante Ausdünnung des Ansbacher Stadtlinienverkehrs. Rund die Hälfte der Busfahrten in den Stadtteil Obereichenbach solle gestrichen werden, hieß es in der Stadtteilversammlung. Ins Vereinsheim des Sportvereins gekommen waren dazu allerdings lediglich zwei Dutzend Bürger.

Die Lärmbelastung durch US-Militärhubschrauber war nur am Rande Thema, obwohl die Chinook-Hubschrauber mit zwei Rotoren die Bewohner Obereichenbachs derzeit sehr plagen, wie ein Bürger meinte.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
2. Oktober 2015

Es gibt Kritik am US-Militär. Wenig Informationen über Gift nach Absturz der F 16.

Seit bekannt ist, dass nach dem Absturz eines F 16- Kampfjets Mitte August in Oberfranken der giftige Raketentreibstoff Hydrazin austrat, wird Kritik am US-Militär laut.

Vor allem unter Feuerwehrleuten ist die Verunsicherung groß. Nachdem die gefährliche Chemikalie zum Teil in erhöhter Konzentration im Boden nachgewiesen wurde, empfiehlt das Landratsamt in Bayreuth den Einsatzkräften nun, sich untersuchen zu lassen. Obwohl damals viele Helfer Vollschutzanzüge getragen haben, wollen die meisten der Empfehlung folgen. Hydrazin kann Leber und Nieren schädigen.

Schon unmittelbar nach dem Unglück gab es Gerüchte, dass der Stoff aus den Tanks der Maschine ausgetreten sein könnte. Es herrschte aber lange Ungewissheit. Deshalb wird jetzt Kritik an den US-Stellen geübt. „Ich verstehe nicht, warum die Army so schlecht informiert hat“, meint etwa Stefan Leuchner, Kommandant der Engelmannsreuther Wehr, die seinerzeit an dem gefährlichen Einsatz beteiligt war.

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  Offene Linke Ansbach
(Nachrichten aus der Militärregion Franken)
25. September 2015

„Area of Interest“: Die größte Bedrohung für die Ansbacher U.S.-Militärbasis ist ein Friedensvertrag der USA mit Deutschland ...

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  Ansbacher Friedensbündnis (Facebook)
24. September 2015

US-Kommandeur: Ansbach ist militärisches "Gateway to the east".

Die neue militärische Rolle von Ansbach und Illesheim klassifiziert US-Kommandeur James A. Walls als "Gateway to the east".

Hintergrund ist die veränderte militärische Rolle Deutschlands in der US-amerikanischen Strategie — weg vom Frontstaat im Kalten Krieg hin zu einem Transitland für den potentiell Heißen Krieg.

Bayern und Baden-Württemberg spielen dabei als "unsinkbarer Flugzeugträger" für die USA eine entscheidende Rolle. Von hier aus werden nicht nur militärische Kampftruppen und Kriegsgerät an die NATO-Ostfront verlegt, sondern auch der entsprechende Treibstoffnachschub gesichert. Über Süddeutschland führt das 5.500 km lange NATO-Pipeline-System, das die US-amerikanischen Militärstützpunkte in Deutschland, Europa und Osteuropa verbindet und u.a. die militärische Treibstoffversorgung der Ukraine garantiert.

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  Ansbacher Friedensbündnis (Facebook)
13. September 2015

US-Militärbasen Ansbach und Illesheim sind Teil des NSA-Ausspähnetzwerkes.

Die geheimen Aktivitäten der US-Nachrichtendienste in Deutschland standen am 11. und 12. September 2015 im Fokus einer Konferenz im Hessischen Landtag, zu der die deutsche Sektion der IALANA nach Wiesbaden eingeladen hatte. Die Wahl des Konferenzortes fiel auf die hessische Landeshauptstadt, weil im neuen europäischen Hauptquartier der US-Streitkräfte in Wiesbaden-Erbenheim auch das „Consolidated Intelligence Center“ angesiedelt wird, das u.a. über das militärische NSA-Netzwerk in Deutschland und Europa wacht und die nachrichtendienstliche Bearbeitung von US-Ausspähzielen in Deutschland koordiniert.

Die Journalisten Marcel Rosenbach (SPIEGEL-Hauptstadtbüro Berlin) und Christian Fuchs (DIE ZEIT) konfrontierten die Teilnehmer der Konferenz mit den Ergebnissen ihrer Analyse von diplomatischen US-Depeschen mit Deutschland-Bezug, die im Zuge der Enthüllungen der Whistleblower Manning und Snowden ihren Redaktionsbüros zugespielt worden waren. Ihr Urteil: „Wirklich jede US-Militärbasis in Deutschland“ ist Bestandteil des NSA-Spionagerings, deren Akteure unter der US-Kategorie „ziviles Gefolge“ zu finden sind.

Als Beweis für diese Behauptung verwiesen die Journalisten u.a. auf eine gefundene Liste von US-Geheimdienst-Codes, die zu allen US-Standorten in Deutschland führen, auch zu Militärbasen die mittlerweile geschlossen wurden. Unter dem Vorwand „der technischen Aufklärung zum Schutz der eigenen Truppen“ werde von den US-Militärbasen aus militärische, wirtschaftliche und politische Spionage betrieben, wobei Deutschland sowohl Ausspähziel als auch Spionage-Partner ist.

Wie von deutschen Nachbarn der NSA in Wiesbaden-Erbenheim zu erfahren war, wird der Stab des Europa-Hauptquartiers der US-Streitkräfte, unter dessen Dach ein „Combined Operations and Intelligence Center“ etabliert wurde und weiter ausgebaut wird, von einem deutschen Bundeswehrgeneral geleitet. Letzterer sei direkt in die Befehlsstruktur des US-Militärs eingegliedert und habe – mit Einverständnis der deutschen Bundesregierung und des Bundesverteidigungsministeriums – ausschließlich US-amerikanischen Befehlen zu folgen. Auf diese Weise sei es den USA gelungen, die deutsche Bundesregierung in die Mitverantwortung aller US-Aktivitäten, die vom US-Hauptquartier in Wiesbaden-Erbenheim ausgehen, zu zwingen.
(Vgl. dazu u.a.: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/army-in-wiesbaden-ein-brigadegeneral-erzaehlt-13352244.html)

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  Ansbacher Friedensbündnis (Facebook)
2. September 2015

US-Army "optimiert" Militärdepots und weitet Zusammenarbeit mit zivilen Dienstleistern in Stützpunktnähe aus.

Die vom Kommandeur der US-Landstreitkräfte in Europa, Ben Hodges, am 1. September 2015 (Anti-Kriegstag!) angekündigte Reaktivierung der Coleman Barracks in Mannheim ist der Beginn einer Aufstockung der Militärdepots auch in Bayern. Nachvollziehbar ist das u.a. seitens der deutschen Industrie- und Handelskammern über die Existenz und den Abschluss von entsprechenden Rahmenverträgen und Vorhalteverträgen zwischen der US-Armee und bayerischen mittelständischen Firmen.

Mit welchen Tricks der öffentliche Widerstand dabei neutralisiert werden kann und soll, zeigen die Erfahrungen aus den 1980er Jahren. Vergl. u.a. DER SPIEGEL/ Nr. 45/1987/ Militär im Tarnanzug.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe Rothenburg o.d.T.)
31. August 2015

Ausflug zum Stützpunkt. CSU-Ortsverband besucht mit KIndern amerikanische Freunde.

25 Kinder aus Rothenburg erblickten freudestrahlend die Botschaft „Welcome to Illesheim Army Airfield“. Mit Spannung und großen Erwartungen erlebten sie einen unvergesslichen Ferientag in der Illesheimer Militärbasis.

Alles begann auf dem letztjährigen Reiterlesmarkt: Kinder der US- Kasern e in Illesheim schmückten ein Fenster im historischen Rathaus zu einem Adventskalender-Türchen aus. Dabei wurde der Kontakt zwischen Colonel Christopher M. Benson, dem Standortkommandeur der „United States Army Garrison“ Ansbach (ihm sind auch die „Storck Barracks“ in Illesheim unterstellt), seiner Assistentin Helga Moser und den Vertretern des CSU-Ortsverbandes hergestellt.

Schnell hat man sich darauf verständigt, Rothenburger Kindern im Rahmen des Ferienprogramms ein „ungewöhnliches Sommermärchen“, wie Ortsvorsitzende Silke Sagmeister-Eberlein es beschreibt, zu ermöglichen. Zusammen mit der US-Angestellten Helga Moser hat sie hierfür die Organisation übernommen.

Mit dem Zug ging es nach Illesheim. Dort wurden die Kinder auf der US-Basis von fünf Soldaten erwartet und in eine „aufregende andere Welt“ geleitet. Sofort erkundeten sie begeistert Kontrollturm, Hubschrauber, Feuerwehrautos, Hangars, Geräte und Werkzeuge sowie Soldaten, die gerade ihre Arbeit verrichteten.

Pünktlich zur Mittagszeit bekamen die Kinder ein typisch amerikanisches Mittagessen serviert: Hamburger, Cheeseburger und viele andere Spezialitäten. Danach gab es eine Runde Bowling und einen Besuch auf den Kinderspielplätzen, wo sich die Kleinen so richtig austoben konnten. Mit vielen Eindrücken im Gepäck ging es zurück nach Rothenburg.

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  heise online
26. August 2015

Drohnen: Kalifornien beschließt scharfe Einschränkung von Flügen über Privatgrund.

Das Parlament Kaliforniens hat ein Gesetz verabschiedet, das Drohnenflüge über Privatgrund einschränkt. Flugverbote über Schulen und Kindergärten sollen folgen. Branchenverbände halten das Gesetz für illegal.

Neue kalifornische Vorschriften über den Einsatz von Flugdrohnen sind Konfliktstoff: Das Parlament hat beschlossen, den Einsatz ferngesteuerter Fluggeräte über fremdem Privatgrund drastisch einzuschränken. Ein strafrechtliches Verbot von Flügen über Schulen und Kindergärten dürfte folgen. Gouverneur Jerry Brown könnte noch Vetos einlegen. Branchenverbände kritisieren den ersten Parlamentsbeschluss und halten ihn für rechtswidrig.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
22. August 2015

Kleine Gäste auf großen Maschinen. Dietersheimer Kinder besuchten die Storck Barracks in Illesheim — Moderne Technik faszinierte.

Wo Zivilpersonen ohne Erlaubnis der Besuch verwehrt bleibt, öffneten sich für die Kinder als Teilnehmer des Dietersheimer Ferienprogramms die Tore der Storck Barracks der US Army. Dabei gab es riesige Löschfahrzeuge und massige Helikopter zu bestaunen.

Für die Dietersheimer Kinder stand der Ausflug in die Kaserne der amerikanischen Streitkräfte zum ersten Mal auf dem Programm. Als „super begeistert“ beschrieb Initiatorin Kerstin Dowdell die Stimmung der 22 Kinder. Um für den Alltag in der Kaserne genügend Kraft in Armen und Beinen zu erlangen, galt es für die Neulinge unter kritischer Beobachtung der amerikanischen Soldaten zunächst sogenannte „Burpees“ zu absolvieren, eine spezielle Fitnessübung. Anschließend konnten die jungen Besucher eine der großen Maschinen auf dem Flugfeld näher erkunden: den „Blackhawk“-Hubschrauber der Sanitätseinheit. Nach einer kleinen Einführung in die Aufgaben der dreiköpfigen Crew durch Verbindungsoffizierin Helga Moser, die die Führung leitete, durften das Cockpit und die Ausrüstung von den neugierigen Augen der Kinder näher unter die Lupe genommen werden. Wer wol1e, konnte sich daraufhin einmal als „Verletzter“ von der Hubschrauberbesatzung retten und professionell in die Maschine tragen lassen.

Nach der ausführlichen Inspektion des Rettungshelikopters ging es weiter zur „Fire & Rescue“-Einheit der Army. Wilhelm Lindner, Leiter der Stützpunktfeuerwehr, stellte die Funktionen einer Wärmebildkamera und die Gerätschaften der Einsatzkräfte vor. Die Kraft von Rettungsspreizer und -schere wurde mit dem Zerquetschen von Centstücken veranschaulicht. Mit dem Wasserschlauch konnten die Kinder ihre Löschfähigkeiten unter Beweis stellen. Für Faszination sorgte vor allem das monströse „Airfield“-Löschfahrzeug. In zwei Minuten sei der 12000 Liter fassende Wassertank verspritzt, versprach die Feuerwehr-Crew und ließ sich nicht lumpen, das auf dem Gelände zu demonstrieren. Die abschließende Dusche mit der Löschkanone sei auf den unglücklich stehenden Wind zurückzuführen, scherzten die Feuerwehrmänner nach der Präsentation, auch wenn die Erfrischung den Kindern genau richtig kam.

Im Anschluss gab es in der Kantine — dem Motto des Tags angemessen — Burger, ehe der Nachmittag auf der Bowlingbahn und dem Spielplatz in der „Housing Area“ ausklang.

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  HNA, Calden
21. August 2015

Zwischenstopp am Airport Kassel: US-Army tankt in Calden. Vier Transporthubschrauber des Typs Chinook sind am Donnerstagmittag in Calden gelandet. Laut Flughafengesellschaft legten sie einen Tankstopp ein.

Die Soldaten waren nach eigener Aussage auf dem Weg von Ansbach in Mittelfranken (Bayern) nach Bremerhaven (Bremen).

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  Morgenpost, Zwönitz
20. August 2015

Hier knattern die Apaches in Zwönitz wieder davon.

In der Nacht passten US-Soldaten auf die wertvollen Flieger (früherer Neupreis: 17 Millionen Dollar) auf. Nach einem Routinecheck knatterten die Apaches dann davon. Eigentliches Ziel: Ihre Basis bei Ansbach in Bayern.

„Die Piloten sind mit ihren Maschinen gegen 11 Uhr sicher auf dem Katterbach Army Airfield gelandet“, so Jaymon Bell, Sprecher des zuständigen 12. Combat Aviation Brigade.. „Die Helikopter kamen aus Warschau und unterstützten in einem Nato-Einsatz den „Polish Armed Services Day“, so Bell weiter.

Laut Deutscher Flugsicherung können Militärflieger auf Mission oder bei schlechtem Wetter auch spontan auf privaten Grundstücken wie dem Stoppelfeld landen. In anderen Fällen benötigen sie eine Sondererlaubnis.

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  Morgenpost, Dresden
19. August 2015

Schönfelder Hochland sorgte Mittwochnachmittag für Aufregung bei Anwohnern: Zwei Amerikanische Hightech-Kampfhubschrauber „Apache“ landeten plötzlich auf einem Acker nördlich von Schönfeld.

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  U.S. ARMY, Online
18. August 2015

12th Combat Aviation Brigade receives brand new CH-47F MYII Chinooks.

The first five of nine CH-47F MYII Chinook helicopters arrived at Katterbach Army Airfield, here, Aug. 21. The MYII Chinook is the latest and most cutting-edge CH-47F platform to-date which allows pilots to fly the airframe "through the clouds" or in degraded visual environments; increasing the combat readiness of the 12th Combat Aviation Brigade.

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  Ansbacher Friedensbündnis auf Facebook
11. August 2015

Kampfjet-Absturz in Oberfranken zeigt, wie gefährlich US-Manöverspiele in Franken sind, die auf Osteuropa und Afrika zielen.

Der am Vormittag (gegen 9.30 Uhr) in Oberfranken (bei Creußen im Landkreis Bayreuth) abgestürzte US-Kampfjet vom Typ F-16 ging unweit von bewohntem Gebiet in einem Waldstück nieder, wie erste Bilder von der Unglücksstelle dokumentieren. U.a. soll der Jet den hochtoxischen Raketentreibstoff Hydrazin an Bord gehabt haben, der in Verdacht steht bei Menschen Kebs zu erzeugen. Übungsbomben und Zusatztanks wurden vor dem Absturz ausgeklinkt und werden derzeit noch gesucht.

Währenddessen gehen die Gefechtsübungen mit US-Kampfhubschraubern in Westmittelfranken an der Grenze zu Unterfranken noch bis zum 31. August weiter. Doch danach ist noch lange nicht Schluss! Im Herbst 2015 steht ein weiteres Großmanöver an, das von Ulm aus bereits seine Schatten auch auf Westmittelfranken wirft. NATO-Code: "Trident Juncture“. In der Übung soll es um einen Krieg um Wasserrechte zwischen zwei fiktiven Ländern gehen, die geografisch in Afrika verortet werden...

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  Rammsteiner Appell
10. August 2015

Die Unterschriftenaktion zum Ramsteiner Appell wird fortgesetzt! Angriffskriege sind verfassungswidrig – von deutschem Boden darf kein Krieg ausgehen!

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  Fränkische Landeszeitung
10. August 2015

Leger im Jazzkonzert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière zu Gast.

Wären nicht Polizisten in der Nähe gewesen und mehrere sehr große Männer mit wachsamem Blick, dann wäre der Herr mit roter Hose und ohne Krawatte kaum aufgefallen. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern, mischte sich am späten Freitagabend ganz leger unter die Besucher des Jazzkonzerts zur Bachwoche.

Gerade diese entspannte Stimmung schätzt die politische Prominenz, die immer wieder bei dem Musikfest in Ansbach zu entdecken ist. Der Innenminister war auf Einladung von Bürgermeister Thomas Deffner nach Ansbach gekommen. Die beiden hatten sich vor zwei Jahren bei einem Empfang im Blauen Schloss in Obernzenn kennengelernt.

De Maizière und seine Frau stellten Deffner Fragen zum Theater Ansbach - und zum Hubschrauberlärm. Auf einen Empfang und Gespräche mit weiteren Ansbacher Politikern verzichtete der Bundesminister bewusst: „Wie gesagt, es sind ja unsere letzten Urlaubstage, die wir hier in Ansbach verbringen.“

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  Fränkische Landeszeitung
7. August 2015

"Grauenvolle Vernichtung". Mahnwache erinnert an 70 Jahre Hiroshima.

Mit einer Mahnwache vor dem Ansbacher Rathaus hat das Ansbacher Friedensbündnis des Atombombenabwurfs auf Hiroshima gedacht: Vor 70 Jahren, am 6. August 1945, hatte die US-Armee die erste Atombombe in einem Krieg auf die japanische Hafenstadt abgeworfen.

Am Vorabend des Atombombenabwurfs hatten bundesweit Friedensinitiativen, Kirchen, Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftliche Organisationen zur „Nacht der 70000 Lichter“ aufgerufen. Damit sollte der Opfer des Atomkriegs gedacht und für die Ächtung von Nuklearwaffen demonstriert werden, so Boris-André Meyer vom Ansbacher Friedensbündnis.

Dem Aufruf waren knapp 50 Interessierte vor das Ansbacher Rathaus gefolgt und Hans-Jörg Meyer beklagte, dass nach dem Atombombenabwurf „die grauenvolle Menschenvernichtung“, wie er sagte, gerechtfertigt wurde mit dem Hinweis, dass man es den Kommunisten habe zeigen müssen. Heute werde zu viel Geld in die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen gesteckt und gleichzeitig stürben Menschen, weil Geld für ihre Versorgung fehle. Meyer forderte ein Ende der Aufrüstung, der militärischen Drohnen und der atomaren Bewaffnung. Meyer kritisierte auch, dass über 100 Staaten, aber nicht Deutschland, eine österreichische Initiative zum Ende des atomaren Risikos unterschrieben hätten. „Wir brauchen eine atomwaffenfreie Welt“, so Meyer.

Der pensionierte Pfarrer Hans Löhr, der im Talar an der Kundgebung teilgenommen hat, bezeichnete den Atombombenabwurf aIs das größte Kriegsverbrechen aller Zeiten und er kritisierte die Selbstverleugnung Deutschlands mit Blick auf die Freundschaft mit den USA. Wer solche Freunde habe, so Löhr, die in Deutschland Kriege übten, brauche keine Feinde mehr. Der 6. August müsse, so Löhr, dem Gedenken an die Atombombenopfer dienen, aber auch ständige Mahnung für den Einsatz für eine friedliche Welt sein. Die tödliche Gefahr der Atombomben dürfe nicht in Vergessenheit geraten.

Sprecher Boris-André Meyer zeigte sich mit der Resonanz auf die „Nacht der 70000 Lichter“ sehr zufrieden. Da mit dem Beginn der Sommerferien sehr viele Bürger verreist seien, habe er nicht mit so vielen Teilnehmern an der Kundgebung gerechnet.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA)
5. August 2015

Friedens-"Performance". Kriegsgegner auf Windsheimer Marktplatz.

Hart ins Gericht mit dem US-Präsidenten Barack Obama gingen die Akteure der „Deutschen Friedensgesellschaft Vereinigte Kriegsgegnerlnnen“ (DFG-VK) bei einer "Performance" auf dem Bad Windsheimer Marktplatz. Unter dem Motto „Auf Achse für Frieden und Abrüstung“ verteilten sie Flyer mit dem Steckbrief des US-Präsidenten.

Vom Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Grafenwöhr ging es am 1. August per Rad los quer durch Süd- und Mitteldeutschland, ehe am kommenden Sonntag, 9. August - dem 70. Jahrestag des Abwurfs der Atombombe auf Nagasaki/Japan - die Radtour ihr Ende in Büchel in der Eifel findet. Der Luftwaffenstützpunkt in Büchel soll der einzige Ort in Deutschland sein, an dem noch amerikanische Atomwaffen lagern.

Entlang der Strecke wird an verschiedenen militärischen Einrichtungen demonstriert. So auch in Bad Windsheim: Gemeinsam mit Mitgliedern der Bürgerinitiative (BI) „Etz langt‘s“, die sich für eine zivile Nutzung der US-amerikanischen Militärstützpunkte in Illesheim und Ansbach einsetzt, stoppte der knapp 40-köpfige Tross an der Kaserne in Illesheim und versammelte sich schließlich am Windsheimer Marktplatz, um mit einer Kundgebung und einer martialisch anmutenden Aktion gegen Atomwaffen, die Drohnenkriege und die westliche Politik in der Ukraine- Krise zu demonstrieren.

Drei bewaffnete „Soldaten“, Ölfässer, drei Personen unter „Leichentüchern“ sowie drei Personen, die das Affen-Motiv „nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen“ darstellten, waren zu sehen,, „Wir befinden uns in einem neuen Kalten Krieg“, sagte DFG-VK-Sprecher Thomas Rödl hinsichtlich des eisigen Verhältnisses zwischen Nato und Russland. Er forderte „totale Abrüstung“ und das „Wegverhandeln“ von Bedrohungen, anstatt sie mit kriegerischen Mitteln lösen zu wollen. „Wir fordern immer Fortschritt, aber überall kommen wieder alte Rituale auf: Tod und Zerstörung“, sagte Petra Negendank von der SPD-Fraktion im Windsheimer Stadtrat.

Angesichts der Lärmbelästigung durch die Kampfhubschrauber rund um Illesheim machte die stellvertretende Vorsitzende der BI „Etz langt‘s“, Tanja Schwarz, klar: „Hier wird für den Krieg geübt.“ Indem sie „wegschauen und die Klappe halten“, machten sich „unsere Regierungschefs“ zu Helfern und Helfershelfern des US-Präsidenten, wie Thomas Rödl es formulierte. „Kein Krieg bricht aus. Er wird vorbereitet und organisiert“, so Rödl - auch in Deutschland.

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  Windsheimer Zeitung
4. August 2015

Gegen Krieg, für Abrüstung. Friedensgesellschaft demonstriert am Marktplatz.

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  Amberger Zeitung
2. August 2015

Krieg vom Display aus. Gut 40 Aktivisten der Deutschen Friedensgesellschaft und der Bürgerinitiative "Keine Drohnen in der Oberpfalz" radelten am Samstag von Amberg nach Vilseck, Grafenwöhr und Sulzbach-Rosenberg. Sie taten das für Frieden und Abrüstung und gegen Atomwaffen und Drohnen.

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  Windsheimer Zeitung
1./2. August 2015

Marktplatz wird Kriegsschauplatz. Friedensgesellschaft zeigt statische Szene mit Toten und Soldaten.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
16. Juli 2015

In Katterbach wird erst einmal weiter gemessen. PFC-Belastung betrifft zwei Löschübungsplätze - Machbarkeitsstudie in Planung - "Keine klassische Sanierung"

Auf dem US-Gelände in Katterbach Ist das Grundwasser durch PFC-Einträge belastet. Jüngst hat Reinhard Böhmer vom Umweltamt im Umweltausschuss des Stadtrates über die aktuelle Lage informiert. Die Kontamination des Grundwassers sei nachgewiesen, erklärte er. Und: „Tendenziell nimmt die Schadstoffkonzentration im Boden zur Tiefe hin ab.“‘ Eine Machbarkeitsstudie sei in Planung, außerdem existiere ein zweiter Löschübungsplatz auf dem Gelände.

2014 wurde bekannt, dass die US-Truppen bei ihren Löschübungen lange Zeit sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) verwendet hatten. Diese befanden sich im Löschschaum und gelangten in das Grundwasser. Ein zweiter Löschübungsplatz war laut Böhmer von 1965 bis 1985 in Verwendung. Das ergaben Auswertungen aus Luftbildern und Aussagen von Zeitzeugen. In den kommenden Wochen wird am bereits seit längerem bekannten Platz gemessen. Unter anderem werden sechs Rammkernsondierungen durchgeführt sowie acht Bohrungen bis in acht Meter Tiefe.

Eine bereits vorhandene Grundwasser-Messstelle, die bis zu vierzehn Meter tief misst und nicht direkt im Schadensbereich liegt, stellte eine Belastung von sechs Mikrogramm fest - „eine sechsfache Überschreitung des erlaubten Schwellenwertes“, sagte Böhmer. An vier weitern Stellen soll noch gemessen werden. Auch am zweiten Löschübungsplatz, der wohl bis 1985 verwendet wurde, sollen entsprechende Messungen durchgeführt werden. Die Abwassersysteme der US-Amerikaner in Katterbach, die neben dem NiederschIagswasser auch das kontaminierte Grundwasser ableiten, münden laut Böhmer in den Katterbach. Deshalb habe das Wasserwirtschaftsamt in Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt dem Katterbach Wasser- und Sedimentproben an fünf Stellen entnommen. „Um zu sehen, ob das Oberflächengewässer und der Uferbereich belastet sind“, erklärte Böhmer. Denn PFC befinden sich nicht nur in fließendem Wasser, sondern „docken“ auch im Sediment in. Das heißt: „Gewässer werden nicht automatisch sauber, weil frisches Wasser nachkommt.“

Ob und wie man den Eintrag des Schadstoffe in das Oberflächengewässer minimieren kann, soll eine Machbarkeitsstudie klären. Darauf einigten sich Vertreter der US-Streitkräfte, das Landesamt für Umwelt, das Wasserwirtschaftsamt Ansbach, die Stadt Ansbach und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Bis Ende des Jahres soll die Studie abgeschlossen sein.

Im Ausschuss fragte Stadträtin Beate Krettinger (Grüne}, ob von einer Machbarkeitsstudie „wirklich so viel neuer Wissensgewinn zu erwarten“ ist und ob man nicht jetzt schon Maßnahmen ergreifen könne. Böhmer wies auf viele Unwägbarkeiten und fehlende Erfahrungswerte hin. Dies sei keine klassische Sanierung. Man müsse im Einzelfall sehen, was funktioniere. Böhmer: „Wir sind uns im Klaren darüber, dass das mehrere Jahre dauern wird.“

Auch OB Carda Seidel sprach sich mehrmals dafür aus, eingehend zu prüfen. „ob man jetzt schon was machen kann“.

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  Fränkische Landeszeitung
30. Juni 2015

Vor "neuer Dynamik der Aufrüstung" gewarnt. Völkerrechtsexperte Andreas Zumach analysierte den militärischen Status quo.

Einen Vortrag über seine Einschätzung des Ukraine-Konflikts hat der Journalist Andreas Zumach auf Einladung der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ im Kunsthaus gehalten. Die Frage, ob dieser Konflikt auch weitergehende Auswirkungen auf den Ansbacher Hubschrauber-Standort der US-Armee habe, konnte der Experte für Völkerrecht und Sicherheitspolitik allerdings nicht beantworten.

Die angekündigte Verlegung von US-Hubschraubern aus der Region an die russische Grenze verstoße gegen geltende Vereinbarungen der NATO und der USA mit Russland, betonte Zumach. Ende April war bekannt geworden, dass ein großer Teil der in Ansbach und Illesheim stationierten US-Einheiten samt Kampfhubschraubern abgezogen und teils an die russische Grenze verlegt werden. Diese und andere Stationierungen von NATO-Truppen, etwa in den baltischen Ländern, wären nach Zumachs Einschätzung Verstöße gegen das Abkommen über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE).

Schon 2014 waren 3000 Soldaten ins Baltikum verlegt worden, was zu einer Suspendierung des KSE-Abkommens durch Russland geführt habe. Auch ein Manöver mit rund 14000 Soldaten, das die NATO kürzlich in osteuropäischen Staaten abgehalten habe, sei ein „drastischer Eskalationsschritt“ gegenüber Moskau. Damit verstoße das westliche Verteidigungsbündnis gegen die Grundgedanken der NATO-Russland-Grundakte. Es seine reine Spekulation, so Zumach, ob die näher an die russische Grenze verlegten Waffensystem e auch aus Ansbach stammen.

Mit Blick auf derzeit laufende Aufrüstungsprogramme stellte der Journalist fest, dass es längst wieder einen kalten Krieg zwischen NATO und Russland gebe. Die USA wollten ihre nuklearen Waffensysteme erneuern und modernisieren. Moskau werde Gegenmaßnahmen ergreifen, und damit komme eine „neue Dynamik der Aufrüstung“ in Gang. Mit Blick auf mögliche Reaktionen Moskaus sei nicht auszuschließen, dass neue Soldaten und Waffen auch in den Ansbacher Raum verlegt werden. Es gebe kein Indiz dafür, dass Wladimir Putin die Nachkriegsgrenzen verändern wolle. Ängste in den baltischen Staaten und in Polen vor einer russischen Bedrohung müsse man aber ernst nehmen.

Zumach kritisierte die Politik der EU gegenüber der Ukraine und vor allem die Fragestellung, dass sich die Ukraine zwischen der EU und Russland entscheiden müsse. Die Annektion der Krim durch Russland sei mit dem Völkerrecht nicht zu vereinbaren. Um den Konflikt um die Ukraine zu entschärfen sei es wichtig, dass keine der beiden Seiten ihr Gesicht verliere. Die Gesichtswahrung sei für Putin entscheidend. Deshalb könnte eine Lösung des Konflikts in einer möglichst großen Autonomie für die östlichen Teile der Ukraine in einem föderativen ukrainischen Staat liegen.

Die größte Sorge für Andreas Zumach ist derzeit ein zufälliger militärischer Zwischenfall. Die vielen Manöver und das sehr nahe Aneinandergeraten der militärischen Kräfte könne einen Konflikt auslösen. Im Konflikt mit Russland habe der Westen viele Fehler gemacht, so Zumach. Derzeit herrsche wohl auch bei den Strategen der US-Regierung Ratlosigkeit, wie die Lage wieder entschärft werden könne.

Der Journalist kritisierte auch seine Kollegen der überregionalen Medien, denen er unzureichende Recherchen und wenig tiefgreifende Analysen der Konflikte vorwarf.

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  Windsheimer Zeitung
27. Juni 2015

Abschied als gefühlter Franke. Wechsel in der US-Armee: Christopher Waters löst Vincent Torza ab.

Im Original weiterlesen.

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  Windsheimer Zeitung
25. Juni 2015

Vom fränkischen Luftraum in die Weiten Alaskas. Kampfhubschrauber-Battaillon verlässt Illesheim. Militärisches Zeremoniell für neuen Kommandeur.

Im Original weiterlesen.

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  Windsheimer Zeitung
13./14. Juni 2015

Türen der Schule bleiben künftig geschlossen. In der Illesheimer Kaserne der US Army werden keine Kinder mehr unterrichtet.

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  Windsheimer Zeitung
30./31 Mai 2015

Illesheim auf Betriebstemperatur halten. Christian Schmidt ist optimistisch, dass der Standort der US Army eine Zukunft hat.

Im Original weiterlesen.

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  Amberger Zeitung
21. Mai 2015

Keine Drohnen über der Oberpfalz. Demo vor dem Rathaus.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
19. Mai 2015

In der Fränkischen Schweiz musste ein US-Militärhubschrauber auf einer Wiese notlanden, weil er zuvor ein Kabel einer Stromleitung durchtrennt hatte. Die vier Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Das ganze Wochenende über wurde die havarierte Maschine bei Plankenfels (Landkreis Bayreuth) von Sicherheitskräften abgeschirmt. Gestern ist der Helikopter durch einen Lastenhubschrauber auf dem Luftweg abtransportiert worden. Foto: dpa

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  Woche im Blick, Ansbach
14. Mai 2015

US-Truppenabzug. Überblick über die Entwicklung in der Region.

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  Fränkische Landeszeitung (Westmittelfranken)
14. Mai 2015

US-Rotation am Standort Illesheim. Kommandeure kündigen an: 450 Mann trainieren künftig im steten Wechsel.

Im Ansbacher Stadtrat haben die US-Kommandeure Oberst Christopher M. Benson und Oberst Vincent H. Torza zu den jüngsten Abzugsplänen der US- Armee gesprochen. Wie berichtet, will die Army ihre Truppen von derzeit 3000 Soldaten in Westmittelfranken um rund die Hälfte reduzieren.

In Ansbach bedeutet dies die Aufgabe der kleineren Barton-Kaserne an der Straße zum Ortsteil Meinhardswinden. Die großen Anlagen an der Bundesstraße 14 im Ortsteil Katterbach sollen erhalten bleiben.

Torza erläuterte die künftige Rotationsstrategie, die Illesheim betreffen wird. Wie er sagte, ist wie angekündigt seit März dieses Jahres ein Bataillon mit einer Stärke von 450 Mann und 26 Blackhawk-Maschinen aus Georgia vor Ort. Damit unterstütze man die Operation „Atlantic Resolve“. Die Einheit sei seiner 12. Heeresfliegerbrigade zugeordnet, so der Oberst.

Künftig werde Illesheim nur noch für den zeitweiligen Aufenthalt der Einheiten genutzt. Piloten durchlaufen nach seinen Worten nach ihrer Ankunft ein rund einmonatiges Training, das im Wesentlichen aus theoretischer Ausbildung besteht. Dann werden die Soldaten zu Flugübungen an andere Standorte, unter anderem nach Osteuropa, verlegt. Nach einigen Monaten kommt die nächste Einheit, um ihre Vorgänger abzulösen. Diese kehren nach Illesheim zurück und bereiten mehrere Wochen ihre Rückverlegung mit kompletter Ausrüstung in die USA vor.

Ab September 2015 wird der US-Lebensmittelmarkt in Illesheim geschlossen sein.

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  Fränkische Landeszeitung
14. Mai 2015

US-Standorte "wichtige Plattform" für Flugverkehr. Kommandeure nahmen zu Abzugsplänen der Armee Stellung - Übergabe an Meinhardswinden für 2021 geplant.

Dem Garnisonsstandort Ansbach stehen große Veränderungen bevor. Neben dem Truppenabzug bis Ende 2016 wird auch die Barton-Kaserne in Meinhardswinden geräumt; der Umzug ist ab 2017 geplant. Dazu haben die US-Kommandeure jetzt im Stadtrat Einzelheiten bekannt gegeben.

Standortkommandeur Christopher M. Benson erinnerte eingangs daran, dass sich das Miltärpersonal von 3000 auf 1000 Köpfe verringern werde. Das bedeute auch rund 2500 weniger Angehörige. Die Auswirkungen auf die 300 amerikanischen und 340 deutschen Angestellten seien derzeit aber noch nicht abzuschätzen, räumte er ein.

Auf Nachfrage aus dem Plenum erläuterte der Standortkommandeur, dessen Funktion in etwa der eines Bürgermeisters des Standortes entspricht, dass alle laufenden Vorhaben abgeschlossen werden. Dazu zählte er die medizinische Ambulanz und Zahnklinik sowie die Sportanlagen auf dem Urlas und den Anbau an die Middle/High School in Katterbach.

Darüber hinaus werde man sich künftig mehr auf die Instandsetzung bestehender Bauten konzentrieren. Benson sicherte zu, wegen der Bodenbelastungen durch Lösch-Chemikalien eng mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Rund 40 Prozent der Soldaten und Familien seien auf dem Kasernengelände angesiedelt, der überwieg ende Teil wohne im Umland. Doch habe man keinen Überblick über die konkreten Wohnorte der einzelnen Soldaten, sagte Benson; die meisten wohnten aber wohl in Ansbach und Umgebung: „Das steht ihnen frei.“

Geplant sei, mit dem Umzug aus den Barton Barracks im Laufe des Jahres 2017 zu beginnen; dazu würden an den anderen Standorten Räume vorbereitet. Nach aktuellem Stand sei die Übergabe der Kaserne an die Bundesrepublik 2021 geplant. Dieser Umzug betreffe weniger als 300 Soldaten und Arbeitnehmer.

Oberst Vincent H. Torza, der Kommandeur der 12. Heeresfliegerbrigade, erläuterte die Trainingspläne seiner Einheiten. Auch wenn künftig weniger Maschinen im Einsatz seien, seien die Piloten zu Schulungszwecken weiterhin auf Nachtflüge auch nach 22 Uhr angewiesen, um die Dunkelheit auszunützen. Nicht jeder Hubschraubertyp lässt sich nach seinen Worten vollständig im Simulator abbilden, vor allem unter Nachtsichtbedingungen. Deshalb müsse man auch die Möglichkeit haben, nach Mitternacht zu fliegen. Eine konkrete Aussage, ob in Zukunft durch die Halbierung der Helikopterzahl tatsächlich weniger Lärm zu erwarten sei, machte der Soldat trotz insistierender Nachfragen aus dem Plenum aber nicht.

Torza hob die engen Kontakte zur Lärmschutzkommission hervor. An den Sitzungen könnten nach Zustimmung der anderen Teilnehmer - US-Vertreter und Bürgermeister - auch Bürgervereine als Zuhörer teilnehmen. Er sicherte zu, Anregungen etwa die Flugrouten betreffend, gerne aufnehmen zu wollen: „Wir sind offen für Vorschläge.“ Allerdings brauche man zwischen Tower und Helikoptern Sichtkontakt, was die Auswahl einschränke. Auf Nachfrage erläuterte Torza, dass Flüge in den USA 24 Stunden täglich an sieben Tagen in der Woche erlaubt seien, und das auch über besiedeltem Gebiet. In Deutschland gebe es weitaus restriktivere Auflagen.

Die regionalen Standorte Katterbach und Illesheim sind nach Torzas Worten wegen fünf Kriterien für den Flugbetrieb sehr gut geeignet. Man brauche einen Tower, ein Flugfeld, große Hangars, Tanklager sowie eine Feuerwehr vor Ort. Deshalb seien beide Standorte von großer Wichtigk eit für die US-Armee, aber auch für die gesamte NATO. Die Ansbacher Garnison bleibe die Plattform für den Flugverkehr der Armee in Europa, sagte der Kommandeur.

Martin Porzner richtete die dringende Bitte an Oberbürgermeisterin Carda Seidel, sich beim Freistaat und dem Bund um Hilfen für die Region zu bemühen. Die OB wies bei der Gelegenheit auf die Kontakte zu Staatsminister Dr. Marcel Huber hin.

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  Fränkische Landeszeitung
13. Mai 2015

"Etz langt's!" ließ die Dominosteine fallen.

Von „überdimensionierten Dominosteinen“ hat Pressesprecher Boris-André Meyer gesprochen. Mit diesen empfingen Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Etz langt‘s!“ gestern vor dem Kulturzentrum am Karlsplatz Angehörige der US-Armee. Das Motto der Aktion lautete „Abzug schafft Zukunft“.

Anlass war, dass der US-Standortkommandeur in Ansbach, Oberst Christopher M. Benson, kurz darauf in der Stadtratssitzung im Angletsaal sprach. Die Dominosteine symbolisierten nach Meyers Worten „die jetzt schon zivil umgenutzten US-Basen in Westmittelfranken und die derzeit noch militärisch genutzten“.

Den Dominoeffekt durch Umwerfen der Steine erzielten Mitglieder der Bürgerinitiative, die direkt vom Fluglärm betroffen seien, um veranschaulichen, „dass das letztendlich hier eben kein dauerhafter Standort ist“, sagte der BI-Pressesprecher, der Fraktionschef der Offenen Linken Ansbach (OLA) im Stadtrat ist. Die Aussagen des Pentagons hätten eine kurze Halbwertszeit. Meyer führte finanzielle Zwänge und „leider die geopolitische Lage, dass wir einen neuen Kalten Krieg zu befürchten haben“, für den geplanten Teilabzug der US-Armee aus Westmittelfranken ins Feld.

Oberst Benson begann seine Stellungnahme im Rat mit einem Überblick über die Standort-Organisationsstruktur. „Wir haben eine Hierarchie, die der der Stadt Ansbach ähnelt“, bemerkte er (Bericht folgt).

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  Fränkische Landeszeitung
12. Mai 2015

Kaum Hoffnung auf weiniger Fluglärm. Linken-Abgeordneter: Flugbetrieb nur ein Drittel reduziert.

Nach einem Gespräch mit Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe im Bundesverteidigungsministerium befürchtet Harald Weinberg, Bundestagsabgeordneter der Linken, dass der Fluglärm bei weitem nicht so abnimmt wie erhofft.

Die Bundesregierung rechne nach dem US-Teilabzug lediglich mit einer Abnahme des Flugbetriebes an den US-Militärbasen Ansbach-Katterbach und Illesheim „um 25 bis 30 Prozent“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Dem gegenüber gehe die Zahl der Kampfhubschrauber laut einer Mitteilung der Stadt Ansbach um 68 Prozent zurück.

Die angekündigte „Rotationsstrategie“ bedeute demnach, dass die verbleibenden Helikopter etwa doppelt so viel fliegen werden wie bisher, kommentierte Weinberg: „Ums o wichtiger ist es, aktiven Lärmschutz gesetzlich strikter zu handhaben.“ Die Fraktion der Linken im Bundestag stehe hinter den Forderungen der Stadt Ansbach nach einem Nachtflugverbot und einem Überflugverbot von Wohngebieten, so Weinberg: „Hierfür werden wir entsprechende parlamentarische Initiativen ergreifen.“

Mit Blick auf die Zukunft der Stationierung habe das Verteidigungsministerium indes keinerlei verbindliche Aussagen machen können. Weinberg sieht darin „einen Grund mehr für eigenständige Steuerung der zivilen Umnutzung durch den Bund“. Denn wenn die Truppenstärke halbiert werde, warum sollten dann nicht auch die militärisch blockierten Flächen in gleicher Höhe reduziert werden.

Es könne nicht sein, dass die betroffenen Kommunen „wie Kaninchen vor der Schlange“ auf die wechselhaften Entscheidungen aus dem Pentagon warteten. Die Bundesregierung müsse endlich den USA Vorgaben für die Zukunft der Standorte machen, um für Städte und Gemeinden Planungssicherheit herzustellen. „Das sollte in einer Partnerschaft auf Augenhöhe möglich sein“, so der Abgeordnete.

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  Fränkische Landeszeitung
9. Mai 2015

Chancen durch den US-Abzug. Linke: CSU-"Katzenjammer"

Die Staatsregierung sei auf den Abzug der US-Truppen offenbar „völlig unvorbereitet“. Das stellt die Offene Linke in einer Pressemitteilung fest. Dies werde aus Presseberichten sowie vorangegangenen Stellungnahmen der CSU deutlich.

Dabei sei seit langem klar, dass die Aussagen aus dem Pentagon über die Stationierungsstrategie eine äußerst kurze Halbwertszeit hätten, stellte Fraktionssprecher Boris-André Meyer fest. Zudem sei die Entwicklung in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Standortschließungen in Franken sowie das Interesse der USA am Aufbau von Militärbasen nahe der russischen Grenze Indiz dafür, dass auch Ansbach kein dauerhafter US-Stützpunkt sein werde.

Anstatt frühzeitig Alternativen zur Stationierung ins Auge zu fassen, hätten die Bayerische Staatsregierung und der ehemalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), „in Washington Klinken geputzt, ohne Rücksicht auf Gesundheit und Lebensqualität der Menschen im Umfeld des Heliports Katterbach zu nehmen.“

Mit den rund 100 Millionen Euro deutscher Steuergelder, die jährlich an das US-Militär geflossen seien, wären eine kluge Konversionsplanung und die zügige Umsetzung von Konzepten für die zivile Umnutzung machbar gewesen, meint Meyer: „Der ‚Katzenjammer‘ von CSU-Lokalpolitikern hilft niemandem.“

Vielmehr müsse man jetzt Chancen für Ansbach und die Region erkennen und ergreifen. Von der Hochschulerweiterung bis hin zu sinkenden Mieten infolge des US-Abzugs sei vieles „für eine gute Stadtentwicklung“ möglich, so Meyer.

Für die Konversionsplanung brauche man zunächst eine solide Datengrundlage, etwa mit Blick auf die an US-Militärangehörige vermieteten Wohnungen. Hierzu habe die Fraktion der Offenen Linken Ansbach eine Anfrage für die kommende Stadtratssitzung eingereicht.

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  Fränkische Landeszeitung
8. Mai 2015

Fragenkatalog für den US-Besuch im Stadtrat. Offene Linke will Auskunft vom Stadortkommandeur.

Auf der Sitzung des Ansbacher Stadtrates am kommenden Dienstag um 16 Uhr im Angletsaal wird der Standortkommandeur Oberst Christopher M. Benson über die aktuelle Situation berichten.

Dazu hat die Offene Linke Fragen vorbereitet. So will Fraktionssprecher Boris-André Meyer wissen, wie viele Flugstunden mit den in Ansbach und Illesheim stationierten US-Hubschraubern in den Jahren 2008 bis 2014 abgeleistet worden sind. Dazu verlangt er eine Auflistung nach Monaten und Tageszeiten. Auch will er wissen, wo wie viele US-Soldaten und Armeeangehörige wohnen.

Desgleichen interessiert sich die Offene Linke für etwaige Auswirkungen der an gekündigten „Rotationsstrategie“ und fordert Auskunft über die zu erwartenden Flugstunden in den Jahren 2015 und 2016. Oberst Benson soll erklären, warum die US-Armee die „kleine Platzrunde“ nicht in Nord-Süd-Richtung über unbewohntes Gebiet verschiebt, damit der Stadtteil Obereichenbach entlastet werden kann. Der Kommandeur soll auch erklären, auf welchen Militärbasen in den USA Hubschrauberflüge bis zwei Uhr nachts erlaubt sind und wo Wohngebiete überflogen werden dürfen. Auskunft soll er auch darüber geben, ob weitere Bauabschnitte auf dem Urlas nach der Abzugsankündigung nunmehr obsolet sind.

Öffentliche Sitzungen der Lärmschutzkommission

Und zum wiederholten Mal fordert Meyer öffentliche Sitzungen der Lärmschutzkommission. Deshalb soll Benson Stellung dazu beziehen, warum die US-Standortverwaltung nach wie vor keine öffentlichen Sitzungen unter Beteiligung betroffener Bürger zulässt, wie an anderen US-Basen wie etwa Mannheim bereits praktiziert.

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  Fränkische Landeszeitung
7. Mai 2015

Stadtspitze hofft auf weniger Fluglärm. Abzug der US-Truppen Thema in Lärmschutzkommission.

Der Abzug der US-Truppen könnte durchaus zu einer Lärmminderung führen. Das hebt die Stadt in einer Pressemitteilung hervor, OB Carla Seidel erinnert nach der jüngsten Sitzung der Lärmschutzkommission und einem Telefonat mit Staatsminister Dr. Marcel Huber daran, dass die Umstrukturierung der 12. Kampffliegerbrigade mindestens zu einer Halbierung der Anzahl an Soldaten und Hubschraubern führen wird. Bundesweit soll sich die Zahl der Soldaten in den Einheiten in Illesheim, Ansbach, Wiesbaden und Stuttgart um etwa 1900 und die Anzahl der Angehörigen um rund 2800 reduzieren.

In der halbjährlichen Sitzung der Kommission mit der Oberbürgermeisterin und den Bürgermeistern der Region habe der Standortkommandeur Oberst Christopher M. Benson genauere Zahlen geliefert. Durch den Abzug der 1600 in Katterbach/Illesheim stationierten 3000 Soldaten werde sich auch die Zahl der derzeit 8700 Familienangehörigen „deutlich verringern“. Dazu werde die Anzahl der Hubschrauber in ganz Bayern von derzeit 119 auf 38 reduziert.

Neue Einheiten aus Illesheim

Oberst Benson informierte der Mitteilung zufolge, dass die bisher in Ansbach stationierte Einheit den Stützpunkt Katterbach vollständig verlassen und dafür eine neue Einheit mit rund 500 Soldaten von Illesheim nach Katterbach verlegt wird, die dann aber hier dauerhaft verbleiben soll. Bei den Truppen teilen in Illesheim handele es sich künftig um sogenannte Rotationseinheiten.

Auf Nachfrage, ob die Reduzierung der Anzahl der Hubschrauber vor Ort denn auch zu einer entsprechenden Entlastung der vom Fluglärm betroffenen Bürgerinnen und Bürger führe, habe Oberst Vincent H. Torza, der Kommandeur der 12. Kampffliegerbrigade, deutlich gemacht dass er persönlich von einer Entlastung ausgehe, zeigte sich Seidel zufrieden.

Zu den Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt vor Ort durch die geringere Zahl an US-Familien sei von Seiten der US-Armee lediglich darauf hingewiesen worden, dass künftig die aus dem Militärgelände zur Verfügung stehenden Unterbringungsmöglichkeiten wie etwa auf dem Urlas vorrangig genutzt werden müssten.

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  Fränkische Landeszeitung
7. Mai 2015

Mehr Klarheit über die US-Strategie. MdB Weinberg will Auskunft.

Nach der Ankündigung des Abzugs von 1600 Soldaten und rund 60 Kampfhubschraubern der US-Armee aus Ansbach und Illesheim will der Bundestagsabgeordnete der Linken, Harald Weinberg, mehr Klarheit in Sachen US-Stationierungsstrategie schaffen.

Auf seine Initiative hin soll das Thema am heutigen Donnerstag im Bundesverteidigungsministerium mit Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe besprochen werden. Die Absichtserklärungen des US- Militärs über Art und Umfang der Stationierung in Westmittelfranken gleichen in den vergangenen zwei Jahren zunehmend der Echternacher Springprozession. So können die betroffenen Kommunen nicht langfristig planen. Ich erwarte von der Bundesregierung eine aktive Steuerung der zivilen Umnutzung. Das werde ich Staatssekretär Dr. Brauksiepe gegenüber deutlich machen“, erklärte Weinberg in einer Pressemitteilung.

Darüber hinaus will der Abgeordnete gesetzliche Änderungen zum Schutz vor Fluglärm sowie die Altlastenproblematik in den US-Liegenschaften zur Sprache bringen. Die Öffentlichkeit werde er über die Gesprächsergebnisse zeitnah informieren, kündigte er an.

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  Fränkische Landeszeitung
5. Mai 2015

US-Abzug: Innenminister sichert Hilfe zu.

Die Ankündigung der US-Armee, in großen Teilen abziehen zu wollen, hat jetzt die Regionalpolitik auf den Plan gerufen. So haben sich einige CSU- Kommunalpolitiker, die im betroffenen Bereich Mittelfranken Verantwortung tragen, mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann getroffen.

An dem Gespräch beteiligt waren laut einer Pressemitteilung der CSU neben Minister Herrmann auch Dr. Jürgen Ludwig (Landrat des Landkreises Ansbach), Dieter Hummel (CSU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag von Neustadt a.d. Aisch/ Bad Windsheim), Andreas Schalk (CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat) sowie Jochen Sauerhöfer (stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender. Ziel des Gesprächs sei es gewesen, so Schalk, dem Minister zu verdeutlichen, welche erheblichen Auswirkungen der Abzug größerer Truppenteile der US Army für den Arbeitsmarkt, den Wohnungsmarkt, das Handwerk, die Gastronomie, den Einzelhandel und die Infrastruktur der Region, „auf die sich bisher sicher noch niemand eingestellt hat“, haben könnte. „Freude über den Abzug ist keinesfalls angebracht“, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig.

Einigkeit habe auch darin bestanden, dass der möglicherweise geringere Lärm durch Hubschrauber „sehr teuer erkauft“ werde. Unverständnis hätten die Forderungen einiger „Etz langt‘s“-Funktionäre nach einer Rückgabe der Grundstücke, die von der US Army genutzt werden, ausgelöst.

Alle vier Politiker baten den für die bayerischen Kommunen zuständigen Minister um Unterstützung bei den „gewaltigen Aufgaben“, die in den nächsten Jahren anstehen würden. Herrmann habe deutlich gemacht, dass der Freistaat die betroffenen Kommunen im westlichen Mittelfranken „nicht im Stich lassen“ werde.

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  Fränkische Landeszeitung/ Ausgabe NEA
4. Mai 2015

Demo vor Kaserne. Illesheimer Hubschrauber im Zentrum der Kritik.

Am Internationalen Tag gegen den Lärm demonstrierte die Bürgerinitiative (BI) „Etz langt‘s“ vor den Storck Barracks in Illesheim sowie am Marktplatz in Bad Windsheim. Das Thema: Die Belastung der Einwohn er der Region rund um Illesheim durch die Übungsflüge der dort stationierten amerikanischen Militärhubschrauber. Die Forderung: Eine stärkere Regulierung dieses speziellen Flugbetriebs durch die US- Streitkräfte.

Pünktlich zum Feierabend der Soldaten gegen 17.15 Uhr hatten sich die Mitglieder von „Etz langt‘s“ gegenüber des Haupteingangs der Kaserne aufgereiht: Plakate wurden ausgerollt, Trillerpfeifen geblasen und Rasseln betätigt. Dutzende Privatautos mit Amerikanern fuhren in den folgenden Minuten an den etwa 20 Aktivisten vorbei — die Insassen reagierten teilweise mit kurzen Bemerkungen und hörbarem Unverständnis. Ein Mitglied der amerikanischen Streitkräfte hielt das Geschehen mit seiner Handykamera fest, um offenbar vor allem das Banner mit der Aufschrift „US Air Terror“ zu fotografieren.

Der Pressesprecher der Bürgerinitiative, Boris-André Meyer, der für die „Offene Linke“ im Ansbacher Stadtrat sitzt, erklärte im Zuge der Veranstaltung, er hoffe sehr darauf, dass sich die Stadt Bad Windsheim und der Landkreis Neustadt/Aisch Bad Windsheim „endlich klar positionieren“ mögen. „Das Ausmaß der Lärmbelastung ist für eine Kurstadt untragbar“, so Meyer. Die Bad Windsheimer Stadträtin Petra Negendank (SPD) sprach vor dem Rath aus im Namen der BI. Sie bezeichnete Bad Windsheim als „Truppenübungsplatz“ und forderte ein sofortiges Nachtflugverbot für die amerikanischen Hubschrauber.

Zusätzlichen Auftrieb erhielt die Demonstration am Donnerstag, bei der auch Bundestagsmitglied Harald Weinberg (Die Linke) anwesend war, durch aktuelle Meldungen, dass die US-Streitkräfte ihre Truppenpräsenz in Europa restrukturieren wollen und im Zuge dessen 1900 Soldaten aus Deutschland abziehen sollen. Davon sind vor allem Illesheim beziehungsweise das Hauptquartier in Ansbach-Katterbach betroffen. „Das ist nur ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärte Boris-André Meyer. Er wies darauf hin, dass die Rotation von Truppenteilen verstärkt werden solle. „Die Zahl der Übungsflüge wird deshalb wohl kaum zurückgehen“, so Meyers Vermutung. Die Forderungen der BI blieben deshalb bestehen: Abzug der US-Truppen und zivile Nutzung der Kasernenflächen.

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  Windsheimer Zeitung
1. Mai 2015

US Army zieht Soldaten und Hubschrauber ab. Kasernen bleiben bestehen - 1600 Amerikaner verlassen Illesheim und Ansbach - Mehr Rotationseinheiten.

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  Radio Bayern 2/ regionalZeit Franken
30. April 2015

Aktionen gegen Hubschrauberlärm.

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  Woche im Blick (Ansbach)
22. April 2015

Fluglärm in der Region. Gespräch mit Staatssekretär Ralf Brauksiepe.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
22. April 2015

Für weiteren Lärmschutz. Brief an Staatssekretär im Veteidigungsministerium.

Oberbürgermeisterin Carda Seidel begrüßt es, dass mit dem Staatssekretar im Verteidigungsministerium Dr. Ralf Brauksiepe nun ein fester Ansprechpartner für die Belange des Lärmschutzes gefunden ist.

In einem Schreiben an den Parlamentarier listet Seidel die aus Ansbacher Sicht wichtigsten Punkte nochmals auf. Ziel sei es‚ im Sinne eines gedeihlichen Miteinanders“ einen für beide Seiten akzeptablen Ausgleich zwischen der Notwendigkeit von Trainingsflügen und dem Ruhebedürfnis der betroffenen Menschen zu finden. Alleine in Ansbach seien mehr als 5000 Einwohner durch die Übungsflüge regelmäßig betroffen. Durch intensive, jahrelange Bemühungen und stetigen Dialog mit der US-Armee habe man zwar kleine Entlastungen erreichen können. So würden etwa auch andere Truppenübungsplätze für das Flugtraining genutzt, eine Route für die Übungsflüge leicht verändert, das Anflugverfahren unter Sichtflugwetterbedingungen etwas modifiziert und Weißlicht-Landescheinwerfer würden während der Übungsflüge nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt. Doch bestehe nach wie vor deutlicher Handlungsbedarf, wie mehrere Tausend Beschwerden per Telefon oder E-Mail aus Stadt und Landkreis belegten.

Eine deutliche Entlastung sei nur möglich, wenn bewohnte Gebiete nicht mehr überflogen würden, keine Flüge an Wochenenden mehr stattfanden, keine Flüge von Mai bis August nach 0 Uhr und von September bis April nach 23 Uhr mehr erfolgen, höchstens drei Flugtage pro Woche stattfänden und kein „heißes Betanken“ mehr zugelassen werde. Es sei wichtig, vermehrte Flugbewegungen mindestens eine Woche vorher anzukündigen und die Bevölkerung darüber zu informieren, damit sich die Bürger auf Zeiten höherer Lärmbelastung einstellen können.

Dankbar sei man für die Zusage der Verteidigungsministerin, die Stadt bei einem Stabswechsel in Katterbach dahin gehend zu unterstützen, dass die neuen US-Kommandeure bereits vor dem Einsatz über die Situation vor Ort sowie über die bis dahin getroffenen Vereinbarungen und Absprachen über die gesetzlichen Regelungen hinaus informiert und entsprechend sensibilisiert würden.

Tatsächlich seien die aktuellen gesetzlichen Regelungen „zu grobmaschig“, um die Menschen vor Ort wirksam zu schützen. Deshalb sei die Stadt auf die Unterstützung des Verteidigungsminister:ums angewiesen, um ein partnerschaftliches Miteinander mit der US-Armee sicherzustellen. Seidel hat bei der Gelegenheit Dr. Brauksiepe auch zu einem Arbeitsbesuch nach Ansbach eingeladen.

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  Windsheimer Zeitung
16. April 2015

Viele hatten sich mehr erwartet vom Staatssekretär. Gespräch mit Ralf Brauksiepe zum Thema Fluglärm - Etz-langt´s-Sprecher Meyer sieht Akzeptanz im Sinkflug.

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  Neumarkter Nachrichten (Online)
16. April 2015

Werden US-Helikopter in die Oberpfalz verlegt?

BI berichtet von geplantem Umzug nach Grafenwöhr — Klagen über Manöver.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
16. April 2015

Votum für Militärübungen. Staatssekretär verteidigt auch Hubschrauberlärm

Die Bedeutung militärischer Übungen, zu denen auch Hubschrauberflüge mit der entsprechenden Lärmbelastung gehören, hat Ralf Brauksiepe, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, bei einem Besuch in Burgoberbach (Kreis Ansbach) betont. Der Politiker wollte sich dort einen Eindruck vom Stand der Diskussion über den Hubschrauberlärm machen, der von US-Streitkräften ausgeht. Brauksiepe traf im Rathaus mehrere Gesprächspartner zu einer nicht öffentlichen Runde, an der auch der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel (CSU), mehrere Kommunalpolitiker und Vertreter der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ teilgenommen haben.

Konkrete Ergebnisse gab es bei dem Treffen nicht, hieß es nach Angaben der Fränkischen Landeszeitung. „Ich bin in erster Linie gekommen, um zuzuhören“, sagte der Staatssekretär am Ende. „Ich weiß aber, dass Hubschrauber Leben retten können.“ Das Training mit den militärischen Fluggeräten sei unabdingbar. Die Akzeptanz dafür bei der Öffentlichkeit sei aber „im Sinkflug“ begriffen, gestand er zu. Man müsse einen fairen Ausgleich finden zwischen militärischen Belangen und den Interessen der lärmgeplagten Anwohner.

Entwarnung gab Ralf Brauksiepe im Hinblick auf die 25 zusätzlichen Hubschrauber, die in Illesheim stationiert werden sollen. Das werde nicht auf Dauer sein. Während die neuen Hubschrauber bis Mitte November für den Einsatz bereitgestellt werden, würden im Gegenzug andere nach und nach abgezogen.

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  Fränkische Landeszeitung
16. April 2015

"Ich bin gekommen, um zuzuhören". Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe informierte sich im Burgoberbacher Rathaus zum Thema "Fluglärm".

Der Hubschrauberlärm war gestern Thema im Burgoberbacher Rathaus. Ein ausgewählter Kreis traf sich zum Gespräch mit Staatssekretär und Mitglied des Bundestags, Dr. Ralf Brauksiepe, der sich einen Eindruck über die Problematik verschaffen wollte. Auf den Vorführeffekt war Verlass: Von dröhnenden Motoren war zumindest beim anschließenden Pressegespräch nichts zu hören.

„Konkrete Ergebnisse hat es nicht gegeben“, fasste Boris-André Meyer, Sprecher der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“, seine Eindrücke zusammen. Während Dr. Brauksiepe die militärischen Übungen für unabdingbar halte, sei die Akzeptanz dafür bei der Bevölkerung „im Sinkflug“ begriffen.

Anwesend waren bei der internen Gesprächsrunde mit Dr. Brauksiepe als Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums außerdem MdB Josef Göppel, der Burgoberbacher Bürgermeister Gerhard Rammler sowie stellvertretender Landrat Stefan Horndasch.

Mehrere Betroffene, darunter zum Beispiel der ehemalige Sommersdorfer Pfarrer Hans Löhr, sprachen über ihre Erfahrungen. Ansbachs Oberbürgermeisterin Card a Seidel konnte nicht teilnehmen, weil sie zeitgleich einen Termin beim Städtetag wahrnehmen musste. Für ein zusätzliches Gespräch mit ihr gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Termin. Anwesende bezweifelten auch, dass dies noch zu Stande kommen werde.

Die Antwort auf die Frage nach konkreten Ergebnissen aus der Gesprächsrunde blieb Dr. Brauksiepe schuldig: „Ich bin in erster Linie gekommen, um zuzuhören.“ Mit Nachdruck betonte er die Bedeutung der militärischen Übungen: „Ich weiß, dass Hubschrauberflüge Leben retten können.“ Trotzdem müsse man einen fairen Ausgleich zwischen den militärischen Belangen und den Interessen der lärmgeplagten Anwohner erreichen.

Entwarnung geben konnte er zumindest im Hinblick auf die 25 zusätzlichen Hubschrauber, deren Stationierung in Illesheim vor einiger Zeit angekündigt wurde. „Es geht nicht um eine dauerhafte Stationierung“, hieß es. Während 25 neue Hubschrauber bis Mitte November in den Einsatz kommen, werden dafür andere nach und nach abgezogen.

Josef Göppel will sich weiterhin für gesetzliche Anderungen einsetzen, die die Situation verbessern können. Die Bestimmungen für militärische Flughäfen sollten, so betonte er, den Regelungen für zivile Flughäfen angeglichen werden. Diese seien wesentlich strenger, während es für die militärischen kaum Einschränkungen gebe, ergänzte Landkreisvertreter Horndasch auf Nachfrage. Zum Beispiel gebe es kein Nachtflugverbot.

Diskutiert wurde unter anderem auch die Frage, wie dröhnende Motorengeräusche während einer Beerdigung vermieden werden können. Man müsse die Beerdigung bei den US-Streitkräften anmelden, so dass entsprechend Rücksicht genommen werden könne, so Horndasch.

Abschließend forderte Dr. Brauksiepe betroffene Bürger auf, ihre Anliegen vorzutragen: „Wir nehmen jede einzelne Beschwerde ernst.“ Die lärmgeplagten Bürger, die im Eingangsbereich des Rathauses gewartet hatten und dem Staatssekretär gern persönlich ihre Erfahrungen mit dem Fluglärm hatten schildern wollen, hörten dies nicht. Sie waren nicht zur Gesprächsrunde geladen.

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  Wochenzeitung, Ansbach
11. April 2015

Kraftvoll für Frieden. Ostermarsch der Bürgerinitiative.

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  Woche im Blick, Ansbach
10. April 2015

Ostermarsch. Rund 400 Teilnehmer in Ansbach.

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  Fränkische Landeszeitung
7. April 2015

Hüttinger: Ziel ist eine "militärfreie Stadt". Beim Ostermarsch Kritik an Waffenexporten - Kriegsführung mit Drohnen angeprangert.

Das Ansbacher Friedensbündnis und die Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ haben auch in diesem Jahr wieder zur Mahnung gegen Krieg und für eine zivile Nutzung der Militärstandorte in Ansbach und Illesheim aufgerufen. Nach einem „Warm-up“ vor der US-Kaserne in Katterbach traf man sich unter dem Motto „Abrüsten! Frieden schafft Zukunft“ zur Kundgebung auf dem Martin-Luther-Platz. Mehrere Redner wandten sich gegen Militärpräsenz und Rüstungsexporte.

„Krieg muss abgeschafft werden“, betonte Hansjörg Meyer, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“. Auch die Abschaffung von Sklaverei und Hexenverbrennung seien einst „schwierig“ gewesen. Nach seinen Worten sind „Demokratie von unten“ und „Druck nach oben“ nötig.

„Die Solidarität der Stadt“ brachte Stadtrat Hannes Hüttinger zum Ausdruck. Er bedauerte, dass die Veranstaltung auf dem Martin-Luther-Platz ohne Anwesenheit eines Bürgermeisters stattfand, während an der Einweihung eines Sportzentrums der US-Garnison „gleich zwei Bürgermeister“ teilgenommen hätten. Wie er weiter sagte, blieben „Abbau von Militär“ und eine „militärfreie Stadt“ Ziel der Bestrebungen.

Das Beispiel des Ansbacher Widerstandskämpfers Robert Limpert stellte Eva Bulling-Schröter, Mitglied des Deutschen Bundestages und bayerische Landesvorsitzende der Partei „Die Linke“, an den Beginn ihrer Ausführungen. Sie bezeichnete es als „Unrecht“, wenn die deutsche Industrie vom Export von Rüstungsgütern profitiere. Nach ihren Worten stehe das Credo „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“ im Gegensatz zum Wirken der US-Streitkräfte im Land. Nach Ansicht der Abgeordneten werde vom Standort Ramstein aus „per Mausklick“ der Einsatz von Drohnen gesteuert. „Das ist Krieg“, unterstrich Bulling-Schröter. „Auch die Militärbasen in Illesheim und Katterbach müssen geschlossen werden“, forderte sie.

Aus Sicht von Martin Stümpfig, Mitglied des Bayerischen Landtages für Bündnis 90/Grüne, wird „die Notwendigkeit, Ostermärsche durchzuführen“, beim Blick auf die Weltlage deutlich. Der Flugbetrieb von US-Hubschraubern findet seinen Worten zufolge ‚im rechtsfreien Raum“ statt. Die Überlegungen von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zum Einsatz von Drohnen bezeichnete der Abgeordnete als „Eskalation“. Er hob hervor: „Da wollen wir nicht mitmachen!“ Auch die Position der Bundesrepublik hinsichtlich von Rüstungsexporten kritisierte Stümpfig.

Abschließend zogen die Teilnehmer unter Begleitung der Samba Gruppe „Batukeros“ über die Würzburger Straße, den Kasernendamm, die Residenzstraße und den Schlossplatz zurück zum Martin-Luther-Platz. Schätzungen der Polizei zufolge nahmen an der Veranstaltung in Katterbach ungefähr 50 Personen teil, während es zur Kundgebung in der Innenstadt „wohl um die 200“ Demonstranten gewesen sein dürften. Seitens der Veranstalter wurden hier „über 300 Menschen“ genannt.

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  Windsheimer Zeitung
7. April 2015

Bunter Protest mit Fahnen, Luftballons und Transparenten. Ostermarschierer trotzten in Ansbach der nasskalten Witterung.

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  Fränkische Landeszeitung
19. März 2015

Dröhnende Motoren. Gegen "Kriegsübungen".

Die Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ kritisiert die Stationierung weiterer Hubschrauber. „Medienberichten zufolge sollen in Illesheim zusätzlich 25 Kampfhubschrauber stationiert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Offenbar handele es sich um die „3. Schlachtfliegerbrigade (3rd Combat Aviation Brigade - CAB)“ aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia.

Die Begründung mit NATO- Manövern in Osteuropa wirke vordergründig, so der Vorstand der Bürgerinitiative (BI). Vielmehr seien die „laxen Flugbestimmungen“ in Westmittelfranken ein ‚Eldorado für Kriegsübungen“. In den USA herrschten viel strengere Vorgaben, erinnert die BI, etwa Abstände zur Wohnbebauung von einer Seemeile (1,8 Kilometer).

Der Vorstand appelliert an alle Gebietskörperschaften, gemeinsam Druck für strengere Flugbestimmungen im Sinne des Ansbacher Stadtratsbeschlusses für ein Nacht- und Überflugverbot von Wohngebieten zu machen.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
14. März 2015

US-Streitkräfte verstärken ihre Präsenz in der Region

Der Ukrainekonflikt hat alte Ängste östlicher Nato-Mitglieder wie der baltischen Länder und Polens vor dem großen Nachbarn Russland wieder verstärkt. Die Nato reagiert darauf mit dem Aufbau einer notfalls binnen 48 Stunden einsatzfähigen Truppe. Die USA verstärken zudem erstmals seit dem massiven Abbau ihrer Truppen in den letzten Jahrzehnten wieder ihre Präsenz in Europa. Dies wirkt sich auch in der Metropolregion Nürnberg aus.

Nach Illesheim (Westmittelfranken) werden 26 Transporthubschrauber und gut 400 Soldaten verlegt, die aus dem US-Bundesstaat Georgia kommen. Die Helikopter sollen später an Nato-Übungen in Osteuropa teilnehmen. Die Manöver sind ein Zeichen dafür, dass das Bündnis zu seiner Pflicht steht, jedes Mitgliedsland gegen einen Angriff zu verteidigen. Auch eine Panzerbrigade soll in nächster Zeit aus den USA nach Europa verlegt werden. Die Ausrüstung dieses Verbandes — insgesamt 800 Transporter und Panzer — werden per Schiff nach Europa gebracht. Das Material wird auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr stationiert, ein Teil auch auf anderen, kleineren Militärbasen.

„Signal an Nato-Partner“

Ein Sprecher der US-Streitkräfte sagte gegenüber unserer Zeitung, Washington wolle damit in unsicheren Zeiten ein Signal aussenden, dass es an der Seite der europäischen Partner steht. Die Rad- und Kettenfahrzeuge stünden den US-Truppen nach Abschluss der Verlegung für Manöver und Übungen in Europa dauerhaft zur Verfügung. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wertete die verstärkte US-Präsenz in Europa als „klares Bekenntnis zur Übernahme von Verantwortung für die Sicherheit der Nato-Partner“ auch angesichts aktuell er Herausforderungen.

Die Linkspartei in Bayern beklagte dagegen, es werde in Deutschland „immer offensiver für den Krieg geübt“, die Militarisierung der Oberpfalz nehme durch die neuen Panzer und Radfahrzeuge in Grafenwöhr noch weiter zu.

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  Fränkische Landeszeitung
10. März 2015

Kritik an Bundesregierung. Mehrbelastung "rücksichtslos.

Der mittelfränkische Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg (Die Linke) kritisiert die Bundesregierung dafür, dass sie die vorübergehende Verlegung von 450 weiteren US-Soldaten und 25 Hubschraubern nach Illesheim genehmigt habe. „Die Menschen im Umfeld der Militärbasen Ansbach und Illesheim haben bereits jetzt mit massiven Einschränkungen ihrer Lebensqualität durch Fluglärm und gesundheitsgefährdende Abgase der Kampfhubschrauber zu kämpfen. Eine Ausweitung dieser Belastungen ist schlichtweg rücksichtslos“, stellt er fest.

Weinberg sieht in zusätzlichen US-Kampftruppen in Bayern auch außenpolitisch ein falsches Signal: „Deutschland und Frankreich bemühen sich um eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts“, betont er. Dass nun in Deutschland mehr US-Militär stationiert werden solle, „um Manöver in Osteuropa, womöglich auch im Baltikum durchzuführen“, konterkariere „eine ausgleichende Verhandlungsposition“, so Weinberg: „Bayern darf nicht zum Verschiebebahnhof für US-Kriegsübungen an der russischen Grenze werden.

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  Fränkische Landeszeitung
6. März 2015

Initiative fürchtet mehr Fluglärm.
Kritik an Brigade-Verlegung.

Die Bürgerinitiative „Etz langt‘s“ kritisiert die Verlegung einer Kampffliegerbrigade aus den USA nach Illesheim. Damit befänden sich erstmals zwei Hubschrauberbrigaden in Westmittelfranken.

Mit den zusätzlichen 25 Hubschraubern drohe „ein erneuter Fluglärm-Sommer“, nachdem die Belastung in den Wahljahren 2013 und 2014 etwas zurückgegangen sei, so die Initiative in einer Pressemitteilung. Möglicherweise seien die „laxen Flugbestimmungen“ in der Region der Grund für die Verlegung.

„Etz langt‘s“ appelliert an die Gebietskörperschaften, gemeinsam Druck für strengere Flugbestimmungen sowie ein Nachtflug- und Überflugverbot von Wohngebieten zu machen. Die zusätzliche Stationierung sei unverantwortlich gegenüber Mensch und Umwelt.

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  Windsheimer Zeitung
5. März 2015

Black Hawks in Illesheim. 450 Soldaten und 25 Hubschrauber werden verlegt.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
4. März 2015

Neue Chancen für Windkraft? Offene Linke will Ausbau.

Die Offene Linke in Ansbach sieht neue Chancen, die Windkraftfläche nördlich von Katterbach zu nutzen. Bisher ist dies wegen des militärischen Flugbetriebes nicht möglich.

Die Ansbacher Stadtwerke hätten 2010 in einer Machbarkeitsstudie zur Ausweisung von Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) den Standort nördlich der Bismarck-Kaserne im Stadtteil Katterbach als den Geeignetsten kategorisiert, erinnert Boris-André Meyer, Sprecher der Stadtratsfraktion, in einer Pressemitteilung. Denn hier herrsche die höchste Windhäufigkeit im Stadtgebiet, zusätzlicher Leitungsbau sei nicht notwendig, und das Landschaftsbild würde infolge der bestehenden Belastung durch die Militärbasis nicht über Gebühr in Mitleidenschaft gezogen.

Allerdings sei das Veto der US-Armee beim Wehrbereichskommando Süd ausschlaggebend für die „Blockierung regenerativer Energien“ auf dieser Fläche. Der Abstand zum Flugfeld sei zu klein, habe es geheißen.

Derzeit setze jedoch ein Umdenkprozess im Verteidigungsministerium ein: Windkraft in unmittelbarer Nähe militärisch genutzt er Flugplätze solle nun doch möglich werden, erklärt Meyer. Grund seien unter anderem neue Technologien, die in einem Pilotversuch von der Bundeswehr und dem Bundesverband Windenergie „erfolgreich getestet“ worden seien. Meyer sieht nun die Hoffnung, dass sich militärischer Flugbetrieb und Windenergienutzung in Einklang bringen lassen.

Deshalb richtete er die Bitte an Oberbürgermeisterin Carda Seidel, den Standort nördlich von Katterbach als Vorrangfläche zu prüfen und den Stadtrat über das Vorgehen zu informieren. Damit könne die Energiewende durch dezentrale Gewinnung gesichert werden.

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  Fränkische Landeszeitung
29. Januar 2015

PFC-Fund: Viele offene Fragen. Für Folgen der US-Löschschaumrückstände auch der Steuerzahler im Boot.

„Das ist eine schwierige Aufgabe, die wir nun Stück für Stück abarbeiten müssen.“ Vor eine Fülle von Problemen hat die Stadt die Entdeckung der vom ehemaligen Feuerwehrübungsplatz am Katterbacher Flugfeld ausgehenden Verschmutzungen im Boden gestellt. Viele Fragen sind noch nicht vollständig beantwortet, etwa was Gefährdungen für Mensch und Tier betrifft sowie Schadensregulierung und Sanierbarkeit.

Könnten die so genannten PFC-Rückstände, die auch außerhalb der Katterbacher Kaserne in Quellen und Brunnen gefunden wurden, durch den Eingang in die Nahrungskette dauerhaft auch Lebewesen gefährlich werden? Eine endgültige Antwort kann Baureferent Jochen Büschl, der sich gemeinsam mit den Experten des städtischen Umweltamtes intensiv mit dem Thema befasst hat, nicht geben. Denn gesetzlich festgelegte Grenzwerte für die aus Löschschaumrückständen stammenden PFC, die sichere Anhaltspunkte für mögliche Gesundheitsschäden wären, gibt es nicht, nur „vorläufige Schwellenwerte“ wurden festgelegt. Bei allen bisherigen Beprobungen sowohl auf US-Gelände als auch außerhalb wurden sie bisher unterschritten — bis auf zwei Ausnahmen. Eine Quellfassung westlich der Katterbacher Ortsgrenze ergab bei einer Beprobung eine dreifache Unterschreitung des Schwellenwertes und im Schichtwasser auf dem US-Heliport wurde von der zur PFC-Gruppe gehörenden Perfluoroktansäure (PFOS) mit 180 Mikrogramm ein Vielfaches des dafür angegebenen Schwellenwertes von 0,23 Mikrogramm pro Liter gefunden.

Auch die Gesundheitsbehörden können derzeit offenbar nur begrenzt Hilfestellung leisten. Beprobungen von Lebensmitteln aus dem belasteten Areal sind aber erfolgt oder angeordnet. Falls dabei negative Erkenntnisse gewonnen werden sollten, spielt neben der Frage langfristiger Gefährdungen für den Menschen auch die nach Schadensersatz eine wesentliche Rolle für die betroffenen Betriebe. Auch die sei derzeit nicht einfach zu beantworten, heißt es aus der Stadtverwaltung. Denn wer für Schäden und deren Folgen verantwortlich und ersatzpflichtig ist, die aus militärischen Einsätzen resultieren, sei nur innerhalb des US-Geländes relativ unkompliziert zu klären. Baureferent Jochen Büschl: „Da kümmert sich die US-Standortverwaltung, die für unsere Anliegen ein offenes Ohr hat.“ So seien auf Wunsch der Stadt die ersten orientierenden Untersuchungen“ der Löschmittelrückstände problemlos ausgeführt worden und auch gegen die nun von der Stadt gewünschten detaillierteren Untersuchungen habe es keinen Widerstand gegeben. Mit deren Ergebnis - eventuell verbunden mit Sanierungsvorschlägen - rechne man im Laufe des ersten Halbjahrs 2015.

Aus Erfahrungen mit Sanierungen anderer Verschmutzungen wie etwa in den Meinhardswindener Barton Barracks wisse man, dass die Kosten für all diese Maßnahmen problemlos getragen würden. Anders sei es mit Schäden, die außerhalb des US-Stützpunkts liegen. Hier müsse auf dem Umweg über die Bundesanstalt für Immobiienangelegenheiten (BImA) bei der Armeebehörde „US-Claims-Service“ die Anerkennung ds Schadens beantragt und der Nachweis dafür geführt werden, dass die Ursache für Sanierungsfälle in einem US-Stützpunkt liege. Die dafür nötigen Anträge habe man fristgerecht gestellt, aber noch keine Anerkennung durch die US-Behörde erhalten. Erst wenn diese auf Grund detaillierter Nachweise den Anspruch anerkenne, und dafür eine so genannte „Dienstlichkeitsbescheinigung“ ausstelle, könne die BImA schadensregulierend tätig werden. In diesem Fall werde allerdings auch der deutsche Steuerzahler mit den Kosten der Sanierung beziehungsweise anderer Folgeschäden der Verschmutzungen belastet. Er zahle dann 25, die US-Arm ee 75 Prozent der entstehenden Kosten.

Bleiben die Schäden auf die bisher vorhandenen Eintragungsorte beschränkt? Auch das, sagt Büschl, sei nicht völlig klar. „Wir versuchen derzeit mit Hilfe der Standortverwaltung abzuarbeiten, ob noch an anderer Stelle als auf dem Trainingsgelände am Heliport mit Löschschäumen geübt worden sein könnte.“ Eine Antwort habe man bisher noch nicht. Die US-Seite untersuche, ob es dafür Dokumentationen gebe. Relativ sicher, aber ohne 100-prozentige Garantie verneinen, könne man die gefährlich geltenden Löschschäumen geübt habe. „Da ist bisher nichts bekannt.“ Zu klären gelte‘ es allerdings, ob nicht bei einer gemeinsamen Außenübung von US- und deutschen Feuerwehren - etwa nach angenommenen Hubschrauberabstürzen - solche Löschmittel. zum Eins atz gekommen seien und auch dies nun Spätfolgen zeige.

Büschl fasst die bisher bekannten Punkte so zusammen: Vieles sei ungeklärt und müsse untersucht werden, in manchen Fällen seien parallele Untersuchungen möglich. Solange deren Ergebnisse nicht vorlägen, gebe es keinen Anlass für eine Entwarnung, ebenso wenig aber für Panik: „Es wird ein langer und komplizierter Weg, bis wir alles Nötige wissen. Aber wir bleiben dran.“

Neue Proben sollen Klarheit bringen

Weil aus den beprobten Brunnen im Stadtteil Untereichenbach, in denen unter den Schwellenwerten liegende PFC-Rückstände gefunden wurden, offenbar nicht nur Milchvieh in bäuerlichen Betrieben getränkt wird, hat die Stadt auf Anraten des Landesamtes für Gesundheit bereits die dort gewonnene Milch und Eier von dort gehaltenen Hühnern untersuchen lassen. Während die Milch rückstandsfrei war, waren die — nur zum privaten Verzehr bestimmten – Eier er belastet, aber auch unter den Schwellenwerten. Grund dafür könnte, hieß es jetzt, aber auch ein Futtermittel sein. Zusätzlich rieten die Behörden, auch das Muskelfleisch der hier getränkten Rinder nach dem Schlachten untersuchen zu lassen. Das sei, sagt Büschl, veranlasst. Ergebnisse dafür liegen aber ebenso wenig vor wie für ebenfalls in Auftrag gegebene Untersuchungen von Fischen, die aus Gewässern wie dem Eichenbach oder anliegenden Fischzuchtanlagen kommen. Auch hier werden Ergebnisse in den nächsten Tagen erwartet.

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  Fränkische Landeszeitung
27. Januar 2015

Chemikalien nun auch in vier Quellen festgestellt. Verschmutzungen aus früherem Löschschaum in Böden, Bächen und Privatbrunnen - Kritik an Verharmlosung durch Behörden.

Die Belastung des Grundwassers durch PFC-Einträge von Feuerwehrübungen auf dem US-Heliport Katterbach gefährde derzeit nicht die Gesundheit der Bevölkerung. Diese Einschätzung der Staatsregierung ist gestern im Umweltausschuss des Ansbacher Stadtrats erneut auch vom Umweltamt unterstrichen worden. Doch die Kritik hält an.

Der Landtagsabgeordnete Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer etwa spricht in dies em Zusammenhang von besorgniserregender „Verharmlosung“. Denn die so genannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) aus Löschschaummitteln, die bis vor 15 Jahren noch zugelassen waren und von Flughafen-Feuerwehren nicht nur in Katterbach verwendet wurden, sind inzwischen ins Grundwasser gelangt, bestätigte gestern Reinhard Böhmer vom Umweltamt im zuständigen Stadtratsausschuss. Zwar hat die Staatsregierung eine Gefährdung der öffentlichen Trinkwasserversorgung ausgeschlossen, doch auch in einem privaten Brunnen in Untereichenbach, der noch zur Trinkwassergewinnung verwend et wird, sind Spuren der PFC zu finden — allerdings nur Bruchteile der derzeit angenommenen so genannten „vorläufigen Schwellenwerte“.

Etwas höhere,aber ebenso noch unterm „Schwellenwert“ liegende entfernte Belastungen finden sich in ein em weiteren Privatbrunnnen im Ortsteil. Der werde aber, heißt es aus dem Umweltamt, „nur zum Gießen des Obstgartens verwendet“. Deshalb sehe bisher auch das Gesundheitsamt keinerlei Anlass, die Nutzung der Brunnen einzuschränken. Anders sieht die Bilanz beim Grundwasser aus. Fünf Quellen im Halbkreis um den am westlichen Flughafenrand gelegenen Löschplatz hat das Wasserwirtschaftsamt untersucht; in vier davon wurden Belastungen gefunden, die mit 0,14 Mikrogramm teils knapp unter, mit 0,96 Mikrogramm aber auch teils deutlich über dem derzeit geltenden Schwellenwert von 0,3 Mikrogramm liegen.

„Wenn das Zeug erst mal im Grundwasser ist, dann ist das fatal“, forderte Stadträtin Beate Krettinger deshalb nachdrücklich die Behörden auf, „dranzubleiben“. Allerdings gibt es neben der Option, belastete Böden auszuheben, bisher offenbar nur wenig bekannte Reinigungsmöglichkeiten für das Grundwasser.

Die Sorge von Stadtrat Gerhard Sauerhammer (CSU) galt deshalb auch betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben. Wie sei sicherzustellen, dass sie im Nachhinein nicht die Dummen wären, fragte er. Zumindest für die Lebensmittelerzeugung sei derzeit keine Gefährdung erkennbar, antwortete Baureferent Jochen Büschl. So habe man Rohmilch ebenso beprobt wie Eier. Die Milch sei rückstandsfrei gewesen, im — privat erzeugten - Ei hätten sich PFCS puren gefunden. Eine Beprobung von Fleisch aus betroffenen Betrieben sei geplant. Und die US-Armee sei aufgefordert, weitere Untersuchungsergebnisse bis Juni vorzulegen.

Kritisch sieht der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, die Einschätzung der Gefahren durch die Staatsregierung. Derzeit sei keineswegs erforscht, in welcher Konzentration die Chemikalien gesundheitsschädlich seien. Alle genannten Werte seien nur Schätzungen und bieten dem Abgeordneten zu wenig Sicherheit, um so weitgehend wie bisher eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen auszuschließen.

Unklar ist derzeit zum Teil auch, wer in welchem Umfang die Kosten für die Beseitigung der Schäden trägt. Schäden außerhalb des Heliports habe eine US-Behörde bisher nicht anerkannt, sagte Büschl. Wichtige Rechtsfristen für die Schadensanmeldung seien aber gewahrt worden.

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  Fränkische Landeszeitung
24. Januar 2015

Umweltministerin: "Keine Gefahren für Gesundheit". Dr. Bauer (Freie Wähler) fragte nach der PFC-Belastung.

Dass der Boden des früheren Feuerlöschübungsplatzes der US-Kaserne Katterbach stark mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet ist, hat den Landtagsabgeordneten Professor Dr. Peter Bauer (Freie Wähler) zu einer Anfrage veranlasst. Der Parlamentarier wollte wissen, ob die bayerische Staatsregierung die Gefahr sieht, „dass Schadstoffe ins Grundwasser und letztendlich in trinkwasserführende Schichten eindringen“ könnten.

„Bei der vorliegenden geologischen Situation und angesichts der festgestellten Konzentrationen ist mit einer Verunreinigung des Grundwassers zu rechnen“, antwortete die Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). Bisher habe man Proben von acht privaten Brunnen in den nächstgelegenen Ortsteilen genommen. Bei zweien seien PFC nachgewiesen worden, aber in Konzentrationen unter den vorläufigen Schwellenwerten. „Eine Beeinträchtigung einer öffentlichen Trinkwassergewinnungsanlage ist nach derzeitigem Kenntnisstand“ unwahrscheinlich. Bisher sei der Schadensfall eng abgestimmt mit dem Staatlichen Gesundheitsamt bearbeitet worden, „Gesundheitliche Gefahren für die Bevölkerung werden derzeit dort nicht gesehen.“

Dass man über den Boden mit Schadstoffen in Kontakt komme, „ist auszuschießen“: dieser sei in einem Bereich nachgewiesen verunreinigt, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Voraus sichtlich bis Mitte 2015 könne man die Detailuntersuchung abschließen. Darauf seien Sanierungsuntersuchungen und -planungen nötig. Erst auf Basis all dieser Untersuchungen sei möglich, über die Maßnahmen zu entscheiden. Ein Zeitpunkt für den Beginn, „kann deshalb gegenwärtig nicht genannt werden“. Untersuchen und sanieren müsse die US-Armee auf dem Gelände. Frühestens nach der Detailuntersuchung sei „eine erste überschlägige Abschätzung“ über die Sanierungskosten möglich.

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  Nürnberger Nachrichten (FLZ)
20. Januar 2015

Protest bei von der Leyen. Ärger um Hubschrauberlärm.

Bei einem Treffen mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich die Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel um eine Lösung im Streit um militärischen Hubschrauberlärm bemüht.

Eigentlich ist es ein Problem im gesamten Westmittelfranken: Die Helikopter-Besatzungen der US- Armee üben bis in die Nachtstunden und knattern im Tiefflug über bewohnte Gebiete in den Landkreisen Ansbach, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Fürth. Besonders in den Sommermonaten werden die Flüge als extreme Lärmbelästigung wahrgenommen.

Carda Seidel hatte die Ministerin wegen des drängenden Problems bereits in einem Brief um ein Treffen gebeten. Nun half der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel (CSU) aus Herrieden ein wenig nach, wie es in Ansbach hieß.

Das Ergebnis des Gesprächs im Reichstag in Berlin ist noch vage: Immerhin will das Verteidigungsministerium für die Kommunen bald einen Ansprechpartner benennen. Er könnte, so Seidels Vorschlag, die Kommandeure der US-Streitkräfte für die Belange der lärmgeplagten Bürger sensibilisieren.

Obendrein solle darauf hingewirkt werden, dass Hubschrauber-Trainingsflüge möglichst auf Truppenübungsplätzen statt im Raum Ansbach stattfinden und bewohnte Gebiete in Zukunft vom nächtlichen Lärm verschont bleiben.

Die Ministerin zeigte sich nach Angaben der Stadt Ansbach aufgeschlossen für den Unmut in der westmittelfränkischen Region. Sie wies aber auch deutlich darauf hin, dass sie zur Sicherung der Einsatzbereitschaft der US-Hubschrauberstaffeln keine Möglichkeit sehe, die Bestimmungen einzuschränken.

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  Fränkische Landeszeitung
15. Januar 2015

Auf der Suche nach Ansprechpartnern. OB trifft Bundesverteidigungsministerin von der Leyen im Reichstag.

Das Bundesverteidigungsministerium will einen Ansprechpartner benennen, der sich des Hubschrauberlärms annehmen soll. Das ist das Ergebnis des Treffens von OB Carda Seidel mit Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen im Berlin er Reichstag. Der von Seidel in ihrem jüngsten Schreiben an die Ministerin erbetene Termin war dank Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Josef Göppel zustande gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Im Mittelpunkt des Austauschs stand die Bitte der OB um Unterstützung für die durch den US-Hubschrauberlärm belasteten Bürger. Insbesondere die Nachtflüge, die im Sommer bis 2 Uhr früh möglich seien, und die wiederholten Überflüge bewohnter Gebiete stellen eine besondere Belastung dar. Dabei habe sie das Anliegen des Stadtrates nach einer Änderung der grobmaschigen Bestimmungen für den militärischen Flugbetrieb erneut vorgetragen. „Die Vorgaben sind nicht geeignet, um die Menschen vor Ort ausreichend zu schützen“, so Seidel. Allerdings habe die Ministerin bereits darauf hingewiesen, dass sie zur Sicherung der Einsatzbereitschaft der US-Hubschrauber keine Möglichkeit sehe die Bestimmungen einzuschränken.

Ziel des Treffens sei auch gewesen, wieder einen festen Ansprechpartner für die Stadt Ansbach zu bekommen. Dies habe von der Leyen zugesagt. Es wurde besprochen, dass sich dieser bald persönlich ein Bild von der Situation in Ansbach machen werde.

Zudem bat die OB die Ministerin, sie bei der Sensibilisierung der neuen Kommandeure in Ansbach zu unterstützen. Auch sollte die möglichst häufige Nutzung anderer Truppenübungsplätze für die Hubschrauberflüge, das Sommerflugprogramm, der Verzicht auf das Überfliegen von bewohnten Bereichen und die aktivere Information der Press e und damit der Bürger über vermehrte Flugbewegungen verstärkt werden. Die Ministerin habe sich auch hier „aufgeschlossen gezeigt“, berichtet die Stadt.

„Ich werde mich noch einmal für den persönlichen - Termin bei der Ministerin bedanken und die Ergebnisse des Gesprächs in ein em Schreiben zusammenfassen sowie gleichzeitig den von ihr benannten Ansprechpartner möglichst bald nach Ansbach einladen“, beschreibt Seidel das weitere Vorgehen. Zudem warte man noch auf die Reaktionen zu den Schreiben an verschiedene Abgeordnete mit der Bitte Seidels, sich für eine Verschärfung der Lärmschutzbestimmungen einzusetzen.

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  Fränkische Landeszeitung
13. Januar 2015

OB Seidel zu Besuch in der Bundeshauptstadt.

Oberbürgermeisterin Carda Seidel weilt heute in der Bundeshauptstadt Berlin. Dort wird sie ein Gespräch mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen führen, um die Lärmbelastung der Anlieger durch den US-Hubschrauberstützpunkt in Katterbach darzulegen.

Die OB stehe deshalb schon seit längerem mit der Ministerin in schriftlichem Kontakt und wolle das Thema nun bei einem persönlichen Treffen mit von der Leyen vertiefen, sagte der Ansbacher Stadtsprecher Dr. Johannes Fritz.

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  Fränkische Landeszeitung
12. Januar 2015

Zivile Umnutzung begrüßt. "Etz langt's!": "Erster Dominostein für Abzug gefallen".

Der Vorstand der Bürgerinitiative „Etz langt‘s!“ begrüßt die Nachricht, dass das US-Militär die Barton Kaserne in Ansbach freigeben wird: „Die zivile Umnutzung eröffnet für die Stadt vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.“ Die Liegenschaft eigne sich etwa für das Entstehen bezahlbaren Wohnraums und attraktiver Gewerbeflächen.

Gleichzeitig erinnert die BI in einer Presseerklärung an die Halbwertszeit von Ankündigungen mit Blick auf US-Stationierungsstrategien. So habe es noch vor drei Jahren geheißen, dass alle Ansbacher Kasernen „enduring bases“, also „Standorte bis zum St.-Nimm erleins-Tag“ seien. Angesichts der katastrophalen Haushaltslage der USA und der sukzessiven Verlagerung von militärischen Einrichtungen nach Osteuropa stünden auch die Heliporte in Katterbach und Illesheim mittelfristig zur Disposition: „Mit der Barton Kaserne fällt der erste Dominostein für den Abzug der über 100 US-Kampfhubschrauber aus Westmittelfranken.“

Man werde in den kommenden Monaten das Engagement für den Schutz von Mensch und Umwelt vor Fluglärm und Abgasen daher weiter verstärken, kündigte der Vorstand der Bürgerinitiative an.

Eine wichtige Aufgabe für Stadt und Region Ansbach sei zudem, die Konversionsplanungen rechtzeitig zu beginnen. Gerade die Altlastenproblematik in der Barton-Kaserne bedürfe einer zeitnahen Klärung, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir erwarten, dass sich Politik und Verwaltungen der Region ab sofort am Arbeitskreis Konversion des Bayerischen Städtetags beteiligen“, forderte der BI-Vorstand. Dessen nächste Sitzung findet Ende Februar statt.

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  Fränkische Landeszeitung (Ausgabe NEA-Bad Windsheim)
10. Januar 2015

Von Rationalisierung könnten örtliche Geschäfte profitieren. Illesheims Bürgermeister sieht kein Problem bei einer Schließung des Lebensmittelmarktes in der US-Kaserne.

Die Illesheimer Storck-Barracks werden in diesem Jahr ihren Lebensmittelmarkt verlieren. Für Illesheims Bürgermeister Heinrich Förster ist das aus der Sicht seiner Gemeinde kein Problem: „Ich hoffe, das unsere beiden Bäckereien davon profitieren werden.“

Förster kann sich auch vorstellen, dass die Lebensmittelmärkte im benachbarten Bad ‘Windsheim von dieser Rationalisierungsmaßnahme der US-Armee einen Nutzen haben werden. Die Illesheimer Storck-Barracks gehören zur Militärgemeinde Ansbach. In der dortigen Shipton-Kaserne werden die Illesheimer US-Armeeangehörigen weiterhin steuerfrei künftig einkaufen können - oder eben das Angebot in Illesheim oder den Nachbarorten nutzen, wenn sie sich die Fahrt sparen wollen.

„Ich bin froh, dass die Umstrukturierungsmaßnahmen für uns ohne großen Aderlass vonstattengehen“, bewertet der Bürgermeister die Pläne der Amerikaner. Seines Wissens sei das Produktangebot im Markt bereits deutlich reduziert worden, als man in Ansbach-Katterbach neu gebaut habe. Den seit Monaten kursierenden Gerüchten über eine Schließung des gesamten Standorts habe er sowieso keine Bedeutung beigemessen: „Die gab es schon immer, sogar schon, als mein Vater noch Bürgermeister in Illesheim war.“

Wichtiger Standort für Kampfhubschrauber

Allein die Tatsache, dass die US Armee in den Standort immer wieder kräftig investiert hat, wäre für Förster allerdings auch keine Garantie für dessen dauerhaften Erhalt. Illesheim ist der Haupteinsatzplatz der in Europa stationierten AH-64- Kampfhubschrauber der amerikanischen Heeresflieger.

Förster glaubt, immer schnell und gut informiert zu sein, wenn sich am US-Standort etwas Neues tut. „Dann werde ich angerufen. Im aktuellen Fall hat das Oberst Benson getan.“

Ein wichtiges Argument für den Erhalt des Standorts ist für Förster der Fakt, dass sich die amerikanischen Familien hier offenbar richtig wohl fühlen. „Ich bekomme diesbezüglich immer wieder Rückmeldungen von Amerikanern.“ Auf einer Internetseite „I was in Illesheim“ sind sie des Lobes voll: „lt is a beautiful place“ (,‚Es ist ein schöner Platz“), schreibt ein Ron Snyder, der 1962/63 hier stationiert war, und ein „Grich“, von 1991 bis 1999 in Illesheim, bekannte kurz und knapp: „Great memories“ (Großartige Erinnerungen).

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  Fränkische Landeszeitung
10. Januar 2015

Statt der US-Armee eine Behörde? Oberbürgermeisterin hält nach Räumen der Barton Barracks verschiedene Nutzungen für möglich.

Was wird aus den Barton Barracks, wenn die US- Armee, wie berichtet, bis 2021 die Kaserne bei Meinhardswinden räumt? Die Stadt trifft die Nachricht nicht völlig unvorbereitet. „Wir werden unsere Planungshoheit nutzen, um aus dieser Fläche das Bestmögliche für die Stadtentwicklung herauszuholen“, sagte gestern Oberbürgermeisterin Carda Seidel.

Bereits vor einigen Jahren habe man sich „vorsichtshalber“, so Baureferent Jochen Büschl, in der Stadtverwaltung Gedanken gemacht, was denn nach einem US-Abzug mit den frei werdenden Flächen geschehen könnte. Ideal wäre, sagte nun die OB auf FLZ-Anfrage und mit Blick auf die Praxis des Freistaates, vermehrt Ämter aus München in den Norden Bayerns zu verlagern, „die Ansiedlung einer größeren Behörde, wenn der Staat noch eine übrig hat“. Ideal wäre die Fläche — geschätzt etwa 14 Hektar - aber auch für eine Bildungseinrichtung. „Und auch neue natur- und stadtnahe Bau- und Wohngebiete könnten wir uns dort vorstellen“, sagte Seidel. Ohne sich jedoch festlegen zu wollen: „Um konkreter planen zu können, wissen wir noch viel zu wenig Details.“ Sicher sei aber, dass die Altlasten auf dem Kasernengelände kein größeres Planungshindernis darstellen würden.

Die Fläche der in den 1930er Jahren unter den Nazis errichteten Kaserne gehört dem Bund, in dessen Verwaltung sie nach Abzug der US-Armee wieder übergeht. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) prüft danach, ob staatlicher Bedarf besteht. Falls dies nicht der Fall ist, können die betroffenen Kommunen die Flächen erwerben, bevor sie auf dem freien Markt angeboten werden.

Die Altlasten im Boden unter und an den Barton Barracks stellen kein unüberwindbares Hindernis für eine spätere bauliche Entwicklung der Fläche dar, sagt Reinhard Böhmer vom Umweltamt.

Noch aber ist es nicht so weit. Denn die Räumung der Kaserne geschieht in kleinen Schritten, wie Standortsprecherin Cornelia Summers erklärt. Im Übrigen sei, sagt Summers, der Abzug kein Schritt zur Aufgabe des US-Standortes Ansbach. Es gehe vielmehr nur um eine Konzentration von Dienststellen in Katterbach und auf dem Urlas.

„Keine große Überraschung“ war die Ankündigung der US-Armee, die Barton-Kaserne in Ansbach in absehbarer Zeit zu räumen, aus Sicht der dort tätigen Zivilbelegschaft. Vielmehr habe die Nachricht für Klarheit und deshalb für Erleichterung gesorgt, so die Betriebsratsvorsitzende Suzie Pabler. „Jetzt wissen wir endlich: Wir packen unsere Päckchen und ziehen in den nächsten sechs Jahren nach Katterbach“, sagte Pabler auf FLZ-Anfrage. Verdi sei es auf jeden Fall daran gelegen, die Zahl von insgesamt rund 360 Zivilangestellten am Truppenstandort Ansbach zu halten. Sollte das nicht möglich sein, sei eine „vernünftige Konversion“ gefordert.

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  Windsheimer Zeitung
10. Januar 2015

Ansbacher "Barton Barracks" sind auf der Streichliste.

Im Original weiterlesen.

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  Windsheimer Zeitung
9. Januar 2015

US-Militär schließt Kasernen.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
9. Januar 2015

Aus für Kaserne. US-Armee konzentriert Einheiten in Ansbach.

Die US-Armee spitzt in Europa den Rotstift. In Westmittelfranken wird sie die Barton-Kaserne in Ansbach und den Lebensmittelmarkt in Illesheim schließen. Die amerikanische Regierung will in Belgien, Holland, Deutschland und Italien elf Standorte ganz oder teilweise auflösen. In Westmittelfranken, wo derzeit rund 10000 Soldaten, Angehörige und Zivilangestellte der Army leben, sollen fast alle Standorte erhalten bleiben.

Die Army will in Ansbach lediglich ihre kleinste Außenstelle im Süden der Stadt verlassen. Dort wurde in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten die Gneisenau-Kaserne erbaut. Die Army übernahm das Areal an der Straße zum Ortsteil Meinhardswinden unter dem Namen Barton-Kaserne. Auf dem Gelände sind vor allem die Standortverwaltung und die Rainbow-School untergebracht. Für beide wird schon länger mit einem Umzug nach Ansbach-Katterbach gerechnet. Wie viele Arbeitsplätze verlagert oder gestrichen werden sollen, blieb gestern offen. Ein 5,5-Millionen-Dollar teurer Neubau für die Schulverwaltung auf dem Gelände ist gestrichen.

In Illesheim wird der Lebensmittelmarkt in der Storck-Kaserne geschlossen, weil auf dem Ansbacher Urlas an der B 14 neben einem Wohngebiet, Restaurants und Läden inzwischen ein moderner Supermarkt betrieben wird. Hier und im nahen Katterbach konzentriert die Army Zug um Zug ihre Einheiten.

Vor rund 20 Jahren hatte sie die Hindenburg-Kaserne in der Ansbacher Innenstadt aufgegeben, wo nun Hochschule und Brücken-Center stehen. Die Fläche der ähnlich großen Barton-Kaserne soll bis spätestens 2021 übergeben werden. Die Lage zwischen Stadtzentrum und Autobahnanschluss könnte für in Ansbach dringend benötigte Wohn- und Gewerbeflächen genutzt werden.

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  Fränkische Landeszeitung, Ansbach
9. Januar 2015

"Für eine friedlichere und gerechtere Welt." Stadtsiegel für Hansjörg Meyer.

Hansjörg Meyers Worte „Dem Kriegsgott Mars auf die große Zehe treten“ hat Stadtrat Boris-André Meyer zitiert. Sie fassten das über vier Jahrzehnte währendes Engagement des Pfarrers für Frieden und Völkerverständigung durchaus treffend zusammen, stellte der Laudator fest, als er den neuen Träger des Ansbacher Stadtsiegels von 1532 würdigte.

„Sie engagieren sich für Not leidende Menschen“ — dies habe er auch vor Ort in Schwarzafrika in der Dritten Welt geleistet, charakterisierte Oberbürgermeisterin Carda Seidel den Theologen. Überdies bringe er sich im Ansbacher Friedensbündnis, bei der Bürgerinitiative „Etz langt‘s!“ sowie bei Friedenskonferenzen ein. „Veränderungen hin zu einer Gesellschaft, die das Clausewitzsche Selbstverständnis, wonach Krieg Fortsetzung der Politik sein soll, überwinden kann, bedürfen vieler kleiner Schritte vor Ort“, hob Boris-André Meyer hervor. Diese Schritte sei Hansjörg Meyer vorausgegangen.

Die Motivation für dessen Einsatz für den Frieden möge in der Kindheit liegen, als er im Alter von acht Jahren in Ansbach miterlebt habe, „wie der Krieg in das Land zurückkehrte, das ihn mit millionenfachem Mord über ganz Europa brächte“. Am neunten Geburtstag des Geehrten „am 18. April1945 wurde nur wenige hundert Meter entfernt Robert Limpert im Rathaushof gehenkt“. Friedenspolitisch aktiv geworden sei Hansjörg Meyer, als es zu Zeiten des Vietnamkriegs um geistlichen Beistand in Kriegsdienstverweigerungsverfahren gegangen sei.

Über 25 Jahre war er, wie berichtet, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistenden der bayerischen Landeskirche. „Im Zuge des Rüstungswettlaufs der Militärblöcke“, so der Laudator, habe Hansjörg Meyer als Pfarrer in Rothenburg unter der Losung „Schwerter zu Pflugscharen“ viele Gläubige und Nichtgläubige zur gemeinsamen Aktion verbunden. Als Geistlicher in Sommersdorf habe er zudem Menschen in Afrika geholfen. 2002 etwa habe er angesichts des drohenden Irakkriegs das Ansbacher Friedensbündnis reaktiviert. „Seit 2007 ist Hansjörg Meyer Vorsitzend er der Bürgerinitiative ‚Etz langt‘s!‘, mit der er viel für das Verlangen der Menschen für Schutz von Umwelt und Gesundheit und auch für den Schutz des Friedens vor den Auswirkungen der nicht ganz so friedlichen Militärbasis vor unserer Haustüre bewegt“, lobte ihn Boris-André Meyer, sein Vorstandskollege.

Er nehme das Stadtsiegel nicht nur für sich, erwiderte der Pfarrer im Ruhestand, „sondern ich danke auch an dieser Stelle all denen, die mit mir diesen Weg der Friedenssicherung gegangen sind, das ganze Leben lang, und heute noch mit mir gehen, mich unterstützt haben“. Ganz besonders gelte dies für seine Familie. Er freue sich „sehr über die Anerkennung dieser Arbeit für eine friedlichere und gerechtere Welt“. Die Motivation dafür verdanke er seinem Glauben und dem Hören auf die Stimme der Vernunft, schilderte der Theologe.

Nach dessen Dankesworten spendete im Publikum auch US-Standortkommandeur Colonel Christopher M. Benson Applaus.

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  Windsheimer Zeitung
3. Januar 2015

Stadtsiegel für Hansjörg Meyer.

Im Original weiterlesen.

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  Fränkische Landeszeitung
18. Dezember 2014

Stadtsiegel für fünf Menschen mit Verdiensten im Ehrenamt. Oberbürgermeisterin würdigte Ausgezeichnete gestern Abend — Gemäß der Kommunalsatzung "zum Wohle der Allgemeinheit" gewirkt

Fünf neue Träger des Ansbacher Stadtsiegels von 1532 hat die Stadt: Mit dieser Ehrung bedachte sie gestern Abend in der Karlshalle Walter Bamberger, Rolf Fütterer, Hansjörg Meyer sowie Theresia und Franz Söllner. Die Ausgezeichneten würdigte Oberbürgermeisterin Carda Seidel für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Verleihen kann die Kommune das Stadtsiegel „Personen, die sich über den allgemeinen Rahmen der Pflichten als Bürger der Stadt Ansbach zum Wohle der Allgemeinheit verdient gemacht haben“, etwa im Sozialwesen oder in Verbänden im Gesundheitsdienst. So steht es in der einschlägigen städtischen Satzung.

Hansjörg Meyer, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, war gemäß den Informationen der Stadt zum Beispiel über 25 Jahre Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer und Zivildiensteistenden der bayerischen Landeskirche. Darüber hinaus habe er das Ansbacher Friedensbündnis reaktiviert und sei seit 2007 Vorsitzender der Bürgerinitiative „Etz langt‘s“. Meyers Laudatio war von Stadtrat Boris-André Meyer zu hören.

Die neuen Stadtsiegelträger stellt die FLZ in einer kleinen Reihe in loser Folge vor.

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  Fränkische Landeszeitung
4. Dezember 2014

PFC nur in Spuren im Grundwasser. Unterhalb des Schwellenwertes.

Das Grundwasser scheint von den Verunreinigungen rund um den ehemaligen Feuerlöschübungsplatz in der Katterbacher Kaserne kaum betroffen zu sein. Das legen die Ergebnisse der Wasseruntersuchungen nahe. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung erinnert, sind im Zusammenhang mit der Verunreinigung durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) im Bereich des ehemaligen Feuerlöschübungsplatzes der Kaserne Katterbach, an acht Hausbrunnen Wasserproben entnommen worden.

Bei sechs Proben waren keine PFC-Schadstoffe nachweisbar. Bei zwei Brunnen im Ortsteil Untereichenbach waren PFC zu finden, allerdings in Konzentrationen unterhalb der Schwellenwerte. Diese liegen laut Bayerischem Landesamt für Umwelt vom März 2013 bei 0,30 Mikrogramm je Liter (ug/l). Einer der beiden Brunnen, der auch als Trinkwasserbrunnen dient, lag mit 0,01 ug/l um das 30-fache deutlich darunter. Ein weiterer Brunnen, der nicht zu Trinkwasserzwecken dient, weist einen Wert von 0,28 ug/l auf. Da der Schwellenwert nicht überschritten worden sei, seien aus Sicht des Wasserwirtschaftsamtes Sofortmaßnahmen im Hinblick auf das Grundwasser nicht notwendig, so die Stadt.

Ebenso sei laut Aussage des Gesundheitsamtes aufgrund der Empfehlungen der Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes eine Gefährdung der Nutzer nicht zu erwarten. Dennoch sollen zur Auskartierung der Grundwasserbelastung laut Angaben der Stadt weitere Grundwasseruntersuchungen in und außerhalb des Kasernengeländes vorgenommen werden. Dafür sei die Stadt Ansbach auf die Kooperation aller Beteiligten angewiesen.

Die Offene Linke weist derweil dar auf hin, dass die Ausdehnung der kontaminierten Fläche in Katterbach die des Nürnberger Flughafens, wo ebenfalls PFC gefunden wurden, deutlich überschreite. Auch sei „völlig unklar“, wer die Kosten für die Untersuchungen und die spätere Sanierung trage.

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  Fränkische Landeszeitung
1. Dezember 2014

Der US-Armee "heimgeleuchtet".

Unter dem Motto „Heimleuchten“ hat die Bürgerinitiative „Etz langts‘ zum zweiten Mal eine Demonstration gegen die Präsenz von Hubschraubern des US- Militärs in Katterbach organisiert: So lange es noch US-Militär in Katterbach gebe, so der Sprecher Boris-André Meyer, solle immer am Freitag vor dem ersten Advent mit einer Lichterdemonstration gegen den Fluglärm protestiert werden.

Heuer waren nach Meyers Angaben rund 50 Demonstranten gekommen, um bei einem Zug durch Obereichenbach ihren Unmut gegen die Tiefflüge und die damit verbundene Lärmbelastung zum Ausdruck zu bringen.

Neben dem Fluglärm stand in diesem Jahr aber auch die Grundwasserverseuchung durch das Gift PFC im Blickpunkt. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass sich vermutlich durch den eingesetzten Löschschaum, aber auch durch die Beigaben zum Flugbenzin, eine zum Teil 1000-fach über den Grenzwerten liegende Konzentration von PFC im Boden nachweisen lässt. PFC ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Diese Stoffgruppe umfasst mehr als 800 Substanzen. Die bekanntesten Vertreter sind die Perfluoroktansulfonsäure und die Perfluoroktansäure.

Mit der Lichterdemonstration solle beharrlich, so Meyer, auf den Unmut der Anwohner über die Anwesenheit des US-Militärs hingewiesen werden. Norbert Müller, der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative, bezeichnete in einer Ansprache die Demonstration als „gelebte Demokratie“ und drückte die Hoffnung aus, dass die Bewohner Obereichenbachs schon bald vom Fluglärm verschont bleiben.